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URKUNDEN-BUCH
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LANDES OB DER ENNS.
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VERWALTUNGS-AUSSCHUSS DES MUSEUMS FRANCISCO-CAROLINUM
ZU LINZ.
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WIEN.
AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI.
1876.
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URKUNDEN-BUCH
DES
LANDES OB DER ENNS.
I.
1347. 1. Jftnner. RatUUnichdorf. — EUbeth, Ottens von Ptesse Hausfrau, stiftet
sich mit der Arthueb und einer Mühle in der Ternberger Pfarre einen Jahrtag
tu Garsten.
Ich EUchpeth Otten Haunfvraw von Pless, dem Got genau,
vergich vnd tfn chvnt offenlich fvr mich vnd fvr vnser peder erben,
di mein wiert Ott von Pless lazzen hat, Larenczen vnsern svn vnd
ver Ann tnser Tochter, daz wier geschalt vnd gegeben haben dem
Gotzhavs zv Gwrsten den herren in di Oblay durich vnser erben sei
hail willen di Arthveb, di gelegen ist in Ternperger pharr vnd di
mvl da pey, di vnser vnd vnser erben leben gewesen ist von den
herezogen zv Osterrich, do von man allev iar dient zehen vnd
nevn Schilling phenning, von der Arthveb sechs Schilling newr phen-
ning an vnser vrawn tag zv der dienst zeit, vnd nicht mer, vnd von
der mvl drey Schilling alter phenning aveh an vnser vrawn tag vnd
fvnf werich phenning vnd ffuf phenning zv weinachten fvr prat vnd
fvr ein ches. Vnd haben daz also geschalt, daz di herren allev ier-
leichen vnsern iar tag begen schulten mit vier vnd mit aynem halben
phvnt phenning an dem abent mit ayner vigily vnd an dem morgen
mit ayner gemaynn mess, und von den andern sechs vnd tvnf Schil-
ling schol vnser gedacht weren ewichlich allev vreytag mit drin
phenning in der ere messe mit ayner collect. Ich e genautev Ehch-
peth vergich auch, daz ich di 6 genanten gveter inn scholt haben
gehabt vncz an mein tod, alz iz mein wiert Ott von Pless geschafft
het. Der selben gveter verzeich ich mich hevt durich Got vnd durch
meins wierts Otten von Pless sei hail willen. Vnd ist daz geschehen
mit gvetlichem willen vnd gvnst aller vnser erben und mit meines
wierts willen Otten von Hollenumerch, den ich nv han. Vnd sein
auch wier der selben gveter meiner herren vnd des gotzhavs scherm
vnd gewer, alz des lautz recht ist in Osterrich fvr all vnser erben.
Vnd ist des zevg Joham der Ravscher pvrgraf zten Zeiten zu Steyr
ürkundenbuch des Landes ob der Eons. VII. Bd. 1
i
vnd her Fridrich der Scheck vnd Marchart der Prevhaven mit
iern anhangunden insigel. Der brief ist gegeben dacz Ravnmich-
dorfhn dem eben weinacht tag, dv nach Christes gepuerd ergangen
waren tavsent iar, drev hvndert iar, dar nach in dem siben vnd viercz-
kistem iar.
Orig., Perg. mit vier Siegeln xu Garsten.
n.
1347. 2. Febru&r. — Chunrat von Lav, Pfarrer tu St. Marienkirchen, beur-
kundet, dose St. Florian den Hof tu Otnusch, den er demselben Kloster einst
tum Seelgcräthe gegeben, seinem Neffen um 20 Pfund zu lösen gegeben habe.
Ich Chunrat von Lawe genant, Pfarrer dacz sand Marein
Chirchen, di nahen leit bey Euer ding, vergich vnd tun chund, daz
ich meinen hof ze Otnüsch, der nahen leit bey Aystershaim, der
mein vreyes aygen ist vnd mich ze rechtem eribtail an gevallen ist
vnd geruet an allen chrieg in nucz vnd in gewer ban gehabt mani-
gew jar, den han ich geben meinen erbern herren datz sand Flo-
rians haws mier vnd meinen vodern ze einem seigeraet also beschai-
denleich, swann di nächsten erben chomen, mein brüder Toman
oder sein sün Chunrat vnd Alber, den schulten mein vorgenant
herren ze losen geben denselben hof genaedichleich nach ir beschai-
denheit; nu sint chomen di nächsten erben Chunrat vnd Alber
meinet bruder Tomans sün vnd hubent den gelediget vnd geloset
vmb zwainczig phunt wieuner phenning, di in gelihen hat her Hein-
rieh von Aystershaim auf den selben hof vnd hat sew bayd genomen an
holden stat auf den selben hof also, daz sew den dienst, der da von
geboret, all jar iern geben schullen als lang, vncz daz sew den losen
vmb di vorgenanten zwainczig phunt wieuner pfenning. Ich offen
auch, daz ich vnd mein herren, di vor genant sind, den hof gehabt
haben in nucz vnd in gewer geruet mer dann dreyzzig jar. Daz di
red vnd Wandlung staet beleih, dar vber gib ich disen brief meinen
vorgenanten herren datz sand Florians haws ze einem vrchund, der
bestaett ist mit meinem insigel vnd mit meines vetern insigel hern
Hainrichs von Lawe, meines verwesaer dacz sand Marein Chirchen
vnd mit hern Otakers Lerwüler insigel vnd mit hern Hainreichs
insigel von Aystershaim* Der brief ist geben, do man zalt von
Christ es geburd dreuczehen hundert jar, darnach in dem syhen vnd
vierezigstem jar an vnser wrawen tag ze der Liechtmess.
Original auf Pergament mit drei hängenden Siegeln auf weissem Wachs —
da« des Leerwfller abgefallen — im Stiftsarchive zu St. Florian.
in.
W47. 2. Februar. — Der Pfarrer Chunrat von Laif bezeugt, dass das Kloster
St. Florian mit dem Lösegeld des Hofes Otnttsch zwei Güter tu Vierstberg in der
Pfarre Feldkirchen erkauft habe, mit deren Erträgniss seine Stiftung aus-
gerichtet werden soll.
Ich Chunrat von Law, Pfarrer cze sand Mareyn Chirchen pey
Et er ding vergich vnd tun chund, daz mein hof cze Ötnnsch, der
nahent leit pey Aystershaim, der mein vreiz aygen ist vnd mich ze
rechtem erbtail an gevallen ist von meinem vater mit turczicht mei
ner geswistrid vnd aller ir erben, der mit alm dienst vierczchen
Schilling gelcz ist, den han ich geben vnd gemacht meinen erbem
herren vnd irm gotshaus dacz sand Florian vor dreyzzik iarn mier
vnd meinen vodern zv einem selgeret, den hat meiner herren Sieeh-
maister in seiner phleg gehabt vnd nach meiner andacht vnd mit
meinem gescheft hat er alle iar von dem selben hof gegeben an sand
Tyburczen tag meinen vor genanten herren ein halb phunt vnd
habent die meinen vnd meiner vodern jartag begangen mit Vigili
vnd mit selmess, vnd nach meinem gescheft vnd andacht hat er gege-
ben meiner Mvmen Eysaln von Law, di nu cze Pulgarn in dem
Chloster ist, ain phunt, vnd sechczik phenning hat er iem vnd dem
Siechavs an gelegt. Nv hat sich daz gefügt, daz mein vorgenant
herren von iren gnaden vnd mit meinem willen den vorgenannten hof
meinem prüder Thoman vnd seinen sunen Chunrat vnd Albern
von Law ze leosen habent gegeben, Vnd mit denselben phenning,
di si habent. gegeben vmb losung, habent mein vorgenant herren
czway gut chawft dacz Vyerstperig in der Pharr ze Veldchirchen,
di dient czehen Schilling phenning, an sand Gorgen tag ain phunt,
an sand Michelstag sechczik phenning alter w yenner müucz für
chlainen dienst. Di schol der vorgenant Sichmaister tailen alle jar
also, nach sand Gorgen tag schol er meinen herren, di vor genant
sint, geben ain halb phunt vnd schullen die meinen vnd meiner vor-
dem jartag begen in der nächsten wochen oder hin nach, wenn si
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dez stat habent mit vigili vnd mit selmess, vnd ein halb phunt pfen-
ning zv der selben c/eit sehol er geben meiner Mümen Eysaln von
Law, di dacz Pulgarn in geistleichen leben ist. Nach irem tod schol
er daz selben halb phunt phenning also geben sechczik den siechen
avsseczigen vnd sechczik phenning armen Lsewten an dem Char-
freytag vnd die sechczik, di dew holden gebeut an sand Michels tag
für chlainen dienst, dew schol der Siechmaister im vnd seinem ampt
an leogen. Daz die Wandlung stset vnd vnuerchert beleih, dar vber
geben wier in disen prief, der versigelt ist mit meinem insigel vnd
mit meines Vetern Hern Hainreichs jnsigel, der mein verweser ist
dacz sand Mareynchirchen. Der prief ist gegeben, da mau czalt
von Christez gepurd drevczehen hundert jar, dar nach in dem sybeii
vnd vyerczgisten jar an vnser vrawn tag ze der Liechtmess.
Orig., Perg. mit zwei Hängesiegeln im Stiftsarchive zu St. Florian.
IV.
1347. 2. Februar. — Ortioein von Waltpurch und seine Söhne versetzen an das
Kloster St. Florian einen Hof tu Wolkeinsdorf in der Waldkircher Pfarre bei
Velden.
Ich Ortwein von Waldpurch vnd mein sfin all drey Wolf-
ganch, Purchart vnd Örtwein, vnd all vnser Erben, die wir haben
oder noch gewinnen, wir vergehen, daz vns des not ist geschehen
vnd dürft, daz wir nach rat vnser pesten frevnt versetzt haben vnser
rechtes chauf aigen den hof, der haizzet datz Wolkeinsdorf, der
gelegen ist in Waldchircher pharr pei Velden, vnd ein hueb vnd
ein leben daselbs, di gehorent in den hof, vnd den zehend auf den
selben drin gueten vnd auf andern zwaiu gueten, die sind dez Chap-
peller vnd daselb pei dem hof gelegen dem erbern herren hern
Heinreichen Probst datz sand Florians hous vnd der sampnung da-
selb vmb zwey hundert phunt phenning wienner munzze, der si vns
gericht vnd gewert habent gantz vnd gar, liplich vude guetlich, daz
wir sev nichtes zeichen. Darnach chem iem vnserr erben, der pezzer
recht wolt haben zu dem vorgenanten guet, der geb dem egenanten
gotshous datz sand Florian zway hundert phunt gewiger wienner
phenning an sand Jacobs tag vnd ziech sich dar zue. Dar vber gib
ich vorgenanter Ortwein von Waltpurch disen offen prief mit mei-
nem Ynd mit meinex svns Wolfganges anhangunden jnsigeln, vnd
wand mein sün Purchart vnd Örtwein aigner jnsigel nicht enhabent,
verpintent si sich mit irn trevn vndern vnsern jnsigeln stet behalten
den satzz vnd die Wandlung, als vor geschriben ist; vnd durch pez-
zer Sicherheit dem oftgenanten gotshous haben wir dinstleich gebe-
ten di erbern vnd wirdig herren hern Reinprechten vnd kern Frid-
reichen von Wallse, in der gericht di guet gelegen sind, daz si ir
jnsigel paid auch dar an gelegt habent zv einem gezeug vnd Sicher-
heit der vorgeschriben Wandlung. Der prief ist geben nach Christi
gepurd vber dreutzehen hundert jar, dar nach in dem siben vnd
vierzigstem iar an vnser vrawn tag ze der Liechtmisse.
Orig., Perg. mit vier Siegeln im Stiftsarchive zu St. Florian. — Dieselben
stellen unter demselben Tage mit den nSmlichen Siegeln über die genannten
Güter einen Kaufbrief aus, laut dessen St. Florian um 96 Pfund alter Wiener
Pfenninge selbe erworben bat.
v.
1347. 2. Februar. — Conrat von Gokenreut verseht an Propst Wisento und den
Content sv Waldhaugen das Gut an der Eben bei Hinterleithen, Pfarre St.
Georgen und die Hofstatt im Rosenthal um 60 Pfund.
Ich Chunrai von GokenReut Vnd ich Gerdraut sein Housfrow
Vnd ich Ulrich ir paider sunVnd ich Peters sein Hau 8 fr ow vnd alle
vnser vierer Erben, wir verichen durch rechter ehafter not willen,
di wir in offner schranne hestetigt haben, daz wir gesatzt haben dem
Ersamen herren Probst Wisenten zden Zeiten vnd der samnung ze
Walthausen ein gut, daz vnser freys aigen gewesen ist, vmbsechtzig
phunt wienner phenning, der wir gantz vnd gar von in verriebt vnd
gewert sein ze rechten tegen. Vnd ist daz selb guet gelegen in sand
Görgen pharre, dez auch zwai gueter sind, gehaizzen an der Eben
pei hinderleiten vnd dar zu ein hofstat da pei genant im Rosental,
daz emaln allez nur ain hof gewesen ist, Also beschaidenlich, daz di
e genanten herren der Probst vnd di sammung vnd alle ir nach
chomen daz e genant guet inne sullen haben vnd niezzen so lang,
vnz wir oder vnser Erben den egenannten herren von Walthausen
oder irn nach chomen di selben sechtzig phunt phenning wider ehern
vnd geben. Wir sullen auch vnd alle vnser Erben den oft genanten
herren von Walthausen vnd irn nach chomen den selbe satz scher-
men vnd frein für alle ansprach, als landes recht ist. Wann auch,
daz wir oder vnser Erben den oft genanten herren dem Probst oder
6
der sammung oder irn nach chomen die egenanten sechtzig phunt
phenning wider cherten vnd seu der zder Liecht misse in viertzehen
tag vor oder viertzehen tagen hin nach gentzlich berichten vnd
gewerten, so sullen wir vns dez oft genanten guets vnder winden
an allen chrieg vnd haben mit allen dem recht als iz emaln vnser
freis aigen gewesen ist. Vnd sullen auch die egenanten herren von
Walthausen noch ir nach chomen dehain ansprach dar auf nicht
mer haben. Wann aber sich di selben vier wochen vergingen also,
daz daz vor genant guet von vns vnd von vnsern erben vngelost
belib, als vor verschriben ist, so sullen die vor genanten herren von
Walthausen aber daz selb guet als ander ir guet nutzen vnd niezzen
aber daz iar chunftichlichen. Vnd daz auch di red also von vns allen
stet vnd vnuerchert beleih, so geben wir den oft genanten herren
dem Probst vnd dem Conuent zu Walthausen vnd allen im nach
chomen den prief versigelt mit des erbern herren hern Jansen von
Chappelle anhangunden insigel, der durch vnser sunder gepet willen
den prief versigelt hat. Wand wir selben dehain aigens insigel nie
gewunnen. Vnd auch mit der erbern Ritter paider hern Wetzleins
von Erbing vnd hern Larentzen von Öd anhangunden insigeln, di
auch der sach getzeug sind mit sampt andern erbern leuten gnug,
di da pei gewesen sind. Der prief ist geben nach Christi gepurd
vber dreutzehen hundert jar, dar nach in dem siben vnd viertzkisten
iar cze der liecht misse.
Orig., Perg. mit nur noch zwei Siegeln im Archive des Museums zu Linz.
vi.
1347. 2. Februar. — Hartneid von Chumpolting verkauft an St. Florian zwei
Güter zu Vierstberg.
Ich Hertneid von Chvmpolting vnd Elleis mein Hausvraw vnd
all vnser Erben vergehen und tuen chvnt daz wir zway guet, gelegen
an dem Vierstperg in Veldchirher Pharr, die vnser vreis aigen
gewesen sind vnd de vns geben hat Ulreich der Prveler ze rechtem
heyrat guet vnd da wir auf getailt sein ze rechtem erbtail mit fur-
zicht aller erben, di selben guet haben wir gegeben ze chauflen dem
ersameu Gotshaus datz sand Florian vmb zwai vnd zwainzig phunt
vnd sechs Schilling gsewiger wienner phenning, der wir gantz vnd
gar gericht vnd gewert sein. Daz die Wandlung also stet vnd vnuer-
chert beleih» dar vber gib jch Torgenanter Hertneid disen prief ver-
sigelt mit meim jnsigel vnd durch einer pezzern Sicherheit wiln zv
eim gezeug mit hern Pylgreims dez Walchs jnsigel vnd mit Albers
dez gnevsen jnsigel vnd mit Nyclas des Mvldorfer jnsigel. Der geben
ist nach christi gepurd dreutzehen hvndert jar, darnach in dem syben
vnd vierzigstem jar an vnser Vrawn tag zder Liechtmisse.
Orig., Perg. mit vier Siegeln im Stiftsarchive zu St. Florian.
VH.
1347. 10. Februar. — Otto von Charempach stiftet sich mit vier Gütern einen
Jahrtag bei dem Gotteshause tu Baumgartenberg.
Ich Ott von Charennspach vergich offennbar vnd tuen kundt, daz
ich geben han durch meiner seel hail vnd durch aller meiner vodern
seel willen, dem gotshaws vnd der samnung zu Patcngartennberg
meines rechten freyen aigenns di guet, die hie benannt sind. Von
erst den hof datz Weisching vnd ain hofstat leit vor demselben hof,
vnd ein hofstat leit auf dem Hart datz dem Weitschachen, vnd datz
Zaglaw ein lehn also beschaidenlich, das die herren von den vor
genant n guetern jSrlich meinen jartag begeen sullen ewige lieh, als
an dem brief verschriben ist. Von erst sullenn sy des montags nach
Mitteruasten tailen vnd geben vndter arm lewt ain maisen (sie)
häring vnd prot, was aus vier und dreissig metzn korus werden mag,
vnd sechs emer wein ewigelich an allen Verzug. Vber das alles sol
man den herren geben in das Refent iarlich an demselben meinem
jartag ein halb phundt pfenning vmb visch, darumb sy meinen vnd
meiner vodern jartag begeen sullen an demselben tag mit vigili vnd
mit messen, als gewonhait ist jnn irem orden. War das aber getan,
das mir die vor genanten herren vnd der conuennt meinen jartag
nicht begienngen mit der tailung vnndter arm lewt vnd auch in sel-
ben in das Refennt, als vor verschriben ist, so sullen sich mein nagst
erben vnd mein nagst frewndt der vor genannten gueter vnndter-
ziehen so lanng, vntz das dieselb sawmehait gepessert werd mit
gueter gewissenn, so sind den herren dann dieselben gueter wider
ledig als vor an allen chrieg. Vnd alles das gut, das ich in geben
hau oder noch kunifticlich gib, das sullen sy haben mit alle dem
8
rechten, versuecht vnd vnuersuecht, als ich es selb emalen gehabt
han in rechter stiller aigner gwer, dann als vil, das sy khain stewer
von denselben gueten vnd von den lewten, die darauf sitzennt, nym-
mermehr hinfürbas nen.en sullen vnd auch annder nyemand. Vnd
darumb, das die red stat vnd. vnuerkert beleih, darüber gib ich den
herren vnd dem gotshaws zu Pawngartennperg den brief versigelten
mit meinem auhangunden innsigel vnd mit meines vettern innsigel
Otten der Pernawer vnd mit meiner ohaim der Flahenegker Kern
Gotschalchs, Chunrats vnd Ottenn insigl, mit der will die sach
geschehen ist vnd die auch mit jren anhangunden insigl der Wand-
lung gezewg sind. Der brief ist geben nach Christi geburd drewt-
zehen hundert iar vnd darnach in dem suben vnd viertzigisten iar des
sambstag vor dem Vaschanngtag.
Aus einem Copialbuch des Klosters Baumgartenberg vom Jahre 1511.
VIII.
1347. 1. MIM. Wien. — Ein herzoglicher Befehl an Richter und Roth zu Ens,
dem von Wallsee in Ansehung der Lehengüter nicht gehorsam tu sein.
Wir Albrecht von gotes genaden herczog ze Ossi erreich, ze
Steir vnd ze Kernden enbieten vnssern getrewn, dem Richtter vnd
dem Rat vnd den purigern gemainleich ze Enns vnsser gnad vnd alles
gut. vmb di vadrung, di Reinprecht von Walsse an ew tut von der
guter wegen, di ir ze lehen von im habt, gebieten wir ew gar ernst-
leieh bei vnssern huldcn, als wir ew vor offt darvmb enboten haben,
daz ir ew der widerhabet vnd seczet vnd in chaincm weg gebet,
wolt ew aber yemant darvber notton, daz bringet vnuerczogenlichen
an vns, so wellen wir es dann gern darynne versarigen. geben ze
Wienn am phincztag vor Oculi MCCCXLVII.
Pergameotcodex vom Jahre 1397 im Stadtarchive zu Eos.
ix.
1347. 17. März. Trannkirchen. — Gertraud, Aebtissin von Traunkirchen, ver-
leiht der Elsbeth von Wasen einen Hof auf der Wechling.
Wir Gedräut von Gotes gnaden Aptessine ze Traunchirchen
veriechen vnd tun chunt, Daz wir Elspeten, dev Vir eich 8 hausvrowe
9
von Wasen gewesen ist des amptmans, vnd auch allen iren erben
geliehen haben ze rechtem erbrecht am hof auf dem Wechlinge, als
si den vnd ir erben geworfen beten, mit allen nutzen, di dartzve
gehörnt, emolen van den tzwain abtessine vrowen Osann vnd von
vrowen Chunigvnten, die vnser voruordern sinde gewesen, also mit
solicher weschaidenhait haben wir ir vnd iren erben geliehen ze
erbrecht den hof, daz si vnd ir erben alle jar vns vnd vnserm gotes
haus da von dienen suln an sand Gorigen tag dreizzich phennich
wieuner mvnzze hintz Traunchirhen. Ist daz getan, daz si oder ir
erben di dreizzrg phennig an dem vorgenanten tag nicht gebent, so
gent immer vber viertzehen tag sechtzig dar ze wandeL tet si oder
ir erben daz sechs wochen gesten, so sol sei vnser pot auf dem vor-
genanten hof phenten für ain phunt phenning, vnd swer den vor-
genanten hof anspricht, mit sweliher ansprach daz ist, daz sol di
Torgenant Elspet vnd ir erben vnserm gotes haus auz pringen vnd
ledigen ledichleihen vns an schaden vnd auch wer irr erben daz
lant verburcht, der sol sein erbrecht verlorn haben an dem vorge-
nanten hof. Dev hiegeschriben wandelvng ist geschehen vnd gewan-
delt vor vnser datz Traunchirhen mit aller erben willen vnd wart
vnd mit aller st&t. Daz ir Elspeten vnd ir erben dev rede dirr sache
also stet vnd vnuerchert furbaz weleib, des geben wir in disen gegen«
hurtigen prief ze einem waren vrchunde vnd westetigen den mit
vnserm anhangundem ynsigel. Ez sind auch dirr sach getzeuge her
Perichtram der Pekem, her Vlreich der Aichperigert Chunrat der
Geller, Ott van Talgao tzeden tzeiten schaffer datz Traunchirhen,
Virich von Valspach vnd auch ander erberr leitt genüge. Der prief
ist gegeben datz Traunchirhen, da von Christes geburde vergangen
waren tausent jar, drevhundert jar, dar nach in dem sibeu vnd virt-
zigistem jar an sand Gedrauten tag in der vasten.
Orig., Perg. mit Siegel im k. k. geh. Hausarchiv. Nach dem Codex im
Enser Stadtarchiv im Archiv für Oest. Gesch. XXVII. 76. n. XV.
1347. 19. Mir*. — Wilhelm und Otto, Söhne Albers von Hohenstein, verkaufen
die Eigenschaft auf einem Hofe und zwei Lehen zu Seifriedsberg.
Ich Wilhalm vnd ich Ott di prueder von Hohenstain9 kern
Albers svn vnd alle vnser erben wier veriehen an dem prief offenbar
/
10
allen lewten, daz wier verchauft haben di aygenschaft, di wier
gehabt haben ze Seyfridsperg auf einem hof vnd auf zwain lehen,
di Chunrat vnd Vlreich» Örtweins svn von Wachaw von vnserm
vater vnd von vns ze rechtem lehen gehabt habent. Di selb aygen-
schaft hat der vorgenant Chunrat vnd Vlreich gechauft vnservrawn
Gotshaus ze Wachaw, daz man darzu furbaz ewichleich raichen schol
zwen phenning ze purchrecht an sand Michels tag von dem egeuan-
teu gut. Daz in daz also stet vnd vnzebrochen beleih, dar vber geb
wier in den prief versigelten mit vnser payder insigel ze einem waren
vrchund der sach9 der prief ist geben nach Christi gepurd vber
trewtzehen hundert jar vnd dar nach in dem siben vnd viertzigisten
jar des svnntags vor pluem Ostern.
Orig., Perg. mit zwei Siegeln im Stiftsarchive zu St Florian.
XL
1347. 25. März. — Ulrich Mitterberger tjibt seiner Schwester Anna, Klosterfrau
zu Pulgarn, zu Liebe ein Gut zu Greimharlsdorf zu einem ewigen Lichte vor
dem Schlafhause der Nonnen und zur Beleuchtung bei der Mette.
ICH Virich Mitterberger vnd all mein erben veriechenn vnnd
thuenn khundt, dass wier durch Gott zuvordrist vnnd meiner lieben
Schwester willen Ver Anna der Mitterbergerin Closterfrauen zu
Bulgarn gegebenn vnnd georndt habenn vnnsers rechtenn freyen
erbthaills ain guett, ist gelegenn zw Greimhartzdorff bey Tienn-
dorff ennhalb Walthausen vnnd diennt alle iahr järlichenn ann vnn-
ser frauenn tag zu der diennstzeit ain pfundt wienner pfening vnd
vier pfening vnnd ist frey ann alle steur vnnd ist freis aygen, mit
allem dem, vnnd dartzue gehört versuecht vnd vnuersuecht, dem
ehrwüerdtigen frauenCloster zu Bulgarn den frauen vnnd den herrn
daselbs des heutigen Geists Ordtenn also mit aufgenombner rede,
dass der vorgenanndt diennst von dem ehegenandten guett ebigclich
geuallen vnnd gehören soll zu ainem ebigen Hecht, es sey mit jnnslett
oder mit oll, vnnd das liecht solle prynnen jnn der vorgenanten
frauen schlaflfhauss des nachts alle nacht, wan sich di nacht anhebt,
vntzt aber an den Tag, es soll auch von dem vorgenanndten gellt
alle nacht die motten beleucht werdten mit ainem guetten insslet-
liecht also, das die vorgenanten klosterfrauen dabey woll motten
gelesen mügen, vnnd soll auch der vorgenanten zwayer liecht jed-
11
weders nicht lennger oder anders prynnen, dan oben jnn dem brieflf
verschrieben ist, vnd das alle die redt vnnd alles, das oben jnn dem
brieff geschrieben stet, vnnd recht, alss ichs gemaint vnd geordnet
hab, also statt vnnd vnzerbrochen bleibe vnnd zu ainer bessern
sicherhaitt darüber so gib ich vorgenannter Virich Mitterberger vnnd
all meine erben den brieff versigelt mit meinem auhanngundteu inn-
sigel vnnd mit der erbaren meiner guetten freundt insigeln Sighartz
des Prewslein vnd Chunrats^ fes Hahenspeckhen annhangundten
jnsigell. Der brieflf ist geben n, i man zalt nach Christy gebuerdt
drey (zehen) hundert jähr vnnd t.u'nach jun dem syben vnnd vier-
zigsten jähre zu vnnser Frauen tag1 jnn der fasten.
Aus einem vidimirten Papiercodex vom 7. Mai 1632 zu St Florian.
XII.
1347. 7. April. Passau. — Bischof Gotfried von Passau bestätigt die Wochen-
mess- und Jahrtagsstiftung am St. Magdale nen alt ar in der Pfarrkirche zu Lorch
fir den verstorbenen Dechant Witigo, weiche der Passauer Domherr und
Lorcher Dechant Heinrich vollzog,
Nos Gotfridus dei gracia Pataniensis episcopus ad vniuersorum
noticiam dedueimus, quod cum bone memorie Witigo, decanus La-
triacensiSf quandam deeimam bladi suam in Ensdorf iuxta flumen
Anasi emerit a venerabili fratre nostro in Christo Ottone de Lon-
storf* preposito ecclesie nostre, pro nonaginta talentis denariorum
wienneasium ipsamque postea ogligauerit pro sexaginta talentis dena-
riorum et eo mortuo dieta deeima de nostra consensu vendita fuerit
per dilectum in Christo Heinricum canonicum ecclesie nostre* deca-
num Lauriacensem pro centum viginti talentis denariorum wieiuien-
sium, de quibus seu de qua summa cedebant sexaginta talenta dena-
riorum in exsolucione obligacionts decime prenotate et triginta talenta
denariorum sunt soluta ad curiam Romanam Chnnrado Hack, nepoti
episcopi Frisingensis cui de ipsa Lauriacensi ecclesia post mortem
Witigonis prefati immediate in Romana curia fuit prouisum nomine
et loco triginta talentornm, que vicarius Witigonis adhuc ipsi Witi-
goni tempore mortis soluere tenebatur et que ipsi Chnnrado tarn-
quam ipsius WYf/^om'ftimmediatosuccessoricederedebuissent quasque
soror et filia sororts dicti Witigonis per illos de Walsse procuraue-
rant arrestari et de facto oecupari ipsisque per vicarium solui et
12
cumque (!) pro residuis triginta talentis denariorum, que ad preno-
tatum Heinricum, ecclesie nostre canonicum et decanum Lauria-
censem tantummodo peruenerunt, ipse possessiop.es seu prouentus
emerit de nostro consensu ipsi ecclesie Lauriacensi seu rectoribus
eiusdem, qui pro tempore fuerint, ut singulis septimanis una missa
in altari sancte Marie Magddiene in ecclesia parochiali Lauriacensi,
quod ipse Witigo dotare decreuerat, die qua comodius (!) haberi
poterit, ob sue anime remedium celebretur et singulis annis anniuer-
sarius ipsius Witigonis cum vigilijs et missis defunctorum sollemp-
niter cum certo presbiterorum numero et distribucionibus elemosi-
narum et oblagiorum peragatur. Nos ipsius Hevnrici deuocionem in
domino comendantes dicte misse ordinacionem ac anniuersarij insti-
tucionem cum omnibus et singulis suprascriptis ratam habemus et
gratam confirmantes patrocinio huius scripti nostri sigilli appensione
muniti. Datum Patauie anno domini Millesimo CCCmo quadragesimo
septimo, vijo jdus Aprilis.
Orig., Perg. im Musealarchiv zu Linz. Das Siegel fehlt
XIII.
1347. 24. April. — Otto von Volkenstorf vermacht seinen Vettern Gundacker und
Bertholt von Losenstein sein Landgericht ob der Ens, den Markt Neuhöfen und
den obern Hof tu Schirmstorf.
ICH Ott von Volchenstarf vnd alle mein eriben vergich offen-
bar mit disem brief, Daz ich meiner lieben ocheim hern Gundakchern
vnd hern Berichten den zwain pruedern von Losenstayn vnd allen
ieren eriben recht vnd redleich vnd willichleich geben han nach
meins vater hern Albers seligen rat vnd Weisung von Volchenstarf daz
ain drittail an dem landgericht, daz ich han ob der Ens vnd daz
lechen ist von meinem genedigen hern Herczogen Albrecht jn Oste-
reich vnd daz si nu ze stunden mit allen rechten vnd nuczen in jr
nucz vnd gewer ledichleich inne habent vnd ir ist gancz vnd gar,
vnd daz ander lantgericht daz ander drittail dez selben lantgerichts,
daz stet den zwayn pruedern hern Dyetreichen vnd Ruedolfen von
Losenstayn vnd iren eriben, daz selb schol ich her wider losen vmb
hundert phunt alter wienner phenning an all Widerrede vnd schol ich
den selben tail mitsampt meinen obgenanten ocheim liern Gundak-
chern vnd hern Perichtolden vnd mit allen iren eriben jnnehaben
13
vnd niezzen vncz an meinen tod vnd nach meinem tod ist, daz ich
leiberiben gewinn vnd lazz, da schol ez angeuallen. Ist awer, daz ich
an leiberiben verschaid, so schol ez ledichleich nach meinem tod auf
mein obgenaut ocheim hern Gundakchern vnd hern Berichtolden
vnd auf all ir eriben geuallen vnd schullen si denn di vorgenanten
zwai drittail an dem lantgericht gancz vnd gar innhaben vnd niezzen
vnd ledichleich ier sein mit allen rechten vnd nuczen, vnd dazu gehört
versuecht vnd vnuersuecht, wi ez genant ist, ze alle dem rechten,
vnd ez mein vater seliger vnd ich selb in nucz vnd gewßr gehabt
haben, vnd daz selb lantgericht hat mein vater seliger rnd jch mei-
nen obgenanten ocheim gemacht vnd habent ez auch enphangen vnd
genomen von meinem hern von Ostereich. Ich han auch geben mei-
nen obgenanten ocheim hern Gundakchern vnd hern Berichtolden
rnd allen iren eriben daz kons in der Geswent vnd was dazu gehört,
daz lechen ist von meinem hern von Pazzaw, also, daz si den halben
tail losen schulten von meiner wirtinn vrown Chunigunden vmb hun-
dert phunt vnd sibenzik phunt alter wienner phenning, wenn si wel-
len oder mugen, vnd schullen si denn daz obgenant hous in der
Geswent mit allen rechten vnd nuczen, vnd dazu gehört versuecht
rnd vnuersuecht, wi daz genant ist, jnnehaben vnd niezzen vnd
ledichlich ier sein ze alle dem rechten, vnd ez mein vater seliger
vnd ich innegehabt haben vnd vnser gewesen ist, an alle jrrung.
Vnd daz vorgenant hous in der Geswent mit alle, vnd dazu gebort,
versuecht vnd vnuersuecht, wi daz genant ist, hat mein vater seliger
vnd ich jn emaln gemacht vnd habent ez auch mit vns enphangen
vnd genomen von meinem hern von Pazzaw. Ich han geben vnd
gemacht meinen egenanten ocheim hern Gundakchern vnd hern
Berichtolden vnd allen jren eriben den Maricht ze Newnhofen mit
alle dew, vnd dazu gehört versuecht vnd vnuersuecht, wi daz genant
ist, der lechen ist von meinem hern dem Herczogen von Ostereich,
vnd den obern hof ze Schirmstarf auch mit alle, vnd dazu gehört,
der lechen ist von Chremsmümter, also, jst, daz ich an leib eriben
verschaid, so schol der vorgenant Maricht ze Newnhofen vnd der
Hof zu Schirmstarf mit allen rechten vnd nuczen, vnd dazu gehört,
ledichleich an alle jrrung auf sew geuallen. Ist awer, daz ich den
Maricht vnd den Hof indert verchumbern wil, da schol mich niempt
an jrren, awer der Maricht vnd der Hof schol furbaz anderswo Hin-
dert mit chainem gemecht vermacht werden. Vnd die vorgenanten
14
guet alle, wi di genant sind, ban ich meinen oftgenahten ocheim
hern Gundakchern vnd hern Perichtolden von Losenstain vnd allen
iren eriben recht vnd redleich vnd willichleich geben für iren erib.
tail, der in von mir vnd meinen vodcrn worden schult sein, also»
mit auzgenomer red, ob ich an leib eriben verschaid, waz sew denn
durch recht angeuelt, da schol sew niempt an irren weder wenich
noch vil, vnd secz sew auch der obgenanten gueter alle an nucz vnd
gewer, alz ez vor verschrieben ist, vnd pin auch dar jr gewer vnd
scherm für alle ansprach, wo in dez not geschieht, alz landez recht
vnd gewonhait ist in dem land ze Ostereich. Vnd daz die sache vnd
die Wandlung furbaz stet vnd vnzeprochen beleih, darvber gib ich
oftgenanter Ott von Volchenstarf in disen offen brief versigelt mit
meinem anhangunden jnsigel vnd der tayding sind auch zeug her
Heinrich von Volchenstarf vnd her Fridreich von Waltse von Em
mit iren anhangenden jnsigeln. Der brief ist geben nach Christes
gepurd drewzechen hundert jar vnd darnach in dem siben vnd vier-
czigkistem jar an sand Gorigen tag.
Orig., Perg. Das Hängesiegcl abgeschnitten. Schlossarchiv Gschwendt. —
Cf. Notizenbl. der kais. Akad. 1854. 131. Nr. 61.
XIV.
1347. 24. April. — Abt Konrad von Lambaeh genehmigt den Versatz des Lehens
zu Verting bei dem G aüern von Magens von Harnarn an Konrad von Burkarts-
berg um 8 Pfund Pfenninge gegen Wiederlösung.
Wir Chunrad von Gotes gnaden Abpt ze Lambaeh veriechn
offenbar mit disem brief, daz für vns chomen ist Magens von Har-
narn vnd hat mit aller seiner erbn gutleichen willn vnd wart daz
lechen datze Verting, daz da leit oben bay dem Gatern gesetzet
(hat!) ze ainem rechten satze mit vnserr hant vnd mit all der stet,
div durch recht dor zue gehört, Chunraden von Purkchartzperig
vnd seiner hausvrow Chunigunden vnd alln iren erbn vmb acht phunt
alter wienner pfenning, also beschaidenlich daz man vnserm gotz-
haus jerichlich da von dienen schol dreizzig wienner pfenning an
vnser Vrowen tag zeder dienzeit vnd nicht mer. Vnd schol auch div
recht loszeit sein jerichlich von sand Merteins tag vntz an den Pre-
chemtag, wann er in der zeit gelosen mag oder sein erben, des
schol man siv nicht irren. Doz in daz stet gantz vnd vnzebrochn
lg
beleih, dar vber geben wir in disen brief versigelten mit vnserm
anhangunden jnsigel, wand daz gut von vnserm gotzhaus recht erib
ist. Datum anno domini M*. CCO. XLVII« in die sancti Georij.
Orig., Perg. ohne Siegel im Stiftsarchive zu Limbach.
xv.
1347. 24. April. — (Haker der Schalchhaimer quittirt dem Kloster Reicher sperg
eine Schuld von 17 Pfund Pasaauer Pfenning.
Ich Otakcher der Scholichaimer vnd mein erben veriehen offen-
bar mit disem brief allen den die in lesen oder horent lesen, daz
kerre Dietmar, probst ze Reich(ersperg) ze den Zeiten vnd der
conuentt daselben einen brief, der mir von dem selben gotzhaws
stand, sybentzehen phunt Pazzawer phenning gelost hat vnd erlost
gantz vnd gar mit frewntleicher schied vmb zehen phunt pfenning
Passauer munzze, der er mich vnd mein erben gar vnd gantz gericht
vod gewert hat, daz ich oder mein erben furbaz nichtz ze vodern
noch ze sprechen han an den vorgenanten herrn Dietmaren, den
probst, noch an den conuent. Vnd darüber ze vrchund gib ich in
disen brief besigelten vnder meinem insigel. Der geben ist nach
Kristes gepurd drewczehen hundert jar, darnach in dem siben vnd
riertzkistem jar, an sand Gorigentag.
Promptuar. Reichersperg. Fol. 184 a.
XVI.
1347. 24. April — Friedrich Kreitling widmet ein Pfund Gülten auf Gütern
in der Pfarre Haidershofen, welches früher an arme Leute vertheilt worden
war, nun tu einem Seelgeräthe in der Kirche Haidershofen.
ICH Fridreich Chresling weiln Hern Fridreichs sun des
Chreslings von dem dorf, dem Got gnad, vergich offenbar mit
disem brief, daz ich nach gemainer vreund rat der nasten vnd der
pesten verchert han daz selgeret, daz mein vater mit mir vnd mit
allen meinen altisten erben geschaft het ain phunt phennig geltes
gmainer wienner münz auf zwain gueten, dew sein rechtes aygen
gewesen sind, im Poch aynes ob Hedershoffdorf gelegen vnd ains
auf dem Smides perg bayde gelegen in Heder »ho ff er Pharr, daz
mein erben vnd ich inne gehabt haben seid meins vater tod vnd da
16
von getailt haben armen leuten an Sand Geori tag als vil, vnd daz
phunt phennig geltes getragen macht ierleicb, han aufgegeben vnd
in geantwurt ich vnd all mein vordem den Heiligen vnd der
Chirchen zu Hedershoffen in alle dem recht, als ander Leut der vor-
genanten Chirhen zu Hedershoffen recht habent, zu ainem rechten
sei geret meinem vater vnd mir vnd allen vnsern erben vnd vor-
vardern vnd nahchunften sein zu hilf vnd zu trost mit solher beschai-
denhait, daz ain jsleher Pfarrer zu Hedershoffen jerleich vnd ewich-
leich begen sol vnsern jartag an sand Allexi tag zu andern vesper
mit ainer gesungen vigili vnd des nasten tags dar nah mit fumf sei
missen vnd nah dem gotz dienst trewn vnd speysen schol fumftzehen
armer leut vnd den geben drew essen, da si mit beleiben mugen-
vnd vier chenel weins vnd nah dem essen aynem igleichem menschen
ayn p fennig. Wer auer daz, daz der genant Pharrer zu Hedershoffen
des selben Gotzdienst vnd sei geret nicht volpringen mocht, als vor
geschriben stet, von ehaften noten, so schol er an vnderlaz den Gotz-
dienst vnd daz sei geret volpringen in den selben acht tagen nah ain
ander zu raiten, geschech des nicht, daz der Gotz dienst vnd daz
sei geret nicht volpracht wurd in den acht tag, so ist ain jsleiher
Pharrer zu Hedershoffen veruallen zu ayner pesrung, daz er mern
schol den Gotzdienst mit drin messen zu den fumfen vnd mit acht
armen leuten zu den fumftzehen also, daz er in den selben acht tagen
dew saumvng an dem Gotsdienst vnd auch die pesrung, da er mit
geuallen ist, zu ain ander ze raiten mit acht messen vnd mit drin
vnd zwaintzich armen leuten vollichleich wyder tun vnd vnuertzogen-
leichen. Gesech des alles nicht, so schulten sich die nasten erben
vnder ziehen der vorgeschoben guet an der arm leut schaden, di
auf den gueten gesessen sind, vnd inne haben viertzehen tag, ob der
Gotz dienst vnd sei geret vnd auch dew pesrung wider tan wurd
vollichleich, so schulleu si wider ledig sein den Heyligen vnd der
Chirhen zu Hedershoffen, wer auer daz, daz sich daz alles nicht ver-
gieng, als vorgeschoben stet, so schullen sich der abt vnd der
conuent zu Gleunch der vorgenanten gut in dem Pach vnd auf dem
Srnidesperg vnderziehen mit allen den rechten, vnd vorgeschoben
stet, vnd den jartag mit der vigili vnd fumf messen vnd mit den
fumftzehen armen leuten jerleich begen an sand Allexi tag allen den
sein, als vorgeschoben stet. Vnd daz daz stet vnd vntzebrochen
beleih, dar vber gib ich egenanter Fridreich Chresling disen brief
IT
versigelt mit meinem anhangendem insigel vnd auch zu ainern pes-
sern sicherhait vnd warhait des oftgenanten Götz dienst rnd sei geret
mit meiner pesten vreund insigel hern Chunrates des Chresling,
Michels ron Tzauha, Dietreichs des Einterholtzer, Fertiger* von
Siernik zu aynem rechten vrchunt vnd warhait der selben sach. Daz
ist geschehen vnd der brief ist gegeben, do man zahlt von Christes
geburd tansent jar, drew hundert jar, darnah in dem suben rnd vier-
zigstem iar an sand Geori tag des heiligen herren.
Orig.,Perg. mit drei Hangesiegeln zu Gleink. Ueber Abhaltung dieses Seel~
gerälhes stellte Abt Heinrich von Gleink laut einer in einem Copialbuche
iesXVIL Jahrhunderies enthaltenen Urkunde im Jahre 1353 am St Alexiustage
(17. Juli) einen Revers aus.
XVII.
1147. 24. April. — Ott van Charnspach stiftet sich mit einem Lehen zu Hüuing
i* Ardacker- und einem zu Uetzing in ViehdorferPfarr bei dem Gotteshause
zu Baumgartenberg eine ewige Messe.
Ich Ott von Charnspach vergich offenwar vnd tuen kund, das ich
geben han meines rechten kauf aigens ein lehen datz Hutzing gelegen
kjrdagfcer pfarr, vnd dient drew phund wiener pfenning auf sand
Jorgentag, vnd ain lehen datz Vetzing gelegen in Vidorffer pfarr,
das dient zway phund auch auf sand Jorgentag derselben in münnss,
dem Gotshaws vnnd den herren hintz Pawngarienperg auf Gots-
leichnams Altar zu einer ewigen mess durch mein vnnd auch durch
aller meiner vordem seel willen, die man teglich sprechen sol auf
demselben altar. Vnd sol auch den vorgenannten gellt eineinen, wer
der herren Prior ist, vnd sol auch dauon täglichen dem briester, der
auf dem vorgenannten altar mess hat, geben drey phenning vnuert
zogentlich. Es sol auch der Prior geben den herren, die den altar
jnnhaben, järlich vierdhalben Schilling phenning, dauon sy denselben
altar fürsehen sullen an Hecht vnd an messgewannt nach des Priors
rat. Gescbäch aber, das die mess nicht täglich gesprochen wurde,
als vor verschriben ist, so sullen sich mein nagst erben der egenannten
guet vnnderwinden an geuerde jn ain (an) frum vnnd den herren an
schad so lanng, vntz daz die sawmickait gepuesst wirt mit gueter
gewissen, So sind dann dieselben guet wieder ledig an allen krieg
als ee den vor genannten herren vnd dem Gotshaws. Vnnd wann das
Urkundeubach d«s Landes ob der Enns. VII. Bd. 2
18
ist, daz die holden den rechten diensttag vorsitzennt, so sind sy ver-
fallen freueis wanndl, das wiert yeglichem zwen vnnd sechs Schilling
phenning. Es geyt auch der datz Huetzing sechtzig zu einfart vnnd
sechtzig zu auffart vnd nicht mer, vnd der datz Vetzing dreyssig jn,
dreissig aws, vnd auch nicht mer. Auch offenn Ich mer, ob yemant
nach mir herfür kam, der pesser recht wolt haben zu den vor genan-
ten guetern vnd ier durch recht wolt erb sein, der sol den herren
vnd dem Gotshaws geben für das leben datz Huizing hundert phund
wiener phenning vnd für das datz Vetzing sechzig phund derselben
m ünss vnnd sol sich dann derselben gueter vnndterziehen an allem
krieg vnd an alle widerred ; Das die red stät vnd vnuerchert beleih,
darumb ich dem gotzhaws gib den brief vnd auch den herren ver-
sigellten mit meinem anhangunden innsigill vnd mit Otten innsigel
meine brueder sun des Pernawer vnd mit meiner ochaim der
Flachenecker heren Gotschalkesf Chunrat vnd Otten innsigel], die
der sach damit gezewg sind. Der brief ist geben nach Christi geburd
dreytzehen hundert jar, darnach jn dem suben vnd viertzigisten jar
an sand Jorgentag.
Aus einem Copialbuch von Baumgartenberg vom Jahre li>ii.
xvm.
1347. 24. April. — Heinrich von Wissen und Chunrat der Rechner nebst ihren
Hausfrauen und Schwestern verkaufen ihr freies Eigen, die Hube auf der
Eben in St. Georger Pfarre an den ehrbaren Knecht Ulrich , Andreas des
Gratier sei. Eidam.
Ich Hainreich van Wissen vnd ich Peters sein Hausfrau* und
ich Chünradt der Rechner vnd ich Geyssell sein Hausfraw und ich
Katrey vnd ich Jeut der vorgenanten Swester paiden vnd mit vns
alln vnser erben, swie die genant sein, wier veriechen vnd tuen chunt,
daz wir zv chaufieu geben haben den Hueb, ist genant auf der Eben
vnd ist gelegen in sand Gorgen pharr vnd ist vnser vreys aigen ge-
wessen mit allev dev, vnd darzüe gehorent, als wirs ingehabt habent,
dem erbern chnet Vireichen Andres aydem des Gratzzer, dem got
genade, vnd Peterssen seinner Hausfrawn vnd alln iern erben vmb
ain genantz gut, des wier gantz vnd gar gericht vnd gewert sein an
alln schaden vnd also beschaidenleichen, daz wier der vorgenantten
hueb auf der Eben ier gewer sein fuer alln ansprach nach landes
19
gewonheit vnd nach lantz recht in Osterreich an als gever. Daz in
disev red stet vnd vnverchert beleih von vns vnd von alln vnser
erben, darvber geh wier in disen brief zv ainer warn vrchunt ver-
sigelt mit des erbern Ritter hern Larentzen des Öder, zv den
zeitten Landrichter in dem Machlandt anhangvnden insiegel, wan
wir selber chain aygen insigel nicht gehabt haben zv derselben
eieit, vnd verpinden vns dar hinder mit vnser trewn alles des stetz
lebalten, daz an disem brief geschriben stet vnd der sach ist gezeug
der erbern manne Chvnrad zu den zeitten richter datz Greyn in
im Marcht mit seinnem anhangendem insigel. Der brief ist geben
vnd geschriben, do man zalt von Christes gepuerdt drevtzehen hun-
dert jar, dar nach in dem syben vnd viertzkistem jar an sand Gor-
geo tag.
Orig., Perg. mit Sie gel realen. Klosterarchiv Waldhausen.
XIX.
1347. 8. H&l. Wien. — Die Bürger von Ens sollen bei der Muuth zu Ketzlingern
wie die Bürger von Sfeyr gehalten werden.
Wir Albrecht von gotes genaden Bercxog ze Osterreich, ze
Steir vnd ze Kernden entbieten vnssern getrwn Ruedolffen von
Lyechtenstnin vnd seinem vettern Ruedolff Otten von Liecht en-
ttarn vnsser gnad vnd alles gut. wand vnsser puriger ze Enns alle
di recht habend, di vnsser puriger zu Steir habend, wellen wir vnd
eopfehlichen ew ernstleich, daz ir diselben vnsser puriger ze Enns
bei den rechten an der mawt ze Checzlingern weleiben lasset, di
roser puriger ze Steir 4a habent, vnd sy nicht verrer nottet. mit
rrchvnd des brieffs, geben ze Wienn am Eritag vor dem Auffert tag
anno McccxLVÜ.
Abgedruckt bei Kurz, Handel, 351 aus dem Pergamentcodex vom Jahre
1397 im Stadtarchive zu Ens
XX.
1J47. 10. Mai. Wien. — Herzog Albrecht von Oesterreich stiftet eine Frühmesse
in der Kirche St, Thomas und gibt dazu die Zehente in der Pfarr Mitterkir-
chen, welche er dem Kloster Waldhausen um 20 Pfund abgekauft hat.
Wir Albrecht von gots gnaden Hertzog ze Oester reich, ze
Steyr vnd ze Kernden Tun chunt mit disem brif, daz wir mit der
2*
20
erbern vnd geistlichen Ieut, des Propst vnd des Conuent gemainlich
ze Walthusen willen vnd gunst eine ewige fruemesse durch Got vnd
in sand Thomas eren gestiftt haben in irr chirchen datz satid
Thoman, di si mit einem erbern priester irs ordens bestiften vnd
begen sullen; der alle tag mess lese des morgens frue an ander gots-
dienst, den man teglichen ouch do haltet vnd heget, vnd sol ouch
derselb priester stetichleich bei derselben chirchen sitzen. Vnd
habent vns ouch diselbn geistleichen leut von Walthusen zu dersel-
ben mess geben zwen mutt rokken vnd zwen mutt habern in der
pfarr zu Mit t er chirchen auf dem hof ze Innerueld vnd auf einem
lehen vnd auf hofstetten daselbes dreytzehen Schilling wienner pfen-
ning geltes vnd den zehend in derselben pharr, der gehört gen
Walthusen vnd giltet viertzehen mutt bayderlay getraydes, darumb
wir in für dieselbe getrayd gult und phenning gult geben haben
zway hundert phunt wienner phenning, der sie gentzlich verricht
sind vnd gewert. Geschech ouch, daz si die vorgenent fruemess
nicht bestiften mit einem erbern priester irs Ordens vnd nicht
begiengen alle morgen frue, als vor geschriben ist, so sollen wir sie
manen, daz si ez tun, wer aber, daz si die soumung nach vnser
mainung in ainen maneyd nicht widerbrechten vnd eruollten mit
gotes dienst, so sullen wir oder vnser erben oder vnser nachkomen,
Hertzogen zu Oesterreich dieselben messe leihen einem weltlichen
priester mit der vorgenent gult, di wir von in gechouft haben, der
die egenent messe mit Gotes dienst verricht vnd begee in aller der
weis, als vorgeschoben stet. Des geben wir ze vrchund disen hrief
besigelten mit vnserm insigel. Der geben ist ze Wienn an vnsers
heren Aufart tag. Nach Christs gebärde dreutzehen hundert iar, dar-
nach in dem siben vnd viertzkisten iar.
Kurz, Beiträge IV, 474.
XXI.
1347. 10. Mai. Waldhausen. — Revers des Propstes Wisent und Convcntes tu
Waldliausen, über die von Herzog Albrecht zu St. Thomas gestiftete Messe.
Wjr Wisenth Drohst von gotz gnaden, jch Johans derTechent
vnd di Sammung gemainchlich zeWalthausen veriehen offenbar mit
dem brief, daz vnser gnediger herr der hochgeporn fürst Hertzog
21
Albrecht von Österreich mit vnserm guten willen vnd gunst ein
ewigen frumesse durch got vnd in sand Thomans ern gestift hat in
ynser chirchen dacz sand Thoman, die wir mit einem erbern ewigen
vnsers ordens priester bestiften vnd begen sullen, der alle tag messe
lese dez morgens frue an andern gotz dienst, den man auch da teg-
lich behaltet vnd beget. Vnd soll auch der selb priester stetichlich
pei der selben chirchen sitzen. Vnd haben wir dem selben vnserm
herren Hertzog Albrechten zu der selben messe geben zwen mutt
rokken vnd zwen mutt habern in der pharre zu Mitterkirchen auf dem
bof ze Hunerueld vnd auf einem leben vnd auf hofsteten da selbes
dreitzehen Schilling wienner phenning geldes vnd den zehend in der
selben pharr, der gehört gen Walthausen vnd giltviertzehen mutt bai-
derlay getraides, dar vmb vns der vor genant vnser her Hertzog Albrecht
für di selben getraid gult vnd phenning gult geben hat zwai hundert
phunt wienner phenning, der wir genczlich bericht vnd gewert sein.
Wer auch, da vor got sei, daz wir di vor genanten frumesse nicht
bestiften mit einem erbern ewigen vnsers ordens priester vnd nicht
begingen alle morgen frue, als vor geschriben ist, so sullen vns der
vor genant vnser her Hertzog Albrecht vnd sein erben oder sein
nachkomen manen, daz wir ez tun. Wer aber, daz wir di saumung
nach irer manung in ainem maneid nicht wider brechten noch
eruolten mit gotz dienst, so sullen der vorgenant vnser her herczog
Albrecht vnd sein erben oder sein nachchomen, die Hertzogen in
Osterrich sind, dieselben messe leihen einen andern werld liehen
priester mit der vorgenanten gult, die er von vns gechouffet hat,
der di egenanten messe mit gotes dienst verriebt vnd bege in aller
der weiz, als vorgeschriben stet. Dez geb wir ze vrchund dem ege-
nanten vnserm herren herczog Albrechten von Osterrich vnd seinen
erben oder seinen nachchomen den prief versigelten mit vnsers ege-
nants Probst Wisents vnd dez Conuents ze Walthausen paiden an-
hangunden jnsigeln, der geben ist nach christi gepurd vber dreitze-
hen hundert iar, darnach in dem siben vnd viertzkisten iar an dem
Auffart tag ze Walthausen in vnserm gotzhous.
Orig., Perg. mit iwei Siegeln im k. k. geh. Haasarchiv.
22
XXII.
1347. 30. Mal. Linz. — Eberhard von Wallsee, Hauptmann ob der Ena, bezeugt,
dass dem Kloster Wilhering die Hube tu Strosshaim gegen Thoman dem Stau*
dinger in der Landschranne zuerkannt worden sei.
Ich Eberhart von Wallsee, Hawbtman ob der Ens9 thun kund
an dem brief, das der erber geistlich herr Abbt Hermann zu Wil-
hering Thoman dem Stawdinger mit rechtem recht vor mir in der
Landschrann vmb die hueb ze Strashaim emprosten ist, also das er
noch sein nachkommen ewiglich furbas nymer mer hintz im noch
hintz sein gotzhaus dhain ansprach stillen haben. Mit vrkund des
briefs datum in Lynntz anno domini Millesimo tricentesimo quadra-
gesimo septimo in vigilia Corporis Christi.
Copialbuch B pag. 481. Stiftsarchiv Wilhering.
XXIII.
1347. 3L Mai. München. — Kaiser Ludwig befiehlt das Kloster Raitenhaslach
ungehindert aus dem Forste am Weilhart windfälliges und liegendes Holz aus-
führen tu lassen.
Wir Ludwig von Gots genaden römischer Kaiser, ze allen
Zeiten merer des Reichs entbieten vnserm Forstmaister über den
Weilharty der iez ist, oder hernach wirt, unsern lieben getreuen
unser hulde und alles gut. Wir wellen und gebieten euch vesticli-
chen und ernstlichen, datz ir unser lieb dimütig den Abbt und daz
Convent dez Gotzhaus ze Raitenhaslach lazzent füren und nemen
alz vil wintvelliges und ligendes holzes aus dem obgenanten Weil-
hart, als sy in irm chloster bedürffent ze brennen, und wellen nicht,
daz ir sy daran hindern noch irrent mit chainen Sachen, als lieb
euch unser hulde sint. Der Brief ist geben ze Münichen des pfinz-
tages nach Urbani in dem drew und dreisigisten jar unsers Richs,
und in dem zwainzigisten unsers Kaisertums.
Monum. boic. III. 208.
23
XXIV.
1347. 3. Juni. — Abt Leupolt und der Content des Klosters Heiligenkreuz
thun kund, dass Herr Otto der Turse von Rauheneck mit der Schenkung eines
Weingartens tu Baden, genannt der Chrump, einen Jahrtag gestiftet hat, wel-
chen sie nach Verkauf desselben mit einer Gülte von 8 Pfunden Wiener Pfen-
ningen sicherstellen.
Wir prueder Leupolt apt vnd di sampnange gemain dacz dem
Heiligen Chreuez veriehen vnd tven chvnt mit disem prief allen den,
die in lesent oder horent lesen, daz vns der erber herr her Otto der
Türse von Rauheneke, dem got genad, hat gegeben einen Weingar-
ten, der gelegen ist ze Paden vnd haizzet der Chrump, zv einem
ewigen jartag. Den selben Weingarten hab wir mit dez erbern hern
hern Jansen dez Türsen dez vorgenanten hern Otten svn dez Tur-
nen gunst vnd willen verchauft vnd geben haben vmb fvmftzich
pfvnt wienner pfenning, der wir verriebt vnd gewert sein. Dar fuer
hab wir im vnd seinen erben fvmf pfvnt wienner pfenning geltes auz
gezaiget auf vnserm hof ze Paden vnd auf allem dem, daz dar zve
gehört, swie so daz genant ist mit so auzgenomner red, daz wir
ewichleichen alle iar an sand Andres tag den egenanten jartag begen
schulten mit vigili vnd mit sei messen vnd mit anderm rainem vnd
gueten gepet nach vnsers Ordens gewonhait. Wir schulten auch an
dem egenanten tag ewichleichen geben der sampnunge ainen
ganezen dienst drew stuche gueter wische der pesten, di man ze
der selben zeit winden mach vnd ain semel vnd dez pesten weins,
der in dem vron cheler leit, ein pfruent an alle wider red vnd an
allen chrieg. Waer aber, daz der vorgenant Iar tag, alz vor ver-
schieben ist, wurd versavmpt von vns an ehaftnotdurft, so schol er
sieh oder sein naechsten erben zv der egenanten gvlt ziehen vnd di so
lang inne haben, vneze daz di savmchait von vns werd gepessert vnd
ervollet. Vnd daz dise vrchunde slat beleih, dar vber geb wir im
disen prief versigelt mit vnsern paiden anhangvnd en insigeln. Diser
prief ist gegeben nach Christes gepvrd dreutzehen hvndert iar, dar
nach in dem svben und viertzigisten jar dez naechsten svntages nach
sand Peternelle tag.
Orig., Perg. mit zertrümmerten Siegeln im Schlossarehive zu Eferding.
24
XXV.
1347. 8. Juni. Steyr. — Herzog Albrecht von Oesterreich bestätigt mit wört-
licher Einschaltung die bezüglich der Vogteif reiheil dem Kloster Traunkirchen
ertheilten Privilegien Herzog Otakars, ddo. Ens, 1 19 i> und Kaiser Rudolfs,
ddo. Wien, am 2&. Juni 1277.
Albertus dei gratia Dux Austrie, Styrie et Karinthie, Domi-
num Carniole, Marchie ac Portitsnaoni*, Comes in Habispurch et
in Kyburch neenon tuperioris Alsacie Lantgrauius Dominu$que
Pkyrreti* tenore presentium publice profitemur, quod honorabiles
et religiöse persone sanctimooiales . • Abbatissa et Conuentus mona-
sterii in Travnehirchen deuote nostre dilecte ad nostram venientes
presentiam nobis humiliter supplicarunt , vt ipsis duo priuilegia,
vuum ab jüustri Principe Otakaro quondam Duce Styrie, et
seeundum a diue recordacionis serenissimo doroino Rudolfo olim
Romanorum Rege auo nostro karissimo tradita et concessa innouare
approbare et confirmare de speeiali gracia dignaremur, quorum primi
priuilegij tenor ineipit in hec verba. „Ego Otaebar etc. (wie Ur-
kunde ddo. Ens 1191 — OU. II. 427 — ) monetam teaebat." Se-
eundi Tero priuilegij tenor sie ineipit: n Rudolf us dei gracia etc.
(vide ddo. Wien am 25. Juni 1277 — OU. III. 471 — ) anno quarto."
Nos igitur predeeessorum nostrorum et specialiter intüctissimi do-
mini Rudolfi quondam Romanorum Regis aui nostri karissimi
yestigiis inherentes peticionibus predietarum sanetimonialiura Abba-
tisse et Conuentus in Travnehirchen fauorabiliter inclinati prescripta
priuilegia, gracias, libertates, concessiones et jura a diuis Imperato-
ribus et Regibus Romanorum neenon Ducibus Austrie et Styrie mo~
nasterio prenotato eoncessa, tradita et indulta innouamus, approba-
mus et presentis scripti serie confirmamus vniuersis et singulis sub
obtentu gracie nostre firmiter ac districtius inhibentes, ne quis huic
nostro priuilegio ausu temerario contraire presumat quoquo modo»
sicut grauem nostre vlcionis viudictam voluerit euitare. In cuius rei
testimonium presentes couscribi feeimus et maioris nostri sigilli
appensione muniri. Datum Styre sexto idus Junij anno domini mille-
simo trecentesimo quadragesimo septimo.
Orig., Perg. mit schon losgerissenem R eiteraiegel zu Ort am Traunsee.
Vergl. Kirchl. Topographie XIV. 248.
2S
XXVI.
1347. 10. JuÜ. Stejr. — Herzog Albrecht ertaubt den Bürgern zu Steyr jähr-
lich einen Jahrmarkt zu halten.
Wir Albrecht von gots gnaden Hertzog ze Österreich^ ze
Steyr und ze Kernden9 Herr ze Crain, auf der March und ze Por-
tenatr, Graf ze Habspur g und ze Kyburch, Landtgraf ze Elsazze
und Herr ze Phirtt etc. tun chunt öffentlich mit disem brief, daz für
vns chomen unser purger gemainlichen ze Steyer und tetten uns ze
wizzen, sy hetten ze etlichen Zeiten ainen jarmarcht gehabt, der
wer in vor etlicher sache wegen abgenommen und baten uns, daz
wir in von gnaden wider erlaubten, ainen jarmarcht ze haben, daz
haben wir getan durch ir bet willen und haben in erlaubt und erlau-
ben auch mit disem brief, ainen jarmarcht alle jar ze haben, datz
Steyer des nechsten sunutags vor dem Aufferttag und vreyung dartzu
acht tag lang vor und acht tag hinnach ze wandeln und ze werken mit
allerlay choufmanschaft. Si sullen auch auf demselben jarmarcht die
rreyung haben, die ander unser stet in Osterreich auf iren jarmarch-
ten habent an alle irrung; des geben wir ze urchund diesen brief
besigelten mit unserm insigel. Geben ze Steyr an sunntag vor Sand
Veitstag nach Christi geburd dreyzehenhundert jar, darnach in dem
sibenund vierzigsten jare.
Orig., Perg. mit einem Reitersiege] im Stadtarchive zu Steyr.
XXVII.
1347. 25. Juni. Landshüt. — Kaiser Ludung nimmt Cunrat den Tannberg er
mit zwölf Helmen in seinen Dienst gegen den Markgrafen von Mähren,
Wir Ludwig von gotes genaden Hämischer Keyser9 ze allen
teiten merer dez Reichs, bechennen öffentlich vnd tun kunt, daz wir
mit dem vesten mann Cunrat Tannenberg er vnserm lieben getrewen
vmb dienst also gerett vnd geteidingt haben, daz er vns mit zwelf
mannen mit helmen hie zwischen vnd sant Marteins tag, der schirst
chorat, vnd dar nach daz nehst gantz wnoider den Markgrauen
von Merhern, der sich dez Reichs wider vns an genomen hat, vnd
wider alle sein helfer vnd diener dienen vnd warten sol vberal im
26
dem land ze Beyrn vnd an den gemerchen, wo hin oder wann wir
in vordem, Vnd sol mit den selben helmen ziehen vnd varn ms vnd
vnserra land on schaden vberal vnd swann er an die stat chomt, do
hin wir in vordem, so sullen wir im dann kost geben als andern
vnsern dienern Vnd vmb den selben dienst sullen wir im geben vnd
richten zwai hundert pfunt Regenspurger pfenning vf sant Jörgen
tag, der schirst chomt, Vnd ob der vorgenant Cunrat Tannenberger
in der frist nit enwer, so sullen wir seiner Hausfrauwen vnd erben
dez selben geltes vnd si vns dez vorgenanten dienstes gebunden
sein. Dar vber ze vrchunt geben wir im disen brief versigelt mit
vnsenn insigel, der geben ist ze Lantzhut an mentag nach sant
Johans tag ze Sunwenden nach Kristes geburt dreuzehen hundert
iar, darnach in dem siben vnd vierzigstem, in dem dri vnd drizig-
stem iar vnsers reichs vnd in dem zweinzigstem dez keysertumes.
Orig., Perg. mit Hfingesiegel im Schlosse tu AurolzmÜnater.
%
xxvm.
1347. 26. Juni. PassaU. — Versicherung des Bischöfe* Gottfried von Passau,
dass die durch ihn ertheilte Institution eines Pfarrers tu Waldkirchen den
Rechten des Klosters St. Florian auf die Pfarre keinen Abbruch thun soll.
Gotfridw dei gratia Ecclesie Patauiemis Episcopus venera-
bili in christo Heinrico preposüo Monasterii sancti Floriani Cano-
nicorum Regularium nostre dyocesis salutem et gratiose voluntatis
affectum. Dubium tibi non existat, quin ecclesiam in Waltchirchen,
quocienscumque eam vacare contigerit et conferri, quod nullus insti-
tuetur in eadem, nisi iuribus et pensionibus tibi et ecclesie tue debi-
tis semper saluis. Hoc enim in institutionibus ecclesiarum omnium,
que ad pensiones vel alia iura, quibuscumque ecclesiis uel rectori-
bus earundem de iure astringuntur, semper soliti sumus obseruare.
Non est enim intentionis nostre, vt quibuscumque ecclesiis uel per*
souis in juribus et pensionibus eisdem de iure debitis per nostram
collacionem vel institutionem aliquid preiudicium generetur. Datum
Patauie Johannis et Pauli martirum.
Orig., Perg. mit rückwärts aufgedrucktem Siegel im Stiftssrchire zu
St. Florian.
27
XXK.
1347. 26. Juni. Passao. — Das Capitel von Passau reversirt sich gegen den
Propst Heinrich von St. Florian, das* das lieber einkommen zwischen dem
Bischof Gottfried und dem Propst wegen Verleihung der Pfarre Waldkirchen
an den Domherrn Ulrich von Traun dem Kloster zu keinem Nachtheil gerei-
chen soll*
Venerabili in christo patri ac domino domino Heinrico prepo-
sito Monasterii sancti Floriani super Ypham Canonicorum Regu-
larium Otto dei gratia (prepositus). Gundackcher decanus et Capi-
tulum Ecclesie Pataviensis vtinam ad quelibet beneplacita volunta-
tem. Juxta tenorem littere vobis directe ex parte reuerendi in christo
patris et domini domini Gotfridi Patauiensis Episcopi vos securum
et roonasterium Testrum reddimus, quod quacunque via prouisum
fuerit ex parte dicti domini nostri Episcopi Vlrico de Truna con-
eanonico no£lr0,vobisdepensionedebitade ecclesia in Walt chirichen
in posterum nullum preiudicium generari. Datum Patauie Johannis
et Pauli Martirum.
Aas einem Pergamentcodex tu St Florian.
XXX.
1347. 19. Juli. — Chunrat von Tannberg und Chalhoch von Falkcnstein treffen
mit Peter von Rosenberg Abrede rücksichtlieh der passauer - böhmischen
Grenze im Falle eines Krieges zwischen dem Kaiser und dem König von
Böhmen.
Ich Chvnrat von Tannberch vnd ichCholhoch van Valchenstain
vettern veriechen, vnd tun chunt, daz wir mit dem edlen hern hern
Petern van Rosenwerch saetz haben mit dem gemerich dez landes tze
Behera, daz an vnser Lant gemerich stoetzzet also beschaydenleich
red an allez geuaer, wenne daz geschaech, daz wir van dez Chay-
sers wegen muesten tuen wider daz gemerich, so schullen wir ym
vor ocht tag wider sagen vnd scholl der vryd vnd der satz dy selben
ocht (Tage) zwischen vns staet vnd gantz beleiben angeuaer, als vor
vnd waz ich inne han van meinem hern dem Py schone tze Pazzawe,
dy pfleg tze Velden vnd waz dar tzu gehört, daz schol in den
selben saetzen sein. Waer aber daz getan, daz dhain schod van
28
den vnsern hin in den saetzen geschaech, da hat hei* Hainreich van
Welisching vnd her Tobische van Chaemnytz gewalt vns vmb tze
sprechen, Vnd daz schulle wir in auztragen vnd auz rychten yner
vier wochen. Daz gehayzze wir in mit vnsern trewen an aydes stat
vollfueren. Waer aber daz getan, daz ein poezze volche chaem vnd
wolt tuen auf sein recht an den gemerchen, da schulle wir tzu tuen
mit vnsern dyenaern vnd mit vnsern vesten, daz ir wol secht, daz iz
vngeuaerlich geschechen sey vnd auch vns nicht lub waer. Vnd
wenne dy stoezze aufgestozzen werdent van vnsern wegen, oder van
dez wegen van Rosenwerch, so schulle wir vnser prief aneinander
wider geben. Daz gehayzze wir mit vnsern trewen an aydez stat
also volfueren, alz iz an dysem gegenburtygem prief geschriben stet.
Daz dy red staet vnd vnverchert beleih, dar vber gib ich Chvnrat
van Tannberch vnd ich Cholhoch von Valchenstain dysen offen
prief mit vnsern anhangunden insigeln. Des ist geben, do man tzalt
van chrystez gepuerd dreutzechen hvndert iar, dar nach in dem
syben vnd viertzigislem iar dez phintz tages vor sand Mariam Mag-
dalen tag.
Monum. boic. XXX. II. 190.
XXXI.
1347. 3. August. — Weichart von Winkel gibt Beinern Schwiegersöhne Otto
von Liechtenstein zur Heimsteuer seiner Tochter Anna den Satt von 300 Pfund
Herrn Albrechts des Burggrafen von Gars.
Ich Weichart von Winchel vnd ich Katrey sein hausvraw
vnd alle vnser erben vergehen vnd tuen chunt, daz wir gesatzzt vnd
geben haben recht vnd redlich ze rechter haymstewer vnserm lieben
aydem Otten von Lyechtenstayn vnd vrawn Anne seiner hau*-
vrawn vnser lieben tochter den satz, den vns vnser lieber ohem
her Albrecht der Purgraf von Gors gesatzzet vnd geben het für
drev hundert phunt wienner phenning. Den selben satz hab wir in
geben vnd gesatzzt vnd allen ir payder erben mit allen dem rechten
vnd nuczen, als er vns geben vnd gesatzzet ist vnd als wir in gehabt
haben als sein prief sayt, den er vns darvmb geben hat. Den selben
prief mit sampt dem vorgeschrieben gut hab wir geben vnd gesatzzet
vnserm vorgenanten lieben aydem Otten von Lyechtenstain vnd
vnser lieben tochter vrawn Anne seiner hausvrawen vnd ir payder
29
erben mit allem dem rechten, als wir den prief vnd das guet inne
gehabt habent. Vnd darumb durich pezzer sicherhayt vnd vrchunt
geb wir in den prief ze ainem waren gezewg diser sach versigelten
mit meinem anhangunden insigel, Vnd sind auch des gezewg di
erbern herren, die hernach geschriben stent, mein lieber ohem her
Alber von Rauchenstain vnd mein lieber ohem her Reinprecht von
Schonberch, dew diser sach gezewg sind mit ir payder anhangun-
den insigelen. Der prief ist geben nach Christes gepuerd dreuczehen
hundert jar, darnach in dem syben vnd viertzgisten iar an sand Ste-
phans tag, als er erfunden ward.
Orig., Perg. mit drei Hfingeaiegeln im Schlosaurchire zu Gachwendt
XXXII.
1347. 8. September. Kruman. — Peter von Rosenberg, oberster Kämmerer in
Böhmen, bestätigt dem Kloster Schlägel alle Schenkungen seiner Vorfahren
mit Angade der Grenzen.
In dei nomine amen. Nos Petrus de Rosenberch Summus
Regni Bohemie Camerarius omnibus in perpetuum. Cum a uobts
petitur, quod iustum est, tarn vigor iuris tarn ordo postulat rationis,
vt id ad exaudicionis gratiam fauorabiliter admittamus, eapropter
notum esse vohimus tenore presenciura vniuersis tarn presentibus
quam futuris, quod nos ad preces et deuotam instanciam honorabiiis
viri demini Nicolai prepositi ceterorumque fratrum monasterij beate
virginis in Plaga ordinis premonstratensis donacioncs legittimas et
perfeetas, quas dilectus genitor notier dominus Henricus pie recor-
dationis et alij predecessores nostri ob recordationem et remedium
animarum progenitorum omniumque consanguineorum nostrorum ac
ob salutem propriam fecisse dinoseuntur de suis hereditarijs et pro-
priis bonis ipsorum monasterio Plagensi et ecclesie parrochiali in
Fridburch conferendo certa bona et redditus eipressos, prout in
eorum literis, quas perfecte in presentia filiorum nostrorum Petri
videlicet et Judoci ac generi nostri domini Thobie de Kempnicz
fideliumque nostrorum Buskonis de Bernhartycz9 Wernheri etPrzi-
bitonis fratrum de Poi%essiny Nicolai de Podnawicz, Johannis de
CzeJcow et wlczkonis de Dobronycz ac alijs pluribus fidedignis in
Chrumpnaw perspeximus non cancellatas ec in aliquo viciatas,
quarum tenor per orania inferius est expressus, videlicet quelibet
30
ueniora, prata ac qaeque sita a metis Bauart* rsque ad flumen
Muham et omnia, que intra duoram riuuloruro ambitu eontinentur
inferius a riuulo, qoi Jezowa dieitur vsque ad remotiorem riuolum in
ateensu, qui Peslizicze in Bohemico nuncupatur, quiete et libere in
perpetüum possidenda, hac tarnen specifieatione facta, quod nos
uo«!rique $ucces>ores eorondem nemoram ac bonorum simus defen-
$ore* et tutores et rt nostris special ibus renatoribus ad nostram
niensam seruientibiis in eisdem nemoribus renari liceat animantia
rniuersa. Insuper ridimus eorundem fratrum literas ecclesie scilicet
Plagen Hin super ecelesiam in Fridburga eorum predicto cenobio
condotatam cum pleno iure patronatus et cum omnibus ad eam spcc-
tantibus perpetuo possidendam, scilicet cum omnibus agris, pratis
5eu alijs quibuslibet sttis infra Multam et riam, qua itur de foro
Tersus sludene vsque ad Riuulum, qui Jurzissczie in Tulgari appella-
lur, atque cum villa dotali Frldaw nuncupata, que est ad duodecim
pleno* laneos cum pratis sibi necessarits de nostro neroore exstir-
panda. Xichilominus cum plenis deeimis de nostra curia et agricul-
tura in maiori nostra villa Drazen, presertim cum omnibus prouen-
tibus decimarum maiorum vel minorum in heredkate in Fridburg
pretacta ac cum cunctis fructibus thelonei et mute, decime ebdo-
made fori predicti, que omnia sunt spectantia ad antedictam eccle-
siam Fridburga et vna cum ipsa ecclesia antedicte Plagensi ecclesie
est dotata, rt est superius expressum, et quod licet preposito Pla-
gensi ibi locare plebanum vnum de suis fratribus siue presbiterum
secularem eidemque plebano licet habere suum specialem et conti-
nuiim priscatorem in supertori et inferiori parte ad placitum in
flumine Mulla cum hämo et barsa piscandi, tali tarnen conditlone
adiecta, quod ecclesia in Fridburg prenotata cum vniuersis suis per-
tinentijs supranotatis spectet ad terram Bohemie seu dyocesem Pra-
gensem sub uostro nostrorumque successorum gubernamine et tutela.
Demum perspeximus fratrum antedictorum eorumque Cenobij literas
super ecclesiam parrochialem in Chirchslag cum tribus mansis ibi-
dem in foro ad dotem spectantibus et villam dictam Phaffenslag pre-
dictorum fratrum monasterio etiam cum pleno iure patronatus a
nostris predccessoribus condonatam, ab eis libere in perpetüum pos-
sidendam. Nos igitur donationes omnes factas sepedicto monasterio
Plagensi preposiloque et fratribus predictis singulas dei et beate
Marie sue pijssime matris ob respectum necnon nostre salutis nostro-
31
rumque progenitoruro cupientes nun minuere sed augeri, de consensu
conthoralis nostre dilecte Katherine et omnium nostrorum heredum
aceedente optima voluntate ratas et gratas habemus et presentis
scripti patrocinio confirmamus et perpetuo volumus esse valituras;
vt autem omnia premissa robur oblineant firmitatis, jdcirco iussimus
presentes eonscribi et eas sigilli nostri munimine roburari. Insuper
ego Petrus junior Pragensis, Olomucensis et Patauiensis Ecclesia-
rum Canonicum et Judocus de Rosenberch filii domini Petri de
Rosenberch prelibati hec appensione sigillorum nostrorum protesta-
mur et ratificamus. Acta sunt hec in Chrumpnaw anno domini mille-
simo trecentesimo quadragesimoseptimo die Natiuitatis sancte Marie
rirginis gloriose.
Orig., Perg. mit zwei Hfingeaiegoln im Stiftsarchire au Schlagl.
XXXIII.
1547. 19. September. — Jan* von Reichenstein verkauft dem Stadtrichter tu
Freistadt Wulfing die Hube tu Zeyrt in der Pfarre Gallneukirchen.
Ich Jans von Reychenstain vergich offenbar an dem prief vnd
tuen auch chvnt, das ich ze chauflen hab geben mein hueb, genant
Zeyrcz, dy gelegen ist in Nevnchircher pharr, vnd lehen ist von dem
edeln Herczogen in Osterreich, mit alle dem recht, vnd ich sey gehabt
hab, Wulfinn zden zeyten stat richter in der Vreimtat vnd seiner
hausfrown Eispete n vnd ir payder erben vmb sechs vnd dreyzzk
phunt phenning alter Wienner mvns, der si mich gancz vud gar
gericht vnd gewert haben, vnd schol auch ich egenanter Jans oder
mein erben dem egenanten Wulfing oder sein erben dy vorbeschri-
ben hueb aufgeben vnd mit herren hant richtig machen an allen
chrieg vnd an all wider red, vnd auch an allen iren schaden, wenn
si daz an mich oder an mein erben ayschent. Darüber zv vrchund vnd
zv einem waren sichtigen zevg gib ich offt genanter Jans von Rey-
chenstain in dysen offen prief für mich vnd für all mein erben wol-
besigelten vnd bestaett mit meinem anhangundem insigel, vnd zv einer
pezzern sicherhait mit meinez lieben prüder insigel Vlreichs von
Reyhenstain für allen chvnftigen chrieg. Der prief ist geben nach
Christes geburd dreuzehen hvndert iar, dar nach in dem siben vnd
vierczkystem iar dez mitichens in der chotember vor sand Michels tag.
Orig., Perg. ohne Siegel im Stadtarchive so Freistadt.
32
XXXIV.
1347. 29. September. — Marchart der Zeller verzichtet auf zwei Güter auf
dem Dürstling in der Pfarre Neukirchen an der fpf tu Gunsten des Klosters
Gleink.
ICH Marchart der Celler, ich Alhait sein hawfrowe wier
veriehen offenbar an disem prief, daz wier dez chriegs vnd der an-
sprach, dev wier gehabt haben hintz dem Gotzhaus tze Glevnch
vmb tzwai gert gelegen auf dem Dürstling in Nevnchircher pfarr
pei der Ypf, div weiln her Fridreich der Chwsperger van dem
Stain, dem Got gnad, dem selben tzv einem rechten selgret gegeben
het, hinder erber laut vnd vnser frevnt gegangen sein, die vns da-
von genomen habent also, daz wier nach rat vnd mit wolbedachten
müt vnd mit gutlichem willen vnser selber vnd aller vnser erben
von aller ansprach gegen dem selben guten gestanden sein vnd daz
wier vns gaentzleich vnd redleich vertzigen haben vnd auch vertzei-
chen der vorgenanten zwaier gut auf dem Dürstling mit alle div, vnd
dartzv gehört, versucht vnd vnuersüchtso, daz noch wier noch dhainer
vnser erben oder vnser afterchunft hinfür ieman chainz recht oder
chain ansprach dargegen immer haben süllen oder mugen. mit
vrchund ditz gegeuburtigen offen priefs, der versigelt ist mit meinem
vorgenanten Marchartz dez Celler aigen anhangundem jnsigel vnd
mit hern Marcharts dez Chersperger jnsigel van dem Stain vnd mit
Ortolfs dez Chersperger jnsigel seins prüder vnd mit Her Heins dez
Chersperger iers vettern tzv einer gancen warhait vnd ewigen st®-
tichait derselben sache. der Prief ist gegeben, da von Christes
gepurd warn d ergangen drivtzehenhundert jar, darnach in dem siben
vnd viertzigistem iar an saut Michels tag.
Orig., Perg. mit Siegel resten im bischöfl. Consistorium zu Linz.
XXXV.
»
1347. 28. OctOber. — Albrecht von Klingberg und sein Vetter Heinrich von
Klingberg versetzen Weicharten und Katharinen von Winkel die Ve'sle und
das Haus zu Arbesbach und eine Gülte um ein Darlehen von 430 Pfund Wiener
Pfenninge.
Ich Albrecht von Chlingberch vnd alle mein erben vnd ich
Heinreich sein Vetter von Chlingwerch vnd alle mein erben Wir
33
vergehen offenlich an disem prief vnd tuen chunt, daz wir gesatzzet
haben ze rechter satzzung als satzes recht ist vnd des landes recht
eze Ostericb, dem erbern herren hern Weicharten von Winchel
tnd vrawen Katreyen seiner Hausvraweh vnd allen iren erben,
di Test vnd daz haus ze Arybatzbachy dev vnser rechtes aygen
gewesen ist, dar zu hab wir in gesatzzt drev vnd fumfczich
phunt wyenner phenning geltes, daz zerecht ze der vorgenan-
ten vest gehart, also hab wir in ez gesatzzet zerechter satzzung
vmb vier hundert phunt vnd dreizzich phunt wienner phenning, di
si vns berayt dar auf geliehen habent, also mit auzgenomener red,
daz si di vorgenante vest vnd auch di gult alle inne haben schallen
mit allem den rechten vnd nutzzen, als wir si selber inne gehabt
haben. Sev schulten auch den dinest vnd di nutzze, di von den vor-
genanten guetern bechoment, in vessen vnd nemen, nutzzeu vnd
niezzen aller ierchleich ze gleicher weys, als wir selber an allen
abslag als lang, daz wir si vun in ledigen. Vnd wanne ich vorgenan-
ter Albrecht von Chlingwerch oder mein erben ledigen vnd losen
wellen, daz schulten wir tuen, welichs iars wir mugen oder wellen
vmb alle vier hundert phunt vnd dreizzich phunt wienner phenning
mit einander, vnd doch also beschaidenlich, daz di nutzz vnd der
dinest, der danne schirist von den vorbenanten guetern bechomet,
der scholl geuallen dem vorgenanten hern Weichart von Winchel
rnd seinen erben, aber an allen abslag, als vorgeschriben stat, vnd
wanne si ir phenning nicht lenger enpern mochten oder wolten, so
sehullen si di vorgenanten vest vnd auch di gult versetzzen vmb
Vier hundert phunt vnd dreizzich phunt wienner phenning, als vi) ez
in von vns stat, vnd sehullen daz tuen nach meinem rat, wer aber
daz, daz ich nicht bei dem land wer, so schol ez geschechen nach
meines lieben swagers rat hern Hainreichs von Walsse ze Drozen-
iorf} vnd wer auch daz, daz in der drey vnd fumftzich phunt wienner
phenning geltes, di vorbenant sind, da icht abgieng, der man da
nicht fand, von rechten nutzz, die sehullen wir in widerlegen vnd
erstatten von anderm vnsern guet, da wir daz haben, da ez in aller
pest fuegt vnd gelegen ist, als verr daz wir sev dreyer vnd fumttzich
phunt wienner phenning gelts gewaltich machen. Vnd daz di Wand-
lung ditz satzes furbaz also stet vnd vnzebrochen beleih, darumb
durich bezzer sicherhayt, vrchund vnd warhayd diser sach gyb ich
rorgenanter Albrecht von Chlingwerch vnd alle mein erben dem oft-
Urkundenbach dei Lande« ob der Eons. VII. Bd. 3
34
genanten herren, kern Weicharten von Winchel vnd vrawen
Katreyn seiner hausvrawen vnd allen iren erben disen prief ze
ainem waren gezewg vnd steter warhayt diser sach, versigelten vnd
besteten mit meinem anhangunden insigel, darunder ich mich ege-
nanter Hainrich van Chlingwerch vnd alle mein erben verpinden,
allez daz stes zehaben, daz vor an disem prief geschriben stat, mit
meinen trewen. Des sind auch gezewg di erbern herren» her Eber-
hart vnd mein lieber sicager her Heinrich, di paid brueder von
Wahse, hauptleut ze Drozendorf mit ir an hangunden insigeln.
Der brief ist geben nach Christes gepurd dreutzehen hundert jar,
darnach in den syben vnd viertzgisten iar des nächsten suntags vor
aller Hayligen tag.
Orig., Perg. mit Siegelresten im Sehlossarchive zu G seh wen dt.
XXXVI.
1347. 11. lOVember. Weis. — Tamquart Tanpeck, Bürger zu Welss vermacht
dem Spitale in Weh seine Wiese zu Pack, welche Erbrecht vom Kloster Lam-
back ist, als Seeig erat he.
Ich Tanquart Tanpech purger ze Weh vergich offentleich mit
diesem prief vnd tuen chunt, das ich mit wulbedachtem muet vnd
mit guetleichem willn vnd wort aller meiner erben geben han dem
spital ze Weh durich got, durich meiner sei hail vnd allen meinen
var vadern, ze einem ewigem selgerete mein wis ze Pach, di ich ze
rechtem erib von dem gotes haus ze Lambach han vnd da von ich
alle jar hintz dem selbn gotes haus zwainzig alt wienner phening
an vnser vrown tag ze der dienstzeit ze einbrecht gib, also weschai-
denleich vnd mit aufgenommer red, swer phleger des vargenanteu
spitals ist, der schol di selbn wis alle jar mit wishaien, mit mad,
mit anderm werich. vnd dar zue gehört, aus richten vnd verrichten
an alle mein mue. Vnd all nutze alt vnd jung, als di ierleich van der
wis geuallent, die schol des spitals auwalt auf der wis taileu, vnd
halben tail dem spital fassen vnd ich halben tail, swenn aber ich
nimer bin, so schulten all mein nutze ledichleich des egenanteu
spitals an allen chrieg von allen meinen erben sein. Vnd swer dann
obrister phleger des offtgenanten spitals ist, der selb schol den dürf-
tigen im spital geben an dem achteden tag vnser vrown tag ze der
schiedung von der wis ein halbs phunt alter wienner phening, als
35
verr vnd di vnter in geraichen mugen. Geschech aber, das den dürf-
tigen an dem selben tag das halb phunt phening nicht geben wurd,
schullen mein nächst vreunt, di dann lebunt sind, sich der var-
geschriben wis vnterziechen mit vollem gewalt von dem spital in ir
gewalt, vnd schullen chainen chrieg noch ansprach von dem spital
vnd von den purgern darvmb leiden noch gewinnen, sev schullen
aber den dürftigen im spital alle jar das e geschriben halbes phunt
phening an dem selbn tag von der wis geben vnd raichen, als var
geschriben ist ze hilf meiner vnd aller meiner vaderen sei. Das dem
spital di sach also stet vnd vnuerchert weleib, dar vber ze einem
waren vrchund gib ich disen prief wesigelten mit der stat jnsigel ze
Wels anhangundem vnd ich Tanquart mit meinem anhangundem
jnsigel. Der prief ist geben ze Wels, da vergangen waren von
Christy gepurd dreutzechen hundert jar, dar nach inn dem siben vnd
vierzigistem jar an sand Merteins tag.
Orig., Perg. ohne Siegel im Stadtarchive iu Wels.
XXXVII.
1347. 4. December. Wien. — Albert IL, Herzog von Oesterreich, bestätiget das
von den Herzogen Rudolf, Friedrich und Leupold dem Kloster Garsten ver-
liehene Privilegium vom Jahre 1304.
Albertus dei gracia Dux Amine ; Styrie et Karinthie, Domi-
nus Carniole, Marchie ac Portitsnaonis, Comes in Habchspurch et
in Kybureh neenon superioris Ahacie Lantgrauius Dominusque
Phirretarum, omnibus in perpetuum. Constitutus in nostra presencia
honorabilis et religiosus vir, dilectus deuotus noster Michahel Abbat
monasterij in Gersten pro se et suo conuentu nobis humiliter sup-
plicauit quatenus priuilegium quoddam per illustrem quondam Leup-
poldum Ducem Austrie eidem monasterio concessum et postmodum
per recordacionis felicis Rudolfum, Fridericum et Leuppoldum
illustres Duces Austrie gemanos nostros karissimos approbatum
eciam nos ipsis et suo monasterio approbare, innouare et concedere
de speciali gracia dignaremur, Cuius quidem priuilegij tenor talis est:
Rudolfust Fridericus et Leuppoldus dei gracia Duces Austrie et
Styrie, domini Carnyole, Marchie ac Portusnaonis omnibus presen-
cium inspectoribus in perpetuum. Ad nostram venientes presenciam
honorabiles viri Abbas et Conuentus Monasterij Gerstensis (siehe
3*
36
Urkunde ddo. 2. Februar 1304 — OU. IV. 457—). Nosigiturpredic-
torumAbbatis etconuentus, vt suis deo precibns commendemur, sup-
plicationibus inclinati predictum priuilegium de verbo ad verbum,
prout est superius annotatum, et vniuersos ac singulos articulos in
eo contentos liberaliter innouamus, approbamus, concedimus et pre-
sentis scripti munimiue roboramus. Nulli ergo omnino hominum hanc
nostre innouacionis paginam liceat infringere aut ei in aliquo ausu
temerario contraire, quod qui facere presumpserit, nostre indigna-
cionis offensam se nouerit incurrisse. In cuius testimonium sigillum
nostrum presentibus est appensum. Datum Wienne die beate Bar-
bare virginis Anno domini millesimo trecentesimo quadragesimo
septimo.
Orig., Perg. mit Hängesiegel im Klosterarchive zu Garsten.
XXXVII a.
1347. €. Decenber. — Ott der Schmautzhauser verkauft seiner Schwieger-
tochter Anna 20 Pfund auf zwei Gütern tu Pischolfstorf.
Ich Ott der Smautzhauser, mein hausfraw vnd alle vnser erben
verleben vnd tun chunt — daz ich meiner tohter Ami verchauft hau
ein gut vmb zwaintzich pfunt Regenspurger pfenning. Ich vergich
auch ob mein sun Jacob vnd sein hausfraw Ann an erben verfuren,
daz dann ir nach chomen solden haben di egenanten zwaintzk pfunt
Regenspurger auf den zwain hüben dacz Pischolfstorf, di bei ein
ander ligent, Daz in daz also staet vnd vnzerbrochen beleih, gib ich
in vor genanter Ott der Smautzhauser disen brif versigelten mit
mein selbs insigel vnd verpind mich dar vuder bei meinen triwen
alles daz staet ze halten, daz oben geschriben stat. Daz ist geschehen
— dreutzehen hundert iar darnach in dem siben vnd viertzkisten iar
an sand Nycloz tag.
Orig., Perg. mit Hangesiegel. Stiftsarchiv Reichersberg.
XXXVIII.
1347. 13. December. — Heinrich von Nyderpauchenloch versetzt an Elbel von
Wang ein Viertheit aus der Synhub.
Ich Hainreich von Nyderrtpauchenluch vnd mein hausvrow
El 8p et h wir veriechen offenbar mit disem prief, daz wir mit allen
37
vnsrer erben gutleichen willen vnd wart vnser gvt daz viertail auz
der Synhveb daJtz Nydernpauchenlach gesetzet haben ze ainem
rechten satze mit allen den nutzen, div durch recht dar zv gehörend
ze holtz, ze veld, versuecht vnd vnuersuecht, Elbleyn von Wang
vnd seiner hausvrowen Salmeyn vnd ier bayden erben vmb zwelif
pfvnt Wienner pfening also, daz daz vorgenant gvt vngelost schol
sein vier jar, vnd nach den vier jarn so schol jerichlichen div recht
loszeit sein an vnsern vrowen tag ze der Lyechtmess vor acht tag,
oder hin nach ocht tag. Wer aber, daz der vorgenant Elbel oder sein
hausvrdwe oder ir erben der vorgenanden zwelif pfvnt pfenning von
not nicht lenger enpern mochten, so schulten siv der bechomen von
dem egenanden gvt nach des erbern herren rat Abpts von Lambach.
Daz disev red stet gantz vnd vnzebrochen beleih, darvber geben
wir in disen priet versigelten mit des erberu herren jnsigel Abpt
Chvnrades ze den selben Zeiten herre ze Lambach, wand daz gut
von dem selben gotzhaus ist. Der brief ist gegeben, da von Christs
purt ergangen warn drevtzechenhvndert jar, dar nach in dem syben
vnd viertzikisten jar an der heyligen vnd rainen jvnchvrow sand
Lveein tag.
Orig., Perg. ohne Siegel im Stiftsarchire zu Lambach.
XXXIX.
1347. 13. December. — Herweig der Hölzer und Margarelh seine Hausfrau
verkaufen ihre frei eigene Hofstatt zu Eyttendorf in Sachsener Pfarre an
das Kloster Baumgartenberg.
Ich Herweig der holtzer vndjch Margret sein hausfrau veriehn
offenwar vnd tuen kundt, das wir durch rechter ehafter not willen ver-
kauflft haben vnnsers rechten freyen aigenns ein hofstat datz Eytznndorf
gelegen in Sdchsner pharr mit alle, vnd darzu gehört ze holtz vnd
ze veld versuecht vnd vnuersuecht, den erbern herren vnd dem gots-
haws zu Pawtigartenperg vmb ein genants gut, des wir ganntz vnd
gar gericht vnd gewert sein. Vns hat auch die vor genannt hofstat
iarlich nicht mer gedient dann drew huener. Vnd darumb, das die
red stet vnd vnuerkert beleih, darüber gib ich den egenanten herren
vnd dem gotshaws zu Pawngartenberg den brief versigelten mit mei-
nem anhangunden iunsigel vnd mit herren lorenntzen innsigell des
Öder, der zu der Zeit Lanndtrichter was in dem Machland, der
38
der sach rnd des kauffs damit gezewg ist. Der brief ist geben nach
Christ geburd drewtzehen hundert jar, darnach in dem suben und
riertzigisten jar an sand Lucein tag.
Aus dem CopiaJtaeh wm Jahre 1511 xa Banagarteabcrg.
XL.
1347. 8L DtC— ter. Pasm. — Beieker der Kraft, Bmraer tu Autor, verkauft
mü Willen der Priori* vorn Minmhacm an das Kloster Gantern eimen Weinaartem
im der Krems.
Ich Reyicher der Chraft purger datz Paxzaw rnd mein haus-
rraw DiVwitieYrnd alle vnsererben reriechen offenbar daz wierzeehauf-
fen haben geben Abt Micheln tzen Zeiten Abt ze Gersien Tnd dem
gotshaas rnd der sammung daselb den Weingarten, der da leit in der
Chrems rnd haizzet di Mulpeunt, rmb «inz rnd nnb seehzich phant
phening wiener munzze, der wier gantz rnd gar rerrieht rnd gewert
sein, rnd haben auch den selben Weingarten ledichleich aufgegeben
rnd vnverchumert mit der ersam geistleicher rrawn hant swester
rer Elspeten Grefin von Altenwurch [?] zr den zeiten PrioKnna
datz Minnpach) der man alle iar davon geit ze purchrecht dreizzich
phening wiener munzze an sant Michelstag rnd neun Schilling phe-
ning wiener munzze an dem heyligen abent ze Ostern oder swer
Priolinna nach ier wiert datz Minnpach. Daz di red furbaz stet rnd
vnzeprochen peleib, darvber gib ich egenanter Reyeher purger datz
Pazzow dem Gotshaus rnd dem Abt rnd dem Conuent datz Gersten
disen prief mit meinem anhangrndeii jnsigel zr ainem rrchund rnd
zr ainem waren gezeug diser sach, rnd han auch gepeten di ersam
geystleichen rrawn datz Minnpach di priolinna rnd den Conuent da-
selb, daz si iers Conuentes jnsigel darzue geben rnd anlegen zr ainem
warn zeug rnd zr einer stetichait rnd zv einer sicherhait diser sach.
Der prief ist gegeben datz pazzaw, do von Christes gepuerd warn
ergangen drewtzehen hvndert jar, darnach in dem siben rnd viertzi-
sten jar an sant Thomas tag.
Orig., Perg. mit zwei Hängesiegeln im ehemaligen Garstner Archive.
39
XLI.
1347. 21. December. — Ortwein von Waltpurch und seine Söhne verkaufen an
Wulfing den Stadirichter tu Freistadt den Ränahof und die Hube zu Oetaeins-
dorf in der Pfarre Lassberg.
Ich Ortweyn von Waltpurch vnd mein 8vn all drey Wolf-
gonch, Purchart vnd Ortweyn wir veriehen offenbar daz wier haben
geben ze chauffen vnsern hoff, der genant ist der Baennehoff vnd dy mvl
gelegen dapey vnd vnser hveb ze Oczeinsdorff mit alle dem recht,
Tod wir dy egenanten gut, dy da gelegen sind in Lozperger pharr,
le leben gehabt haben von dem edeln Herczogen in Osterreich vnd
auch mit allen rivczen, dem erbern mann Wulfing zden czeyten stat
richter in der Vr einstat vnd seiner hausvravn Elspeten vnd ir pay-
der erben vmb sechs vnd sybenczk phunt phenning alter wienner
mvoss, der si vns gancz vnd gar gericht vnd gewert habe». Vnd
schulten wier auch in dy egenanten guet mit alle dem recht, vnd wir
sev gehabt haben, auf geben vnd mit herren hant richtig machen an
allen chrieg vnd an all wider red , wenn si daz an vns ayschent.
Daz dem offt genanten Wulfing vnd allen sein erben dy red vnd dy
Wandlung staet vnd vnuerchert beleih, darüber zv vrchvnd vnd zv
einem waren sichtigen zeug geben wir jn, ich vorgenanter Ortweyn
van Waltpurch vnd ich Wolfganch vnd Purchart sein tun dysen
offen prief für vns vnd für all vnser erben wol besigelten vnd bestaet
mit vnsern anhangunden insigeln für allen chvnftigen chrieg. Dar zv
verpint ich mich ich vorgenanter Ortweyn der jung vnder dy ege-
nanten Insigel allez daz staett ze behalten, daz vorgeschriben ist,
wand ich aygens insigels nicht enhab. Der prief ist geben nach
Christes geburd drevzehen hvndert iar, dar nach in dem syben vnd
vierczkysten jar an sand Thomans tag,
Orig., Perg. mit drei Hängesiegeln im Stadtarchive zu FreisUdt.
Eben dieselben verkaufen in demselben Jahre „dez Samstags
vor aller mann Vaschang Tag (17. Februar) in der Vreinstat4' an
Ulreich den Ochslein Bärger zu Freistat den Pullhof und ihre Bube
%u Wiczleinsdorf9 beides in Neumarkter Pfarre — Lehen von Oster-
reich.
Orig., Perg. mit drei Hängesiegeln im Stadtarchive zu Freistadt.
40
XLII.
1348. 6. Jänner. — Friedrich der Gdtinger verkauft die Hube tu Maur an
Abt Christian tu Mondsee, die er von diesem Gotteshause tu Lehen gehabt hat.
Ich Fridreich der Geltinger vnd Anna mein hawsfraw vnd all
vnser erben veriehen, daz wir vnser hueb datz Maur, die wir da zc
lehen gehabt haben von dem gotshaws zw Männse, haben ze chauffen
geben dem ersämen Herren abbt Christian vnd liberal dem conuent
des gotshaws ze Mannte ledichleichen vmb XV phunt wienner Pfen-
ning, der sy vns gar vnd gäntzleich gericht vnd gebert habent, dar-
über geben wir im disen brief versigelt mit meinem insigel. daz ist
geschehen, do man zalt von Kristi gepurd drewtzehen hundert jar
vnd jn dem acht vnd vierczigistem jar an dem prehentag.
Aas einem Copialbuch des Klosters Mondsee (saec. XV.).
XLHI.
1348. 8. Jänner. Landshut. — Stephan, Herzog von Bayern, gibt Dietmar dem
Losensteiner einen Schuldbrief über 40 Pfund Regensburger Münze für ein
ihm verkauftes Pferd.
Wur Stephan von Gottes genaden Pfalzgraf bej Rhein vnnd
Herzog in Baym Bekennen öffentlich mit disem brief, dass wir Diet-
mar dem Losenstainer geben sollen vnd schuldig worden sein vier-
zig pfundt Regenspurger pfenning vmb ain ross, das er vnns darum-
ben geben hat, vnnd sollen ihme dieselben Pfenning geben auf St.
Jacobs tag schierist komendt, ob wür dass nit thäten, so hat er
gewaldt vnnss darumben zu pfendten vnnd soll er vnnd wer ihme
dess geholffen ist, darumben vnnser huldt nit Verliesen. Vrkundt
dises briefls, der geben ist zu Landshuet an erchtag nach dem
Obristen nach Christi geburth Anno 1348.
Aus einer handschriftlichen Genealogie der Abkömmlinge der Grafen und
Markgrafen von Steyr, verfasst von Valentin Preuenhuber 1637. Archiv Esc hei-
berg.
41
XLIV.
194B. 10. Jlnner. Conrat von Gokenreut verkauft an Propst Wisent von Wald-
hausen eine Besitzung in der St. Georger Pfarre an der Eben bei Hinterleiten
und die Hofstatt im Rosenthal,
Ich Chunrat von Gokenreut vnd ich Gerdraul sein housfrow
vnd ich Virich irpaidersun vnd ich Peters sein housfrowe vnd alle
rose vierer erben wir veriehen offenbar, daz wir ze chauffen haben geben
dem ersannen herren Propst Wisenten zden Zeiten vnd dem erbern
Conuent cze Walthausen ein guet, daz vnser freys aigen gewesen
ist vnd gelegen in sand Görgen pharre, dez zwai gueter sind, gehaiz-
len an der Eben pei Hinderleiten vnd ein Hofstat da pei genant im
Rosental, daz allez emaln nur ain hof gewesen ist, mit allen den
nutzen vnd rechten, als wir iz vnd vnser vor vodern gehabt haben,
rmb ein gelt, dez wir recht vnd redlich ze rechten tegen ganz vnd
gar bericht sein vnd gewert. Vnd daz di Wandlung also stet vnd
rnuerchert beleih von vns allen, als vor verschriben ist, vnd daz auch
vir vnd alle vnser erben dehainen chrieg noch czu versieht czu dem
oft genanten guet immer me gewinnen, dar vmb geben wir den oft
genanten herren dem Probst vnd der samnung cze Walthausen vnd
allen im nach chomen den gegenburtigen brief versigelt mit dez
erbern herren kern Jansen von Chappell anhangunden insige), der
durch vnserr sunder gepet willen den brief versigelt hat, wand wir
selben chain aygens insigel nie gewönnen, vnd mit der erbern ritter
kern Wetzlein von Erbing vnd Item Larentzen von Od, ezden czei-
ten laut richter im Machland anhangunden insigeln, vor den wir
vns vnd alle vnser erben dez vor genanten guts lautterlich in offner
sehranne vertzigen haben, da auch ander erber leut guug pei gewe-
sen sind. Der gegeben ist nach christi gepurd vber dreutzehen hun-
dert iar, dar nach in dem acht vnd viertzkisteu iar dez pfintz tags
nächst nach dem Frehent tag. ,
Orig.v Perg. mit zwei Hängesiegeln im Klosterarchive zu Waldhausen.
Verg». 1347. 2. Februar. Nr. V.
42
XLV.
1348. 13. J&nner. — Ulrich des Walichs sei. Söhne verzichten zu Gunsten des
Klosters Willi ering auf alle ihre Rechte auf das Gut zu Au bei Freudenstain,
wovon die Gnausin von St. Georgen den Dienst allein zu ihrem Seelenheil eben-
dahin gestiftet hat.
Ich Fridreich, Vlreich vnd Reichet brüder weilund herrn
Vireichen sun dez Walichs wir verichen offenbar an disem brif vnd
tun chunt, daz vnser anweilund fraw saligew gehugnusse di Gnaus-
sin von sand Jörgen ab irer sei geschafft hat den erbern gaistlichen
herren vnd dem gotzhaus ze Wilhering den dinst alain, der auf denn
gut gelegen ist dacz Aw leyt pey Vraudensiain, do weilund der
Czwichet auf gesessen waz mit der beschaidenhaft, daz wir dennoch
allew recht dar auf schölten haben daz ist stiften vnd stören, anlaid»
todrecht vnd stewr, bi ez genant ist vnd nur den plossen dinst dauon
raichen dem vorgenanten Chloster. Dez selben rechtes haben wir
vns durich der lieb willen, di wir zu dem gotzhaws haben, gancs
leichen verczigen vnd den egenanten herren vnd dem chloster ze
Wilhering daz vorgeschoben gut dacz Aw mit rechter furczicht auf-
geben furbas besitzen vnd inn ze haben in rechten aigens gewer
ledigleichen besucht vnd vnbesucht an allen chrieg also daz wir noch
vnser erben noch de hainer vnser freund chunftichleichen chain recht
noch vodrung, wi di genant sey, darauf sol haben, vnd dar vber geben
wir dem gotzhaws ze Wilhering disen brif besigelten mit vnser vor-
geschobener Fridreich vnd Vlreich Insigel vnd verpint ich mich
Reichet vnder den selben, wann ich nicht aygens insigel han vnd zu
aiuer pessern sicherhait mit vnsers vettern insigel herrn Pilgramps (J)
dez Walichs. Datum anno Domini M° ccc° ilviij. dez suntags nach
dem Prehentag.
Aut dem Copialbuche A pag. i 82 des StifUarchives zu Wilhering.
XLVI.
1348. 25. Jänner. — Revers Gottfrida in der Au und seiner Hausfrau öfmei
in Bezug auf ein von ihnen erkauftes, dem Stifte Kremsmünster unterthäniges
Gut bei der Kirche zu Viechtieang.
Ich Gdtfrit in der Aw und mein hausvrow Offmey und all mein
erben vergechen und tuen chunt, das wir das guet pei der Chirichen
43
gechauffet haben da Ulreich auf gesezzen ist mit mein9 herren gunst
ron Chremsmünster also beschaidenleich, wan wier das selb guet
nicht rerziechen mugen, das uns not dar zu treibt, das wir iz ver-
ehauffen muezzen ich und mein hausvrow Offmey und unser paider
erben, so schullen wir das selb guet eim paumann geben, der dem
gotzhaus nutz sey oder wem mein herr von Chremsmünster gern
Weh, ob des nicht geschsch das das übergangen wuerde, so schol
das rorgeschriben gfiet ein vervallens guet sein dem gotzhaus daz
Chremsmünster. Das di red stet und unverchert beleih, dar über
gib ich disen prief versygilt mit Leutolden des Choln und Dyetmares
in Hatbich&r paider anhangunden insygil wand ich aigens insygels
Dicht enhan. Der prief ist gegeben do von Christes gepuerd ergan-
gen warn dreutzehen hundert iar dar nach in dem acht und viertz-
kisten iar an sand Pauls tag vor der Liecht Mess.
Urkundenbuch von Kremsmünsler Nr. 218.
XLVII.
1J48. 2. Februar. — Aictas der Reche, Bürger tu Ottensheim, stiftet einen
Jahrtag tu Wilhering mit 6 Schilling Pfenning auf der Mühle tu Nieder-
Ottentheim.
Ich Nycla der Reche purger %e Ottenshaim vnd ich Chvne-
jund sein housvrow wir veriehen, daz wier ab vnserr vnd vnserr
Toraordern sei bei vnserm lebentigen leib haben geschafft vnd gege-
ben noch vnser baider tod sechs Schilling wiener phenning geltes
ouf vnserr mul, ist gelegen ze nideim Ottenshaim, di vnser vreyes
aygen ist, den erbsern gaistlichen herren Abpt Hermann vnd der
sampnung ze Wilhering durch der lieb willen, die wier zv vnser
rrown haben vnd zu dem selben Gotzhaus, mit der beschaidenheit,
s*enn wier nicht mer sein, swer die selben mul denne inne hat noch
Tns, daz in der an alle verziechnusse vnd wider red do von schol
raichen vnd dienen den vorgenanten dienst, daz ist sechs Schilling
wienner phenning an vnser vrown tag ze der dienst zeit alle jar.
Gesehseh des nicht also, daz in daz dhaines jars verczogen wurd,
so mugen si ouf der vorgenanten mul vmb den dienst vnd vmb daz
wandel rreylichen gephenden samp ouf ander iers chlosters aygen.
Vnd schullen si do von vnsern jartag hegen noch iers ordens gwon-
heit vnd jserchlichen an gotesleichnam tag ir phrunt mit visschen
44
do von pezzern, als verr der dienst geraichen mag. Wir mugen aber
alle iar die selben sechs Schilling geltes ab losen wir oder vnser
•
erben an den dienst mit acht phunten wienner phenning, do man
anderswo als vil geltes dem Gotshous vmb schol chauffen vnd schol
die losung allebeg geschehen zwisschen dem vorgenanten vnser
vrown tag vnd sand Mychahels tag. Wier schullen auch des vor-
geschoben selgraats ir herren vnd gwer sein, swo in des dürft
geschiecht, wand gieng in von dhainerlay chrieg ichtes dar an ab,
den lobe wir in auz ze richten wier oder vnser erben bei vnsern
trewen noch landes reiht oder daz selb ervollen vnd erstatten von
anderm vnserm gut, daz wir haben oder chunftichlichen gewinnen,
vnd dar vber gebe wier den herren disen brief versigelten mit mei-
nem oftgenants Nyclas jnsigel vnd zv einer pezzern zeugnuss mit
hern Hainreiclis des Pernawer ze den Zeiten Purkgrauen ze Ww&-
senberch jnsigel. Der brief ist geben, do man zalt von Christes
gepurd dreutzehen hundert jar, dar noch in dem acht vnd viertzi-
gistem jar an vnser Vrown tag zo der Liechtmesse.
Original auf Pergament mit dem Siegel des Rechen, im Stiftsarchive zu
Wilhering.
XL VI«.
1348. 2. Februar. — Heinrich, Pfarrer zu Höflein erklärt, dass seinem Herrn
Ulrich von Lobenstein die Einlösung des halben Baumgartens tu Höflein, tcW-
chen er von diesem und seinem Vettern, Peter von Loöenstein, mit 2 Pfund
auf zehn Jahr erkauft hat, um 4 Pfund jährlich frei stehe.
Ich Heinrich Fpharren (sie) daez dem Hoflein vergich offen-
bar an disem prief vnd tüne chunt, daz der paugart daez dem Hof-
lein pei der mul, den ich gechauft han von meinen herren von
Lobenstain hern Petern vnd hern Ulrichen seinem vetern vmb fier
fphunt fphening mit allen nuezen zoehen iar vnd nicht lenger vnd
schol in davon raichen jerlich fumf Schilling fphenning wienne (sie)
m&nzze an sand Jeorgen tag, also purchrecht recht hat, wolt aber
her vlrich, der vor genant ist, den paumgarten halben lesen vmb
zwai fphunt fphenning in den vorgenanten zoehen jaren, so schol
jaerleich losung sein an vnser vrowen tag der Liechtmesse vor acht
tag vnd nach acht tag. Darvber gib ich disen prief vnd verpint mich
vnder meins hern jnsigel hern Heinrich* (zu) den zceäen fpharrer
daez Veldkyrchen. Der prief ist geben, do man zahlt von christua
45
I
gepurd dreuzehen hunder iar, darnach in dem acht vnd virczistem
jar an vnser Vrowen tag der Lietmesse.
Orig., Perg. ohne Siegel im Schlossarchive zu Riedeck.
XLIX.
1348. 2. Februar. — Kunigund die Reusin von Lim gibt dem Kloster St. Flo-
rian ihren Weingarten, die Mitterpeunt tu Neuburg gegen ein Leibgeding.
Ich Chvnigund di Revsinn von Lincz vergich vnd tuen chunt daz
ich gegeben han dem ersamen gotshaus dacz sand Florian recht vnd
redleich mit des perchmaisters hant meinen Weingarten dacz Neon-
burch, der haisst in der Mitterpeunt, der mein rechtz erb ist gewe-
sen von vater vnd von mueter, vnd mit dem ich ze furzicht von allen
meinen vreunden getai'lt pin, also beschaidenleich, daz man mir von
dem vorgenanten gotshaus, di weil ich leb, ein leibgeding raihen schol
alli jar dacz Lincz an all mein mtie an sand Michels tag zwen mutt
chörns, für ieden mutt zWen vnd dreizzig meczen gestrichner Lin-
czer mazz vnd als vil habern vnd zwai phunt alter wienner phen-
uing an sand Jörgen tag, vnd schol auch daz nicht ab gen, di weil
ich leb, iz bejar der vorgenant weingart mit wein oder nicht, wand
ich andrer betragnuss nicht enhan. Vnd daz daz allez stet vnd vnuer-
chert beleih, als vor beschriben ist, dar vber gib ich dem egenanten
gotshaus dacz sand Florian disen offen brief versigelten mit hem
Hertneids imigel von Havnsperch zden Zeiten Lautrichter ob der
Em vnd mit Fridreichs des alten Tnngozzinger insigel. Der prief
i>t geben nach Christs gepurt vber drevczehen hundert iar. dar nach
in dem aecht vnd vierzigisten iar an vnsrer Vrawen tag zder
Liechtmiss.
Orig., Perg. mit zwei Siegeln im Stiftsarchive iu St. Florian.
L.
1348. 2. Februar. — Revers der Brüder Niclas und Georg, weiland Chunrats
des Schneiders Söhne, in Betreff dreier Güter an dem Gumpenberg, welche
ihnen Abt Heinrich tu Gleink zu einem Zinslehen verliehen hat.
Ich Nycla, Ich Görg Bruder weilen Chvnrats des Sneider Svn,
dem Got genad vnd alle vnser erben svn oder tochter vergechen
46
offen war an disem brif, daz wier vnuerschaydenlich von vnserm
geusedigen erbirdigen herren Apt Heinrichen viid van der bruder-
schaft gemain von Glevnich empfangen vnd genummen haben driv
gut an dem Gumpenperg iers aygens, di si vns geliehen habent tzu
einem cinslechen, di genant sind : tzwai an der Hueb vnd ainez an
dem Ort» mit allen den rechten vnd nutzen vnd gesuchen, di dar tzu
gehorent, versucht vnd vnbesucht, als ez von alter her chomen ist,
vnd sullen des vnser herren vnd g&wer vnd verantwurter sein, wo
vns des not geschieth, nach des landes recht, also beschaydenlich,
daz wir in jährlich an vnser Vrowen tag in demheribst, als si geparn
ist, da von eins raichen vnd geben sullen von iedem gut siben pfen-
iiing Gretzer mvntz irem gotzhaus hintz Glevnich, vnd sullen wier
den eins autwurten in daz Gcurstental ierem Amptmann. Tseteu wier
des nicht vnd daz wier daz vertzugen sechs wochen nach dem vor-
genanten vnser Vrowen tag, so sey wir geuallen von allen vnsern
rechten, di wir dar an haben, vnd sol man auch den eins vnuertzo-
genlich von vns nemen, wenne wir in da hin senden in den sechs
wochen an allen schaden, vnd wenn wir daz gut versetzen oder ver-
chauflfen, daz sullen wier tuen mit ier hant vnd sullen si daz leichen
mit den rechten an ierrung vnd allz vertzichen ir vnd iers gotshaus,
vnd sullen wier di selben Wandlung an sev vnd an ir gotzhaus in
vier moneyden pringen nach der Wandlung. Tasten wier dez nicht,
so seyn wir awer nach den vier moneyden geuallen mit vrchvnd ditzs
briefs von allen vnsern rechten, den wier in dar vber geben mit
vnsern paydeu aygen anhangunden jnsigeln versigelt, dar vnder wir
vns verpinden vnuerschaydenlich aller sachen, di vor geschriben stet,
der geben ist nach Christes gepurd driutzechen hvndert jar, in dem
echt vnd virtzigistem jar an vnser Vrowen tag tze der Lichtmesse.
Orig., Perg. ohne Siegel im Klosterarchive zu Gleink.
LI.
1348. 25. Februar. — Dietrich von Hag und Margaretha seine Hausfrau ver-
kaufen ihren Thurm zu Hartheim an seinen Bruder Wolfhart von Hag sammt
der Hof mark um 60 Pfund alter Wiener Pfenninge.
Ich Dictreich von Hag Ynd jeh Margret sein hauzwrau vnd
vnser paider erben wier vergehen, daz wier ze chauffen haben geben
47
vnserm liebem bruder Wolfharten von Hag vnd »einer hauzwrauu
wraun Ymmen vnd ieren erben vnsern Tueren ze Harthaime mit
saropt der Hofmarich, alz iz mit zawn vnd mit groben vmfaren ist,
vmb sechtzk pbunt alter wienner phennig, der wier gentzleich vnd
gor von in gericht vnd gewert sein also mit weschaidner red, daz
wier in gelobt haben mit vnsern trewn, daz wier in allev di stet dar
vber tun schullen, der si dar vber tuerfen vnd der si noturftig sein,
swann si sein an vnz gerent, so schullen wier inz auf geben vor dem
herren, da iz lehen von ist. Daz in di red also stet vnd vnverchert
weleib, gib ich in den brief versigelt mit meim anhangundeu insigel,
vnd zv einer zeugnuzze mit vnser lieben lieben (sie) wreunt insigel
hern Alberz von Portzhaim, Hainreich von Aysterzhaim, Phyliphz
von Alharting, Fridreichz dez Salz, in an schodeu. Der brief ist
geben nach Christez gepurd dreuzehen hundert iar, darnach in dem
ocht vnd viertzkistem iar an sant Mathyas tag.
Orig., Perg. mit fünf Siegeln im Schlosse iu Eferding.
LIa.
1346. 25. Februar. — Meingros, des Propstes zu Reiehersberg Bruder, rever-
sirt dem Klcster Reichersberg die Hube zu Vetschiern bei dem Lauhlänspach
( Lauer spach Pf Weilbach) als Leibgcding.
Ich Meingros des Probst brueder ze Reichersperg vergieh
offenbar mit disem brief daz mir mein herr vnd mein herren verehert
habent einen leib, den ich gehabt han auf der hallen hueb ze Vet-
schiern bei dem Lauhltenspach an meinen leib vnd sol da uon die-
nen xv dn. an sand Jacobstag. Ir (!) vergieh auch, daz ich den
andern halben tail der vorgenanten hueb bestanden hau zu mein
ains leib von dem vorgenanten Probst vnd herren ze Reichersperg
vnd sol da von dienen den gantzen dienst, daz sind x metzen chorns
oder yj Schilling pfenning da für. Taet ich dez nicht inner xinj
tagen, so sol man mich pfenten vmb den vorgenanten dienst. Wert
ich daz pfant, so han ich meinew recht verloren vnd mugen di vor-
genante halbe hueb lazzen, swenYsi wellent mit meinen gueten wil-
len. Ich sol auch weder verchauffen noch versetzen nur mit iren
gueten willen. Vnd daz daz also stset vnd vnzebrochen beleih, gib
ich in diesen brief versigelt mit dez erbern mans Götfrid des Tal-
haymer anhangunden insigel im an schoden, wan ich aigens insigel
48
nicht hau. Vnd ist daz geschehen — dreutzehenhundert iar dar nach
in dem acht vnd viertzigisten iar an sand Mathiastag.
Orig., Perg. mit Hängesiegel. Stiftsarchiv Reichersberg.
LH.
1348. 25. Februar. — Ulrich von Rüstorf bekennt, von dem Gute zu Hof in der
Jlüstorfer Pfarre jährlich 80 Pfenninge dem Siechmeister tu St. Florian ent-
richten zu müssen.
Ich Ulreich Alrams sun von Rüsdorfvnd ich Offmei sein haus-
fraw vnd alle vnser erben wier veriehen offenleich, daz wier alle iar
iärleich dien schöllen dem siechmaister des erbern gotshaus datz
sand Florian von dem gut, daz da haizzet datz Hof vnd gelegen ist
in RÜ8torffer pharr, achtzikch newe phenning wienner munzz an
vnser vrawen tag ze der dienst zeit, war aber, daz wir den ver-
saessen vntzt auf den nächsten sand Michels tag dar nach, so schal-
len wier dem egenanten siechmaister vervallen sein sechtzig phen-
ning ze wandel. war aber, daz wier iem dienst vnd wandel Verzügen
vntzt auf die nächsten dieustzeit, so schult wier geuallen sein von
allem dem recht, daz wier au dem vorgeschriben gut haben. Wier
schöllen auch furbaz dhain ansprach nimmermer darzu gewinnen,
wier schöllen auch dulden von dem gut alle iar die recht gewonhait
vnd vodung (sie), die ander des vorgenauten gotshaus holden dul-
dent, vnd welher wier der ains vber füren, so hat vns der vor-
genant siechmaister dar vmb ze pezzeru, also wier stat an iem ervin-
den. der vorgenanten tayding vnd gelob verpind wier vns mitvnsern
treweu stät ze haben vnder des erbern manns Insigel Dietmars dez
Pernär ze den Zeiten purgraf ze Püchhaim, wann wier aigens
jnsigels nicht haben. Der briet' ist geben nach Christes gepürd dreu-
tzehen hundert iar, darnach in dem acht vnd viertzkistem iar an sand
Mathias tag.
Aus einem Pergamentcodex im Stiftsarchive zu St. Florian.
LIII.
1348. 5. Hin. Ortolf der Piber versetzt an Friedrich den Klingenbrunner einen
Zehent zu Neumarkt bei Freistadt.
Ich Ortolf der Pyber vnd ich Elspett sein hausfraw vnd all
vnser erben vergehen vnd tun chund, daz wir versaezt haben
49
Fridreichen dem Chlingebrunner vnd allen sein erben den zehent
rod daz gelait, daz da leit vmb den Nevnmarkcht hie der halb der
Vremstat, der da lehen ist von dem Pischolf von Pazzaw, mit allein
recht vnd nucz, vnd ich in inn hau gehabt, für vierczk phunt alter
wienner phenning also beschaidenleich, daz der vorgenant Fridreich
vnd sein erben vns schullen ze losen geben den vorgenanten phent
all iar jarchleich an dem Vasschanch tag. Wir sein auch dez selben
sacz ir gewer, wo in dez not geschiecht, als lancz recht ist ob der
Ens. Wir schullen auch in den vorgenanten zehent richtig machen
mit herren hant vnd mit aller stat vnd dar zu gehört. Vnd schullen
sev daz haben dacz vnsern trewen. Vnd dar zu auf alier vnser hab,
swo wir di haben, versucht vnd vnuersucht. Vnd swer vns mit sei-
nem willen mit dem prief mont, dem selben sei wir allez dez gelcz
vnd gelub gepunden vnd schuldig vnd hat auch alle di recht auf dem
vorgenanten zehent, die er dar auf hat, als vor verschriben ist. Daz
di red stät vnd vnczebrochen beleih, dar vber gib ich vor genanter
Ihrtolf der Pyber disen prief gesigelten mit meinem anhangunden
insigel. Der prief ist geben nach Chris tes gepurd vber drevczechen
hundert iar» dar nach in dem acht vnd virczigistem iar an dem
Assch tag.
Orig., Perg. mit H&ngesiegel im Stadtarchive zu Freistadt.
LIII a.
1348. 25. M&TX. — Wernhart der Mair zu Hitcing reversirt dem Kloster
Rtieher§perg da* ihm tu Leibgeding verliehene Gut zu Freyhaim und die Pennt
Krempleinsöd.
Ich Wernhart der Mair von üiwing vergich mit disem bref
allen lsevten, daz ich han geworifen an den erbern herren hern Dyt-
marn probst ze Reichersperig vnd an di herren do selben, daz si
mir habent Yerchert Petreim des Fuschels sun laib, den ich het auf
den guten ze Freyhaim zwai viertail vnd zwai ievch do selben mit
der pewut datz Chrdmpleinsöd an meins suns Ueinreichs leib mit
der beschaiden, daz er iarchleich da von geben schol auf sand Michels-
tag drei Schilling pfenning Pazzawer mvnss vnd ze ostern ein wei-
seit daz zwelif (dl.) wert sei. Taet er dez nicht, darnach vber vir-
zehen tag wser er verstozzen vnd vervallen von allen seinen rechten
an allen chrieg. — — Daz daz also staet vnd vnzeprochen beleih,
Urkandenbuch des L*udes ob der Eni». VII. Bd. 4
50
gib ich e genanter Wernliart der Maier dem gotzhaus disen brief
versigelten mit dez erbern chnehtz insigil Chonrad von Lav. Der
gegeben ist — drevzehent hundert iar darnach in dem acht vnd
viertzigistem iar an vnser frawntag in der vasten.
Orig., Pcrg. mit Hangesiegel. Stiftsarchiv Reichersberg.
LIV.
1348 in der Faste (Man— April) Reichersperg. — Hanns der Chrumpeck
rev ersirt den ihm bestandweise auf sechs Jahre vom Kloster Reichersberg ver-
lassenen Zehent des Hofes zu Praitenfeld.
Ich Hanns der Chrnmpekch vergich offenbar mit diesem brief
allen lewten, das ich han bestanden von dem erbern herrn Dietmaren,
probst ze Reichersperg, vnd von dem Conuent daselbs im zehent,
den e malen hat inn gehabt Her man der Payer von des goczhaus
genaden, mit allen den ern, rechten vnd nutzen als er gehört in den
hof ze Praitenueld, der des goczhaws ledigs freys aigen ist, von
liechtmess die schirst chumbt vber sechs jar also die sechs nutz mit
der beschaiden, das ich dem vorgenanten probst oder wer des gocz-
haws ze Reichersperg gewaltiger ist, ob er nicht enwer, ierleich
dauon geben sol ze flust vnd ze gwin zwaintzik phunt pfenning Wien-
ner münzz, di dann gib vnd gab sind, auf sand Yligen tag vnuertzo-
genleich gein Chrems mit meinem poten in der Liebhartjnn haws
auf der prukk. Tet ich des nicht, wie getanen schaden si des namen
an Christen oder an Juden, chlainen oder grozzen, den si gesprechen
mugen vngesworn, an ayd vnd an recht, den sol ich in allen abtun
vnd widerchern gar vnd gantz vnd sullen sy das haben datz meiner
trewn vnd darzu auf alier meiner hab, di ich inndert han, wo die
gelegen ist, ich sey lebentig oder tod. Vnd si mugen auch ir zehent
fürbaz lazzen mit meinein gutleichem willen vnd gunst, wem si weU
lent vnd wem si Verlust vnd sol ich auch dieselben» wem si ir zehent
lassent, dartzu füll ern vnd trewleich stewren vnd nindert hindern an
aller stat, wo ich es vermag. Mich begagent auch der erbar herre
herr Dietmar der obgenante probst ze Reichersperg vor seinem
conuent vnd auch vor andern erbern lewten vmb ir chircheti ze
Edlitz vnd vmb die widern daselbs die zu dem selben gotzhaws gehö-
rent, daz in etwenn vnpilleichen vnd vngutleichen von der vogtai
wegen geschehen wer; nu was ich ein new wirt vnd west sein nicht
St
wo! ze veranttwurtten vnd verhies daselben dem probst vnd dem
conuent mit meinez trewn an geuer, ich wolt mich sein deuaren (!)
mit den eltigten, wie die vogtai von eliter herchomen wer vnd
schult dem gotzhaws darnach prief vnd guet vrchund geben nach
meiner frewnd rat, also das ich die vorgeschrieben vogtay in mei-
nem genedigem scherm haben sol vnd sullen auch von mir vnd von
allen meinen nachkomen aller vnpilleichen anuäll vnd beswernüzz,
wie di genant sein, chlain oder gros furbas entladen vnd vberhabt
sein. Vnd des sind zeugen die erbern piderlewt, die pey der sach
gewesen sind : herr Lienhart von Morspach, ze den Zeiten phleger
ze Obernperg, herr Chunrat von Swentt, Gotfrid der Talhaymer
von Osternach, Hainrich der Eytzinger, purger ze Obernperg,
Chunrad der Stroyher, Herman der Payer, Hainreich der Chunigs-
perger} Wulfing der Pulsinger, Heinreich der Pleintinger vnd ander
erber pider läwt genug. Wer auch den brief mit irem willen innhat,
der hat all di recht, die oben an dem brief verschriben Stent. Vnd
das in das also stet gantz vnd vnczebrochen beleih, gib ich in vor-
genanter Hanns der Chrumpekch dem obgenanten herren Dietmaren
probst ze Reicher sperg vnd dem conuent daselbs den gegenwurtigen
brief versigelten mit meinem anhangunden insigel. darunnder sich
mein hawsfraw vnd all vnser erben mit iren trewen sich verpindent,
trewleich alles das stet ze haben, das an dem brief verschrieben
stet. Der geben ist ze Reichersperg, do man zalt von Christes gepurd
drewtzehen hundert jar darnach in dem acht vnd viertzkistem jar in
der yasten.
Promptaar. Reichersperg. Fol. 49 a.
LV.
1346. 31. März. — Hartneid von Ilaunsberg und seine Söhne verkaufen dem
Kloster St. Florian eine Mühle bei der Krems und ein Lehen zu Reichpolts-
winkel (Eapperswinkel in der Pfarre AnsfeldenJ nebst einer Hofstatt,
Ich Hertneid von Havnsperch vnd Ulreich vnd Andre mein
sün vnd ich Heinreich der Eppelhauser vnd mein hausvrav Anna
vnd ich Ulreich irprueder vnd mein swester Elspet wir vergehen
vnuerschaidenleich und tuen chunt, daz wir verchauft haben dem
ersamen gotshaus dacz sand Florian ein mul pei der Chremst ein
4*
S2
Iehen dacz Reych polt swinc hei vnd ein hofstat da selben, die alleY
drev aindlef Schilling geltz sind, an hantdienst, mit allt dev, vnd dar
zue gehört, di vnser vreyz aygen gewesen sind, vmb ein guet, des
wir gancz vnd gar verricht vnd gewert sein. Wer aber yemant
vnder allen vnsern erben, der nach den vorgeschribenn aygen spre-
chen wolt, der schol dem oftgenanten gotshaus geben achczig pfuut
wienner pfenning newer munzz an sand Jacobs tag vnd di vor-
genanten aygen da mit ledigen für einen rechten lants sacz. Daz
disew Wandlung des vorgeschriben chaufs vnd des saczs also stet
vnd vnuerchert beleih ewichleichen, dar vber geben wir disen brief
versigelten mit vnser alier anhangunden jnsigcln, der sack sind auch
gezeug mit ir jnsigeln Heinreich der Chersperger, Wolfhart» svn
vnd Heinreich der Chersperger Wilhalms svn, Fridreich der alt
Tungozzinger von Lincz vnd Fridreich sein svn, dar zu haben wir
gepeten den ersamen herreu kern Heinreichen von Volchenstorf,
daz der auch sein jnsigel ze bezeugnuss dar an gehangen hat, wand
di vorgeschriben aygen in seinem Lantgericht gelegen sind. Der
brief ist geben nach christs gepürd vber dreuzehen hundert jar, dar
nach in dem acht vnd vierzigisten jar am suntag ze Mitter vasten
Letare.
Orig., Perg. mit drei Siegeln (das letzte abgefallen) im Stiftsarchive zu
St. Florian.
LVL
1348. 24. April. — Dietmar und Wernhart die Aistershaimer quütiren den
Bischof Leutolt von Freising und die Herren Wernhart und Friedrich, Brüder
und Grafen von Schau tt b er g, über SöO Goldgulden und 79 Schild abgexahlter
Schuld.
Ich Dietmar vnd Wernhart di Astershaimer vergehen offen-
war, daz vns di bochgeporn vnser genaedig herren her Levtolt erwei-
ter hyscholf ze Freysing vnd her Wernhart vnd her Fridrich
Bruder Grafen ze Schovnwerch gericht vnd gewert habent segst-
halb hundert guidein phenning floryn, vnd habent Yns achtzg schilt
an ain, der gie an der zal ab, wider geben an dem gelt, daz si vns
gelten schulten, also wir ier vnd ierer porgen brif haben vnd sagen
sev vnd ir porgen der selben phenning ledig, vnd ze vrchund gehen
wir in disen brif mit vnser peder anhaugvnden insigel, der geben ist,
S3
do man zahlt von christez gepurt drevtzehen hundert jar vnd in dem
acht vnd virtzgisten jar an sand Jörgen tag.
Orig., Perg. mit zwei Siegeln im Schlossurchive zu Eferding. Vergleiche
NoÜzeobl. der k. Akad. 1851. S. 343. Nr. 113.
Lvn.
1348. 24. ApriL — Propst und Convent tu Waldhausen geloben, für Heinrich
von Königsuriesen, Pfarrer in Mäldorf und Generalvicar von Freising, einen
Jahrtag und eine Wochenmesse tu begehen, wozu er 32 Pfund Wiener Pfen-
ninge gestiftet.
Nos Wysenio miseracione diuina prepositus, Johannes decanus
totusque Walthusensis ecclesie conuentus publice profitemur, Quod
honorabilis yir dominus Hainricus de Chünigswis, protunc pleba-
nu8 in Muldorf ac ecclesie Frisingensis vicarius generalis, nobis
ac dicte ecclesie nostre in suffragium triginta duo talenta denariorum
monete Wyennensis tradidit, pro quibus tres libras reddituum infra
vnius anni spacium comparare tenemur, eas ecclesie nostre ad obla-
gium perpetuo dotando tali condicione, ut singulis ebdomadis pro
diebus suis, videlicet in sexta feria in ara sancti- Spiritus circa capi-
tulum hora diei prima vnam missam de Annunciacione gloriose Vir-
ginia cum collecta pro salute viuorum per vnum ex nostre fraterni-
tatis collegio celebrari faciamus, et post ipsius dicti domini Hainrici
obitum eadem missa de beata Virgine mutabitur in missam defunc-
torum cum collectis consuetis perpetuo pro ipsius anime ac omnium
predecessorum suorum requie a nobis et nostris successoribus cele-
brandam. Quicunque igitur ebdomadarius erit in dicendis missis ad
sanetum Augustinum et in ara sancte Katharine, hie eciam celebra-
cioni misse predicte alligatur. Adicimus eciam hoc, ut ipsius prefatt
domini Heinrici deposicionis anniuersarium diem post eius de hoc
exilio memorabilem transitum singulis annis cum vigiliarum ac Missa-
rum suffragijs nos nostrique successores perpetuo peragamus. Depu-
tamus autem ipsi memorato domino Heinrico tres libras predietas
reddituum super aduocacia bonorum nostrorum in Marcharczdorf
a domino de Tyernstain empta, quoadusque tria certa talenta reddi-
tuum ad nostrum oblagium pro peeunia suprascripta conparentur.
Quo etiam facto eadem nostra aduocacia ab hoc libera est cedens in
u
vsus nostros priores. Et si insuper quisquam dominorum nostri
conuentus, quemcunque ordo tangeret, in predictis missis negligen-
tiam aliqualem conmitteret, quod absit, tunc idem eodem die omni
prebenda et consolacione sua prorsus carere teneretur. Si vero ex
obstinencia quadam seu negligencia voluntaria per tres dies continuos
in dicte misse celebracione negligens esset, quod absit, tunc idem
dominus tum sua consolacione cum prebenda tamdiu careat, quous-
que neglectas missas plene replicet, duas videlicet missas semper
pro vna neglecta celebrando. Si autem post ipsius sepefati domini
Heinrici de Chunigswisen obitum sepedicti domini prepositus et
conuentus dicte nostre ecclesie uel nostrt successores eius anniuer-
sarium soiitis vigiliarum ac missarum suflragijs, ut premissum est,
post trinam ammonitionem a dominis preposito et capitulo ecclesie
Ardacenns infra vnum mensem fiendam quoquomodo peragere negli-
gerent, quod absit, tunc idem domini prepositus et capitulum ecclesie
Ardacensis de decem solidis reddituum ex suprascriptis redditibus
pro ipsius (sie) peeunia emptis libere se intromittant eos perpetuo
iure proprietatis possidendo. Pro quibus eciam benefieijs prenomi-
nati domini Heinrici de Chunigswisen anniuersarium ut superius
expressum perpetuo peragere obligabimur. In quorum omnium testi-
monium nostri Wys?ntonis prepositi et conuentus prenominate eccle-
sie in Walthausen sigillorum munimine scriptum presens feeimus
roborari. Datum Anno domini M°. CCC°. XLVIIR Georgij Martiris.
Aus einem gleichseitigen Pergamentcodex zu Windhaag.
LVIH.
1348. 1. Mai. — Thoman in der Wiegen verkauft an den Caplan der Kirche
zu Traisen die Eigenschaft des halben Sedelhofes, mit Vorbehalt des Burg»
rechtes.
Ich Thoman in der Wyege?i vnd ich Elspet sein hausfrowe
wier veriehen, daz wier vnsern sedelhofin der Wiegen halben vnd
allez, daz da zue geboret, der mein des egenanten Thoman» vreyz
vnd rechtes erbaygen gewesen ist, den hab wier verchaufft dem
erbern herren Kern Hainreichen zu den zeiten chapplan der chap-
pelln ze Traysem oder wer nach im da selbe chapplan w iert, vm
zweliflhalb phunt phenning wienner munzz, der wier gar vnd gentz-
55
leich gewert sein» vnd also beschaidenleich, daz der egenant Tho-
man oder wer den vorgenanten halben hof inne hat, da von schol
dienen sechs Schilling phenning wienner munzz vnd nicht mer. der
schol er dienen sechtzig an sand Polten tag, sechtzig an sand Michels
tag vnd sechtzig an sand Merten tag. Iz schol auch der selbe Tho-
man oder wer den egenanten halben hof inne hat, dhain stever nach
tagwerich nicht geben nach an in gevodert werden, denn als vil,
ob ieman hintz im icht zechlagen hiet, iz sei vm vnzucht, vm gelt
oder vm welicherley sache daz wer, daz schol er für antworten vor
dem chapplan der vor geschriben cappelln vnd schol im dazpezzern,
als er stat vnd genad an im vint. Word aber der oft genant halb
hof verchäuft, so schol der hin geber sechtzig pfenning geben vnd
der chauffer als vil zu ablait vnd anlait dem herren chapplan der
vorgescbriben chappelln ze Trai&em. Vnd ob mich vorgenanten
Thomann ehaft not da tzue twung, daz ich muest ain vberlent hin-
geben auz dem halben hof, daz schol man hin wider in dienen, daz
daz aygen icht leichter werd. Vnd schol auch der vorgenant hSr
Hainreich oder sein nach chomen Stifter vnd storer sein. Ich han
auch vorgenanter Thoman den halben hof her wider enphangen mier
vnd meinen erben ze rechtem purchrecht. Wolt man aber m&r
vodern, den vor geschriben stet, so schulten mein herren von Hohen-
berch her Bietreich vnd her Steffan vnd ier erben mein vogt vnd
scherm sein, Vnd schol man in da von dienen ein heribst huen ze
vogtrecht an sand Michels tag. Daz di red stet vnd vnzeb rochen
beleih, dar vber gib ich vorgenaitter Thoman in der Wiegen dem
egenanten hern Hainreichen chapplan ze Trauern vnd seinen nach
chomen disen prief versigelt mit meinem an hangunden jnsigel Vnd
mit meiner ohaim jnsigeln Fridreichs des Drochssel vnd Ulreichs
Chnaben, die wier darvm gepeten haben zu gezeugen mit iren an
hangunden jnsigeln vnd zu einem vrchunt diser sache. Der prief ist
geben, da nach Christes gepurt ergangen waren dreutzehen hundert
iar, dar nach in dem acht vnd viertzgkisten iar an sand Philipps vnd
sand Jacobs tag.
Orig., Perg. mit drei H&nge siegeln im Schlossarchive zu Gschwendt
2>6
LIX.
1348. 3. Hai. Ulrich von Husendorf stiftet 2 Pfund Gülte zum Siechenspital
in Ens tum Ankauf von Leinwand tu Hemden und Bettzeug.
Ich Vlreich von Husendorf vergieh offenbar an disem prief
allen, di den prief sehent, borent oder lesent, daz ich vorgenanter
Vlreich von Husendorf han gegeben zwai phunt geltes wienner
phenning ze selgeraet den ziehen in daz spifal gelegen auf ainern
haus in der Smidstrazz. Von den selben zwain phuntten geltes schol
man den stehen allen c hau (Ten leinens tuch alle jar also daz lgleicher
vrowen werden fünf eilen zu ainer pfait vnd igleichem mann fumf
eilen vnd was des vbrigen wirt, da schol man in ire pett von pezzern,
daz si in icht zereysen vnd daz ai icht derurisen in dem hinter. Des
bitt ich euch all üben purger, daz ir daz selgeret inn habt vnd icht
ab lat gen, wand man so vil geltes nicht ein so gut selgeret mocht
gemachen. Teit ir aber des nicht, so gelag es auf ewer aller sei.
Daz in di red von mir stet vnd vnzehrochen peleib, dar vber gib ich
in disen offen prief ze einer vrchund mit meinen insigcl pestätt. Der
prief ist gegeben nach vnsers herren purd vber dreuzehen hundert
jar vnd darvber in dem acht vnd vierzigsten jar an des heyligen
Chrauczestag nach Ostern.
Original auf Pergament ohne Siegel im Musealarchive zu Linz.
LX.
1348. 4. Mai. Potendorf. — Ott der Wiersinch verkauft an die Brüder Hein-
rich und Leutolt von Potendorf nach dem Tode seiner Mutter seinen Theil an
der Mühle zu Weinpresdorf,
Ich Ott der Wiersinch vergieh vnd tun chvnt, daz ich den
erbern herren hern Hainreichen vnd Leotolden pruedern von Poteu-
darf vnd allen im erben meins rechten aygens den tayl an der mul
ze Weinpresdorf, den mein vater, dem got genad, daran gehabt hat
vnd der nu meiner mueter leibgeding ist, vnd nach irm tod auf mich
vnd auf mein erben erben vnd geuallen scholt, als sei mein vater in
aygens nutz vnd gewer her pracht hat, recht vnd redlich ze chauffen
gehen han vmb sechs phunt wienner phenning, der ich gantz vnd
87
£ar gewert bin, also beschaidenlich, swenn meine mueter nieht enist,
daz dann nach irm tod dieselb mul auf die vargenanten herren kern
Hainrichen vnd kern Leotolden von Pottendarf vnd auf ir erben
erben vnd geuallen schol ze gleicher weis, als var an disem prief
geschriben stet, vnd lob auch mitsampt meinen erben, diselb mul
ze vreyn vnd ze scherm vur all ansprach, als aygens recht ist vnd
des landes recht ze Osterich, vnd gib in des ze vrchund ynd ze
einer bestetigung diser sach disen offen prief versigelt mit meim
jnsigel ynd mit meiner lieben vrevnt jnsigel kern Albers des Clter-
bechen vnd Dietrichs des Gyleis vnd kern Bietreichs von Gun-
dramsdorf, di diser sach getzeug sind mit irn jnsigeln. Der prief ist
geben ze Potendorf nach christes gepurd dreutzechen hundert jar
dar nach in dem acht vnd viertzigstem jar an sand Florians tag.
Orig., Perg. mit drei Siegeln im Schlossarchive zu Gschwendt.
LXI.
1348. 18. Mal. — Hintergangsbrief Heinrichs von Polheim in seinem Streite mit
dem Grafen Heinrich von Schaunherg und dessen Brüdern um das Gericht um
Schwans.
ICH Hainreich von Polhaim vergich offenwar an disem brief
mit sambt allen mein eriben vnd tun kund, das wir für vnnser gna-
dig lieb herrn sein komen Graf Hainreichen vnd sein brueder von
Schawnberg, vnd haben vnns mit den vertaydingt vmb das gericht
vmb Swanns9 darumb wir vor in spruchen gen Jansen den Wassen-
beriger vnd herrn VIrichen von Anhang Also,
ob wir das mit gotz hilff behaben, so habent in vnser vorgenant
herrn genomen iren trewnn herrn Albrechten von Polhaim, so haben
wir genomen vnnsern lieben frewndt herrn Conraden von Tannberg
also, was dj zwen ervindennt, das vnser vorgenant herrn gein vnns
tön schulten, das wir das vorgenant gericht in ir gewallt bleibe, das
schullen wir statt habenn. War aber, das dj zwen indertt ze krieg
wurden oder stossig, dj schullen herrn Lienhartten von Morspach
zw ainem obman darumb nemen, vnd auf weihen tail der geuellt, da
schol es pey pleiben. Darumb zw vrkund geben wir disen offen brief
versigelt mit meinem obgenanten Hainreichen anhangunden insigl
vnd vnder herren Conraden Yon Tannberg zw ainer zewgnus anhan-
58
gi;nden insigl ; vnd darunder verplant ich mich vnd all mein eriben
mit rnsern trewn alles das war vnd statt zw halte«, das vor an disem
brieff rersehriben stett, der geben ist nach kri>ti gepurd drewzecben-
ho od eilt rod darnach in dem aeht rnd virzigisten jar des nagsten
montags ror sand Vrbanns tag.
Aas ei seoi InrcnUr Sehaanber g**H»er Urkunden^ gesehrietoB »mf Papier
g*g#* das Eade des XV. JabrhomlerU. KoÜieatL der kais. Akad. 1851. 344.
Kr. 114.
Lxn.
1348. 23. Hai nncktm. Stephan* Herzog von Bmf ern, gibt Dietmmr dem Loseu-
steiner einen Schuldbrief über 40 Pfund Regensburger Pfenninge für ein ihm
verkauftes Pferd.
Wur Stephan von Gottes genaden pfatzgraf bej Rhein mnd
herzog in Bayrn etc. bekennen offentlieh mit disem brief , das wir
Dietmayr dem Losenstainer vnnserm diener vnnd seinen erben gel-
ten sollen virzig pfundt Regenspurger pfening rmb ain ross, das er
Ynnss geben bat, vnd gehaissen ihme bej vnsern gnaden, das wir sy
derselben pfundt richten sollen ohne geuärd auf St Michaels tag,
der schirist kombt. Thäten wir des nit, so baben sy gewaldt vnnss
darumb zu pfenden vnd zu benötten Vund sollen sy rnnd alle, die
ihn des belffendt, daran wider rnns nit gethan haben, Vrkundt diss
brieffs, der geben ist zu München an freytag vor St Vrbans tag
Anno 1348.
Aas einer handschriftlichen Genealogie der Abkömmlinge der Grafen und
Markgrafen von Steyr, verfasst von Valentin Preuenhuber 1637. Archiv
Kschelberg. Cf. 1348, 8. Jänner. Nr. XL1D, pag. 40.
LXIIL
1348. 17. JnnL UaZ. — Herzog Albrecht von Oesterreich befiehlt seinen Mattth-
nern zu Rottenmann, die Kaufleute von Ens an der Mauth zu Trieben nicht zu
beschweren.
Wir Albrecht . . . entbieten vnssern getrewn Arnolten vnd dem
Wucherlein vnssern Mawttern zu Rutenmann vnsser gnad vnd alles
gut. Wir gebieten ew vnd wellen ernstleich, daz weder ir noch ewr
anwalt vnsser getrew die chawfflawt von Enns nicht irret an der
Mawt ze Trieben, vnd sew weleiben lasset bei der gwonhait vnd
89
dem rechten, als sie herchomen sind. Tat ir icht anders, daz war
ganczleich wider vns. Gebn zu Lyncz am Eritag vor Sunewenden
anno MCCCXLVIII.
Kur«, Handels. 352.
LXIV.
1348. 22. Juni. — Eberhart der Tanner und seine Neffen geben Elsbethen
(Eberharts Mutter) das Leibgeding auf ihrem Gute tu Pösleinsdorf.
ICH Eberhart der Tanner vnd ich Eberl vnd Vlreich seins
prüder chinder veriehen, daz wir vnsrer ändlein hern Eberharcz
mueter vran Elspettn all vnser gut dazz Pdsleinstorf ledichiichen
baben aufgeben, dez zwelf phunt geltz sein Wienner phenning, daz
si all irn frumen damit schol schaffen, als leipgedinges recht ist,
Tnez an iren tot. Daz di Wandlung also stät vnd ynzeprochen bleib,
geb ich vorgenanter Eberhart der Tanner disen prief versigelten mit
meim anhangundem ingsigel zeim gezeug der warhait, wann di vor*
genanten meins prüder chinder nicht aigen ingsigel habent, vnd mit
des erbern herren hern Leutolds von Chönringn ingsigel, der des
vorgenanten gucz rechter lenherr ist vnd diser sach zeug mit seim
anhangunden ingsigel. Der prief ist gebn nach Chricz (sie) gepurt
drevzenhundert jar vnd darnach in dem acht vnd vierzigstem jare
an der heiligen zehen tausent Ritter tag.
Orig., Perg. mit zwei Hängesiegeln im Archive des Schlosses Freistadt
LXV.
134S. 22. Juni. Wien. — Heinrich, Wemhart und Friedrich Grafen von
Schaunberg an ihrer Statt und im Namen der Kinder ihres Bruders Rudolf
ielig erklären, für alle im Dienste der Herzoge von Oesterreich erlittenen
Schäden von Herzog Albrecht 1300 Pfund auf der Mauth zu Linz angewiesen
erhallen zu haben, und werden des Herzogs und seiner Söhne Diener.
Wir Hainreich, Wernhard vnd Fridereich Grafen von Scho-
wenberch veriehen vnd tun chunt offeulich mit disem prief für vns
vnd vnser erben vnd vmers lieben pruders Graf Rudolfen seligen
chind vnd erben, daz vns vnser gnediger herr Hertzog Albrecht
von Österreichs ze Steyr vnd ze Chernden für allen den schaden,
den wir von dezselben Hertzog Albrechten, seiner prüder vnd
vordem wegen genomen haben vnd für alle die ansprach, so wir zu
60
im vnd zu seinen prüdem gehabt haben vnd hahen mochten vntz auf
disen tag , als der prief geben ist, geschafft vnd geben hat drev-
zehen hundert phunt wienner phenning, der vns derselb vnser gne-
diger herre sibenthalb hundert phunt richten vnd weren sol von der
maut ze Lyntz in dem nevn vnd vierczigistem Jare nach der gewon-
lichen purchhut Eberhart 8 von Waise, vnd di andern sibenthalb hun-
dert phunt in dem funfczigistem jare ouch nach dez selben von
Wahe gewonlichen purchhut. Wer aber, daz wir dez dhaynen weg
gesavmt wurden, so mvgen wir vns selber richten von derselben
mavt ieglichs iares als vil geltes, als vor geschriben ist mit dezselben
vnsers herren guten willen. Ouch sein wir dezselben vnsers herren
Hertzog Albrechten vnd seinen sun Hertzog Rudolfen vnd Hertzog
Fridereichen vnd irer erben diener worden, vnd sullen in warten
mit vnsern vesten, die wir haben in iern landen. Vnd wenn sev
vnsers diensts bedürfen, so sullen sev vns denn dar vmb tun als
andern irn herren vnd dienern in irn landen. Das luben wier für vns
vnd für vnser erben vnd für vnsers egenanten pruders seligen Graf
Rudolfen chind vnd erben stet ze halten mit guten trewen, vnd dar
vber ze vrchunde geben wier disen prief besigelten mit vnsern
insigeln. Der geben ist ze Wienn an svnntag vor sand Johan tag ze
Svnnwenten nach Christes gepurte drevzehen hundert iar, darnach
in dem acht vnd vierczigistem jare.
Orig., Perg. mit swei Siegeln im lt. k. geh. Hausarchir.
LXVl.
1348. 24. Juni. — Hagen von Spielberg, Burggraf, bezeugt einen Tausch zwi-
schen der Pfarrkirche Spielberg, welche 60 Pfenning auf der Au zu Hofkirciien
gegen 70 Pfenning auf einem Gute zu Taurendorf an St. Florian abtritt.
Ich Hagen purkraf von Spilberch vergich, daz ich mit gunst
vnd rat meiner pesten vraint vnd besunderleich hern Otten despfar-
rer ze Spilberch vnd Chorherr dacz Ardalccher zder zeit, do wir
iz wol getuen mochten, haben verwechselt mit dem ersamen gots-
haus dacz sand Florian ein guet, daz haizt in der Awe vnd ist
gelegen pey Hofchirchen, daz d$m egenanten gotshaus dacz sand
Florian emaln hat gedient ein halbs phunt phenning vnd vns vnd der
chirchen ze Spilberch nuer sechczig phenning mit allem chlainen
dienst, mit allem dem rechten, vnd wir iz haben gehabt mit allen
61
nucien versucht vnd vuuersucht, wie si sein genant, vmb ein guet,
daz haizt dacz Tavrendorf, da Herman auf gesezzen ist, daz dem
haus vnd der chirchen ze Spilberch paz gelegen ist vnd dient siben-
czig pfenoing mit chlainem dienst also beschaidenlich, daz wir uoch
all vnser erben noch der pharrei* ze Spilberch schullen furbaz dhaiu
recht noch ansprach haben au dem vorgenanten guet in der Awe
vnd auch daz gotshaus dacz sand Florian scbol furbaz dhain recht
noch ansprach haben an dem vorgenanten guet dacz Tavrendorf.
Vnd daz daz also stet vnd vnuerchert beleih, als vorgeschriben stet,
dar vber gebeu wir disen offen prief versigelten mit meinem vor-
genants Hagens vnd herrn Ottens des egeschribenn anhangunden
jasigelit. Der prief ist gebeu nach Christes gepurd vber dreuczehen
hundert jar, darnach in dem acht vnd virczigisten jar an sand Johans
Tag ze Sunnebenten.
Original auf Pergament mit zwei Siegeln im Stiftsarchive zu St. Florian. —
Die Gegenurkunde des Probates und Conventes ist von dem näm-
lichen Tage (mutatis mutandis) wörtlich gleichen Inhaltes.
lxvii.
1348. 18. AQgOflt. — Abt Reinhart von Baumgartenberg setzt Kunigunde, Jann-
sen des B ich fers tu St. Polten Wittwe, in Gewer des ihr in seinem Berglaiding
zuerkannten Weingartens am Eichtoeg.
Wier Apt Reynhart ze Pavngartenperig vnd di sampnvng
gemain daselbs wier veriechen, daz di erber wrow wrow Chuni-
gunt Jansen des richtet ze Sand Polten wytibe für vnsern chell-
ner hern Piligreim vnd für vnsern hofmaister hern Sterphann chom
in ainem rechten etayding, da ier tag hin gegeben ward, da sev
sazzen an vnser stat an vnserm perchtayding, daz wier haben ze
Nevnburch Chlosterhalben, zegegen dem statrichter vnd dem rat
allen vnd den perchgenazzen vnd Yordert da ain gewer eins Wein-
garten, des wier recht grvntherren sein, des zwai drittail ains gan-
czen jeuchs ist, leit an dem Aychweg zenast des Chrevczer Wein-
garten, den ier egenanter wiert Jans gechauft hietvmb seinaigenleich
ledig gut, ze verseczen, zeverchauffeu vnd geben, swem er wolt, mit
guten vrchunden seiner brief, bestett mit vnsers seligen herren
pischof Albrechts insygel von Pazzawe vnd auch bestett mit seiner
vorgeben insygel, Vnd hiet auch ier den selben Weingarten bestett
62
vnd geben ze der zeit, do er iz wo! getun mocht, mit den selben
vrchunden vnuersprochenleich ze rechter morigengab mitsampt
andenn gut, swie di genant sind, für drev bvndert phvnt wienner
pfenning ze verchavflen vnd ze rerseczzen vnd geben, swem si well,
an allen chrieg. Ez biet aueb der vorgenant Jans ier wiert vnd wrow
Chvnigunt sein hauswrow den selben Weingarten herpracht vnuer-
sprochenleich in uvcz vnd in gewer mer dann recht tag vnd pat
vrogen, waz recht wer. Da ward ier ertailt mit vrog vnd mit vrtail
vnd mit rechten recht von dem rat vnd von den perebgenazzen in
ainem rechten etayding, w ir solten wrowen Cbunigunteu ier gewer
scherm, alz perchtrechts recht ist vnd atz ier vrchund sagt. Vnd daz
haben wier getan noch des rats rat vnd der perebgenazzen vnd alz
vrog vnd vrtail gegeben hat, vnd haben sei desselben Weingarten an
rechtev perchrechts gewer gesaezt vnd gewaltig gemacht furbaz
allen iren frvm domit ze schaffen, verchauffen, verseezen, geben,
swem si well, ier daz allerpeste fügunt ist. Vnd daz di voruerschri-
ben red vnd Wandlung also geschehen sein vor vnsern amptlauten
vnd furbaz stet vnd vnezebrochen beleih, des sein wier gezeug an
vnser amptlavt stat mit vnserm an hangundem jnsygel. Der brief ist
geben des mantags noch vnser Wrowen tag ze der Schydung, do
man zalt /von Christes gepürd drevzechen hvndert jar, darnach iu
dem acht vnd vierezygistem jar.
Orig., Perg. mit einem Hängesiegel im Archive des Klosters Schlierbach.
Lxvni
134S. 18. Algist. KremsmilSter. — Revers Leutold des Chol und seiner Haus-
frau in Bezug auf ihren erbrechtlichen Anlheil an der Hube tu Baizing.
Ich Leotolt der Chol und ich Margret sein housvrow veriehen
mit disem prief, daz wir und unser paider erben von unserm tail, den
wir zu erbrecht haben auf der hueb ze Haytzing von dem erwir-
digen herrn Christan abpt ze Chremsmunster und von dem selben
seinem gotshous alle iar iaerchleich an unser vroun tag ze der dienst-
zeit dienen schullen unvertzogenleich dem selben hern und seinem
eegenanten gotzhous vier und achtzk pfenning wienner munzze und
dar zu steur geben nach gnaden. Waer aber daz wir oder unser
erben denselben dienst an dem vorgeschoben tag oder dew steur
63
an dem tag und man sey ze recht geben schol, nicht g&ben ganz und
gar, so schull wir dem selben gotzhous und seinem phleger über den
rorgeschriben dienst und steur zu den nächsten drin virtzehen
t&gen nach den vorgenanten faegen von igleychen virtzehen taegen
und in dienst und steur verzogen wurde, sechtzk pfenning wienner
münze zewandel schuldig sein und auch geben an all wider red. w»r
auch, daz in in den vorgeschriben drin virtzehen taegen dienst oder
steur oder dew wandet verzogen wurde und nicht ganz und gar ver-
riehtt wurden, so schull wir in als unsers tails, den wir haben auf
der vorgenanten hueb ganz und gar an all monung vervallen sein
also, daz sich des selben unsers tails und unsers rechtes auf der sel-
ben hueb daz oft genant gotzhous und sein pfleger mit unserm und
unser erben gueten willen an all ansprach underziehen schulten und
allen im frum damit schaffen. Vnd daz das alles staet beleih und un-
verchert gib ich vorgenanter Leotolt für mich und mein housvrown
und all unser erben in disen prief versigelten mit meinem und meins
prüder Ortolfes zwain anhangunden insigeln der mit seinem insigel
im an schaden aller diser sache rechter zeug ist. Geben ze Chrems-
münster, do von Christes gepurt gezalt warn drewtzeheu hundert jar
dar nach in dem acht und vierzigsten iar des nächsten mantages
nach unser vroun tag zu der schiduug.
Urkundenbuch von Kremsmünster Nr. 219.
LXIX.
1346. 1. September. — Heinrich von Kirchstegen und seine Brüder verkaufen
an Alber von Volkenstorf iliren Hof und zwei Hof statte tu Kirchstegen für das
von ihm gestiftete Spital zu Baumgartenberg.
Ich Hainreich von Kirchstegen, jch Vlreich, jch Andre, ich
Friedreich wir vier bruder Dielreicha sün von Kirchstegen wir ver-
jeheu, das wir mit guetlichem willen vnsers brueders Marcharts vnd
all vnnserer erben ze ehauffen haben geben vnuerschaidenleichen
vnd lediclichen vnnsern hof datz Kirichstegen vnd zwo hofstet darzu,
des ist an zwelf phenning fünff Schilling gelts, die in denselben hof
gehörend, der vnnser freyes aigen gewesen ist, mit alle den rechten
vnd uutzn, vnd darzue gehorent dem erbern herrn hern Albern von
Volckenstorf vnd seiner stift dem spital datz Bawngartenperg vmb
64
newntzig phund phenning vnd vmb iway phund phenning wiener
münss, der wir gantz vnd gar verricht vnd gewert sein. Wir sullen
auch desselben hofs herrn Albers von Volke nnstorf vnd des vor
genanten spitals gwer sein, wo im oder demselben spital des durfft
geschiecht, als aigens recht ist jn dem lannd zu Österreich. War
aber, das vnnser nachkomen ymt kam vnd wolt ein pesser recht an
dem yorgenanten hof haben, derselb sol denselben hof losen von hern
Albern von volcliennstorf oder von dem vor genanntn spital vmb
zwai hundert phund Wiener phenning. Vnd das hern Albern von
Volcliennstorf vnd seiner stift dem vorgenannten spital ze Pawngar-
tenperg die sach vnd die Wandlung also stät vnd vnzerbrochen beleih
von vns, darüber so gib ich vorgenannter Hainreich von Chirich-
stegen, jch Vlreich, jch Anudre, jch Fridreich wir vier vorgenannt
brueder des egenantn Dietrichs suu von Chirichstegen jm vnd dem
spital den offen n brieff zu einem warn vrchund vnd zu einer ewigen
stetigkait versigelt mit vnnsern anhangunden iunsigeln. Der sach
vnd der Wandlung sind gezewg mitsambt iren anhangunden innsigeln
di erbern lewt, dv mit nam an dem brief verschriben sind, her Chun-
rat von Flachenneckh, her Wetzet von Enting, her Lorentz der
Öder (ze) den zeiten Lanndtrichter in dem Machlanndt, Bartmut
der Fleischess, Hainreich der Fleisches* sein brueder, Weichart
der allt Lanndtrichter \ Marchart von Chirichstegen vnnser brue-
der, mit des gunst vnd des guetlichem willen die wanndlung, als vor
geschriben ist an dem brief, geschehn ist. Vnd dar zu sind auch
gezewg annder erberr lewt genueg, den die wanndlung vnd der
chauf wol kundt vnd gewissenn ist. Der brief ist geben, do man
zallt von Crists geburd drewtzehen hundert jar vnd darnach jn dem
acht und viertzigistenn jar an sand Gilgen tag.
Aus einem Copialbuch tu Baumgartenberg vom Jahre 1511.
LXX.
1348. 8. September. — Alber der Volkenstorfer gibt dem Kloster Baum garten-
berg zu einem Seelgeräthe einen Hof zu Rorfeld und einen tu Drachsting.
Ich Alber der Volckennstorfer von Krewtzen vergich offeuwar,
das ich mit guetlichem Willen meiner hausfrawen frawen Margreten
vnd Otten meines suns vnd seiner erben vnd auch mit willen meins
65
aydens Albers von Czelking vnd auch seiner bausfrawen meiner
tochter frawen Minntzla vnd jrer erben vnd auch mit gunst aller
meiner erbenn, wie die genannt sind, geben hau lediclich denn
geistlichen herren zu Paumgartenberg zu einem ewigen seelgerät
mir vnd aller meiner vodern seel zue hail vnd zu Irost meins freyeu
aigen, das mich angeuallen ist zu rechter fürzicht getailt von meinem
bruder her Hadmadrn (sie) von Volckenstorf vnd von seinen erben,
zwen hof, der ain haist ze Rorueld, der annder ze Drachssling mit
alle, vnd darzue gehört versuecht vnd vnuersuecht, als jeh sy selb
gehabt han in rechter stiller aigenns gwer. Der hof zu Rorueld dient
jährlich sechs pfunt wiener phenning ye zu der quottember zwelf
Schilling alter phenning wiener müns. Vnd vmb denselben gelt vnd
auch sunderlich durch der lieb willen, die die vorgenannten herren
zu mir habent, habent si sich gen mir verpunden zu ainer mess alte
tag an widerlos ewigelich ze sprechen in meiner cappellen ze Por-
tenn also beschaidenleich, welicher herr des conuenuts meines spi-
tals phleger vnd ambtman ist, der sol dye vor genannten sechs phund
järlich einnemen vnd sol dann dem briester, der in der vor genann-
ten capelln mess spricht, all tag drey phenning geben vnd dem, der
die mess sprechen hört vnd darzu hilft, dem sol er auch täglich
einen phenning geben. Der annder hof ze Drächssling, der auch wol
seehs phund gelts ist, den hab ich auch den offt genannten herreu
geben ewigklich ze haben, als ich in selbs gehabt han, als vor
geschriben steet , also beschaidennlich, welicher herr des conuents
meines spitals phleger vnd ambtman ist, der sol denselben hof jim-
haben, vnd sol der samnung dauon geben vier dienst gänntzlich au
wein, an prot vnd an vischen die vier sambstag in den vier quottem-
bern yeglicher dienst von zwelf Schilling vnd sullen auch desselben
tags vier arme mensch sunderlich gespeist werden also, das sy ir
notturfft an essen vnd an trincken wol gehaben mugen. Vund darunib
hat sich die vor genannt samnung gen mir verlubt vnd verpunden ze
sprechen ewigklichen an den vor genannten vier sambstagen yeg-
lichs sambstags vier mess, die erst von der heiligen Driualtigkait,
die annder von Vnnser Frauen, die dritt von sannd Johannseu dem
Evangelisten vnd ain collecten von sannd Johanns dem Taufler in
derselben mess, die vierdt mess von den todenn. Wurd aber mir das
verzogen, das die herren saumig weren vnd nicht volfurten als, das
vorgeschriben ist, so sullen sich mein nagst erben vnnterziehen der
ürkojadenbuch de« Landet ob der Enns. VIT. Bd. f»
66
vor genannten hof, ob von in baiden verzogen wurd, das dauon
gebort zu tuen, oder der hof »ins, von welichem nicht geschäch, da
dauon zu tuen ist, als vorgeschriben ist, darzu offen ich mer, ob das
geschäch, das ich got nicht getraw vnd das got nicht enngeh, das
mein spitall nicht ainen fürgannckh gewinn, so sol die vor genannten
hof jnnhaben vnd dienst dauon vessenn, wer der offl genannten
herren pitanntzer ist, vnd sol auch dauon raichen vnd geben den
herren als, das vor benannt vnd beschriben ist. Ich bin auch vnd all
mein erben der vor genannten zwaier hof des gotshauss vnd der
herren ze Pawngartenperg nach lanndes recht an allen jren schaden
gwär. Darzu oflenn jch mer, das ich vnd mein erben derselben hof
vogt sullen sein des offtgenannten gotshauss lautterlich durch got
an allen schaden vnd an alles geuerd. Tat wir dem gotshaws dar-
über vngueltlich an der vogtey mit kainem gewalt oder mit kainer
vnrechten vodrung, zuhannt sey wir gefallen vnuerschaidennlich an
all wider red vonn der vogtey vnd sullen sy dann die vor genannten
hof jrem vogt emphelhen, der annders ires guets scherm ist an des
lanndsfürsten stat. Es sullen auch mein nagst erben, vmb weliche
sawmchait sy sich der hof baider oder jr ains jnnderziehennf, der
nicht lennger jnnhaben , vntz das die sawmchait gepessert wird, so
sind dem gotshaws vnd den herren dieselben hof baid wider ledig an
allen krieg vnd geuär als vor. Vnnd darumb das di red stat vnd
vnuerkert beleih, darüber gib ich den offt genannten herren die
hannduest versigelte mit meinem anhangunden innsigel vnd mit
meines suus Otten innsigel vnd mit meines aiden innsigel Albers von
Czelking, mit der willen vnd gunst die sach geschehen vnd gewann-
delt ist. Der brief ist geben nach Christs geburd dreyzehen hundert
jar vnd darnach in dem acht und viertzigisten iar an Vnnser frawen
tag, als sy geborenn ward.
Aus einem Copialbuch von Baumgartenberg vom Jahre 1511.
LXXI.
1348. 8. September. — Stiftung einer Frühmesse zu Weissenkirchen in der
Wachau.
Ich Bietreich zten Zeiten richtet datz Ybs vnd ich Katrey
sein hausfrav vnd alle vnser erben wier veriehen an disem prief
67
allen den, di in sehent oder horent lesen, lembtigen vnd chvnftigen,
daz wier mit wolbedachtem vnd veraintem mvet vnd mit aller vnser
erben guetem willen vnd gvnst vnd auch ze der zeit, do wir iz wol
gehen machten, recht vnd redleich geben haben dem erbern herren
Brobst Hainreichen vnd Chvnraten Techent vnd der sampnvng
datz sand Florians haus fvnfzehen phvnt phenning gelts wienn&r
mvnezz, di man alle iar jaerleich ewichleich raihen schol dem pharrer
ze sand Michel, der von der herren wegen von sand Florian do ist,
also mit auzgenomener red, daz sev von der selben pharr, deu si
selber inne habent, vnser Vrawen Gotshaus ze Wachaw datz der
weizzn Chirchen besingen schullen haizzen aller Tag t&gleich an
alle savmvng ewichleich mit ainer frve messe vnd di gesprochen
schol werden, als der tag an m er cht, daz dann der priester ob dem
altter schol sein vnd di messe an heben scholl vnd volentten vnd
nach dem ewangeli schol sich der priester gen dem volch ehern
vnd schol pitten vmb reich vnd vmb arm vnd vmb der edeln herren
sei heni Jansen vnd hern Leutolts von Chvnring vnd vmb di her-
schaft des tals vnd auch vmb alle, di der frve messe Stifter vnd
fvedrer gewesen sind, vnd vmb alle gelaubig sei vnd iz schol auch
di messe, di man ze Wachaw von alter gewonhait gehabt hat, vnd
metten vnd vesper, als di purger ze Wachaw auch dar vmb der
egenanten herren von sand Florian prief haben, alle tag taegleich
gesvngen oder gesprochen werden auf den tag zu sampt der frue
messe vnd also, daz der messe da selben alle tag (»gleich zwo
schullen sein ewichleich an alle irrvng, Nuer an dem antlaz tag vnd
an dem char vreitag nicht, so schol daz volch gemainchleich pei der
pharr sein vnd iz schol auch der priester, der di frue messe spricht,
alle nacht ze Wachaw in dem dorf ligen. Vnd vmb den egenanten
gotsdienst der frue messe haben wir geben ledichleichen di obge-
schriben fvnfzehen phvnt gelts vnd di alle ligent auf ledigen aygen
in dem Tal vnd di man alle iar jserleieh dienn schol , swer pharrer
ist ze sand Michel, ze den zwain taegen, an sand Cholmans tag vnd
an sand Herten tag an alle ierrvng; zu dem ersten so ligent di
egenanten fvnfzehen phvnt gelts, vier phvnt phenning auf einem
Weingarten gelegen an der Aechleiten, der man dient zwai phvnt
an sand Cholmans tag vnd zwai phvnt an sand Merten tag vnd den
selben Weingarten hat ze den Zeiten inne Rueger der Vnpilleich
vnd da man von geit ze purchrecht drey phenning in vogts purch-
5*
68
recht, vnd dar nach dient Chunrat der Schick von Wach au sechst-
halb phvnt phenning zden zwain taegen halb an sand Cholmans tag
vnd halb an sand Merten tag vnd ligent di auf fvnf Weingarten, di
mit nam her nach geschriben stent also, waz der gult auf aira Wein-
garten abget, daz schol man auf dem andern haben; auf der Rcentz,
do man von geit mir vor genanten Dietreichen ze ybs drey phenning
ze purchrecht, vnd auf dem Chvnrats tal, do man von geit ainn
phenninch in vogts purchrecht, vnd auf dem Ritzling, der mein vor-
genants Dietreichs gewesen ist, den ich Chvnraten dem Schieken
geben han, vnd do man von geit ze purchrecht zehen phenning
Agnesen des Juden tochter, vnd dar zue auf zwain Weingarten, di
do haizzent di zue Schal vnd ligent auf Steinbant pei Seitrasteter
Weingarten vnd do man geit alle jar in dem lesen ainn emer weins
ze perchrecht in Tegernsecer hof. Vnd di oben geschriben fvnf
Weingarten hat zden Zeiten inne Chvnrat der Schiek von Wachaw
vnd dar nach dient man auch alle jar an sand Cholmans tag von
aim Weingarten in dem MoUidel ain phunt phenning, der gelegen
ist vnder dem Eberweinsstein vnd do man von geit zwen phenning
in vogts purchrecht vnd hat den zden Zeiten inne Andre weizze
Taub. Vnd dar nach dient man von aim Weingarten ze Akspach9
der gelegen ist an dem Mamsekk. alle jar an sand Cholmans tag ainn
phvnt phenning vnd geit man von dem selben Weingarten ze purch-
recht zwen phenning hern Jansen dem Püschinger, vnd habent den
inne zden Zeiten Nyclas Müln&r wittib vraw Elspet vnd sein erben.
Vnd dar nach dient man alle jar ain phvnt phenning an sand Merten
tag von aim Weingarten, der gelegen ist ze Arnstorf vnd haizzet
der Puechhaimer vnd do man von geit ze purchrecht fvmf vnd
zwaintzig phenning in Öttleins des ivngen Semlcer lehen vnd den
inne hat zden Zeiten der ivng Ehe von Arnstorf vnd da selben ze
Arnstorf dient man von aim Weingarten, der haizzet der Prvnn-
taler9 alle jar an sand Merten tag ain halbcz phunt phenning vnd
geit man von dem selben Weingarten ze purchrecht drey phenning
dem Hehler ze Arnstorf vnd hat den zden Zeiten inne Ott der Mül-
ner ze Wachaw. Vnd dar nach dient man ze Rossazx von aim Wein-
garten, haizzet am Mitterveid, alle jar an sand Merten tag ain phvnt
phenning, der weiln was Otten von Sedmich vnd do man von geit
ze purchrecht dreyzzig phenning, zehen phenning hern Leutolden
von Chvnring vnd zwaintzig phenning in der Phystrinn lehen Ynd
69
hat den inne zden zeiten Andre der richter ze Rossazz. Darnach
dient man von aira pavngarten da selben, der gelegen ist zwischen
Ruestarf vnd Rossazz, alle jar an sand Merten tag ain phunt phen-
ning vnd da man von geit ze purchrecht vier phenning Perchtolden
dem Ponhcdm in sein leben vnd habent den selben pavngarten zden
zeiten inne Hainreichs Ernsten erben. Vnd also ist der ob gescha-
hen gult fvnfzehen phvnt gelts. Vnd ze pezzer sicherhait der vor
genanten fvnfzehen phvnt gelts setzz ich egenanter Dietreich rich-
ter ze Ybs vnd mein erben dem gotshaus ze sand Florian mein ledi-
gen Weingarten mit perchmaisters hant, vnd der gelegen ist ze
Jevching ze naechst des abpts pevnt von Pcewrn vnd do von man
geit ze purchrecht zwelif phenning in der Smidinn lehen ze Wesn-
dorf, ze rechter ebentewr also beschaidenleich, swaz dem egenan-
ten gotshaus an den fvnfzehen phvnt gelts ab gieng, daz schullen
sev haben auf dem selben Weingarten. Ynd vber daz allez, ob den
herren von sand Florian vnd dem pharrer ze sand Michel an dem
egenanten gelt vnd an der ebentewr icht ab gieng, daz sev mit
rechter chvntschaft vnd gveter gewizzen wol beweisen mochten,
swaz des ist, daz schullen in di purger ze Wachaw erstatten vnd
wider legen mit als vil gelts, als in an den fvnfzehen phvnten ab
gieng, nach des pharrer rat ze sand Michel. Tseteu sev des nicht, so
schol sev dar zue notten, swer des tals gewaltig ist, mit ir aller
gvetleichem willen. Geschieh aber des allez nicht vnd daz in an
dem gelt vber daz allez dannoch ab gieng, so schol auch der messe
als vil ab gen, als der gult ab get, vntz als lang, daz in di egenan-
ten fvnfzehen phvnt gelts alle iar gevallen. Wer aber, daz di herren
von sand Florian vnd der pharrer ze sand Michel indert savmig waern
an dem egenanten gotsdienst der messe, daz di nicht alle tag t»g-
leich gesprochen wurd in der mazze, als vor geschriben ist, swer
dann di zeit des tals gewaltig ist, der schol di purger ze Wachaw
der ob geschriben fvnfzehen phunt gelts gar vnd gantz gewaltig
machen vnd schullen si den als lang inne haben, vntzzen daz di
herren von sand Florian vnd der pharrer ze sand Michel alle sav-
mung erstatten vnd gar vnd gantz alle sach vol pringen vnd vol
f?ero, daz vor an disem prief geschriben stet. Daz di red stset ewich
vnd vnzebrochen beleih, dar vber gib ich vor genanter Dietreich ze
Ybs richter vnd mein svn Jans disen prief versigilten mit vnser pai-
der anhangYnden iusigil vnd ze pezzer sicherhait mit des erbern
70
herren insigil hern Stephans von Meyssaw obristen märschalch in
Österreich vnd mit hern Jörgen jnsigil von Wachaw pharrer ze
Mulbach zden Zeiten phleger in dem tat Der prief ist geben nach
Christi gepurd vher dreutzehen hvudert jar vnd dar nach in dem
acht vnd viertzigisten jar an vnser Vrawen tag, als si geparn
ward.
Original auf Pergament mit drei Siegeln im Stiftsarchive zu St. Florian.
LXXII.
1348. 8. September. St. Florian. — Stiftungs-Instrument des Spitals tu
St. Florian.
Divinis instruimur monitis et Apostolicis incitamur exemplis, vt
necessitatibus pauperum christi pro modulo nostro subveniamus et
temporalibus subsidiis eterne retribucionis premia conquiramus.
Proinde nos Hainricus miseracione diuina Prepositus, Chvnradus
Decanus totusqtie dornus sancti Floriani Conuentus Ordinis sancti
Augustini Patauiensis Dyocesis Notum facimus vniuersis presentem
paginam inspecturis, quod christi fideles monasteriique nostri specia-
les amici ea racione, vt pauperes inde pasci deberent, nobis peeu-
niam, pro qua infrascripta bona sunt conparata, pro animarum ipso-
rum remediis erogarunt, Primo videlicet curiam in Prato, curiam
in Anger, jn Gruennprvn vna hvba (sie), jtem in Hausmening tres
solidos reddituum, jtem in Pvkching sexaginta denarios reddituum,
jtem in Travngev curia in Lveg, jbidem curia in Revt, jbidem bona
in Vrondorf' molendino in Hag incluso, de quibus hospitalarius, qui
pro tempore fuerit, dominis et fratribus nostris de conuentu in anni-
Yersario Dvringi dictiPyber vnum talentum denariorum ministrabit;
jtem in anniuersario domini Wilhelmi de Wintzperch Prepositi
Patauiensis vnum talentum similiter ministrabit; jtem in Windberch
curia in Wolkeinstorf cum omnibus ad eam pertinentibus, jtem
deeime infrascripte nobis vacantes: Primo deeima ad sanetum Petrum
in Winnberch, jtem deeima curie in Tann, jtem deeima Heinrici
dicti Chantzler, jtem deeima in Maierstorf iuxta passagium ex oppo-
sito Ciuitatis linezensis inclusa deeima quorundam ortorum predicte
citiitati adiacentes (sie), jtem deeima quondam Marquardi Plebani
sancti Viti. Et quia predicte deeime collacionem Prelati antea respe-
71
xerunf, jdcirco in earundem reconpensacionem duas piscaciones in
Pvching per nos emptas vna cum vasis argenteis ponderis viginti
nouem marcarum argenti prelature duximus reliquendum, jtem
decima in Travndorf et Posch» quondam Vlrici Plebani wncti
Johannis, de qua rector hospitalis dabit jnfirmario singulis annis-
duodecim solidos denariorum tenebitur ministrare; jtem vinee infra-
scripte, videlicet vinea in Töblich, de qua hospitalarius dominis et
fratribus nostris dabit in anniuersariis Levblini dicti Tuechler Ciuis
de aneso et vxoris sue tria talenta, item quatuor ternarios vini de
Mauttaren, de quibus idem Hospitalarius dabit in anniuersariis
Simonis quondam mutarii linczensis et vxoris sue tria talenta,
jtem Tinea dicta amerstal, de qua dabit in anniuersario Friderici
quondam plebani sanctiViti vnum talentum, jtem vinea dicta Ho fing er,
de qua idem Hospitalarius dominis deconuentu vnicuique duas canulas
eiusdem uel equiualentis vini in crastino beate Anne ministrabit, jtem
vinea dicta Reynprechtsrain, jtem vinea dicta Eng weg, jtem vinea dicta
HohnetteL Que omnia etsingula suprascripta bona de vnanimi cousensu
hospitali in subsidium pauperum erogamus, et de quibus deliberacione
prehabita diligenti ordinacionem facientes subsequentem, quam a no-
stris successoribus humiliter exoramus in perpetuum obseruari, pre-
sertim cum ordinacio subscripta pro vtilitate monasterii sit principali-
ter adinuenta, cum ad sensum appareat,quod status laudabilis et bonus
monasterii nostri sie continuatur hueusque, quod non nostre prouisioni
sed diuine prouidencie et pauperum circum monasterium habitancium
deuocioni asscribimus indubitanter. Ne igitur talium personarum
deuocionem pro bono statu monasterii et pro supplendis negligenciis
nostris deum continuo exorancium nulla consolacio subsequatur,
quod vtique inconueniens iudicaremus et indignum, Preterea statui-
mus et vnanimiter ordinamus, quod rector hospitalis, qui pro tem-
pore fuerit, de predictis omnibus et singulis bonis, inclusis bonis
quibuscumque ab antiquo hospitali possessis vnam missam in hospi-
tali singulis diebus procurare debebit jta, quod missa illa transeat de
persona ad personam seeundum ordinem inter conuentuales, sicut
missa beate virginis et missa capituli, et illo die hospitalarius eidem
vnam canulam de meliori vino, quod propinatur in villa, et vnam
similam vel quinque denarios ministrabit. Et de residuo tringinta
duos pauperes inclusis octo pauperibus prius in hospitali existenti-
bus sedeeim superius et sedeeim inferius in hospitali pascere debet
72
prebenda, que pauperibus in pane et in cibo ab antiquo in hospitali
ministrari consweuit, hoc solum adiecto, quod sedecim superioribus
vnicuique singulis annis tres solidos pro melioracione vestitus et eis-
dem sedecim superioribus cottidie vnicuique mediam canulam Yini,
"canulam valentem duos denarios ministrare debebit. Et vt hospitala-
rius, qui pro tempore fuerit, vinum et frumentum suprascriptum
comode valeat conseruare, granarium nouum iuxta antiquum supe-
rius dumtaxat et domum muratam in rilla quondam Hainrici dicti
Chanczier existentem eidem hospitali duximus adiungendum. Et ne
de cetero quisquatn successorum nostrorum possit tnfringere huius
ordinacionis racionabilem concessioncm, sigilli nostri et Conuentus
nostri appensione iussimus insigniri. Siquis vero temerario ausu,
quod absit, prefatum hospitale diniere, diminuere, distrahere quolibet
ingenio vel machinacione temptauerit et res pauperum illic recipien-
dorumdissipauerit etinutiliterconsumpserit, nouerit se diuina ferien-
dum vlcione et districti examinis non euadere, nisi resipuerit, ani-
maduersionem. Qui cumque vero largitate munerum suorum, predio-
rum, mancipiorum sev quolibet genere elemosinarum eidem hospi-
tali subuenerit, a domino bonorum omnium remuneratore perpetue
retribucionis premia recipiet in dubi tanter, et cum exultacione mani-
pulos laborum suorum in fine metet. Acta sunt hec in ecclesia
nostra predicta anno domini Millesimo Tricentesimo Quadragesimo
Octauo in natiuitate beate virginis Marie.
Original auf Pergament mit zwei Siegeln im Stiftsarchive tu St. Florian.
LXXIII.
1348. 24. September. Wien. — Weichard von Topel, Hofrichter in Oesterreich,
bezeugt, dass in der Hofschranne die dem Kloster Wilhering gehörige Hofstatt
zunächst dem LH ienf eider hofe des von Herrn Reinbrecht von Schönberch darauf
angesprochenen Dienstes von 73 Pfenning ledig gesprochen worden sei.
Ich Weichart von Topel, hofrichte r in Österreich tvn chvntt
offenlich mit disem brief , das her Reinbrecht von Schonnberch vor
mir in dem hoftaiding ansprach den erbern herren ahht Vlrichen
von Liligenreld vmb fünf vnd sibenezig phenning geltes, di er im
dienen solt von einer hofstat gelegen ze Chrembs zenechst Liligen-
reld er hof vnd chlagt hintz im darvmb als verre, datz abt Vlreich
von Liligenveld seinen gavern (!) den erbern herren abt Hermann
73
von Wilhering für sich pat auf das nechst hoftaiding. Der selb sant
für recht den erbern gaistlichen man bruder Petent seinen hof-
maister ze Chrembs mit vollen gewalt an seiner stat ze antwurten
die clag vnd darnach chom der egenant her Reimprecht vnd prüder
Peter für recht vnd namen in einen tag mit recht wolbethvr (!) für
meinen herren herczog Albrechten ir sach da auz ze tragen auff den-
selben tag. Chom der egenant prüder Peter vnd nam dar vber mei-
nes herres prief, das er den tag gesucht hiet. Vnd chom her Reim-
precht von Schennberch nicht als er sich vermezzen hat. Darnach
in dem nechsten hoftaiding chom aber her Reinpreeht für recht
nicht, das er sein chlag volfurt hiet, als er ze recht tvn solt. Do
chom der egenant geistleich man prüder Peter der hofmaister vnd
pat mit vorsprechen vragen, was recht wer. Dem wart vor den lant-
herren ertailt vnd veruolget mit frag vnd mit vrtail : Seid her Rein-
preeht von Schonnberch sein chlag niht volfurt hiet noch für recht
niht chomen wer, ez solt der egenant erber her abt Hermann ze
Wilhering vnd sein gotzhaus furbaz von herrn Reimprecht von
Schonnberch vmb die egenanten fünf vnd subenczich pfenning geltes
gerubt beleiben vnd allen iren frum damit schaffen als mit anderm
irem gut vnd sol sev dar an schirmen mein her der Hertzog nach des
landes recht in Osterreich. Der taiding gib ich disen brief ze einem
vrchunde. Der geben ist ze Wienn nach Christes geburd vber drevt-
zehen hundert jar vnd in dem acht vnd viertzigistem jar, des miti-
chens vor sand Michelstag.
Aus dem Copialbuch B pag. 123 des Stiftsarclüves Wilhering.
LXXIV.
1348. 13. October. — Revers des Abtes Heinrich tu Gleink wegen der Stiftung
eines Weingartens zu St. Michael in der Wachau, der Reinspech genannt.
Wier Heinrich van gotes gnaden apt tze Glevnich vergechen
offenwär an disem brief, daz wir jaerlich van dem Weingarten, den
vns die erber frow frow Chvnigunt weilen Fridreiches an Davm
hausfrowe burger tze Em, dem got genad7 geben hat, der gelegen
ist datz sand Michel in der Wachaw vnd haizzet der Reinspech,
ier vnd irem vorgenantem wiert Fridrefchen vnd allen iren uadern
seien tzu einem rechtem selgeraet, geben vnd raichen sullen des
74
nasten Svntages nach sand Cholmans tag irera Svn Otten, der auch
in vnserm gotzhaus mvnich vnd bruder ist, ein pfvnt pfenning ge-
main wiener mvntz alle di weil, vnd er nicht priester ist, Vnd sullen
wier auch daz selb pfvnt pfenning raichen der vorgenanten Chvni-
gunden seiner muter an dem vorgeschriben Svntag nach sand Chol-
mans tag an alle fortzieht, daz si im datz tze nutz vnd tze pezzrung,
vntz daz er priester wirt an lege. Wenne awer daz ist, daz er tze
priester geweiebt wird, so sullen wir daz 6genant pfunt pfenning
geben vnd raichen vnserm conuent vnd sol der conuent dar vmb an
dem vorgenanten Svntag ir vnd allerr ierr vadern sei gedenehen
mit einer gmainer gesungner vigili vnd dar nach des nsesten tages
mit ainer gmainer gesungener seimesse an allen vnderlaz vnd an
all furtzicht Geschieh des nicht oder daz wir ir daz vorgenant
pfvnt pfenning nicht gaben an dem selben tag, als var geschriben
ist, so sullen sich ier naest erben vnd der richter in der vorgenan-
ten stat tze Ens des vorgenanten weingartes vndertziechen :m nutz
vnd inne haben als lang, vntz daz di saumung, di sich dar an ver-
gangen hat, werd widertan vnd volpracht. Vnd daz daz hinfur st»t
belih, dar vber geben wir in disen gegen hurtigen offen brif versigel-
ten mit vnserm aygen anhangunden jnsigel. Der geben ist, do van
Christes gepurd warn ergangen driutzechen bvndert jar, dar nach
in dem echt vnd virtzigisten jar an Sand Cholmans tag.
Original auf Pergament, Siegel verloren im Archive zu Gleink.
LXXV.
1346. 15.0ctober. Wien. — Tauschinstrument, vermöge dessen Herzog Albrecht
von Oesterreich dem Herrn Albrecht von Pucheim die Vesten Lüschau und
Heidenreichstein gegen die Veste Pucheim abtritt.
Wir Albrecht von Gottes Gnaden Herzog zu Osterreich, zu
Steyr vnd zu Khärnden etc. thuen khund öffentlich mit disem brief,
das wuer mit vnserem getreuen Albrechten von Puchhaimb vberain
khomben sein des khauffes vnd des widerwexls, den Wuer mit jhm
getan haben vnd haben im vnd seinen leib erben vnser vesten LtV-
schau vnd Haydenreichstain mit ge richten, verlechenten gutern,
veld, holtz vnd wayd vnd mit allem dem, das dar zue gehört, als
Wur es in nutz vnd gewer hergebracht haben, gegeben vmb die
7S
vest Puechaimb vnd was darzue gehört, das im zu seinem thail
gehe Hamen seinem brueder vnd gehe Hemlein von Puechaimb
seinem vettern zu rechtem erbe angevallen ist. Er hat vns auch
vnd vnsern erben ledig lassen vier vnd dreizzig hundert pfund wien-
ner pfenning, dar für di selben vesten Litschaw vnd Haydenreich-
stain sein rechtes pfand von vns gewesen sind, des er vnser brief
gehabt hat, die er vns wider geben hat in solcher weis, das Wur
rnd vnser erben dem selben Albrechten von Puechaimb vnd seinen
leiberben die vorgenanten vesten Lietschaw vnd Haydenreichstain
mit gerichten, verlechenten gutern vnd das chirchlehen zu Litschaw,
veld, holtz vnd wayd vnd mit allem nutzen vnd rechten, die dar
zue gehorent, geliehen haben vnd furbaz leihen sollen zu rechtem
lehen, wann er vnd sein erben dieselben vesten vnd was darzue
gehört, von vns vnd vnsern erben zu rechtem lehen haben vnd er-
chennen sollen vnd vns vnd vnsern lieben sonen Herzog Rudolphen vnd
Herzog Friderich vnd vnsern erben zu vnser landes notturften vnd
mit andern sachen, als billich ist, wartent vnd beholfen sollen sein.
Wur haben vns auch vnd vnser erben vnd nachchomen behalten alle
edelleut vnd die chirchen lehen der chirchen zu Ragt vnd der chir-
chen zu Haydenreicbstain vnd auch die vogtei der closter vnd gots-
häuser vnd ire guter, die zu den selben vesten gehorent vnd in den
herschaften daselbst gelegen sind, di wur in noch seinen erben nicht
geliehen haben noch leihen sollen. Dar vmb hat er für sich vnd für
seine erben vns vnd vnsern erben vnd nachchomen die vorgenanten
vest Puechaimb mit gerichten, verlehnten gutem, allen edelleuten,
chirchen lehen baide der chirchen zu Vöchlabruk, sein vnd seiner
vrtdern stuftung vnd andern chirchen, di darein gehorent, vnd auch
die chirchen zu Puchenau (sie), veld, holz vnd wayd vnd alle nutz
vnd recht, die zu der vorgenanten vesten Puechaimb gehorent, als
er es vnd sein vodern in aigens gewer her bracht habent, vnd auch
was er da hat, gegeben zu rechtem aigen, wann er vns auch des
sonderlich seinen brief gegeben hat. Wuer sein auch der vorgenan-
ten vest Lyetschau vnd haydenreichstain vnd was darzue gehört,
als vorgeschoben ist, des egenanten Albrechten von Puechaimb vnd
seiner erben recht gewer vnd scherm, als lehens vnd vnsers landes
recht ist in Osterreich. Des geben wur zu vrchund diesen brief
besigelten mit vnserm insigel, der geben ist zu Wienn an mittich
76
vor sand Gallen tag nach Cristi geburt dreuzehenhundert jar, dar
nach in dem acht vnd vierzigisten jar.
Aus einer beglaubigten Copie vom Jahre 1656 im Stiftsarchiv zu
St. Florian.
LXXVI.
1348. 28. OctOber. — Propst Wisent von Waldhausen versichert seinen Cöji-
vent auf Revenuen der Propstei wegen entnommener 70 Pfund Stiftungs-
gelder zur Verwendung auf Bauten und Goldgeräthe.
Wier Wisenth von Götz gnaden Brobst ze Walthausen verie-
hcn offenbar an dem brief vnd tun chunt allen den, die in sehent,
horent oder lesent, daz wir mit voller gunst vnsers conuents auz
der oblay genomen haben sibentzig phunt wienner phenning, Damit
sechs iarteg ewichlich pei vnserm gotzhous ze begen sind gestift,
Von erst vnserr fürsten von land Chunig Fridrich seligs von Rom
vnd aller seiner vorvodern jartag, Darnach die jarteg des erbern
mannes hern Paulnpharrer von Alten Ysper, Der Wupelsper gerinn*
Des Lantzenpcrger, Reinbots von Ysper, Vnd des alten richter von
Ybs* Wir haben auch diselben sibentzik phunt phenning nach vnsers
conuents rat vnd gunst angelegt an pawe vnd an gold, di wir dar-
vmb gechauffet haben, Vnd haben für daz selb selgeret vnd guld den
Herren in di oblai lazzen den zins von den drin chirchen Sechsen,
Grein vnd Chreutzen, der vnser brobstei an geboret, Den si nutzen
vnd niezzen sullen als lang, vntz wir ögenanter brobst Wisenth oder
vnser nachchomen, wer brobst sei, diselben sibentzig phunt phen-
ning den herren in di oblay gantz vnd gar wider eher vnd seu der
vollichlich bericht. Vnd wanne auch daz geschieht, so ist derselb
tzins wider ledig vnd dienet in di brobstei. Darzu veriehen auch
wier, Daz wir von dem edeln fursten Hertzog Otten von Osterreich
seligen haben ingenomen ein geld, darumb wir zwai phunt geldes
ewigs gechouffet haben von dem Chadawev vnd diselben zwai phunt
geld ligent auf drin guetern ze Schaterle vnd auf einem Weingarten»
dar vmb wir auch seinen jartag sullen begen ewichlichen. Wir
veriehen auch, daz wir vmb einen jartag vron Chunigunten von
Chappell ingenomen ain phunt geldes, daz auf drin guetern gelegen
ist ze Naglarn. Wir veriehen auch me, daz wir vmb einen jartag
hern Jansen seligs von Wupelsperch haben ingenomen achtgeben
77
Schilling geldes, daz wir haben auf einem Weingarten gehaizzen der
Man, darvmb man im mit seinem iartng alle wochen am Eritag ein
messe von dem heiligen gaist so) hegen, Vnd stillen auch di egenan-
ten herren dez conuents diselben vor verschriben guld, di vns vmb
diselben iarteg warn sind, so lang inne haben vnd niezzen, vntz wir
egenanter brobst Wisent oder vnscr nachchomen, wer brobst ist, in
diselben guld mit gleichen geld widerleg, so ist auch furbaz derselb
geld der brobstei ledig an allez gever. Wir haben auch di vor ver-
schriben Wandlung nach rat hern Heinreich di weil techent vnd
der gern ain schaft dez conuents zder zeit, do wir ez wol getun mach-
ten, geornet vnd geschikcht Vnd zu einer warn bestetigung habent
si ir insigel zusamt dem voserm gelegt an den brief , der geben ist
Anno domini M°. CCC.xlviij0. In festo beatorum Symonis et Jude
apostolorum.
Original auf Pergament (die Siegel in weissem Wachse) im Archiv zu
Waidhausen.
LXXVII.
1348. 31. October. — Ulrich von Capellen verleihet seinem Diener Chunrat
dem Gutgesellen für geleistete treue Dienste den Hof zu Amersberg.
ICH Vlreich von Chappelln vergich offenbar mit disem (brief)
allen den, di in sichent oder horent lesen, daz ich mit wolbedach-
tem mut vnd guetleichen willen ze der zeit, do ich ez wol getun
macht, meinem lieben diener Chuenraten dem Guet gesellen vnd
Trown Alhaiden seiner hausfrown vnd ir paider eriben den halben
hoff ze Amersperg, der mir ledig worden waz von Mcerchlein dem
Amersperger, von genaden vnd durich seiner dienst willen geliehen
hao, vnd auch den andern tail dez selben hofez ze Amersperg, den
er recht vnd redleich von allen eriben vnd mit meinem guet-
leichen willen gechouffet hat, den egenanten hoff ze Amersperg
gancz vnd gar zesamm mit allen nuezen besuecht vnd vnbesuecht,
ze holez, ze veld, ze wismad, ez sei gestift oder vngestift, wie daz
genant ist, han ich obgenanter vlreich von Chappell dem vorgeschri-
ben Chuenrad dem Guetgesel! vnd Alhaiden seiner hausfrowen vnd
ir paiden eriben recht vnd redleichen verliehen ze rechtem lechen
rnd pin auch ich vnd mein eriben dez oftgenantez hofz ze Amers-
perg jer vnd ierer eriben rechter scherm vnd gewer ver alle ansprach,
78
wo in dez not geschieht, als landez recht ist in Osterreich. Daz in
daz stet vnd vnzebrochen beleih, darvber gib ich in disen offen brief
versigelt mit meinem anhangundem jnsigel. Der brief ist geben nach
christi gepurd drevzechen hundert jar vnd darnach in dem acht vnd
vierezkistem jar an aller Heiligen abent.
Orig., Perg., dessen Siegel verloren, im Archive des Klosters Schlierbach.
LXXVIII.
1348. 31. October. Wien. — Herzog Albrecht von Oesterreich bestätigt Katha-
rinen von Winchel den lebenslänglichen Genuas lehenbarer Güter, welche
ihr deren Gemal Weichart von Winchel für ihr (Uterliches Erbe von 700 Pfund
versetzt.
Wir Albert von gots gnaden Hertzog ze Osterreich, ze Steyr
vnd ze Kernden, tun chunt mit disem brief, Daz für vns chom vnser
getrewer lieber Weichert von Winchel vnd gab vns auf den zehend
ze Holebrunn grozzen vnd chlaynen vnd vier tail gerichtes vnd zoles
vnd wolf8prunn mit alle dem, daz dartzu gehöret, mit vorsten vnd
mit alle, daz er alles ze lehen von vns gicht, vnd bat vns, daz wir
dieselben guter mitsampt im hinwider verüben der erbern Kathrein
seiner hausurouen, der er sev mit vnser band, gunst vnd guten
willen versatzt hat für siben hundert phunt wienner phenning, di ir
von ierem vater vnd von irer muter geuallen sind. Daz haben wir
getan vnd haben di ebgenanten (sie) gueter vnd waz dartzu gehört,
demselben Winchler vnd der egenanten Kathrein seiner hausuroun
mitsampt im hinwider verliehen also beschaidenleich, daz dieselb
Kathrei di gueter innhaben sol vnd niezzen in satzes weise für das
obgeschriben gelt, di weil si lebt, vnd nach ierm tod sullen diselben
gueter wider geuallen an des vorgenanten winchler nehst erben.
Des geben wier ze vrehund disen brief besigelten mit vnserm Insigel.
Der geben ist ze Wienn an aller Hayligen abend nach christ geburd
dreutzehen hundert iar, dar nach in dem acht vnd viertzkistem Jar.
Original auf Pergament (das Hangesiegel abgerissen) im Archive zu
Gschwendt.
79
LXXIX.
1346. 3. lOVember. Wien. — Herzog Albrecht verspricht, dass er künftighin
den Abt zu Gleink nicht mehr bitten wolle, nach seinem Wunsche die Kirche
Haidershof en zu verleihen.
Wier Albrecht von gotes gnaden Hertzog ze Österreich, ze
Steyr vnd ze Kernden tun chunt mit disem brief, wan di erbern
rnd geistleichen leüt der abt vnd der conuent ze Gleink di chier-
chen ze Hedershofen durch got vnd durch vnserr pet willen zwyer
nach einander gelihen habent, daz wier daz erchennen vnd tun in die
gnad, swann diselb chierch furbaz ledig wiert, daz wier sev nicht
mer bitten wellen noch stillen, daz si di egenant chierchen durch
YDsern willen leihen vnd sullen si oüch nicht dartzu notten in dhai-
uem weg. mit vrchund disen briefs. Geben ze Wienn an mentag
nach aller Hailigen anno domini Mo. ccc°. &. octauo.
Fridericus de
Intzestorf.
Aus dem Orig. zu Gleink. Pergament mit rückwärts aufgedrücktem Siegel.
LXXX.
1348. 10. lOVember. St. IlCOla bei Pa88au. — Vertrag Hertels und Ottos der
Inderspecken mit Abt Christian tu Mondsee über den Hof zu Gänacker.
Ich Hertel vnd ich Ott di Inderspekchen, vnser hawsfrawen
vnd vnser paider erben wir veriehen vnd tuen kund offenbar an
disem brief allen den, di in sehent oder hörnt lesen, daz wir vns mit
rnsenn lieben genadigeu herren hern Christann abbt ze Mdnnse
vnd mit allem seinem conuent vnd mit allen seiner stilt dez chlo-
sters vnd mit allen den, di zw dem gotshaws gehörnt des chlosters
ze Männse ir lawt vnd ir guet gar vnd ganczleiehen bericht haben
vnd besunderleich vmb den hof ze G&ndkcher vnd vmb alle an-
sprach, di wir hintz meinem vorgenanten herren vnd hintz seinem
gotshaws gehabt haben. Wir luben in auch mit vnsern trewen an
aides stat, daz wir furbaz chaynerlay ansprach hintz meinem e ge-
nanten genadigen herren noch hintz dem gotshaws noch hintz allen
den, di zw dem gotshaws gehörnt, wie di genant sein, gaistleich
80
oder wertleich nymmer mer haben sullen noch gewinnen an allez
geuär. Wfr veriehen auch des geltz, damit wir verricht sein, daz
man vns daz gar vnd ganczleich verricht vnd gewert habent an allen
vnsern schaden. Wir loben in auch mit vnsern trewen an aydes stat
allez daz stät ze behalten, daz oben an dem brief geschriben stet,
Vnd wo in daz jndert vbervarn oder vbergriffen wurd, so sullen wir
vbersait sein vnd sol sich mein herr her Hiltprant von Ramsperch
vnd her Fridreich von Praitenekk vnd her Ludweig auf dem Stahl
vnser todveint sein vnd sullen sich di dann stellen nach vnserm leib
vnd nach vnserm gut vnd sullen sy des furbaz vnengolten sein gein
vns vnd gein vnsern hawsfrawn vnd gein allen vnsern erben vnd
gein allen vnsern frewnten an alles geuär. vnd daz daz meinem ege-
nanten genadigen herren, seinem conuent vnd allen den, di zw dem
gotshaws vnd auch zw der stift gehörnt, stät vnd vnzebrochen be-
leih, geben wir in disen brief versigelten mit der dreyer erber ige r
mann insigel herren Hilprantz von Ramsperch vnd hern Fridreichs
von Praitenekk vnd hern Ludweigs auf dem Stayn, di wir mit vnser
vleissigen pet darüber gepeten haben in vnd iren erben allen an
schaden, dar vnder wir vns verpiuden mit vnsern trewen an aydes
stat, allez daz stät ze behalten vnd ze volfuren, daz an dem brief
verschriben stet, dez sind zewg hainreich der Vreyar, Chunrat von
Law, vlreich der vllchouen vnd ander erber lawt genug, daz ist
geschehen zw Band nicla bey passaw, do man zalt von Christi ge-
purd drewczehen hundert vnd in dem acht vnd vierczigistcn jar an
sand Marteins abent.
Aus einem Copialbucb des Klosters Mondsee (saec. XV.).
LXXXI.
1348. IL November. — Konrad Tuscht reversirt den ihm vom Kloster Bei-
chersberg zu Baumannsrecht verliehenen Hof zu Pramerstorf.
Ich Chunrat Tuschet vergich offeuleich an dem brief allen leu-
ten, das ich han bestanden ze pawmans recht den hol' ze Pramer-
dorfm'it allem dem das dartzu gehört von herrn Dietmaren, probst
ze lieichersperg, also das ich in sol verdienen vnd verstewern als
ein ander freisazz des gotzhaws tuet vnd wann der vorgenannte
probst oder wer des gotzhaws waltig ist, den egenanten hof an mich
81
lodert ze stiftzeit, so han ich ynd mein hausfrau noch vnser chind
darauf nicht ze sprechen vnd sullen im inantwurtten stiftleich Ue
haws, ze hof, ze holtz vnd ze veld, vnd sol im in richten mit same,
mit ardhew nach der vmbsätzen rat als lantzrecht ist. Ze vrchund
gib ich im den brief vnder des erbern man herrn Hainreich des
Tobelhaimer, ze den Zeiten purggraf ze Scherding vnd mit Her-
man* von Holtz anhangunden insigeln in an schaden. Der geben ist
nach Kristes geburd drew zehen hundert jar vnd in dem acht vnd
riertzkistem jar an sand Marteinstag.
Promptuar. Reichersberg. Fol. 180 a.
LXXXII.
1348. 19. lOVember. — Friedrich der AeUterl gibt das Leibgeding auf, das
er auf dem Hofe tu Irnprechting vom Kloster Mondsee gehabt hat, tu Gun-
sten seines Sohnes Heinrieh des Aelsterlein»
Ich Friedreich der Alsterl, Gedrawt mein hausfraw vnd all
vaser erben veriehen offenleich mit dem brief vnd tuen kund allen
den, di in sehent oder hörnt lesen, daz wir daz leibgeding, daz wir
gehabt haben auf dem hof ze Jernprechting vnd auf dem zehent dez
selben hofs von dem gotshaws ze Männse vnd von dem conuent da-
sei bs, haben aufgeben mit verdachtem muet ledichleichen Hainreich
dem Alsterlein vnserm sun mit den rechten, vnd wir ez jnn gehabt
haben also, wann er nymer sey, daz dann der vorgenant hof mit
sampt dem zehent dem e genanten gotshaws vnd dem conuent ledig,
los vnd frey sey vor aller ansprach, er sol auch die weil, vnd er lebt,
aller jarleich von dem hof vnd von dem zehent ze dienst geben ein
halbs pfunt pfenning auf sand Michelstag, di dann gib vnd gaeb sein,
in vierczehen tagen vor oder nach an geuar. Wann er dez nicht
entät, so hieten sich dem gotshaws alle seine recht veruallen. Wir
versprechen auch dem offtgenanten gotshaws ze Männse vnd dem
conuent mit vnsern trewen vnd mit dem gegenburtigen brief vmb
die hantuest, die wir gehabt haben vber daz egenant leibgeding ze
Jernprechting, die an geuär verlorn ist, ob die furbaz funden wurd
oder jnndert für cham, daz die ein tote hantuest ist vnd für baz chain
chraß mer hat also, daz sy dem gotshaws noch dem conuent furbaz
chainen schaden pringen mag noch sol ewichleichen. vnd darüber ze
vrchund geben wir in den brief versigelten mit hern Hainreich de%
Urkand«nbuch dei Landet ob der Eons. VII. Bd. 6
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Granits anhanglindem insigel, der diser sach redner vnd taidinger
gewesen ist, verpinden auch vns darynder bei vnsern trewen allez
daz stat ze halten, daz oben an dem brief verschriben ist, der geben
ist nach Christ gepurd tausent jar, drewhundert jar vnd in dem
acht vnd vierzigstem jar an sand Elspeten tag.
Codex von Mondsee (»ex. IV.). K. k. geh. Hausarchir.
LXXXIIL
1348. 24. November. Wien. — Alber von Rauhenslein quittirt seine Oheime
Reinpreckt und Friedrich von Waüsee von Ens über 22S0 Pfund Wienner
Pfenninge > die sie ihm um das halbe Haus tu Ort etc. gezahlt haben.
Ich Alber von Rauhenstain vnd all mein erben tun chunt
offenlich mit disem prief vmb di zway tausent vnd dritthalb hundert
phunt phenning wienner munzz, so vns vnser lieben ohaymen Rein-
preckt vnd Fridrich von Walsse von Ens sint schuldich gewesen
vmb das halb haws ze Ort vnd vmb allez daz, so dar zw gebort,
als der prief sagt, den si vnd ier pargen vns dar vber geben
habent, daz wier desselben geltes gancz vnd gar vnd an allen
vnsern schaden ze rechten taegen verricht vnd gewert sein, vnd sagen
owch wier di vorgenanten vnser ohaim, all ier erben vnd all ier
pargen des vorgeschribenn geltes gsenczlich vnd gar ledich vnd
vrey also, daz in von vns noch vou meins brueders H&rtneides
sseligen erben noch von ander nieman dar vmb nimmermer sol wer-
den zu gesprochen in dehainem weg, wand der prief, so si vnd ier
pargen vns dar vber geben habent, furbaz tot vnd ab sein sol noch
dehain chraft mer haben, swo der wierd erfunden, vnd dez ze
vrchund geben wier den vorgenanten vnsern ohaymen disen offenn
prief ze einem waren getzewgen dieser sach mit meim vorgenauts
Albers von Rauhenstain anhangundem insigel bestätigt vnd mit der
erbern herren hern Reinprechts von Schönnberch, hern Weicharts
von Winchel vnd hern dez Tursen vou Asparn, di diser sach
geezeugen sint mit iern insigeln. Geben ze Wienn, do von Christi
geburd warn ergangen dreuezehen hundert jar, dar nach in dem acht
vnd vierezkistem jar an sant Katreyn abent.
Das Original auf Pergament im Schlossarchive zu Eferding.
83
LXXXIV.
134*. 25. November. Wien. — Die Brüder Leutolt und Dietrich von Stadecke
versichern Ulrichen von Pergau die Wiedereinlösung des versetzten Leib-
gcding- Zehen tes tu Rauhenwart bei Strafe des Einlagers und Pfändung all
ihrer Güter.
ICH Leutold vnd ich Dietreick die brüder von Stadekke vnd
vnser erben wir veriehen vnd tun cbunt allen den, die disen brief
lesent oder horent lesen, di mi lebent vnd hernach chunftich sint,
daz wir vns des mit vnsern trewen verlübt vnd verbunden haben
gegen mein Leutolts swager hern Vireichen von Pergawe vnd gegen
seiuen erben vmb den zehent gelegen ze Rauhenwart, der mir zv
meiner hausurowen vron Agneaen seiner swester, derGot gnade,
gegeben ist ze rechter haimsteur nach des lants recht ze Osterreich
vnd den ich versatzt han, der mir mein leibgeding ist, daz wir den
selben zehent ledigen vnd losen suln von den weihennachten, die
schierist choment, vber ein iar, swenne si vns dar nuch vmb manent
voderot, an alle Widerrede. Tun wir des nicht, swelhen si detme
vnder vns bayden dar vmb manent vnd vodernt, der sol zwen erber
rittermaezzigen chnecht ieden man selb ander mit zwain phärdeu des
nächsten tags dar nach hintz Wienne in ein erber gaslhaus senden,
da vns der vorgenant her Vlreich von Pergaw vnd sein erben hin
zaigent, vnd suln die da jnne lygen vnd laysten, als inne lygens vnd
\aystens recht ist, vnd suln die da nimmer aus chomen, in werd ee
der obgenant zehent gar vnd gäntzleich geledigt vnd gelost in dem
recht, alz vor verschriben ist. daz luben wir auch mit vnsern trewen.
War aber, daz wir bayde abgiengeu, vnd daz in der obgenant zehent
nicht geledigt vnd gelost war, so sol in deuue vns er herre der her-
tzog in Osterreich oder swer den gewalt an seiner stat, mit vnserm
gutem willen an alles furbot vnd an alle cblag phant antwurten von
allem vnsern gut, daz wir haben in dem lande ze Österreich oder
swo wir es haben, alz verre, daz si so vil gutes gar vnd gäntzleich
da von verricht vnd geweit werden, alz der obgenant zehent wert
ist, vnd alles des Schadens, dez si sein i'ürbas nach vnser bayder
tode naemen, daz si bey im trewn gesagen mögen, auch gar vnd
gäntzleich da von verricht vnd gewert werden. Vnd darüber so
geben wir in disen brief zv einem warn vrchunt diser sache ver-
6»
84
sigelten mit vnsern jnsigiln vnd mit vnser oehem insigln hern
weychart* von winchel vnd hern albero von Rauhenstaine, die
diser sathe gezeug sinde mit iren insigiln. Diser brief ist geben ze
Wienne nach Christes geburd dreutzehen hundert iar, dar nach jn
dem acht vnd vierczgisten iar au sant Katreyn tage.
Original auf Pergament mit drei hängenden Siegeln im Archive zu
Gschwendt.
LXXXV.
1348. 29. lovember. Wien. — Herzog Albrecht bewilligt, dose alle Lehen der
Brüder Ulrich und Friedrich von WalUee von Grat* auf ihre Söhne und
Töchter erben.
.WIR Albrecht von gotes gnaden Hertzog ze Osterreich, ze
Steyr vnd ze Chernden tun chunt offenleich, daz wir vnsern getriwen
liben Vlrichen vnd Friderichen brüdern von Wahse von Greiz die
gnad getan haben vnd tun ouch mit disem brief, ob si oder ier sune
mit einander tauten, waz si von vns ze lehen habent, swelicher
vnder in an erben abgieng. so sol die lehenschaft auf den andern
erben vnd geuallen; wer aber, daz si vnd ier sune an erben ver-
fueren vnd tochter liezzen, so sullen die tochter recht haben vnd
nachuolgung nach des landes recht, als daz land mit recht bes-
pracht hat vnd do si pilleich recht zu habent. Des geben wier ze
vrchund disen brief besigelten mit vnserm jnsigel. Der geben ist ze
Wienn an sand Andres abend nach Christes gepurd drevtzehen hun-
dert iar, darnach in dem acht vnd viertzgisten jar.
Original auf Pergament mit einem schönen Reitersiegel von weissem
Wachse im k. k. geh. Hausarchiv.
LXXXVL
1348. 30. lovember. — Wusk von Harrach stiftet mit einem Gute tu König -
schlag einen Jahrtag zu Hohenfurth.
Ich Wusk voji Harach hern Dyetreichs srn vergich offenbar
mit dem prief vnd tuen auch chunt allen den, dy den prief seheiit
oder lesen hören t, dy nv lebent oder noch chvmftig sint, daz ich mit
wolbedachtem mvet zder zeyt, do ichs wol getun mocht, mit rat vnd
gunst meiner hausfrown Agnesen vnd aller meiner erben recht vnd
85
redleich geschafft hab Vnser vrown zv dem chloster gen Hohenfurt
mein gut gelegen in dem Chvnigslag in Schenchenvelder pharr
genant in dem Pavmbgarten, da Hainreich zden zeyten auf gesezzen
ist vnd daz mein vreys aygen gewesen ist vnd daz mir gedient hat
zehen Schilling pheuning gult, mit allen den rechten vnd nvczen,
ynd ichs gehabt hab, vnd mit alle dev vnd darzv gehört» besucht
vnd vnbesuecht, also mit beschaidenhait, daz der conuent ynd dy
sammvng des egenanten chlosters daz selb egenant gut in nucz vnd
in gewer schullen haben ze alle dem recht, vnd ichs gehabt hab.
Vnd wenn daz ist, daz Got vber mich pevtt vnd daz ich nicht en
pin, so schullen mir vnd allen meinen vodern dy herren in dem ege-
nanten chloster vnsern jartag alle jar jarleich begen mit einer
gewissen. Vnd darumb hab ich vorgenanter Wusk in daz vorgenant gut
recht ynd redleichen aufgeben vnd richtig gemacht zder zeyt, do ichs
wol getun mocht, also, daz ich noch mein erben vns furbas darnach
nicht schullen stellen noch seczen noch chain chrieg darnach nim-
mer gewinnen. Daz dem connent vnd der sammvng des egenanten
chlosters daz geschaefft vnd dy red also staett vnd vnuerchert beleih,
darvber so gib ich vorgenanter Wusk von Harach in dysen offen
prief für mich vnd für all mein erben wol besigelten vnd bestätt mit
meinem anhangunden insigel, vnd zv einem zevg pezzer sicherhait
mit meines lieben prueder insigel Dyetreich Penisch von Harach
vnd meines lieben ohem insigel Hainreichs von Lozperch für allen
chvmftigen chrieg. Der prief ist geben nach Christes geburd drev-
czehen hvndert jar, darnach in dem acht vnd virczkysten jar dez
svntags an sand Andres tag.
Original auf Pergament mit drei hängenden Siegeln von weissem Wachse
im Stifbarchive zu Hohenfurth. Abgedruckt in Pontes rer. Austr. XXIII/3.
LXXXVII.
1948. 21. Deeember. — Die Wittwe Chunrats des Ungnad und ihre Verwandten
verzichten für 600 Mark Aglaier Pfenninge zu Gunsten IVulfings des Ungnad
auf die Veste Waltenstein etc.
Ich Gedräut die Vngenadin, Chunrat des Vngenaden witbe,
dem Got genad, vnd ich Peter von Liebenberch vnd ich Hainreich der
Gralant vnd ich Chäncz der Grddniker vnd ich Dyemüt di Gralan-
tin vnd ich Offmey die Grädnikerin vnd ich Anna die Liebenber-
86
gerin vnd alle vnser erben wier vergehen offenleich mit disem prief
vnd tun chunt allen den, die in sehent, horent oder lesent, daz wier
yns vreuntleichen vnd liebleichen bericht haben gar vnd gänczleich
mit vnserm lieben vreunt Wulfing dem Vngenaden, mit seiner haus-
frawen vnd mit allen ieren erben vm alle die ansprach, die wier
hincz in gehabt haben, vnd vm die halben vest ze Waltenstain vnd
vm allez daz gut, daz Chunrat der Vngenad gelazzen hat, daz czü
der egenanten vest gehört vnd daz lehen ist, von wem daz lehen
ist, oder wa ez gelegen ist, mit allen den rechten vnd nuczen, die
darzu gehorent, ez sey leut oder gut, gesucht vnd vngesucht, gepaun
oder vngepaun, wie daz genant sey, vnd auch andre lehen, die zu
der egenanten vest nicht gehorent, von wem die der egenant Chun-
rat der Vngenad ze lehen gehabt hat oder wa sie gelegen sein oder
wie daz genant oder gehaizzen sey, an alain auz geczogen des zehen-
den, der pey der Geyl gelegen ist, der von Swanken herchomen ist,
vnd ain hüb, die darzu gehört, also beschaidenleichen vnd mit auz-
genomner red, daz wier vns der egenanten vest vnd auch aller der
lehenschaft, die der egenante Chunrat der Vngenad gehabt hat, als
var an disem prief geschriben stent, verczeihen vns gar vnd gäncz-
leich also, d»z wier vnd alle vnser erben oder nachchom furpaz
ewichlcich chain ansprach noch vadrung vm die egenanten vest vnd
lehen, als var verschriben ist an disem prief, nicht haben schulten
noch mögen, Vnd haben wier von in darvm emphangen sechs hun-
dert march agier phening, der wier gar vnd genczleich von in gewert
vnd . bericht seyn. Daz in diseu gelubd also stät vnd vnczeprochen
peleib, daz loben wier in vnuerscheidenlaichen pey vnsern trewen
an allez geuerd. Vnd darvber zu einem vrchund vnd geczeug der
warheit geben wier in diesen offen prief versigelten mit vnsern
anhangenden jnsigeln vnd auch mit der erbern leut hern Hainrichs
von Muntpareis zu den zeyten phleger in kernden} Hern Rainhers
des Schenchen von Osterwicz vnd hern Hainreichs des Raspen
anhangenden insigeln, die iere insigel durch vnser pet willen in an
schaden zesampt vnsern insigeln auf disen prief gehangen habent.
Der prief ist geben nach Christes gepurd dreuczehen hundert iar,
darnach in dem acht vnd vierzicschstem iar des suntags an sand
Tbomans tag.
Orig., Perg. mit sehn hängenden Siegeln von gelbem Wachs im Scbloss-
archive tu Steyreck.
87
LXXXVIII.
1343. 2L December. — Margreth Sigharts des Salhentobler Hausfrau erklärt
einen ihr von Peter von Lobenstein über ihren Hof auf dem Perg in Gramma-
stettener Pfarre ausgestellten Brief für ungiUig.
Ich Syghart der Salhentobler vnd ich Margret sein haussvraw
wir Yeriehen an disem prief vnd tun chunt allen den, di in sehent
oder hörnt lesn, daz wir mit wolberdachtem rauet vnd mit guetn
willo vnd gunst aller vnser erbn vnsern hof in Greimhartstetter
pbarre auf dem perg versueeht vnd vnuersuecht mit allen nuczen,
verchaufft habn. Vnd der vorgenant hof meiner vorgenanten haus-
yrawn vraun Margreten rehtev margengab ist gewesn fuer funfczik
phunt phenning, vnd ich vorgenante Margret vber mein ßgnante mar-
gengab ainen prief han von meinem herren hern Peiern von Loben-
stain, den ich meinem freunt Vlreichn dem Weidenholczer an geuer
cze behalten han gebn vnd sein von im nicht bechomen mag. der
selb prief schol furbaz tod vnd vnnucz sein mir vnd allen meinen
erbn, wand mein vorgnantev margengab verchaufft han mit meinem
guetleichm willen. Daz di red also staet bleib, darvber gib ich vor-
gnantev Margret disen prief versigeltn mit meins wiertes Sygharts
des Salhntobler anhangunden jnsigel vnd mit meins liebn ochaims
Meinharts des Mihelpekhen anhangunden insigel, der sein geczeug
ist. Der prief ist gebn nach Christes gepuerd dreuczehn hundert iar,
darnach in dem aecht vnd vierczkisten iar an sand Thomans tag.
Orig.,Perg. Die Hängesiege] abgefallen. Im Sehlossarchive zu Riedeck.
LXXXIX.
1348. — Propst und Convent zu St. Florian beurkunden, dass der Ritter
Heinrich der Chaiser dem Spitale tu St. Florian drei Güter tu Wolkeins-
torf am Windperg} zu Lueg bei Schönhering und tu Grünnbrunn gewidmet
habe.
Wir Heinreich von Gotes genaden Probst, Chunrat Techent
vnd di sampnung dacz sand Florians haus Wir vergehen vnd tuen
chunt offenbar an disem brief allen den, di in sehent oder horent
lesen» di nu sind oder noch chumftig werdent, daz wir haben ge-
chauft zwen hof vnd ein hueb, ainen der haizt dacz Wolkeinstorf
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ynd ist gelegen pei Waltchirchen an dem Winnperg» vmb fumf vnd
sibenczk pfunt wienner phenning. vnd ainen, der dacz dem Lueg vnd
ist gelegen pei Schönhering in dem Trawngev, vmb achczig pfunt.
vnd ain hueb dacz Gruennprunn, da der Hevtewr ist auf gesezzen,
vmb dreizzk pfunt. Vnd di selben drev guet haben wir mit gemainem
willen ze chauffen geben dem ersamen ritter hern Heinreichen dem
Chaiser vmb di selben pfenning, da si vmb gechauft sind. Di selben
guet hat er mit wolbedachtem muet, mit gunst vnd rat seiner pesten
vreunt vnd aller seiner erben zder zeit, do er iz wol getuen mocht;
gegeben vnserm herren ze lob vnd ze eren vnd seiner sei vnd aller
seiner vodern vnd allen seinen nachchomen ze einem ewigen sei-
gere t vnserm egenanten gotshaus dacz sand Florian vnd besunder-
leich dem spital da selbs mit sogtaner beschaidenheit, dacz wir
schulten stifften in vnser egenantz spital arm leut, als manigz vnd
sich von den zwain hofen vnd von der hueb, di vorgeschoben sind,
mugen ewichleich besachen mit ehest vnd mit gewant. Wer aber,
daz dar an dhain saumchait geschech, daz den arm levten ir notdurft
wurd verezogen von vnsern wegen, als si in wirt auf gesaezt, so
schol er oder sein nächst erben, di dann lebent, sich der egenanten
guet vnderwinden vnd di inn haben als lang, vncz daz di saumchait
gancz vnd gar eruollet werd. Wenn aber daz geschiecht, so schullen
sev sich der guet auzzen vnd dar auf furbaz nicht mer haben ze
sprechen, iz wurd denn di saumchait mer geeuert. Wolt er aber oder
sein erben di guet ze lang inne haben darnach vnd di saumchait
wurd eruollen, so schol vnser vogt vnserm vorgenanten gotshaus
vnd dem spital di guet scherm, di vorgenant sind. Er eiwelt auch
offenbar an disem brief, wenn Got vber in gepeult, ze ligen in dem
selben spital, vnd swo wir inn werden, da er gestorben ist in dem
land dacz Osterreich, da schullen wir seinen leichnam neiuen
vnd pringen mit vnserr chost zu vnserm gotshaus vnd in vnserm
egenanten spital bestatten. Vnd daz daz allez stet vnd vnuerchert
beleih, als vorgeschriben stet, dar vber geben wir in ze einem sich-
tigen vrchund disen offen prief versigelten mit vnserm vnd mit vn-
sers conuents anhangunden insigeln. Der brief ist geben nach
Christes gepurd vber dreuzehen hundert jar, darnach in dein ©cht
vnd vierezkisten jar.
Origintl auf Pergament mit zwei Siegeln im Stiftsarchive tu St Florian.
89
xc.
Circa 1348. — Schiedspruch des Propstes Otto von Passau und des Magisters
Peter, Canonicus daselbst, über einen Streit zwischen dem Abte Heinrich
Ton Engelszell und Wuljing, Pfarrer von Guntkirchen9 wegen einiger auf dem
Gute Hofmannsberg haftenden Dienste.
Nos Otto dei gracia prepositm ecclesie Pataviensis et magister
Petrus canonicus ibidem et protonotarius civitatis ejusdem presen-
tibus profitemur, quod cum bonorabiles et religiosi viri Dominus
Beinricus abbas monasterii Cellae Angelorum Cysterciensis ordinis
et eonventus ibidem ex una parte, et discretus vir Dominus Wulfin-
gus plebanus in Gunschiren (sie) parte ex altera super questione
seu lite, que inter eos de quodam servitio et agris quibusdam ad
predium in Hofmansperig speetantibus vertebatur, in nos tanquam
arbitros et arbitratores seu amicabiles compositores sub certa pena
decem librarum denariorum Pataviensium reverendo in Christo Patri
et Domino nostro Domino Episcopo pataviensi et decem liLrarum
nobis solvendarum compromiserint, promittentes utrumque Dominus
abbas videlicet pro se cum conventu suo et Domininus Wul-
fingus pro se, cum successoribus suis, ac a plebecanis bona fide
nostro laudo arbitrio, et promulgacioni stare nee contravenire verbo
vel facto. Nos consideratis juribus et informacionibus paratis utrius-
que et ad plenum discussis pronunciamus arbitratum et dieimus,
quod Dominus abbas Cellaee Angelorum et eonventus ibidem dictum
predium Hoffmanisperg cum agris adjacentibus, sicut hueusque
tenuerunt, imposterum tenere et possidere debebunt libere et quiete
nee a Domino Wulfingo seu successoribus, seu parochianis suis, seu
a quibusvis aliis inquietari debebunt aliqualiter in promissuin (sie)
ipsi vero prefatus Dominus abbas et eonventus solvent Domino Wul-
fingo suisque successoribus singulis annis
Ans einer geschriebenen Chronik des Klosters Engelszell vom Jahre 1783.
XCI.
1349. 8. Jlnner. Pamil. — Die Brüder Chalhoch, Ulrich und Hugo von Fal-
kenstein Übergeben den Austrag ihres Streites mit Passau um der Veste
Rannarigel wegen gewählten Schiedsleuten.
Wier Chalhoch, Vlreich vnd Hang brueder von Valchenstain
tuen chuut offenbar mit disem brief, das wier wolbedacht vnd nach
90
rat vnserr vreunt gegangen sein vmb all vnser chrieg, di wier haben
mit einander vmb vnser vest tzdem Rannarigel vmb all vnser auf-
laeuff, schaden, gult, nutzz, chost vnd raittung hinder vnser vreunt
die erbern herren hern Arnolden von Maessenhausen, hern Chun-
raten von Tannberch, hern Fridr eichen von Praitenekk, hern Jansen
von Rochenstain, hern Lienharten von Marspach vnd Gotfriden
von Talhaim also, das wier di selben segs herren tzesamm pringen
schuellen gein Pazzawe tzehant, vnd vnser gnaediger herr byschof
Gotfrid aller schierist von wienn gein Pazzawe chuemt, darnach in
acht taegen, vnd haben wier auch all drei gesworn auf dem brief,
das wier all staet haben schuellen bey vnser ayden, was si veber all
vnser sach spreche nt, das wier das mit nicht veberuaren noch spre-
chen dbainen weis noch da wider choemen mit worten noch mit
werhen. Vnd schuellen si dann paidenthalben all vnser sach vnd
chrieg verhoeren vnd darueber sprechen nach ieren trewen, was si
fueglich vnd recbtleich duncht, vnd schuellen wier das staet haben
an alles geuaer, als oben geschriben stet, waer aber, das der segs
schidlaßut aiuer oder tzwen ab gieng vnd nicht chomen mochten
vaer ehafter noet, des Got nicht geb, so schullen di vbrigen vier
nemen ainen oder tzwen ander erbaer man an gevaer an diser stat,
vnd schullen di vollen gewalt haben tzehoeren, tzesprechen, tzeschai-
den in aller der mazz, als di getan schölten haben, an der stat si
sind genomen. Vnd was die segs oder der merar tail in sprechent
oder schaident, da schol es gaentzleich bei beleiben vnd schuellen
wier das staet haben in aller mazz; als oben geschriben stet, an als
geuaer bei vnsern ayden vnd bei vnsern trewen. waer aber, das sich
di vorgeschriben segs schidmann nicht gesinnen moechten vnd
tzechrieg wuerden oder auf zwen tail geuielen, so schuellen si nach
ieren trewen an geuaer nemen einen obman vnd schol der ainen tail
zue geuallen vnd was denn der selb merar tail spricht umb all vnser
sach, da schol es gaentzleich bei beleiben an alles geuaer vnd staet
sein in aller mazz, als oben geschriben ist. welicher aber vnder vns
das veber fuer vnd nicht staet hield oder des abgieng, der schol mit
sein selbs leib vnd mit einem pidibem (?) vnd mit vier phaerden hie
tze Pazzawe in ein offens gasthaus vaeren vnd dar inne laisten, als
laistens recht ist, vnd da nicht aus choemen, vntzen das di oben-
geschriben sach volfuert werden, taet er des nicht, so waer er man-
ayd vnd pruechig an seinen trewen. Darueber tze warem vrchund
91
geben wier disen brief besigelten mit vnser dreyer anhangunden
insigeln. Der ist geben tze Pazzawe nach Christi gepuerd dreuczen
hundert jar, dar nach in dem naeun vnd vierczkisten jar an sand
Erharts tag.
Monum. boic. XXX. II. 195.
XCII.
1349. 21. J&naer. — Jann» von Capellen schenkt dem Kloster Pulgarn zu
seinem Seelenheile die Eigenschaft des Hofes zu Katzbach.
ICH Janns vonn Capelle vnnd mein sQn bede Virich vnnd
Eberhardt Ynnd annder mein erbenn verjechen vnnd thuen khundt
allen den die nun sündt ynnd hernach khünfftig werdtenn, die disen
brieff sechent vnnd lesenn oder hörent lesen, das ich von der
jungckhfrauen weegen der Zelckhnerine dem gottshauss zu Pul-
garn den hoff zu Khatzbach geaygent hab mit allem dem, vnnd
dartzue gehörtt, wie das genanndt ist, ynnd auch derselbe hoff mier
jnn meinem vrbar ledig worden was. dieselben aygenschafft ann
demselben hoff hab Ich lautterlich durch Gott, mier vnnd meinen
Toruordern zu ainem saelgerett gegeben zu dem vorgenanndten
gottshauss zu Pulgarn, vnnd ist das geschechen mit guettem willenn
aller meiner erhen also, das ich ynnd meine erbenn khain recht
noch khain annsprach ebigclich nimbermehr sollenn gehaben nach
dem vorgenanten hoff zu Khatzpach. Das die rott statt vnnd vnuer-
khertt bleib, alss vor verschribenn ist, von vnns vnnd von allenn
vnnsern erbenn, geben wier die vorgenanndten ich Janns von
Capelle vnnd mein sün baidte Virich vnnd Eberhardt disen brieff zu
ainem wahren vhrkhunde versygellt mit vnnserer aller dreyer ann-
hanngundten jnnsygelln. Der brieff ist geben, da man zallt von
vnnsers herrn Christus gebuerdte dreytzechen hundert vnnd jnn dem
neunvnndviertzigistenn jahrn ann St. Anngness tag.
Aus einem vidimirten Papiercodex vom 7. Hai 1632 zu St. Florian.
92
XCII a.
1349. 21. J&nner. — Hanns von Capellen eignet dem Kloster Pulgarn die Mühle
am Gries zu St. Georgen,
ICH Hannss von Capelln vnnd mein söhn bede Vllrich vnd
Eberhartt veriechen vnd thuen khunt allen den, die nun sundt
vnnd hernach khunfftig werdten, die disen brieff sechend oder lesen
oder horent lesen, das ich die müll ann dem griess zu St. Jörgenn
mit aller der vnnd dartzue gehörtt, versuecht vnnd vnuersuecht, wie
das genant ist, hab ich dieselbe muH geaygent hintz dem gottshauss
zu Pulgarn vnd hab auch die aigeuschafft also gegeben, das ich noch
mein erben des khain ansprach noch khain recht nimermehr sollen
haben auf dieselben mulle hinfüer ebigclich. das die red statt vnnd
vnuerkhert bleibe von vnnss vnd von allen vnsern erben, alss vor
uerschriben ist, darüber so geben wier die vorgenanten ich Jannss
von Capelle vnd mein sun beede Vllrich vnd Eberhart disen brieff
zu ainem wahren vhrkhundte versigelt mit vnser aller drey anhan-
gundten jnsiglln. Der brieff ist geben, da man zallt von Cristos
gebuerth 1349 Jar an St. Angness tag.
Aus einem vidimirten Papiercodex vom 7. Mai 1632 su St Florian.
XCIII.
1349. 25. J&nner. — Propst Wernherr zu Ranshofen und der Convent diese»
Klosters verkaufen dem Herrn Heinrich dem Schikchenf Richter zu Wels, ihr
eigentümliches Bergrecht zu Chritzendorf oberhalb Klosterneuburg.
Wir Wernher von Götz genaden probst ze Ranshofen vnd der
gancz conuent dez selben goczhaus veriehen offenleichen an disem
gegenburtigen brief vnd tunn chunt allen den, di in horent, sehent
oder lesent, Daz wir mit vnserm gutem willen vnd nach rat vnd mit
gunst vnsers conuencz recht vnd redleich an alle ansprach ze chauf-
fen gegeben haben dem erbern manne hern Hainrich dem Schikchen
ze den Zeiten richter ze Wels vnd seinen erben vnser perchrecht,
das wir gehabt haben ze Chritzendorf, das gelegen ist ob Neunburch
chlosterhalb vnd des vierczk emmer vnd syhenthalb emmer most
ist vnd naeun vnd dreizk pfenning alter wienner munzz vnd das
93
yoser rehtz aigen gewesen ist« Das selb aigen vnsers perchrehcz
haben wir in auf gegeben mit aller stset, mit allen den rehten vnd
nutzen als wirs gehabt haben, aus unsern nutzen vnd gewern in di
irn mit alle dev, vnd dar zu gehört, versuht vnd vnuersucht, vmb
ain gut, des wir gar md gancz von in gewert sein, vnd schullen
von des vorgenanten perchrehts ir gewer sein, nach des lanczreht
ze Osterreich vnd der stat reht ze Neunburch chlosterhalb iar vnd
tag vnd was in dar an ab get, das schullen si haben dacz vnsern
trewn vnd auf anderr vnser hab , wa wir di haben, versuht vnd
Touersuht. Das in di Wandlung vnd di gelub von vns also staet vnd
vnuerchert beleiben, dar vber geben wir in ze ainem warn vrchunt
disem brief mit vnserm vnd vnsers conuencz anhangundem insigel
versigelt Das ist geschehen nach christes gepurd vber drewczehen
hundert iar, dar nach in dem naeun vnd virczkistem iar an sand
Pauls tag, als er bechert ward.
Das Original auf Pergament; die Siege) in weissem Waeha — beschädigt.
Im Scblossarchive zu Eferding.
XCIV.
1349. 2. ftbTXltr. — Elisabet Beyluth, Ott Petreins, Bürger von Kloster Neuburg,
Hausfrau, verkauft dem Kloster tu Withering Ein Viertel Weingarten amAich-
perg um 16 Pfund alter Wienner Pfenninge.
Ich Elizabeth Beyluth, Ott Petreins, purger ze Newnburch
chloster halben, hausfro vergich mit sampt meinem aydem Micheln
dem Dirscher, purger ze Wienn, vnd meiner tochter Ehpeten, sei-
ner hausffron, an disem brif, daz wir recht vnd redleich
vercbaufit haben den erbern gaistlichen herren apt Herman vnd der
samung ze Wilhering vmb xvj. Ib. alter Wienner dn., der wir schon
gewert sein, vnsern Weingarten, daz ain virtail ist, leit mit paw mit
alle an dem Aichperig zenagst irem Weingarten, der genant ist der
Chluppinger, do man järleich nicht mer von dinet dann V virtail
weins ze perchrecht vnd drey helbling ze voitrecht den edlen vnd
erbern herren herrn Reinprechten vnd herrn Fridrichen brüdern
von Walsse von Ens, vnd haben in den selben Weingarten auch auf
geben mit vnsers perchmaisters hant ze den zeiten Pilgrams
des Flotter. Mit vrchund ditz brifs der versigelt ist mit vnsers
obgeschribens perchmaisters Pilgreims vnd mit meines vorgenanten
94
Michels insigels vnd verpint wir vns paydew Elspeten vnder dem
selben, wann wir nicht aygens insigels haben. Datum anno Domini
M° ccc* xlviiij. in purificacione beate Marie virginis.
Aus dem Copialbuch a, Fol. 194. StifUarchiv Wilhering.
xcv.
1349. 5. Februar. Wien. — Herzog Albrecht von Oesterreich gewährt dem Stifte
Waldhausen den eigentümlichen Besitz eines ihm lehenbaren, von Hermann
dem Gratzer erkauften Hofes in der Pfarre Münzbach.
Wir Albrecht von gotes gnaden Hertzog ze Osterreich, ze
Steyer vnd ze Kernden tun chunt mit disem brief vmb den hof
gelegen in Munzpekcher pharr, den di erbern vnd geistlichen leut
— der probst vnd — der conuent von WaUzhusen gechaufft habent
von Herman dem Gratzer, vnd der lehen von vns ist, Daz wier die
aygenschaft desselben hofs durch Got vnd durch vnser vnd vnsrer
vordem sei hail willen geben haben vnd geben ouch mit disem brief
zu dem vorgenanten gotshous ze Waltzhausen also, daz der probst
vnd der conuent daselbs den egenanten hof mit alle den nutzen vnd
rechten, die dartzu gehorent, furbaz in aygens gewer innhaben vnd
niezzen sullen vnd allen iren frumen da mit schaffen, als mit anderm
irem aygeu gut, daz zu ierm gotshous gehört, an alle ierrung. mit
vrcbund ditz briefs. Geben ze Wienn an sand Agathen tag nach
Christes geburd dreutzehen hundert jar, darnach in dem nevn vnd
viertzkisten jar.
Original auf Pergament. Siegel. Aas dem Original des Klosters Wald-
hausen.
XCVI.
349. 14. Februar. — Ott der Smatzhawser verschreibt seiner Frau Gedrow
seine Hube zu Pyscholfstorf, seinen Sitz und Mühle zu Lewching und die
Schwaige zu Och.
Ich Ott der Smatzhawser vergich vnd tun chunt — daz ich
meiner lieben hawsfrawn frawn Gedrawten gemachet vnd gegeben
hau mein hüb di Obner ze Pyscholfstorf vnd meinen sitz ze Lew-
ching vnd mein mul ze Lewching vnd den sitz ze Lewching (sie !)
vnd allez daz dar zu gehört ze veld vnd ze dorff vnd vizmat besuchtz
vnd vnbesuchtz mit allen rechten, eren vnd nutzen, di durch recht
dar zu gehorent, vnd di swayg ze Och also, daz si di vor genanten
9S
gut inn haben vnd niezzen so! in aller der mazz, sam ich selb vntz an
iren tod, vnd daz sey dhain mein erb dar an nicht irren noch ch ren-
chen sol, vnd ob si mich vber lebt, so sol si mir einen zeitleichen
gelt auz den egenanten guten schaffen vmb mein sei vnd ymb di
iren. Si sol auch mich an dhainen Sachen irren noch chrenchen, ich
hab vollen gewalt di vor genanten gut ze uerchumern, ze ver-
setzen, ze uertun ob mir sein not geschech, daz got nicht engeb,
daz simich dar an nicht irren sol noch mag. Das ir daz also staet,gantz
?nd vnzerbrochen beleih, darüber ze einem waren vrchundgib ich ir
disen brief versigelten mit meinem insigel allez daz stset ze haben,
daz oben verschriben stet. Daz ist geschehen — dreutzehen hundert
iar, darnach in dem nevn vnd viertzgisten iar an sand Valteinztag.
Orig., Perg. ohne Siegel. Stiftsarchiv Reichersberg.
XCVIL
1349. L. Kill. — Revers Heinrich des Runtinger, seine Mutter mit ihrer Morgen-
gabe auf einem halben Hofe zu Weissenkirchen bei Kappell bei ihren Lebzeiten
frei walten zu lassen.
Ich Heinrich der Runtinger vnd mit sampt mir alle mein erben
vergicb vnd lun chund an dem brief allen den, di in sehent, horent
oder lesent, daz ich mein üben vrowen vnd mueter vron Revtxen
di Rüntingerinne an dem hof, der gelegen ist in dem dorffze Weh-
zenchirchen pei Chappelle, der ir morgengab ist, den auch si in
nutz vnd in gewer halben hat, nindert ierren sol mit dehainer Sachen
zu versetzen noch zu verchauffen pei im tagen, noch mit dehainer
anderr irrung sol ich noch mein erben sei hindern, mit weu daz
genant sei, si schaff mit demselben halben liof ledichlich vnd laut-
terlich allen irn frum, wi si welle, di weil si lebt. Geschech aber dez
nicht also, daz ich oder mein erben daz gelub inder vberfurn, als
vorgeschriben ist , so sol ich allen meinen geswittreden meins rech-
tes veruallen sein, dez ich an demselben hof haben sold, vnd sol
auch ich vnd alle mein erben furbaz allez rechten an dem hof gentz-
lich vertzigen sein also, daz wir dehain ansprach darzu nimmer mer
sullen haben. Vnd daz di mainung von mir vnd von meinen erben
allen also stet vnd vnuerchert beleih, als vor verschriben ist, do gib
ich vorgenanter Heinreich meiner vrowen vnd muter vron Reytzen
den gegenburtigen brief versigelten mit meinem anhangunden insigel.
96
Der sach ist getzeug Hartmut der Fleischexz vom Stain vnd Leu-
tolt der Staynreuter, di zu einer warn betzeugung durch meiner
pet willen ier insigel auch an den prief gehangen habent, di auch
pei denselben tainding gewesen sind, vnd ander erber leut gnug.
Der prief ist geben nach Christi gepurd vber dreutzehen hundert
jar , darnach in dem neun vnd viertzkisten iar an aller manne
Vaschang tag.
Original auf Pergament Siegel verloren. Aus dem Original des Klosters
Waldhausen.
xcvm.
1349. L März. — Abt Ulrich von Lambach bestätigt den Versatt des Lehens tu
Unrating (Pfarre Picht).
Wir Vlreich von Gotes gnaden abbt ze Lambach veriehen
offenlich mit disem brif, das für vns komen sind Hainrich vnd Alram
vnd Bernhart, Virichs sun des Mairs von Achlewtten vnd Alblein
von Sigolfing vnd sein hausfraw Eisbeten vnd ir bruder Ortolfr vnd
habent mit aller irer erben gutlichen willen vnd wort das lecken zu
Vnreting gesetzt ze ainem rechten satz mit herren handt vnd mit
aller der stet, die ze recht darüber gehorendt ze holtz, ze veld, ver-
sucht vnd vnuersucht, Philippen vnd seiner hausfrawn Kunigunden
vnd ir baider erben vmb xvj. phundt Wienner den. denselben satz
wir in bestätigt haben mit aller stset vnd vrkund disen gegenburtigen
brit's, wannd das lechen von vnserm gotshaus ist, also das man vns
iärleichen dauon dienen sol L newer Wienner munss an vnnsern
frawntag der dienzeit vnd x dl. ze weinfür vnd xv dl. ze pawstewr
vnd x. voit dl. vnd vj huener vnd anders nicht. Datum anno Domini
M°. ccc*. xLviiij. Invocauit.
Abschrift des XV. Jahrhunderts im Stiftsarchiv iu Lambach.
XCIX.
1349. 2. März. — Georg von Herstorf gibt dem Kloster Baumgartenberg den
Hof an dem Aigen und eine Hofstatt an dem Guslein in St. Michaels Pfarre tur
Stiftung eines Jahrtages.
Ich Jörg von Hersdorf vnd ich Margret sein hausfraw verie-
hen offennwar vnd tuen khundt allen den, die den brief sehennt
97
oder horennt lesen, das wir mit wol bedachtem mut vnd mit guet-
lichem willen aller vnnser erben, wie die genant sind, vnd auch
nach rat vnnser besten frewndt zu der zeit, do wir es wol getuen
mochten, geben haben den geistlichen herren ze Paicngartenperg
vunsers rechten freien kaufaigenns ainen hof, haist an dem Aigen
vnd ain hofstat haist an dem Gusslein gelegen in Sand Michels
pfarr vnd dienent zwelif Schilling Wiener pfenning, sechs Schil-
ling auf Sand Jörgen tag vnd sechs Schilling auf vnnser Frawen
tag in dem herbst, mit allen den rechten vnd nutzen , als wir sy
selber emalen gehabt haben, also beschaidennleich, das wir diesel-
ben gullt sullen haben vntz an vnnsern tod, vnnd sullen darüber jar-
lich den herren dienen sechtzig Wiener phenning an Sand Jörgen
tag in jr pitanntz von den vor geschriben guetern ze vrchund , das
sy derselben gueter damit bey vnnsern lembtigen zeiten mitsambt
yus sullen an der gwer sein. Vnd wann wir dann baide nymmer
sein, so sullen dieselben güeter lediclich dienen mit allen nutzen
versuecht vnd vnuersuecht der samnung in jr pitanntz vnd sullen
sv dann vnnsern jartag begeen järlich ainst in dem jar, Wann got
vber mich egenannten Jörgen gepewtt, an demselben tag sullen sy
vnnser baider iartag begeen, als gewonhait ist in jrem orden. Vnd
sol der pitantzer an demselben tag den herren geben in das refennt
ain ganntz dienst, was die zwei ff Schilling getragen mügen, zu
einem ewigen seelgeret mir vnd meiner hausfrawen vnd auch allen
vnnsern vodern. Vnd darumb haben sich die herren gen vns verpun-
^en, wann got vber vns gepewtt, vnd wo wir sterben zwischen
Wienn vnd Passaw, da sullen sy vns nemen vnd sullen vns bringen
za jrem closter mit jr aigner fuer vnd sullen vnns dann mit jrer
geistlichen arbait, das ist mit vigili singen vnd mit seimessen helflen
jn vnnser grab, als sy es anndern erbern lewten begeend nach irs
Ordens gewonhait. Wir sein auch vnd nach vns vnser erben der vor
benannten zwaier guet^ der herren vnd des gotshawss gwer, scherm
vnd vogt lautterlich durch got. Tat wir den armen lewten darüber
vnguetlich, vnd wolten sy beswarn mit gwalt oder mit vnrechter
vodrung, da sullen vns die egenanten herren vmb ze red setzen.
Vnd ist, das wir das wider tuen, des sol sy genüegen. Geschach
aber des nicht, so sullen sy dieselben guet ainem andern vogt em-
phelben, wem sy wellen, mit vnnserm guetlichem willen. Darzu
offen wir, ob das geschach, das die herren sawmig weren vnd nicht
L'rkundenbuch des Landes ob der Enns. VII. Bd. 7
98
volfüerten rechtlich vnd genntzlich als, das vorgeschriben st»t, so
sullen sich ynnser nagst erben der e genannten güeter wider vnndter-
ziehen jn an fr um, vnd den herren an schaden vnd sullen die jnnhaben
so lang, vntz die sawmichait gepessert werd. So sind den herren
dann die guet wider ledig als vor an allen krieg vnd an alle wider-
red. Darumb das die red stät vnd vnuerchert beleih, darüber gib
ich jn den brief versigelten mit meinem anhangunden innsigel vnd
mit meins brueder innsigel Chnnrad von Aurach vnd mit meins
swager innsigel Wolffharts des Güllen, die der sach damit gezewg
sind. Der brief ist geben, do man zahlt von Crists geburd drew-
zehen hundert jar, darnach in dem newn vnd viertzigisten jar des
montags in der ersten vasstwochen.
Aus einem Copiaibuehe des Klosters Baumgartenberg von 1511.
c.
1349. 18. Min. Wien. — Herzog Albrecht von Oesterreich trägt dem Reinprecht
von Walsee auf, das Kloster Wilhering in den Besitz der demselben gegen Reim-
precht von Schonnberch zuerkannten Hofstatt zu Krems zu setzen.
Wir Albrecht von Gotes genaden Herczog ze Osterreich, ze
Steyr vnd ze Kernden embeut vnserm getrewn lieben Reimprecht
von Waise von Ens vnser gnad vnd alles gut. Vmb die hofstatt ze
Chrembs, die di erberu vnd geistlichen lewt von Wilhering Reim-
precht von Schonnberch mit dem rechten haben anbehabt, vnd der
si der Ernvelser entwert hat, enphelhen wir dir gar ernstlich das
du siv der selben hofstat wider gewaltig machest, vnd von vnseru
wegen darauf schirmest nach dem behob brief, den si dar vber
habent. Geben ze Wienn an mitichen nach Gedrudis (!) iiij to.
Aus dem Copiaibuehe B pag. 1024 im Stiftsarchive zu Wilhering.
ci.
1349. 25. Marl. — Janns von Durnächting und Wernhart von Hausmenning
verkaufen dem Kloster St. Florian zwei Güter zu Hohenberg bei Hohenstein in
der Riedmark.
Ich Jans von Durncechting vnd mein hausvrow vro Diemüt
vnd ich Wernhart von Hausmenning vnd mein hausvrow vro Mar-
99
gret vnd mit vns all vnser erben, di wir haben oder noch chumf-
tichleich gewinnen, ez sein sun oder tochter, wir vergehen offen-
leich an disem prief vnd tuen chunt allen den, di in sehent oder
horent lesen, di nu sind oder hernach chumftig werdent, daz wir
mit wol bedachtem muet vnd mit rat, gunst vnd willen aller vnserr
erben ze chauffen haben geben den ersamen herren vnd dem gots-
haus datz sand Florian zway guet datz Höhenperig gelegen pey
Hohenstein in der Riedmarch, di vnser vreyz aygen gewesen sind,
ymb viertzk phunt wienner phenning, der si vns gancz vnd gar
gericht vnd gewert habent, vnd haben in di vorgenanten guet geben
mit allen den rechten vnd nuczen, vnd wir sev haben gehabt, ver-
sucht vnd vnuersucht, ze holtz vnd ze veld. Wir schullen auch der
vorgenanten guet ir gewer sein für all ansprach, wo si vns dar uz
vordernt. Taeten wir des nicht, wittanen schaden sev des nämen,
den schullen sev haben auf vns vnd auf aller vnserr hab, di wir
haben in dem land. Wser aber, daz der oftgenanten guet iemant
pezzer erib wolt sein, der, schol dem egeschriben gotshaus geben
vierczk phunt wienner phenning vnd waz di selben guet gepezzert
sind, daz schol er auch dem gotshaus nach vier man rat wider-
cheren. Vnd daz di red stet vnd vnuerchert beleih, Dar vber geben
wir disen prief versigelten ich Wernhart von Hausmenning mit mei-
nem anhangunden insigel vnd ze pezzrer bezeugnuss mit hern Albers
insigel des Premzzer, so verpint ich mich Jans von Durnechting vnd
mein hausvrow vnd vnser erben vnder ir paider insigel, wand ich
aygens insigels nicht enhan, vnd zu einer pezzern sicherbait hab
wir gepeten dinstleich den ersamen herren hern Reynprechten von
Walsse, der zden Zeiten herr vnd vogt in der Riedmarch gewesen
ist, daz der sein insigel ze bezeugnuss dar an gehangen hat. Der
brief ist geben nach Christs gepurd vber drevzehen hundert jar,
dar nach in dem nevn vnd virzigisten jar an vnser vrown tag zder
chundung.
Original auf Pergament mit den zwei ersten Siegeln, das dritte abgefallen.
1. Schild mit dem Halse und dem Schnabel eines Storches. ... ERNhARDI.
D.hAVSMANN. ... 2. Schild ohne Helm — wie bei Hoseneck f S.ALBERTI.
PREMZARH.
7*
467013A
100
CIL
1349. 29. Min. — Reinprecht und Friedrich von Wallsee von Ens, Ulrich und
Friedrich von WalUee von Grätz, Graf Yban von Pernstein und Weich art von
Winkel entscheiden über die Theilung der Veiten und Güter zwischen ihren
Vettern Eberhart und Heinrich von Wallsee.
Ich Reinprecht vnd Fridrcich von Walsse von Ens vnd ich
Vlreich vnd Fridreich von Walsse von Grecz vnd ich Graf Yban von
Pernstein vnd ich Weichart von Winchel wir veriehen mit disem
prief vmb die tailung der veste, der gueter vnd auch nvtz, si sein
aigen oder lehen, als si hernach geschriben vnd penant Stent, vnserr
lieben vetern vnd vreunt Eberharts vnd Hainreich von Walsse von
Drosendorf, der si willichleich hinder vns sint gegangen vnd gelubt
habent mit iren trewen an aides stat, was wier dar vber sprechen,
das si das stet pehalten; So sprech wir von erst Eberharten den
tail: Merchenstain di vest, den pavmgarten, der dar zv gehört,
den mairhof mit dem pawe, mit dem wismad, das dar zve gehört vnd
auch das holtz, das dar zve gehört, vnd di veste Hvetenberch mit
dem holtz, das dar zv gehört vnd auch den gemaurten stochk in der
Dornawe, vnd die awe vnd das wismad, das da pei leit vnd den
achker vnd den pavmgarten dasei bs, den nidern mairhof ze Eng-
schachsveld vnd den pavmgarten halben den nidern tail pei der
Grevlinne hof getailt twerchs vber von dem veld in das dorf. Noch
ist vngetailt vischwaid, wismad, derwildpan vnd ander vrbar daselbs,
swie so das genant ist, das schullu si noch geleich taileo. So
peschaid wir vnd sprechen vnd tailen den andern tail dem vor-
genanten Hainreichen seim prueder den tail : Di veste Engschachs-
veld vnd den obern mairhof vnd den pavmgarten halben den obera
tail gen dem prvnne, vnd di veste ze Lesdorf vnd den mairhof mit
dem pawe, so dar zv gehört, den pawmgai ten vnd auch di visch-
baid do selbs vnd das holtz vnd wismad, das darzv gehört; vnd
andrev gueter sint noch vngetailt daselbs, Weingarten, sohlen vnd
vberlent, das dar zv gehört, das si noch geleich tailen schullen. Vnd
auch was das holtz ze Merchenstain vnd ze Hvettenberch pesser ist
denn das holez, das ze Lesdorf gehört, das sol Eberhart Hain-
reichen widerlegen anderswo mit als guetern holez. Wir sprechen
auch, was ie dem herreu vnder seiner veste gelegen ist, das schol
101
er haben vnd schol iz dem andern widerlegen mit als gvetem gut
anderswo. Dar nach sprech wir, das her Eherhart mit havs siezen
rod peleiben sol ze Potenstain von dem nechsten sand Gorgen tag
zehen ganezev iar; Doch so sol Hainreich sein prueder alle di nvtz,
di gehörnt vnd gevallent zv dem havs ze Potenstain, ez sei vrbar,
gericht, maut, phening gult, holcz9 vischbaid, vismad, versuecht
vnd vnuersuecht, wie so das genant ist, das schol er alles geleich
halbs haben vnd nemen recht als Eberhart seinen halben tail. Vnd
nach den vorgenanten zehen iaren so sol ie der herre danne aine
iar oder zwai ze Potenstain mit havs sein, wie iz in oder iern erben
danne aller peste faegt. Geschech aber das, das Eberhart inner den
zehen iarn ab gieng, des got nicht geb, so schulten sich auch di
selben zehen iar vergangen haben vnd ab sein. Vnd wer auch das,
daz si inner den zehen iarn ir setz tauen muesten oder wolden oder
ob von in gelost wurd, so schullen aber di oft genanten zehen iar
ab sein an allev widerred. Wir sprechen auch mer, welicher vnder
den vorgenanten pruedern Eberharten vnd Hainreichen an erben
vnd an gescheft verfur vnd abgienge, des selben veste vnd gueter,
wie si genant sint, schol auf den andern prueder erben vnd ge Valien,
als ein recht ist. Vnd das der spruch vnd di tailung also stet vnd
vnzebrochen peleib, dar vmb geb wir alle vorbenante disen prief
versigelten mit vnsern anhangvnden insigeln. Diser prief ist gegeben
nach Christes gebuerd drevzehen hvndert iar, darnach in dem nevn
rnd vierezkisten iar, des nächsten svntags vor dem Palm tag.
Original auf Pergament Die Siegel verloren. Schlossarchiv zu Eferding.
CHI.
184t. 14. April — Johann der LerbUchler verkauft eine Hube und die Vogtei
auf derselben gelegen zu Schönau an Abt Christian tu Mondsee.
Ich Johanns der Lerbüchler, Imm mein hawsfraw vnd auch
Diemuet mein mueter vnd alle mein geswistergert vnd all vnser erben
veriehen offenbar an dem brief allen den, die in sehent oder horent
lesen, daz wir vnser hueb vnd die vogtey auf derselben hueb, die
gelegen ist ze Schunnaw oben jn dem dor/fy haben ze chauflfen
geben recht vnd redleich mit verdachtem muet vnd guten willen
aller vnser erben dem erwinligen herren herren Christan zw den
zeiten abbt des gotshaws ze Mannte vnd vberal dem conuent dasei-
102
ben vmb vierczehen pfunt wienner pfenning vnd sechczk pfenning,
der sy vns gar vnd ganczleich gericht vnd gewert habent, mit vog-
tey vnd allen nuczen, die sy darauf gehaben mugen, wesucht oder
vnbesucht, ze dorflf oder ze veld also, daz wir noch chayn vnser
erben ewichleichen chayn ansprach nach der vor genanten hueb
nymmer mer sullen gewinnen weder mit worten noch mit werchen
Wir sullen auch derselben hueb ir gewer sein an aller stat, swo jn
des not geschiecht, also des lantz recht ist. Ob wir dez nicht entS-
ten, das schullen sy haben auf aller vnser hab. vnd daz daz dem
vor genanten gotshaws ze Männse vnd vbera) dem conuent daselben
also stat vnd vnzebrochen beleih, dar vber gib ich Johanns Ler-
buchler in den brief versigelten mit meinem insigel vnd verpinden
sy sich darvnder bey iren trewen, alles das stat ze wehalten, das
an dem brief verschriben ist. Daz ist geschehen, do man zalt von
Christi gepurd drewczehen hunder jar vnd jn dem newn vnd viercz-
kistem jar des eritags ze Ostern.
Aus einem Copialbuche des Klosters Mondsee.
CIV.
1349. 24. April. — Der Pfarrer Heinrieh zu Feldkirchen stiftet daselbst mit
dem Walde am Ainberg einen Jahrtag.
Ich Hainreich ze den Zeiten pfarrer ze Veldchirchen vergich
vnd tun chunt offenbar an disem brief allen den, di in sehent oder
hörnt lesen, daz ich ain gut, daz haizzet an dem aynperg vnd gele-
gen ist bey Veltchirchen, han gechauft vmb mein aigenhaft gut also
daz ich damit mag geschaffen meinen frum, wie mier geuellet, vnd
von dem man raichet alle iar meinen genaedigen vrawn ze Nidern-
burch faczPazzaw ein halbs phunt alter wienner phenning an vnser
vrawn tag ze der dienstzeit ze rechtem purchrecht. Daz selb gut
han ich mit wolbedachtem mut ze der zeit, do ich ez wol getun
macht, geben meinem egenanten gotshaus ze Veltchirchen also, daz
ez ein pharrer, swer nach mier chunftig wiert, schol inne haben
ewichleich mit allen nutzzen. Mit sogetaner beschaidenhait, daz er
schol begen alle iar den tag vnd die hochzeit der heiligen iunch-
frawn sand Dorothen, an dem selben tag, dar an ir hochzeit geuellet
oder darnach inner acht tagen mit sechs priestern, vnd schol an dem
abent singen vesper vnd dez nachtes metten vnd des morgens singen
103
ein aropt vnd fünf mess sprechen der egenanten iunchfrawn sand
Dorothen, ynd schol iedem priester raichen nach dem essen zehen
phenning wienner oder pazzawer munzz. Ez schol auch der pharrer,
der ze den Zeiten ist» hegen alle iar ewichleich den tag, dar an ich
stirb, aber mit sechs priestern oder dar nach inner acht tagen, ynd
schol mier dez abentz singen vigili ynd des morgens ein selmess
singen ynd fünf mess sprechen meiner sei ynd allen den, Qi mir ent-
pholichen sind, ze trost ynd ze hail, ynd schol aber yedem priester
raiehen nach dem ezzen zehen phenning wienner oder pazzawer
munzz. War aber, daz der pharrer, der ze den Zeiten ze Velt-
chirchen ist, daran saumig war ynd daz alles vber gieng oder einen
tail, als vor geschriben stet, so schallen sich die zechmaister ynd
die pesten in der pharr, die datz Yeltchirchen gesezzen sind, dez
Torgenanten gutz ynd holtzzes an dem aynperg ynderwinden ynd
daz inne haben als long, vntzt daz alles daz eruollet wiert gantz ynd
gar, daz von dez pharrer wegen versäumt ist. Wenn daz aber
geschiecht, so schallen si furbaz dar auf nicht mer haben ze spre-
chen, ez wurd denn di saumchait mer geäuert. War aber, daz die
pharrläut ynd die zechmaister dar an säumig wären ynd wolten dez
nicht tun einem pharrer ze lieb, so schallen sich mein genaedig
frawn ze Nidenburch ze Pazzaw dez selben gutes ynderwinden ynd
daz inne haben ynd alles, daz vor geschriben stet, begen in ierem
gotshaus datz pazzaw. War aber, daz mein vorgeuant vrawen daz,
daz vorgeschriben stet, nicht mochten noch wolten begen, so schol
sich daz gotshaus datz sand Florian ynd die herren da selbs dez
oftgenanten gutes ynderwinden ynd daz inne haben vnd da von in
irem gotshaus datz sand Florian begen alles, daz vorgeschriben stet,
vnd auch den egenanten vrawn ze Nidenburch datz Pazzaw ein hal-
bes phunt wienner phenning an vnser vrawen tag zu der dienst zeit
da von ze purchrecht raichen. vnd schol dann der pharrer noch die
pharrläut ze yeltchirchen an dem vorgenanten gut vnd holtzz an dem
aynperg dhain recht noch ansprach nimmermer gewinnen. Vnd daz
daz stät ynd vnuerchert beleih, als vor beschaiden ist, dar vber gib
ich disen offen brief mit meinem anhangundem insige), dar zu ze
einer pezzern sicherhait han ich gepeten dienstleich die ersamen mein
genädig vrawen ze Niderburch datz Pazzaw vnd meinen herren
frohst Hainreich von sand Florian, daz die ier jnsigel ze zeug*
nuss dar an gehangen habent. Der brief ist geben nach Christes
104
gepurd vber dreutzehen hundert iar, darnach in dem naun rnd
viertzkistem jar an sand Gorgen tag.
Aus einem Copialbuche zu St. Florian.
cv.
1349. 27. April. Pamu. — Bischof Gottfried von Pa*sau beitätigt die Stiftung
des Herrn Ulrich von Capellen, betreffend eine wöchendiche Messe, welche
einer der Priester tu Kirchdorf alle Mittwoch auf dem Altare des h. Nikolaus
in der Schlosscapelle tu Schlierbach lesen soll.
Gotfridus dei gracia Episcopus Ecclesie Pataviensis Omnibus
presencium inspecturis salutem in Domino sempiternam. Sollicitudo
pastoralis oflfieii nos inducit, ut ea, que divini cultus augmentum
respiciunt, dirigere et promovere debeamus. Igitur pium propositum
et devocionem Nobilis uiri Xlrici de Capeila in Domino conmendan-
tes missam, quam in remedium anime sue in altari Sancti Nycolai
in castro suo Slirbach quartis ferijs singulis septimanis perpetuo
per aliquem de presbiteriis (sie) ecclesie in Chirichdorf nostre
dioecesis celebrandam ordinavit et cum undeeim solidis deuariorum
wiennensium annuatim perpetuo plebano dicte ecclesie in Chirich-
dorf vel ejus vices gerenti, qui nunc et per tunc fuerit, soluendorum
dotauit et approbauit et ipsam juxta modum et ordinacionem in litte-
ris super eo confectis contentam presentis scripti patrocinio memo -
rate ecclesie plebani consensu accedenteconfirmamus. Datum Patavie
feria seeunda post Marci Ewangeliste anno Domini millesimo trecen-
tesimo quadragesimo nono.
Original auf Pergament mit einem hängenden Siegel. Stiftsarchiv zu
Schlierbacli.
cvi.
1349. Im April. — Albrecht der Talinger verkauft die Mahle in der Au an Abt
Reichart zu Baumgartenberg.
Ich Albrecht der Talinger von Talarn vergich offenwar vnd
tun kundt allen den, die den brief sehennd oder horennd lesen, das
ich mit wolbedaehtem mut ynd mit guetlichem willen meiner haus-
frawen frawn Chunigunten vnd meins suns Vrschalhens ynd aller
meiner erben, wie die genant sind» vnd auch nach meiner pessten
10S
frewndt rat verchaufft han abbt Reicharten vnd dem gotshaws vnd
der samnung ze Pawngartnperg meins rechten freyen aigens ain
mu), haist in der Aw, mit allen den nutzen vnd rechten, die darzu
gehörend ze veld, ze holtz, ze wismad, versuecht vnd vnuersuecht,
als ich dieselben mul in der Aw in rechter stiller aigenns gwer vnd
vnuersprochen her han pracht jnner jar ennvollen, vmb an ains
fanfilzig phund wiener phenning, der ich vnd mein erben gantz
vnod gar verricht vnd gewert sein an alln schadn. Ich bin auch vnd
all mein erben gwer der vor genanten mul des gotshawss vnd der
berrn zu Pawngartnperg, wo des dürft geschiecht, nach lannds
recht jn Osterreich. Gieng aber den egenanntn herren vnd dem
gotshaws daran jcht ab mit recht, das sullen sy haben auf aller der
hab, die ich vnd mein erben haben, vnd sullen auch desselben
Schadens, den sy nemend mit recht an der gewerschaft, bechomen
von aller vnnser hab an clag vnd an allen Verzug mit meinem vnd
mit aller meiner erben guetlichem willen, wo sy darauf gezaigen
mugen, es sey auf lannd oder auf wasser. Es leit auch diselb mul,
die ich den egenannten herren ze kauften han geben, in der Aw bey
der Närden in Erwinger pfarr. Vnd darüber das die red vnd der
chauf stät vnd vnuerchert beleih, darüber gib ich den egenannten
herren vnd dem gotshaws zu Pawngartenperg den brief versigelten
mit meinem anhangunden innsigel vnd mit meins ohaims innsigel
hern Wetzleins von Erwing vnd mit hern lorenntzn des öder inn-
sigell zu den zeitn landtrichter in dem Machlannd vnd mit bern
Gotsckalichs vnd Chunrats vnd Ottn der Vlachennecker innsigeln,
die all des chauffs vnd der .Wandlung mit jren jnsigeln gezewg sind.
Der brief ist geben nach christs geburd drewtzehen hundert jar,
darnach in dem newnundviertzigisten jar jnn der Antlaswochen.
Aus einem Copialbuche zu Baumgartenberg von 1511.
CVH.
1349. 20. Hat. — Nielas an dem Espan und Öfeyd, seine Hausfrau, »ersetzen
Otto dem Baumgarten ihre Aecker vor dem Haberfeldthor um 16 Pfund
Wiener Münze.
IchNyötas an dem Espan, ich Preyd sein hausvrowe vnd vnser
erben veriechen oflenleich vnd tun chunt allen den, di disen prief
sehent oder horent lesen, daz wir Otten in dem Pavmgarten, seiner
106
hausvrowen Kathrein vnd ir peider erben haben gesatzt ze phand
vnd in geantwurtet mit aller stat ze rechtem satz vnser ackcher, di
gelegen sint vor dem Haberfeit tor, vnser wisen mit sechtzig phen-
ning gelts, di darauf sint, für sechtzehen phunt phenning wienner
munzz, di si vns berait dar auf gelihen habent, vnd der wir auch
von in ganz vnd gar verriebt sein vnd gewert also beschaidenleich,
daz si di selben ackcher in nutz vnd in gwer sollen haben mit allen
den rechten als wir vnd vnser vodern di von alter her in nvtz vnd
in gwer haben gehabt an alle irrung, vnd di sechtzig phenning gelts,
di dar auf liegent, di sol ich vorgenanter Nyclas an dem Espan oder
mein erben selb da von reichen vnd geben alle iar an sand Gorgen*
tag. Tseten wir des niht vnd den selben gelt versezzen, so sol Ott
im Pawmgarten, sein hausvrowe Katrey oder ir erben den gelt an
vnser stat selb raihen, vnd geben vnd sullen den selben gelt danne
slahen auf den satz zv sampt dem haubtgut. Wir haben auch des
vreye wal, daz wir di selben ackcher vou in wol mögen wider gelo-
sen von sand Gyligen tag der schirst chunit vber ein jar. vnd dar nah
sol di losung alle iar sein an sand Gyligentag vmb sechtzehen phunt
wienner phenning vnd vmb den gelt, den si vou den selben ackchern
an vnser stat haben gegeben, dar zv ist daz reht vnd redleich aus-
genommen, daz der vorgenant Ott im Povmgarten, sein hausvrowe
Katrey noch ir erben di vorgeschriben akcher nicht sullen noch
mugen weder versetzen noch verchauffen vntz daz sich vier jar von
sand Gyligen tag der schirst chumt, gantz vnd gar nah einander ver-
gangen habent, vnd nah den selben vier jaren wanne si ir pfenning
danne niht lenger geraten wellent noch.enpern, daz sullen si vns
vor viertzehen tag vor sand Gyligen tag chunt tun, vnd ist daz wir
di selben akcher von in danne niht gelosen mugen noch wellen» so
sullen si nah den selben vier iaren wanne si wellent der vorgeschri-
ben sechtzehen phunt wienner pfenning vnd auch des gelts, den si
an vnser stat da von geben habent von den selben akebern becho-
men, so si nest mvgen, ez sei mit versetzen oder mit verchauffen vnd
ze geben, swem si wellent, vnd sullen wir noch auch ander niemen
von vnsern wegen sev daran mit nihtte irren. Daz di red also stet
beleih vnd vnuerchert, dar vber gib ich vorgenanter Nyclas an dem
Espan in den offen prief ze einem sichtigen wsern gezeug mit meinem
anhangunden insigel vnd mit hern Herwärts des Voln zder zeit rieh-
ter ze Ens auch anhangunden insigel wol bestetet. Der prief ist
107
geben nah Christes gepurd dreutzen hundert jar in dem nevne vud
yiertzkistem jar des nesten mitichens vor dem Auffert tag vnsers
herren.
Orig., Perg. mit zwei Hängesiegeln im Musealtrcbive su Linz.
CVIII.
1349. 23. Mal. — Graf Heinrich von Schaunberg beurkundet, dass der Chor-
herr von Passau, Otto der Tuschet, ein Freisassenrecht auf der Hube tu
Niedernrudlaching dem Heinrich aus dem Haichenbach verliehen habe.
Wir Graf Heinreich von Schounberch veriehen offenbar mit
disem brief, das der ersara her Otte der Tuschet zu den zeiten chor-
herre vnd chelner ze Pazzow hat neinreichen Chitnrats sun von
Ekkreichstorf aus dem Haychenpach die hueb ze nidern Ruedlahin-
gen, die der Chorherren ze Pazzowe lediges guet ist, zu rehtem
vreisätze lazzen ze styften vnd ze stören als ander ir vreysätzen, vnd
sehol auch der ob genant Heinreich noch dhein sein erbe auf die
obgenante hueb dheines andern rechten nicht iehen. Dar vber ze
Yrchünde geben wir disen offen brief besigilten mit vnserm anhan- ,
gunden insigel, den wir geben haben nach des ob geschriben Hein-
rich vnd seiner erben vnd auch nach seiner besten vreund bette, vnd
dar vnder verpint sich der oft genant Heinrich vnd alle sein erben»
vnd lubent mit iren trewen, alles das stät ze haben, das vor an disem
brief beschriben stat, wand si aygnes insigel nicht enhabent. der
brief ist geben an samtztag vor sand vrbans tag, da man zalt von
Christes gepuerde drevtzehen hundert iar vnd dar nach in dem mlvn
vnd vyertzkistem iar.
Monum. boic. XXX. II. 197.
cix.
1849. 25. Hai. — Ulrich von Capellen versetzt seiner Tochter Anna, Meisterin
tu Pulgarn, und eventuell diesem Kloster drei Güter zu Hauchelhag m um
38 Pfund Pfenninge.
ICH \ brich vonn Capelln vergich {vnnd thue khundt allen den,
die nun sundt vund hernach khünfftig werdtenn, di disen brieff
sechent vnnd lesen oder hören lesen, das ich vnnd mein erbenn
108
geldten sollen funff vnnd dreysig pfundt wiener pfening meiner doch-
ter Anna zu den zeitten maisterine zu Pulgarn, vnnd hab auch jer
fuer dieselben pfening gesatzt mit guettem willenn aller meiner
erbenn drey hoffstatt zu Hauhelhaym mit aller der, ynnd dartzue
gebort, wie das genanndt ist, mit aller gölte soll dasselb guett mein
vorgenante docbter Anna jnnehaben vnntzt ann jeren dott fuer die
vorverschriben pfening die funff ynnd dreysig pfundt vnd nach jerem
dott, wem sy der pfening oder den satze schafft, demselben soll
ich vnnd mein erbenn der ehegenanten pfening der funff ynnd
dreyssig pfundt pfening gebundten sein zu geben. Es soll auch
mein dochter Anna den satz vnnd auch die pfening also verschaffen,
das sye dem gottshauss zu Pulgarnn bleibenn vnnd auch demselben
gottshauss jcht enntzogenn werdten. vnnd war das gethann, das ich
oder mein erben das guett datz Hauchelhaym, das ehe genannt ist,
die drey hof statt, da Ott auf zwayen holde jst, vnnd Hainrieh auf
der grueb auf ainer holde ist, woldten losen vmb die vorverschriben
pfening die fünff vnnd dreysig pfundt, zu welcher zeitt dasistjnn
dem jähre, so soll man mier vnd mein erbenn zu losen gebenn ann
allen füertzug also ann allen schadenn dem gottshauss zu Pulgarn,
das man die pfening soll wider annlegenn zu allem dem recht, vnd
vor verschriben ist. Das die rede statt vnnd vnuerkhertt von mir
bleibe vnnd von meir.en erbenn , alss vor verschriben jst, darüber
so geb ich obgenanter Vllrich von Capellnn disen brieff zu ainem
wahren vhrkhundt versigelt mit meinem annhangundten jnnsygll.
des ist getzeug herr Lorennz von Öde zu den zeütenn lanndt-
richtör jm machlanndt. der brieff ist geben, da man zallt von
vnnsers herrnn Christus gebuerdt tausent dreuhundert, darnach jm
nein vnnd vierzigisten jähren ann sanndt Vrbanns tag.
Aus einem vidimirten Papiercodex vom 7. Mai 1632 zu St. Florian.
ctx».
1349. 25. Hai. — Ulrich von Capellen versetzt dem Kloster Putgarn für schul-
dige 40 Pfund Pfenning auf seinem Gerichte zu Hadersdorf 20 Schilling
Pfenning.
ICH Ullrich vonn Capelln vergich füer mich vnnd mein erben
vnnd thuen khundt allen den, die nun sundt oder hernach khunfftig
109
werdtenn, di disen brief Sechent vnnd lesent oder hörnt lesenn, dass
ich vnnd mein erbenn geldten sollen viertzig pfund wienner pfening
dem gottshauss hintz Pulgarn, vnnd hab auch jnn füer dieselben
pfening gesatzt ich vnd mein erbenn zwaintzigckh Schilling gellts
wienner pfening, di das vorgenandt gottshauss zw Polgarn soll
haben auf mein gericht zu Häderstorff bey dem Champp, vnd wer
mein richter ist zu Häderstorff, derselb soll ann allen füertzug die-
selben zwaintzig Schilling pfening gebenn alle jähre järlich gehnn
Pulgarn zu zwayen quottembern jnn der vasten zechen Schilling zu
derselbenn quottember vnnd zechen Schilling zu pfingsten auch zu
derselben quottember, vnnd wann ich den satz gelösen mag, ich oder
mein erbenn vmb die viertzigckh pfundt pfening, die vor verschriben
sein, so soll man mier sy zu lösen geben zwischen weinachten vnd
der liecbtmessen von dem vorgenanten gottshauss zu Pulgarn, das
die red statt vnnd vnuerkherdt bleibe von mier vnnd von meinen
erbenn, alss vor verschriben ist, darüber gib ich der vorgenanndt
Yllrich von Capelle disen brieff zu ainem wahrenn vhrkundt versigelt
mit meinem annbangundten junsigll. Des jst getzeug berr Larentz
von Odt mit seinem anhangundten jnsigl zu den zeitten lanndt-
richter jnn dem Machlant. Üer brieff jst gebenn, da man zallt von
rnsers herrn Christus gebuert dreylzechen hundert Jar, darnach
jnn dem neun vnnd ziertzigistenn jähren ann sanndt Vibanns tag.
Aus einem vidimirten Papiercodex vom 7. Mai 1632 zu St. Florian.
ex.
1349. 25. Mal. — Friedrich des Zehentner sei. Söhne begeben sich aller
Ansprüche auf dm vom Kloster Reicheraberg ihrem Vater leibgedingsweise
verliehenen Zehnten in der Pütenau.
Ich Herman vnd ich Fridreich vnd ich Paul Fridreichs sun
des Zehentnasr in der Putcnaw, dem got genad, vnd all vnser erben,
veriehen offenbar an disem prief allen den, di in sehent oder horent
lesen, daz wir hintz dem zehent in der Patennw, den vnser vater e
malen ze leibgeding von dem gotzhaus ze Reichersperig hat gehapt
nichtes nicht ze sprechen haben noch chaines rechtes darauf ielten
nur als vil wier von genaden von dem probst oder wer dez gotzhaus
ze Reicbersperig pfleger ist, erwerifen mugen. Waer auer daz, daz
vier daz indert vberfurn, daz schol der probst vnd daz vorgenant
110
gofzhaws auf vnsern trewn vnd auf aller vnser hab haben, wo si
gelegen sei. Vnd das das stet vnd vntzebrochen weleib, geb wir
disen prief versigelt mit dez pidermans insigel Hainreichs des Chtt-
nigperiger vnd dez Waytzen, purger in der Newnstat insigel,
darvnder wir vns verpinden alles daz stet wehalten daz vor ver-
schieben ist, wan wir ainges insigels nicht enhaben. Der brief ist
gegeben dreuczehen hundert iar darnach in dem newn vnd viertzi-
gisten iar an sand Vrbanstag.
Orig., Perg. mit einem Hfingesiegel. Auch Promptuar. Reichersberg. 1.
CXI.
1349. 14. Juni. — Visitationsbefund über den Vermögenstand des Klosters
EngehelL
Nos fr. üT(ermannus) dictus abbas in Hilaria anno Domini
Mo ccc° xlixo dominica prima post festum sancte trinitatis abbaciam
in Cella Angelorum filiam nostram regulariter visitantes talem inue-
nimus et reliquimus statum ejusdem domus. Receperant a proxima
preterita visitatione, que facta fuit anno Dni. M° ccc° xlvuj in die
Invencionis sancti Stephani vsque in presens de servicio, de vino ad
portam et in circulo vendito ac de aliquibus bonis ab ejs redernp-
tis, mutuis et obuencionibus alijs quibuscunque cccalxvj tl. v. solidos
x deuar. Expense per idem tempus receptis correspondebant. Debita
absoluta, de quibus non dabatur pensio cxxx tl. cum dimidio fuerunt.
Item debita absoluta, de quibus seruiebant, dant ccc x lvnj tl. Pre-
carie vero pensiones ad xxix tl. et Ix den. extendisse se computabant.
Insuper vini et bladi habebant sufficienciam vltra noua. In quorum
omnium euidenciam buic karte sigilli nostri karakterem duximus
imprimendum.
Codex n. 58 pag. 8 in der Stiftsbibliothek zu Wilhering.
CXII.
1349. 23. Jlllll. — Engelschalk der Pueher bezeugt, dass das Haus am
Kirchberge, worauf er sitzt, freies Eigen des Klosters Kremsmünster sei
und diesem nach seinem Tode heimfalle.
Ich Engelschalch der Püchar vergich mit disem prief, daz
das hous ze Chirchperch* do ich mit hous gesessen pin und davon
111
ich dem golzhous ze Chremsmünster jserchleich geraicht han und
noch raichen schol deu weil ich leb fumf und dreizk pfenning wien-
nar münze, des selben gotzhouz lediges und vreis guet ist. und da
mit nach meinen tod allen seinen fr um schol und mag schaffen an
all irruug und ai.sprach, und dar über zu ainem warn und offen
urchund gib ich iem disen prief versigelten mit meinem und meius
pruders Latenzen zwain anhangunden insigeln. Geben, do von
Christes gepurd gezalt warn dreuzehenhundert jar, dar nach in dem
neunten und virzkistcn jar an dem suntiivent abent.
Urkuodeobuch von Kremsniünster Nr. 220.
CXIII.
1349. 24. Juni. Wien. — Heinrich und Chunrat von Hackenberg verkaufen ihre
Gülte in der Herbor tsgrub ihrer Stiefmutter Anna.
ICH Hainreich vnd ich Chunrat die bruder von Hakenberch
wir veriehen vnd tun chundt allen den, die disen brief lesent oder
horent lesen, di nv lebent vnd hernach chunftich sind , daz wir mit
vnser erben guten willen vnd gunst, mit verdachtem mvt vnd nach
vnser naehsteu freuntratzv derzeit, do wir izwolgetun mochten, recht
vnd redleichen verchauft vnd geben haben alles daz recht vnd allen
den tail, den wir gehabt haben an dem gut, daz vnser vater her
Leutolt von Hakenberch, dem got genade, mit seiner hausurowen
vron Annen vnser steufmvter gechauft hat wider den Clementer* vnd
daz da leit in der Herborts grübe, ez sei perehrecht oder zehent,
swie so daz genant ist, vmb Sechs vnd dreizzich phunt wienner
phenning, der wier gar vnd gaentzleich verlieht vnd gewert sein,
der vorgenanten vron Annen vnser stevfmvter vnd allen irn erben
furbaz ledichleichen vnd vreileichen ze haben vnd allen irn frumen
da mit ze schaffen, verchauffen, versetzen vnd geben, swem si wel-
lent, an allen irrsal, vnd suln auch wir noch vnser erben furbaz vmb
daz vorgenant recht noch vmb den tail, den wir gehabt haben an
dem egenanten gut, hintz ir noch hintz irn erben chain ansprach
noch chain vodrung gehaben noch gewinnen von erbes wegen weder
vmb vil noch vmb wenige, waer aber, daz si von vns oder von vnser
erben wegen mit recht an dem vorgenanten tail noch an dem rech-
ten, daz wir gehabt haben an dem vorgeschoben gut, iebt ansprach
112
gewinnen, swaz si dez schaden nement, daz suln wir in alles auz
richten an allen im schaden, vnd suln auch si daz haben auf vns vnd
auf allem vnserm gut, daz wir haben in dem land* ze Oesterreich,
wir sein lebentich oder tode. vnd daz disev sach furbaz also stset
vnd vnzerbrochen beleihe, dar vber so geben wir in disen brief ze
einem vrchunde diser sach versigelt mit vnsern insigeln vnd mit
hern Jansen jusigel von dem Clemens, der diser sach gezeug ist mit
seinem jnsigi). Diser brief ist geben ze wienne nach Christes geburde
drevtzehen hundert iar, darnach in dem nevn vnd viertzgisteu iar
an sand Johans tage ze Svnwenten.
Original auf Pergament mit einem hängenden Siegel. Das Siegel Jann-
sens, von dem Clemens und Heinrichs abgefallen. Chunrat führt einen blossen
Stechhelm. Schlossarchiv zu Gscbwendt,
CXIV.
1349. 21. Juli. Voran. — Conföderationsbrief zwischen den Klöstern Voran
und Reicher8berg.
Venerabilibus in Christo patribus, amicis et confratribus suis
sincere dilectis dominis Dietmaro honorabili preposito, Syfrido
decano totique conuentui ecclesie Reycherspergensis, Pataviensis
dyocesis, Vlricus sola permissione divina prepositus, Guntherus
decanus totumque collegium monasterii Vorowiensis Saltzburgensis
dijocesis cum deuotis orationibus sinceram ac fraternam in Domino
caritatem. Cum secundum beatum Augustinum Caritas sit mentis
affectus ad Deum et proximum feruenter et ordinale porrectus sitque
sanctis animabus in operimentum contra passiones tribulationum,
munimentum contra temptationes peccatorum, in ducatum quantum
ad operaciones virtutum orationes mutue suffragantur, scire volumus
vos vniuersos et singulos, quod eadem caritate et amore contra vos
ardentissima inflammati omnium bonorum, que in nostra ecclessia
prefata Domino cooperante fiunt, missis, orationibus, vigilijs, jejunijs,
elemosinis ac alijs quibuscunque bonis vos participes esse volumus
tarn presentes quam futuros, tarn in inorte quam in vita statueutes
de nostri capituli communi consilio et consensu, quod prelatorum
vestrorum deposiciones sicut nostrorum prelatorum vigiliis et missis
pro defunctis cum choro cantatis et flagello a quolibet fratre sumpto
et sacerdote quolibet missa specialiter habita deuote et sollempniter
113
peragantur. Item dies deposicionis canonicorum et cotifratrum modo
simili celebretur ita tarnen, ut dies obitus istorum nobis prout vobis
infra spatium duorum mensium declaretur. Sed et memoria omnium
defunctorum fratrum semei in anno hoc est in vigilia sancti Andree
Apostoli» ut prius expressum est, per omnia teneatur, et quia secun~
dum canonica instituta siue mandata spiritualia efficacius gerimus»
si nostra cum fratribus onera parciamur et tucius est in misericor-
diam quam in seueritatem declinare» ideo adicimus et inviolabiliter
a nobis et nostris successoribus volumus non infringi, si quod absit
aliquis ex Yobis casu aliquo extra vestrum cenobium emitti contin-
geret, quod tunc vnum vel duos vestrum pro possibilitate nostra ad
tempus reformacionis et reconciliacionis nobiscum Gdeliter teneamus
et fraterne. Vt autem buiusmodi communicacio seu fraternitatis
eompromissio rata a nobis et nostris successoribus ac firma in poste-
rum perseueret, Tobis presens scriptum transmittimus memorati pre-
positi et capituli nostri sigillorum munimine roboratum. Datum in
Vorow* anno Domini M° ccc« x\° nono in prima vespera beate Marie
Magdalena.
Orig., Perg. ohne Siegel. Auch Promptuar. Reichersberg. Fol. 197 a.
1349. 25. Juli. — Janns von Capellen gibt tum Jahrestage seines Vaters dem
Kloster Baumgartenberg den Mitterhof bei der Aist.
Ich Janns von Cappelln vergich offenwar vnd tun kundt allen
den, die den brief sehent oder horent lesen, daz ich mit wol bedach-
tem muet ynd mit guetleichem willen aller meiner erben geben han
hintz Pawngartenperg meifts rechten freyen aigens ainen hof gele-
gen pey der Aist, haist der Mitterhof, mit allen den rechten ynd
nutzen, die darzu gehorent» yersuecht ynd vnuersuecht» als ich in
selb emaln gehabt han in stiller aigens gwer meiner jarenuollen, ynd
desselben hofs ist viert halb pfund gelts, mit also beschaidner red»
daz sy dieselben phenning geben sullen auf meines yatter jartag zu
dem anderen gelt» das ich darzu gewidemt han mit vrchundt der
hanndtuesst. Ich bin auch ynd mein erben des vor genannten hofs
der herren ynd des gotshauss scherm ynd gwer für all ansprach» wo
in des dürft geschiecht, nach lannds recht in Osterreich. Vnd
Urkandenbnch de« Lande« ob d. Enna. VIT. Bd. 8
114
darumb, das die red st&t vnd vnuerkert beleih» darüber gib ich in
den brief versigelten mit meinem anhangunden jnnsigel. Der brief
ist geben nach Christs geburd drewtzehen hundert jar vnd darnach
in dem newn vnd viertzigisten jar an sannd Jacobs tag des
zwelfpoten.
Aus einem Copial buche zu Baumgartenberg von 1511.
CXVI.
1349. 25. Juli. — Abt und Content zu Baumgartenberg reversiren wegen de$
Seelgerätheß, das Ulrich von Capellen daselbst mit zwei Weingärten und einem
Hause zu Amstorf gestiftet hat
Wier apt Reinhart vnd der conuent ze Paumgartnperig ver-
gehen offenbar vnd tun chund allen den, di den prief sehent oder
horent lesen, daz vus der edel herre weylent vnser getriwer vogt
her Vlreich von Chappeln, dem God genad, geben hat miltichleich
durch got im vnd allen seinen vodern ze ainem ewigen selgerst
zwen Weingarten vnd ain haus dacz Arnsdorf mit allem dem recht,
als er sev selb emaln gehabt hat, also bescheidenleich, daz wier da
von di roren vnd auch daz zevg, daz zu dem wazzer gehört, daz in
vnserm chloster in der Twachel auf get vnd daz vns auch der vor-
genant erber herre gestift hat, pezzern schöllen also, daz daz waz-
zer nicht zege vnd ewichleich wer, dew weil daz chloster ste. Dar
zu hat vns auch der e geschriben her Vlreich seliger von Chappeln
geben hat (sie) allez, daz er dacz Selüz hat gehabt mit so getaner
beschaidenhait, daz wir von dem selben gelt di chappeln an der
porten, dev er het anerhaben, schölten pawen vnd gar volpringen.
Vnd dar zu als vil mer, wann daz wser, daz er oder sein erben vns
g&ben sibentzk phunt wienner phening, so scholt dann hin f&rbaz
daz vorgenant gut dacz Selitz dienen zu der vorgeschriben chappeln
hintz porten zu der widern. Dar vber vffen wier mer, daz vns sein
sun her Johans von Chappeln vnser getriwer vogt geben hat seins
rechten freyen aygens auf seins vater jartag ze einem ewigen sei-
geraßt ain hof, haizt dacz Gebhartn jn der La, vnd drey hofstet
auf dem Hart, des sind vier phunt gelts wienuer pfenning, vnd ainen
hof gelegen pei der Aist, haist der Mitterhof, des ist virdhalb phunt
gelts wienner phenning also beschaideuleich, daz wier seins vater
HS
jartag hern Vlreichs Ton Chappel schullen begen jserleich des naesten
montags nach der osterwochen, vnd schollen an dem selben tag den
herren, di in seiner chappeln ze porten messe sprechent ynd singen,
geben sechtzk phenning ynd der gemain in daz refent sechtzk phen-
oing vmb vische. Wir schullen auch armen laevten an dem selben
tag lailen seiner sei ze hilf ynd ze trost zwen mutt chorns, waz
da von prots mag weren. iz ist auch ie der von erst der mutt ges la-
gen ynd geraitt vmb viertzehen Schilling phenning ynd vier pachen
ie der pach für ain halb phunt. Daz schull wier alz des selben tags
tailen ynder arm l&vt, als yorgeschriben stet. Wir schullen auch
jsrleich ain gantz dienst geben der sammung geben (sie) in daz
refent, daz ist ie dem mann drev stukeh vische, ain gantz chaendel
veins von porten ynd ain phenibert semel an vnsers herren leich-
nams tag dem offlt genanten hern Vireichen von Chappeln ynd sei-
nen vodern ynd auch seinen nachkomen vnd all sein erben ze hilf
vnd ze trost ynd ze ainem ewigen selgerset. Geschieh awer, daz
irier savmig waern vnd nicht raicten ynd volfürten gaenczleich alz,
daz yorgeschriben stet, Da schullen vns sein naest erben vmb ze
red setzen vnd vnderuar wier dann di selb saumchait nicht, so
schullen si sich dar nach wider yndereziehen der vor genanten guter
angeuser, vnd schullen dev inn haben so lang, vncz daz wier erstat-
ten ynd all savmchait pezzern vnd widertuen, so sind vns dann di
vorgenantn gut wider ledig an allen chrieg ynd an allev widerred
als vor. Ynd dar vmb daz di red ynd daz seigeraßt stet vnd vnuer-
chert beleih, dar vber geb wier dem egenanten herren hern Jan-
sen von Cbappeln ynd all seinen erben den prief versigeltn mit
vnsern payden insigeln. Der prief ist geben, do von Christs pfird
ergangen waren dreyczehen hundert jar ynd dar nach in dem naevn
vnd yirtzkisten jar an sand Jacobs tag.
Original im k. k. Hausarchive auf Pergament. Zwei Siegel.
cxvn.
1349. 25, JttlL — Ortolf von Lato reversirt für sich und seinen ältesten Sohn
den ihnen zu Baumannsrecht vom Kloster Reichersberg verlassenen Hof zu Law.
Ich Ortolf von Law vergich offenbar — daz ich chomen bin
zu dem erbern herrn herrn Dietmarn, probst ze Reichersperig vnd
8*
116
dem conuent da selben vnd zaigt in ein hantfest, di probst Reicher
mir vnd meinen Tater Chunrat het geben vber den hof ze Law. Nv
habent si an gesehen erbaerig herren gepet vnd auch mein dienst
vnd habent mir di selben hantfest genewt also, daz si mir vnd meinen
sun Ortolfen dem eltisten, der also genant ist, den vorgenanten hof
vnd zehent lazzen habent ze pawmansrecht zu vnser paider leib, vnd
schüllen in iarchleieh da von dienen ze rechter dienstzeit, daz ist zv
vnser frawn tag als si geporn ist, xxuy metzen chorns vnd ain pfunt
Pfenning für swein vnd für stift, vnd schulten auch die pfenning mit
dem dienst geben vnd wi iz get, so sei wir in des dienstes vnd der
pfenning all iar schuldig vns irr dann landes vrlewg oder sichtiger
landes geprest von schawr oder von bises, so schüllen si vns beden-
chen als ander ir behaust holden. Verzügen wir in den vorgenanten
dienst vnd in den nicht gseben zeit als vor verschriben ist, so schal-
len immer vber vierzehen tag Ix pfenning ze wandel dar auf gen.
Verzug wir in daz ein gantz iar, so schüllen si vns pfenten mit
vnserm gueten willen vmb schoden vnd vmb haubtguet vnd ires gel-
tes da von bechomen wi si mugen. Vnd wurten in di pfant gewert
vmb dienst vnd vmb wandet, so haben wir vnser recht verloren.
Vnd wser auer daz, daz ich vnd mein sun Ortolf mit dem hof handel-
ten oder wider si vnd daz gotzhaus oder ir arm lewt tseten, des si
vns beweisen mugen mit widern lewten, di daz bei ir aid vnd trewn
gesprechen mugen, dar vmb wir vnser pawrecht pilleich schulten
verliezen, so sol vnser brief vnd hantfest tod sein vnd vns nichtes
nicht furtragen wenig noch vil vnd mugen den vorgenanten hof
bestiftem mit wem si wellent, vnd wenn wir ich Ortolf vnd mein sun
Ortolf nimer sein, so ist der vorverschriben hof vnd zehent wider
dem gotzhaus ledig als man in dann vtndet ze veld, ze holt« vnd mit
wismad an all wider red vnd chrieg. Vnd daz in daz also stat vnd
vnzebrochen beleih, gib ich in disen brief mit meinem anhangundem
insigel vnd ze pezzer sicherhait verpind ich mich vnder der erbern
herren anhangunden insigel herren Lienhartz von Morspach vnd'
herrn Georigen von Ahaim, di diser sach taidinger vnd redirar sind
gewesen. Vnd ist geschehen — drewzehenhundert iar darnach in
dem newn vnd viertzigistem iar an sand Jacobstag in dem snit.
Original auf Pergament mit drei Hängesiegeln. Stiftsarchiv Reich ersberg».
117
CXVI1I.
1849. 25. Jüll. — Thoman verkauft an seinen Schwager, Simon in Orimmenorl,
Bürger zu Steyr, den halben Theil an den sechs Gütern, wovon drei an der
Aschach in der Gamweid und drei in Oebleinsthal in der Pfarre Mölln gelegen
sind. (Cf. 1319. 2. Februar.)
Ich Thoman Thomans sin weilent dienet ze Gersten %vnd
purger ze Steir, dem got genad, vnd alle mein erben, wi die
genant sint, di nv lebent oder noch chunftich werdent, vergehen
vnd tun chunt allen den, di disen brief an sehent oder horent lesen,
daz wir mit wol bedachtem mut Ynd mit gutleichem willen vnd gunst
aller vnserr erben vnd friunt zu den Zeiten, do wir ez wol getün
mochten, recht vnd redleich ze chauffen haben gegeben vnserm lie-
ben swager Symon in dem Grimmen ortt purger ze Steir Ynd allen
seinn erben vnser halffentail an den sehs gutern, der drev gelegen
sint an dem Aschach in der Garnwaid vnd die andern drev in dem
Öbleinstal in Molner pharre} die vnser rechtz leben sint von vnserm
genadigen herren hertzog Albrechten hertzog in Österreich vnd in
Steir mit allen den nutzen Ynd rechten, di dar zu gehorent, besucht
oder vnbesucht, ze holcz, ze feld, gestift oder vngestift oder wi daz
genant ist, vnd haben in daz gegeben vmb viertzich phunt phenning
wienner mfinzze, der si vns gar Ynd gsentzlich verricht vnd gewert
habent zu vnserr an ligender not also, daz si mit den genanten
guten ffirbas imer mer allen iren frumen schulten schaffen mit vnserm
gutlichen willen, mit versetzen, mit verchauffen oder zu wev ez in
not geschiht, Ynd schöllen auch des ir scherm Ynd ir gewer sein für
aller erben ansprach, als des lantz gewonhait Ynd recht ist, Ynd taet
wir dez nicht, swi getann schaden si des naemen, den ir ains gesa-
gen mocht bei seinn trewen, den sullen si haben auf vnsern leiben
vnd auf aller vnserr hab, wo wir die indert haben, besucht oder
vnbesucht, Ynd swo si di an choment, do schulen si des selben Scha-
dens mit vnserm gutleichen willen von bechomen. Daz daz also stat
Ynd Ynzerbrochen behalten werd, geb wir in disen brief versigelt für
vns vnd vnser erben, wann wir selb aigener insigel nicht enhaben,
mit des erbern herren kern Albrechtz vonAtzenpruk zu den Zeiten
purkgrafze Steir anhangundem Insigel, der der genanten gut leben
118
herre ist an der fursten stat, mit hern Friderichs des Chersperger
zu den Zeiten stat richtet ze Steir vnd kern Otten des Pauzzen
anhangunden jnsigeln, di der genant vnd oben geschriben sach vnd
handelumb geziug do mit sint, vnd ist geschehen, do man zalt von
Cristes geburtt dreuzehenhundert jar vnd dar nach in dem nevn vnd
virtzichisten jar an sant Jacobs tach.
Original auf Pergament mit drei Siegeln. — 1. Nicht deutlich, aber der
Schild scheint viergetheilt, die Felder 1 und 4 geschacht, 2 und 3 leer» ohne
Helm. — 2. Chersperger hat eine Figur wie eine Waage, die etwas schief hingt,
ein Balken aufwärts gekehrt. — 3. Oben am Schilde ein Querbalken; aus der
Tiefe steigt eine Pyramide, deren Spitze jenen berührt; alle drei ohne Helm.
Aus dem Originale iu Garsten.
CXIX.
1349. 26. Juli. — Kunigunde die Kraierin versetzt Chunraten dem Huder-
masch, Bürger tu Gmundcn, den Hof auf der Swant in der Pfarre Lakirchen
für iOO Pfund Pfenning.
ICH Chunigund di Chrayaerinn vnd alle mein erben wier
veriechen vnd tun chunt offenleich mit disem prief allen den, die in
sechent, horent oder lesent, die nu sind vnd hernach chunftig wer-
dent, daz wier gelten schulten dem erbern mann Chunraten dem
Hudermasch purger ze Gmunden vnd seiner hausvrawn vnd allen
ieren erben hundert phunt phenning alter wienner münzz, vnd für
die selben phenning da hab wier in für gesaczt vnsern hof auf der
Swant gelegen in Lochiricher pharr, der von alter vnser recht aygen
ist, vnd haben auch daz tan mit wolbedachtem mfit ze der zeit, da
wier ez wol tun machten, vnd ist auch die selb Wandlung gesche-
chen mit meines hern vnd vater willen vnd wart hern Dyetreichs
dez Geltinger vnd aller vnser payder erben, die darzue gehorent,
mitt allen den nuczen vnd rechten, die darzue gehöre nt ze holcz vnd
ze veld, besucht vnd vnbesücht, wie daz genant sey vnd als ez von
alter herchomen ist. Chom aber yemant, der pesser erib wolt sein
dann wier vnd ander vnser erben, der schol den vorgenanten hof
losen von dem vorgenanten Chunraten dem Hudermasch vnd von
seinen erben für die vorgenanten hundert phunt pfenning. Vnd daz
in die red also staet vnd vnuerchert beleih, darvber so geben wier
in disen offen prief versygelten mit meines hern vnd vater hern
119
Dgetreichs des Geltinger anhangundem insygel vnd mit dez erbern
mann Hainreichs dez Würmtaler ze den Zeiten pfirgraf ze Ort
anhangundem insygel vhd mit dez erbern mann Otten dez Ötenanger
anhangundem insygel in an schaden, die wier vleizsichleich därvmb
peten haben vnd die diser sach zeug sind. Der geben ist nach chri-
stes geburd drevczehen hundert iar, darnach in dem naewn Tod
rierczigistem iar dez nächsten svntages nach sand Jacobs tag.
Original auf Pergament mit dem noch hängenden Siegel des Wurmtalers
Ton gelbem Wachs, im Archive des Klosters Schlierbach.
cxx.
1349. 29. JüJL leaenbarg. — Der Cardinallegat Guido bekräftiget die Anord-
nung des Bischof ei Albert von Passau, vermöge welcher der Pfarrer zu
Waldkirchen jährlich 14 Pfund Absentgeld nach St. Florian zu bezahlen hatte.
Guido tniseratione diuina tituli sancte Cecilie presbyter Car-
dinalis apostolice sedis legatus dilectis in christo . . preposito et
eonuentui monasterii sancti Floriani ordinis sancti Augustini
Patauiensis diocesis salutem in domino. Cum a nobis petitur, quod
iustom est et honesta m, tarn uigor equitatis, quam ordo exigit ratio-
nis, ut id per solicitudinem officii nostri ad debitum perducatur
effectum. Sane petitio vestra nobis exhibita continebat, quod bone
memorie Albertus olitn Episcopus Patauiensis ex certis iustis et
ratiooabilibus causis de conseusu et uoluntate sui capituli statuit et
ordtnauit, quod rector ecclesie Walckirchen dicte diocesis, in qua
ius patronatus habetis, qui pro tempore esset, predicto vestro mona-
sterio quatuordecim libras vsualis monete deberet perpetuis tempo-
ribus ministrare. Propter quod nobis humiliter supplicastis, ut Ordi-
nationen! prefatam confirmare de speciali gratia dignaremur. Nos
igitor vestris supplicationibus grato concurrentes assensu Ordinatio-
nen! prefatam per predictum Patauiensem episcopum, ut premittitur,
factam, sicut iuste et prouide factu fuit, ratam et gratam habentes
auctoritate, qua fungimur de dono spetialis gratie tenore presentium
confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo
omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis et com-
munitionis infringere uel ei ausu temerario contraire. Si quis autem
hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et bea-
120
torum Petri et Pauli apostolorum eius se nouerit incursurum. Datum
apud Neurnburgam Patauiensis diocesis V kalendas augusti ponti-
ficatus domini Clementis pape VI anno octauo.
Original auf Pergament im Archiv zu St. Florian. Das Siegel, wovon aber
nur der untere Theil noch erhalten, auf rothem Wachs, hingt an rothen und
grflnen Seid enft den ; in einer Nische kniet ein Bisehof betend, links und rechts
eine Fahne.
CXX1.
1349. 31. Juli. Wildberg. — Adelheid von Starhemberg stiftet mit der Gabe
eines Weingartens zu Spitz für sich und ihren Gemal Gundaker einen Jahr-
tag in der Capelle zu Kirchschlag,
Ich Alhait von Storchenberch vergich vnd tuen ehunt allen
den, di disen prief ansehent oder horent lesen, di nv sint oder noch
chumftig werdent, daz ich mit wolwedachtem muet vnd mit gunst
aller meiner eriben willen zu der zeit, do ich ez wol getuen mocht,
geschafft han den den (sie) Weingarten, der da haizzt der Reiber,
der gelegen ist in dem Mupach ze Spitz, den ich chauft han vaib
mein aigenhaftew hab, zu der chappelln in dem Chirchslag nach
mein tod also, daz er dapei weleiben schol ewichleich, ynd wer die
chappelln inn hat vnd dem si verliehen wirt, der schol yns all jar
davon wegen einn jartag all jar virzehen tag vor sant Mychels tag
oder virzehen tag hinnach mit fumf messen, der schol ainew sein
ein gesungens sclampt vnd ein gesungen ampt von vnser vrawn vnd
drey gesungen mess mir vnd mein Gundachern (sie) vnd alln vnsern
vodern vnd allen vnsern nachchomen. waer aber daz tan, daz ez
wurd verzogen, daz der jar tag niht volpracht wurd, alz vor
geschriben stet, so (sollen) sich dann mein erben dez ee genanter
(sie) Weingarten vnderwinden vnd schullen in innhaben alz laug,
vntz daz der vorgenant jartag wegangen wirt vnd volpracht, als vor
geschriben stet; wann daz selb dann geschiecht, so schol man dann
den egenanten Weingarten hinwider antwwten. Daz di red also
staet vnd vnverchert weleib, so gib ich vorgenante Alhait von Stor-
chenberch disen prief ze einem waren vre b vnd versigelt mit meins
suns Gundachers insigel von Storchenberch vnd mit meins suns
jnsigel Orlolfs dez Pybers. Der prief ist geben, do man zalt von
Christ gepurt drewzehen hundert jar vnd in dem nawn ynd viertzi-
121
gistem jar dez nächsten vreitagg vor sant Steffans tag ze Wilperch
in dem Haus.
Original auf Pergament mit drei Hfingeaiegeln von gelbem Wachs (da*
der Alheit hat drei Ringe im Schild). Im Schlosaarchir zu Riedeck.
CXXII.
1349. 9. Algut. — Propst Heinrich und der Convent tu St. Florian bezeugen,
da** der Pfarrer Marquart tu St. Veit mit dem Zehent zu Harbruck nach St.
Florian einen Jahrtag gestiftet habe.
Nos Heinrichs diuina tniseracione preposüus, Chvnradus
decanus totusque domus Sancti Floriani conuentus Notum faci-
mus vniuersis presentem paginam inspecturis, quod discretus vir
dominus Marquardus tunc temporis ecclesie sancti Viti plebanus
ob singularem dilectionem, quam ad nos et ad monasterium nostrum
habere dinoscitur, nee non anime sue in remedium sempiternum,
deeimam suam iu villa, que dicitur Harbrukk, nobis et ecclesie
nostre prediete deliberacione prehabita diligenti donauit, quam officio
infirmarie tali apposita condicione specialiter deputauit, quod infir-
marins, qui pro tempore fuerit, post obitum ipsius de prefata
deeima dominis et fratribus nostris de conuentu ac aliis in ecclesia
prebendatis quatuordeeim diebus in aduentu domini, quolibet die
singulis annis, pisces pro tribus solidis tenebitur ministrare, qua-
propter dilectioni sue, qua ecclesiam nostram amplecti videtur, toto
conamine correspondere volentes, oetauam omnium sanetorum sin-
gulis annis cum medio festo de omnibus sanetis cum officio nocturno
et diurno, sicut in ipso fesfo peractum est, peragere obligamur.
Insuper sequenti nocte inmediate anniuersarium ipsius cum vigiliis
et missa defunetorum peragere tamquam yni de fratribus nostris simi-
liter obligamur. Et nichilominus adiungentes, quod infirmarius, qui
pro tempore fuerit, illo die tredeeim pauperes christi in jnfirmaria
pascere debet ministrando eis in mane duo fercula cum pane suffi-
cienti et vnicuique picarium vini, similiter per omnia fiat in cena ob
remedium anime ipsius. Et vt predieta omnia et singula rata et
inconeussa permaneant, presentem paginam eidem domino Mar-
ehardo tradimus sigilli nostri et conuentus nostri munimine
122
roboratam. Datum anno domini M«. CCO. X). Villi. In vigilia
Lavrencii Martiris.
Original auf Pergament mit des Propstes Siegel, das andere abgefallen.
Im Stiftsarchive zu St. Florian.
cxxm.
1349. 14. AugH8t — Ulrich von Tann schenkt dem Spital tu Gmunden sein Gut
zu Roch unter der Bedingung, das* der Frau tu Traunkirchen, der Messen-
beckin, bis an ihren Tod jährlich ein halbes Pfund Pfenninge gegeben werde.
Ich Vir eich von Tann Hansen tun von Tann, vergich offen-
bar mit disem brief vnd tun chund allen deh, di in sehent, hörnt
oder lesen t, Daz ich mein gut ze Roch, daz mein rechtz aygen ist
gewesen, da Eberhart weilent auf gesezzen ist, daz seiner chind
zu einem rechten erib von mir habent, vnd mier all iar da von gedient
habent fumf Schilling vnd siben phenning, Daz selb gut vnd deu gelt
han ich geben ledigchleich vnd freileich durch meins vater sei wil-
len vnd durch meiner vnd aller meiner vodern sei willen hintz Gmun-
den den dürftigen in daz spital mit solicher beschaidenhait, Wer
der dürftigen phleger ist vnd dez spitals, daz der der geistleichen
vrown ze Trawnchirichen der Messenpekchin Hatmars
swester des Messenpekchen all iar geben schol vntz an iern tot ayn
halb phunt phenning vnd nach ierm tot schol iz den dürftigen her
wider gevallen auf daz vorgenant spital, vnd schulten die di fumf
Schilling vnd syben phenning ewigchleich nyessen in aygens gewer
recht als ichs her han pracht. Dar vber zu vrchund gib ich disen
brief ges igelt mit meins herren hern Eberhart von Waltse zden
Zeiten hauptman ob der Em vnd mit meinem anhangvnden jnsigel.
Der geben ist nach Christes gepurd drevtzehen hundert iar vnd in
dem nevn vnd virczigistem iar an vnserer vrown abent zder
schiedung.
Original auf Pergament mit lwei Siegeln im Stadtarchive zu Gmunden.
CXXIV.
1349. 14. August. — Ulrich von Tann gibt dem Spitale tu Gmunden 3 Schilling
jährlicher Gülte auf einem Gut zunächst seinem Hause in Irnharting.
Ich Velz von Tann Vergich offenbar mit disem brief vnd tun
chund allen den, di in sehent, hörnt oder lesent, Daz ich di drei
123
Schilling geltz, di ich han auf dem gut zder Newhaitnerinn, daz mein
rechtz aygen ist, daz der Newhaimerinn vnd irr erben rechtz erib-
recht yon mier ist, vmb di drei Schilling pfenning, daz gelegen ist
ze nsechst dem fürt pei meinem haus ze Yermhdrting, der selben
gelt han ich freileich vnd ledigchleich geben gaen Gmunden in daz
spital den dürftigen durch meiner sei vnd durch aller der sei hails
willen, den ich sein gepvnten vnd schuldig pin, vnd schullen auch
di selben dürftigen daz vorgenant gut nyessen in alle dem recht, als
ich in aygens gewer her han pracht. Dar vber zu vrchund gib ich
disen brief gesigelten mit meins herren jnsjgel kern Eberharts von
Wahse cxden Zeiten hauptman ob der Ens vnd mit meinem anhan-
gunden jnsigel. Der geben ist nach Christes gepurd drevtzehen
hundert iar vnd in dem nevn vnd virtzigistem iar an vnser vrowen
abend zder schiedung.
Original auf Pergament mit lwei kleinen hängenden Siegeln von brau-
nem Wachs im Stadtarchive zu Gmunden.
cxxv.
1349. 23« Avgnst. — Peter von Lobenstein und sein Vetter Ulrich van Loben-
stein bezeugen, dass ihnen Dietrich van Aistersheim den Satz zu Höflein mit
Ausnahme jenes um Lobenstein zur Einlösung gegeben.
ICH Peter von Lobenstain Vnd ich Vlreich Bein vetter kern
Vireiche min von Lobenstain vergehen vnd tun chund allen den, di
disen brief sehent, hörnt oder lesent, daz vns vnser lieber vreunt
her Dietreich von Oster zhaim ze losen hat gegeben vnd von iem
gelost haben alle di saetz, di er von vns gehabt hat, iz sei datz dem
Hoflein, iz sein ackcher, holtz oder wismad, wie iz genant ist ver-
sucht vnd vnuersucht also, daz wir noch vnser erben hintz im noch
hintz sein erben vmb di egenanten s&tz chain ansprach ewigch-
leiehen nimmermer haben schullen an, waz im besunderleich stet
von hern Vireiche von Lobenstain, daz vmb Lobenstain leit, daz
hab wir noch nicht gelost. Darvber zu vrchund geben wier iem disen
brief gesigelten jch Peter von Lobenstain mit mein anhangvnden
jnsigels (sie) Vnd mit vnsers vettern Dietmars von Lobenstain
anhangunden jnsigel, Dahinder ich mich vorgenanter Vlreich von
Lobenstain ier vetter verpint mit mein trewn, wand ich zden zeiten
aygens jnsiges (sie) nicht enhet. Der brief ist geben nach Christes
124
gepÄrd drertzehen hundert iar vnd in dem nevn vnd virtzigistem
iar an sand Bartholomes abent.
Original auf Pergament mit zwei Hfingesiegeln ron gelbem Wachse
(mit zwei Pfählen) im Schlossarchive zu Riedeck.
CXXVI.
1349. 24. AugUSt — Revers Ulrich des Auerbach und seiner Hausfrau über
das ihnen von Kremsmünster tu ihrem Leibgeding verliehene Gut tu Pruesching.
Ich ülreich der Aytterwekch und mein hausvrowe vrau Mar-
garet vergehen offenbar mit disem prief, das wir das gfiet daz prue-
sching mit allen den nutzen, di dar zu gehörnt versuecht und unver-
suecht, daz des gotzhauz ze Chremsmünster rechtes yreys&zz gewesen
ist, yon dem selben gotzhaus erwarben und auch enpfangen haben
nach rechten erbrecht nur zu unser paider leybgeding also, wenne
wir paideu nimer sein, das das selbe guet das vorgenant gotzhaus
ledigleichen wider ansterb mit allen rechten als vor an aller unser
erben ansprach und ierrung. Wier schullen auch von dem eegenan-
ten guet di weil wir leben und is inne haben, iserleich an unser
vrown tag ze der dienstzeit dem vorgenanten gotzhaus in der
herren oblay dienen ein halb pfunt alter wienner pfenning und ein
vogthuen hinz Puechchirchen, Waer aber das, das wier den selben
dienst vers&zzen und Verzügen und in den nächsten acht tagen nach
dem vorgenanten dienstag nicht ganz und gar verrichten, so schol
das oftgenant guet das vorgeschrieben gotzhaus an all unser und
ouch unser erben ansprach ledichleichen an gevallen und seinen
vrum da mit schaffen als ee, und schullen wir ouch payder leibgeding
und alles dez rechtes, das wir dar anhüben, g&nzleich furvallen sein
an allev wider red. Und das das alles staet beleih und unzebrochen,
seind wier selben aygens insygels nicht haben, geben wier dem vor-
geschriben gotzhaus ze Chremsmunster disen offen prief versygilten
mit Hainreichs des Schikchen zden Zeiten richter ze Wels anhan-
gunden insygel und mit Dyetreichs des Amman purger ze Wels
anhangunden insygel, di mit ir paider insygeln aller diser sach und
Wandlung recht gezeug sint. Der prief ist geben, da von Christes
gepuerd ergangen warn dreuzehen hundert iar und dar nach in dem
neun und vierzkisten iar an sand Bartholomeus tag.
Urkundenbuch von Kremsmünster Nr. 221.
tu
cum.
1349. 24. AvgUft. — Andre von Badergdorf gibt seinem Sohne Herrn WildmÜ
zu Pulgarn t Pfund Pfenninge auf einem Baumgarten tu Hadersdorf.
ICH Anndre zw Haderstorff vnnd ich Cathrey sein haussfrau
vnnd vnser erben wier veriechen vnnd thuen khundt allen den, die
den brieff sechent oder horent lesen, die nun lebent oder hernach
khunfftig werdten, das wier mit wolbedachtem muett vnnd mit
gesambter hanndt aller vnnser erbenn vnnd nach vnnser pesten
freundt rath vnnd gunst vnud zu der zeitt, da wier es woll gethuen
mechten, recht vnnd redlich geben haben vnserm söhn hern Wil-
düng zw Pulgarn jnn dem khloster ain pfundt pfening ebiges gelts
wienner munfz auf vnnserm ledigen vnuerkhumertten paungarten, der
da leitt zuffadrinstorff^enh^b der pruckh zunagst Gffttf/ferpaungirten,
vnnd hab in auch das darzue bestädt mit meiner hanndt, wann ich
sein selb perckhherr bin. wier sollen auch jm das vorgenandt pfundt
pfening gelts dieonen zu zwayen tagenn jnn dem jähre, ann sanndt
Marteinstag ain halbs pfundt vnnd an sanndt Jorgenstag ain halb
pfundt, ich vorgenanter Anndre oder mein erbenn oder werden paun-
gartten nach vnnss jnne hatt. dätt wier des nicht, so verfalt sich
wanndel darauf, alss purckhrechts recht ist in dem lant zu Oster-
reich, vnnd nach meines sohns dotte sollen wier ez dennoch ebig-
clieh zu dem khloster zu Pulgarn diennen mit allem dem rechten
alss vnnserm ehegenanten sohnn darumb, das sy seiner seell vnnd
vnnser voruordern seilen ebigclichen gedennckhen. vnnd das auch
die red füerbass statt vnnd vnzerbrochen beleihe, darüber so gib
ich ihm obgenanndter Anndre disen brieff versigelt mit meinem
jansygel vnnd mit des erbaren herrnn jnnsygel herrn Jörgen der
zeitt schaffer jn dem khloster zu Pulgarn. Der brieff jst gebenn zw
Bartholomej nach Christy gebuerth dreytzechenn hundert, darnach
jnn dem neun vnnd viertzigistenn jähren.
Aus einem ridimirten Papiercodex vom 7. Mai 1632 in St. Florian.
126
CXXVffl.
1349. 25. Anglist. Znaim. — Der Legat Guido überträgt dem Abte tu Melk die
Erhebung und Berichtigung über die Bitte Propst Heinrich» und des Conventes
tu Waldhausen um Einverleibung der Pfarre St. Georgen.
Guido miseratione diuina tituli sancte Cecilie pre$byter car-
dinalis, apostolice sedis legatus Dilecto in domino — abbati mona-
sterij Medlicensis Patauiensis diocesis salutem in domino. Dilecti
in domino, fraler Henricus prepositus et conueutus monasterij in
Walchausen ordinis sancti Augustini Patauiensis diocesis prediete
per prepositum soliti gubernari nobis signifieare curarunt, quod fruc-
tus, redditus et prouentus ipsius monasterii in Walchausen sunt
adeo tenues et exiles, quod ipsi ex eis nequeunt commode sustentari,
et onera dicto monasterio ineuitabiiia incumbeneia supportare, humi-
liter supplicantes, ut parrochialem ecclesiam sancti Georgij dicte
diocesis, eidem monasterio et possessionibus suis vicinam, ad eorum
presentationem iure patronatus pertinentem, cuius fructus, redditus
et prouentus deeem marcbarum argenti secundum taxationem decime
ualorem annuum non excedunt, cum omnibus iuribus et pertinencijs
suis prelibato monasterio in Walchausen unire, incorporare et an-
nectere de speciali gracia dignaremur. Quia igitur de premissis no-
ticiam non habemus, discretioni tue auctoritate, qua fungimur,
tenore presentium eommittimus et mandamus, quod de predictis om-
nibus summarie et de piano inquiras cum diligencia ueritatein, et
quidquid inde repereris per fidelem notarium in formam publieam
redactum aut sab tuo sigillo inclusum nobis absque dilatione qualibet
procures fideliter intimare. Datum apud Znoymam Olomucensü dio-
cesis VIII Kalendas Septembris, pontificatos domini Clementis pape
VI anno octauo. Auf dem umgeschlagenen Ende: 6. de Autreyo.
Original auf Pergament im Museum zu Lins. Das Siegel rerloren.
127
CXXIX.
1549. SS. AtglSt Ztalm. — Der päpstliche Legat Cardinal Guido beauftragt
den Abt von Melk mit der Untersuchung des ZuStandes und der Einkünfte des
Klosters Gleink behufs der angesuchten Incorporation der Pfarrkirche Haiders -
hofen.
Guido miseratione diuina tituli sancte Cecilie presbyter cor dt-
nalüj apostolice sedis legatus Dilecto in ehristo . . abbati monasterij
Medliceosis ordinis sancti Benedicti Patauiensis dioeesis salutem in
domino. Peticio dilectorum in ehristo . . abbatis et conuentus mo-
nasterij sancti Andree in Glunich Patauiensis dioeesis nobis exhihita
continebat, quod fruetus, redditus et prouentus predicti eorum mo-
nasterij sunt adeo tenues et exhiles, quod ipsi ex eis nequeunt comode
substentari nee ineumbencia sibi onera supportare nee dormitorium,
quod in prefato monasterio nullatenus habere noseuntur, possunt
facere edificari, quinijmo coguntur per diuersas celulas habitare.
Propter quod nobis humiliter supplicarunt, ut eisdem paterno conpa-
cientes affectu deberemus super predietis de oportuno remedio pro-
uidere et perrochialem (sie) ecclesiam sancti Seuerinj in Heders-
houen in vicino predicti monasterij sitam, in qua ius obtinent patro-
natus euiusque fruetus» redditus et prouentus decem marcarum
argenti ualorem annuum non excedunt, cum omnibus iuribus et per-
tineneijs suis eidem monasterio rnire et incorporare de speciali gra-
cia dignaremur. Nos igitur de predietis, ut conuenit, noticiam non
habentes discrecioni tue auetoritate, qua fungimur, presencium
tenore committimus et mandamus, quatinus de predietis diligenter
inquirens, si ea inueneris ueritate fuleiri, nobis per tuas patentes
litteras tuo sigillo sigillatas uel publicum instrumentum quantocius
intimare procures, ut certificari possimus, quod in huiusmodi negocio
facere habeamus. Datum apud Znoymam Olomucensis dioeesis v. kl.
septembris, pontificatus domini Clementis pape vj. anno oetauo.
Jo. de Corbeya.
Aas dem Originale zu Gleink. Pergament mit einem an ungebleichten
Hanfschnfiren hingenden rothen Wachssiegel.
128
CXXX.
134t. 3. September. Melk. — Ludwig, Abt zu Melk, berichtet dem Cardin*!
Guido Über die geringen Einkünfte des Klosters Gleink.
Reuerendo in christo patri et domino domino Gwidoni Htuli
' aancte Cecilie presbitero cardinali, apostolice sedis legato Ludwicua
vester abbas deuotus monasterii Medlicensis ad sedem apostolicam
inmediate pertinentis, ordinis sancti Benedicti Patauiensis dyocesis
cum reconmendatione sui orationem tarn debitam quam deuotam.
Vestre reuerende paternitatis, prout expedit, cupiens parere iussioni-
bus et mandatis monasterium sancti Andreein Glunich ordinis sancti
Benedicti Patauiensis dyocesis ampliori quam potui industria iuxta
mandati vestri continenciam diligenter investigans omnes indigen-
cias, quas vobis abbas et conuentus eiusdem monasterii proposue-
runt, reperi omnino veras et neccessarias ex eo, quod idem monaste-
rium exile et minutissimum inter omnia Monasteria Patauiensis dyo-
cesis reputatur, quod fructus, reditus (sie) et prouentus predicti
monasterii tantum sunt tenues et exiles, quod ipsi ex eis comode
nequeunt sustentari nee omnia sibi ineumbencia supportare nee dor-
mitorium, quod in prefato monasterio nullatenus habere dinoseuntur,
possunt edificare, quinymo coguntur per diuersas Cellulas habitare,
mea et omnium, qui dictum monasterium nouerunt, consciencia pura
teste. Quocirca pietatis vestre gratiam requiro rogans, pro ipsis et
cum ipsis suppliciter et deuote, quatinus ecclesiam parrochialena
sancti Seuerini in Hedershouen in vicino predicti monasterii sitam,
in qua ius obtinent patronatus, dicto monasterio vnire et incorporare
dignemini gratia et misericordia speciali ita, ut iidem fratres dietam
ecclesiam parrochialem per se inofficiare habeant aut disponere de
eadem, quod ipsorum utilitati magis fuerit oportunum ad releuandam
eam, cui fratres predicti sybiacent, egestatem. In cuius rei testimo-
nium presentes literas duxi munimine sigilli mei consignandas.
Datum irx Medlico tercio nonas septembris. — Von anderer Hand :
Datum apud Znoymam Olomucensis diocesis viij idus Septembris fiat.
Ru a di.
Aus dem Originale zu Gleink. Pergament mit einem hfingenden rothen
Wachssiegel.
129
CXXXI.
1349. 4. Sapfrmbtr. Znaim. — Die Pfarre St. Georgen am Walde wird incor-
porirtdem Kloster Waldhausen.
Gvido miseratione diuina tituli sancte Cecilie presbyter car-
dmalis apostolice sedis legaius Dilectis in Christo preposito et con-
uentui monasterij sancti Johannis euangeliste in Walchatuen (sie)
ordinis sancti Augustini Patauiensis diocesis salutein in domino. Ulas
petitiones ad exauditionis graciam admittimus non indigne, per quas
ecelesiarum et monasteriorum utilitati consulitur et personarum
neeessitatibus prouidetur. Exhibita siquidem uestra peticio contine-
bat, quod fruetus, redditus et prouentus monasterij uestri predicti
sunt adeo tenues et exiles, quod ex ipsis non potestis seeundum
uestri status decenciam conmode substentari, nee uobis ineumbencia
onera supportare, nobis propterea humiliter supplicastis, ut vobis in
hac parte paterno cempacientes affectu prouidere super hoc de opor-
tuno remedio misericorditer dignaremur et parrochialem ecclesiam
sancti Georgij dicte patauiensis diocesis monasterio vestro supradicto
inmediate subieetam cum omnibus iuribus et pertineneiis suis uestro
monasterio prelibato vnire et incorporare ac in perpetuum annectere
de speciali gracia dignaremur. Nos igitur de predictis debita infor-
matione reeepta volentesque vobis super premissis, quanto salubrius
possumus, prouidere predietam parrochialem ecclesiam sancti Georgij
cum omnibus iuribus et pertineneijs suis monasterio uestro memo-
rata auetoritate, qua fungimur, presencium tenore vnimus et incor-
poramus ac in perpetuum annectimus ita, quod cedente uel decedente
rectore ipsius ecclesie sancti Georgij. qui nunc est uel ecclesia ipsa
quoeunque alio modo vacante liceat vobis et successoribus vestris,
qui pro tempore fuerint, predietam ecclesiam sancti Georgij cum
iuribus et pertineneijs suis et corporalem possessionem eiusdem
ingredi ac eciam libere apprehendere et tenere ipsiusque fruetus,
redditus et prouentus in proprios usus conuertere consensu alterius
euiuseunque minime requisito, prouiso, quod predieta parrochialis
ecclesia sancti Georgij debitis obsequiis non fraudetur, sed faciatis
ibidem, prout oportunum extiterit et est alias fieri consuetum, des er*
uiri laudabiliter in diuinis. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc
pagtnam nostre vnionis, incorporationis et annexationis fnfringere
uel ei ausu temerario contraire. Siquis autem hoc attemptare pre-
Urkandenbueh des Landes ob der Knns. Vit* Bd. 9
130
sumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorom petri et pauli
apostolorom eius se nooerit incursuram. Datam apod Znoymam
Olomucensis diocenU pridie nonas septembris, pontifieatas domini
Clemeniis pape vj anno octauo.
K. de Boloaesio.
Original auf Pergament. Das Siegel im rotben Wachse auf einer Unter-
lage tod nngef&rbtem Wachse, an gelben Seidenftden hingend. Ana dem Ori-
ginale des Klosters WaJdbansea,
CXXXH.
1349. f. laptembar. Zlaim. — Cardinal Guido, päpstlicher Legal, incorporirt
dem Kloster Gleink die Pfarrkirche Haidershof en.
GUIDO miseratione dinina tüvli aaneie Ceciliepresbiiercardi-
nalis, apostolice sedis legatus dilectis in christo abbati et conuentui
mouasterij sancti Andree in Glunich ordinis sancti Benedict! Pata-
uiensis dioeesis salutem in domino. Illas peticiones ad exaudicionis
graciam admittimus non indigne, per quas ecelesiarum et monaste-
riorum ntilitati consulitar et personarnm necessitatibus prouidetur.
Exhibita siqnidem nobis vestra peticio continebat, quod fructos red*
ditos et prouentus predicti monasterij vestri sunt adeo tenues et
exiles, quod tos ex eis non potestis conmode sustentari nee vobis
incumbentia onera supportare, quodque dormitorium, de qoo in
eodem monasterio maxime indigetis, edificari facere aliquatenus non
potestis, propter quod nobis bumiliter supplicastis, ut vobis paterno
eompacientes affeetu deberemus super predictis de oportuno remedio
prouidere et parrochialem ecclesiam sancti Seuerini in Bedershouem
in vicino predicti vestri monasterij sitam, in qua ius patronatus asse-
ritis vos habere cuiusque fructus, redditus et prouentus decem mar-
cbarum argenti valorem annuum non excedunt, cum omnibus iuribus
et pertinencijs suis predicto vestro monasterio vnire et incorporare
de speciali gracia dignaremur. Nos igitur de predictis debita infor-
matione reeepta volentesque vobis super premissis, quanto salubrius
possumus, prouidere predictam ecclesiam sancti Seuerini cum omni-
bus iuribus et pertinencijs suis monasterio vestro memorata auctori-
tate, qua fungimur, tenore presentium vnimus, incorporamus ac in
perpetuum annectimus ita, quod cedente uel decedente rectore ipsias
ecclesie sancti Seuerini, qui nunc est, uel ecelesia ipsa quocunque
131
alio modo vacante lieeat vobis et successoribus Vestris, qui pro tem-
pore fuerint, predictam ecclesiam sancti Seperini cum omnibua iuri-
bus et pertinentijs suis et corporalem possessionem eiusdem ingredi
ac etiam libere apprehendere et tenere, ipsiusque fructus, redditus et
prouentus in proprios vsus conuertere consensu alterius cuiuscunque
minime requisito prouiso, quod predicta ecclesia sancti Seuerini
debitis obsequijs non fraudetur, sed faciatis ibidem, prout oportunum
extiterit et est alias fieri consuetum desseruiri laudabiliter in diuinis.
Nulli ergo omnino hominum lieeat banc paginam nostre vnionis,
ineorporacionis et annexaeionis infringere uel ei ausu temerario con-
traire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignacionem
omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se
nouerit ineursurum. Datum apud Znoymam Olomucensis diocesis yiij.
idos septembris, pontificatus dominj Clementis pape vj. anno oetauo.
R. du Nathoy.
Aus dem Originale zu Gleink, Pergament, das Siegel hängt an gelben
Seidenftden.
CXXXIIL
1349. 8. September. — Janns von Capellen, Eberhart von Wallsee, Adelheid,
»eine Hausfrau, und Ulrich und Eberhart von Capellen widmen dem Gottes-
hause tu Pulgarn die Capelle zu Veit bei St. Margarethen.
leb Jans von Chapelle Vnd ich Eberhart von Wahse ze den
leiden haupman ze Trösendörf vnd ich Alhait sin hausfrowe vnd
min sin paide von Chappelle Virich vnd Eberhart Vnd darzy
ynser aller paider erben, wier vergehen vnd tun chunt allen, di nu
sind vnd hernach chumffetiche werdent, di disen prief sehent vnd
lesent oder horent lesen, daz wier mit wolbetachedem mut vnd
auch jn rechlich durch Got dev chappelle datz Velize datz Sand
Margreden mit allen nutzen dem gotzehaus hinz Pullegarn geay-
gent vnd gegeben haben mit so auz genomer . rede, Daz di selben
herren von Pullegarn di & genanden chappelle datz Velize von ierm
orden selben ewychlich pesitzen schuellen mit aeim priester, vud
was der selbe herre ze dem jar vber sin phruende versparin mag,
Daz schol er sim gotzehaus binz Pullegarn raychen. Vnd habe auch
wier vnd vnser erben daz petacht, daz vnser liebev mume dev jvn-
gecherrowe vrowe Agnes von Valchenwerch, der Got genade, die
9*
132
vorgenan<}en chappelle datz Veltze auch mit gescheft verhaizzen
het hinz dem vrowen cbloster ier styft hinz Pullegarn, Vnd auch
ze den zeiden maysterinne da was. Daz di rede stet vnd vnuerchert
von vns peleibe vnd von vnsern erben, als voruerschriben ist, dar
vber geben wier den vorgenanden ich Jans von Chappelle vnd ich
Eberhart van Walsse vnd ich Vlriehe von Chappelle vnd ich Eber-
hart von Chappelle disen prief zv aeim warn vrchunde versigelden
mit vnsern allen vierer anhangunden jnsigel. Der prief ist geben» do
man zalt von vnsers herren Christus gepurde tausent jar drev hun-
dert jar, dar nach in dem n&w&n vnd vyerzegisten jar an vnser
vrowen tag, als si geporn wart.
Aus dem Originale im Schlosse zu Ottensheim, Pergament mit nur noch
zwei Siegeln.
CXXXIV.
1349. 8. September. — Jans van Capellen übergibt dem Kloster Pulgarn die
Eigenschaft an dem Hofe am Musperg in der Pfarre St. Georgen.
Ich Jans von Chappelle vergich vnd tun chunt allen den, die
nv sind vnd hernach chumffetich werdent, die disen prief sebent
vnd lesent oder horent lesen, daz ich mit wolbetachedem mut vnd
auch mit gudem willen miner sän paider Virichs vnd Eberhartze
han ich in rechlich (sie) durch Got gegeben die aygenschat (sie),
die ich gehabt han an dem gilt am Musperg, ich vnd min erben,
der begeben jingehvrowen Geuden der der Welhinne vnd dem
gotzchaus hinz Pullegarn vnd daz vorgenant gut am Müsperg ist
gelegen bei Sand Görgen. Daz di rede stet vnuerchert von vns
beleihe von mir vnd von min erben, als vor verschriben ist. dar
vber geben wir dev vorgenanden ich Jatis von Chappelle vnd ich
Virich von Chappelle vnd ich Eberhart von Chappelle disen prief
zv aeim warn vrchvnde, versigelden mit vnser aller dreyer anhan-
gunden insigel. Der prief ist geben do man zalt von vnsers herren
Christus gepurde tausent jar drev hundert jar, dar nach in dem
newen vnd vyerzegisten jar an vnser vrowen tag, als si geporn wart.
Aus dem Originale zu Wilhering, Pergament, die Siegel verloren.
133
CXXXIVa.
1349. 9. September. P&mo. — Der Bischof Gottfried von Passau und sein
Capitel bestätigen die Spitalsstiftung zu St. Florian.
Gotfridus dei gratia Patauiensis episcopus omnibus christi
fidelibus in perpetuum. Qvia magna est coram deo fidutia elemosina
omnibus facientibus eam, ipsa namque dei extat ancilla, mortis anty-
dotum, iter salutis, venie porta, ipsa etiam peccata elemosinis redi-
muntur, estque impietas super fratre claudere viscera pietatis, Et
obinde beatus, qui iotelligit super pauperem et egenum. Hoc sane
attendens Venerabilis in christo Heinricus preposüus monasterii
sancti Florian* ordinis sancti Augustini, canonicorum regularium
oostre dyocesis, qui de elemosinis et subuentionibus factis ipsius
coouentui et monasterio suo predicto, ex largitione, donatione testa-
mentis seu legatis christi fidelium clericorum et laycorum Celestes
thesauros congregans, hospitale quoddam infirmorum ante valuas
eenobii sancti Floriani construxit, sufficienter dotauit ac per manus
oostras vtinam deo gratas consecrari procurauit, certum ibidem
infirmorum numerum et laborare non valentium cum certis prebendis
in Wctu et vestitu ceterisque necessariis et tribus missis perpetuis
ibidem cottidie celebrandis instituens, cum certa bonorum et posses-
sionum comparatione et ipsarum nominali expressione, ordinatione,
administratione aliisque omnibus, que in legali, iusta, pia et deuota
fundatione sunt attendenda, sieut in eiusdem prepositi et conuentus
sui litteris inde confectis vberius continetur. Nos bonorum operum,
que in dicto hospitali exercentur, quorum gloriosus est fructus, par-
ticipes effici desiderantes, ipsum hospitale consecrauimus, ac funda-
tionem, dotationem» missarum ordinationem, infirmorum procuratio-
nem et omnia alia in litteris dicti prepositi et conuentus contenta,
sicut prouide facta sunt, rata habemus et grata, confirmantes ea
patrocinio huius scripti, nostri et venerabilis capituli nostri sigillis
pendentibus roborati, addicientes, vt nullus prepositus sancti Floriani
Tel ipse conuentus seu quisvis alius vllis umquam temporibus pre-
dictam ordinationem in toto vel in parte infringere audeat vel ei
ausu temerario contraire. Siquis autem hoc attemptare presumpserit,
indignationem omnipotentis dei incurrat, et nostram ac successorum
134
nostrorum seu capituli nostri punitionem et seueram castigationem
eidem infligendam habeat merito formidare. Datum Patauie anno
domini millesimo tricentesimo quadragesimo nono, Vto idus sep-
tembris.
Aus dem Originale zu St. Florian. Pergament mit zwei hängenden Sie-
geln. Das des Bischofs auf rothem Wachse, im Nabel das Familienwappen des
Bischofs — ein Pfahl durch die Mitte.
cxxxv.
1349. 9. September. — Walther der Regenspurger stiftet sich mit i Pfund
Gülte einen Jahrtag im Kloster Wilhering.
Ich Walchun der Regenspurger vnd all meine erben yeriehen
vnd tvn chunt daz ich mit hern Wernhariz rat dez
Wenagel zden Zeiten pharrer ze Ottemhaim vnd nach Rvgers rat
von Hvmrechczried zden Zeiten purkgraf ze Ottemhaim vnd auch
richter daselbs geschafft vnd geben han gen Wilhering in
daz refent all jar jaerleich ze raichen ain phunt phenning vmb semel,
vmb weyn vnd vmb vissch. Man sol raichen j&rleich von meinem
hauzz, daz da leit ze Ottenshaim an dem Ekk, do man get auf daz
haus, ain halb phunt phenning alter wienner mvnizz, vnd daz ander
halb phunt auf meinem hof auf dem perig vnd von allen akchern, di
dar zv gehorent. Man sol auch daz vorgenant phunt geltz raichen
for sand Pernhartztag vierczehen tag. Geschaech dez nicht, wer
dann richter ist ze Ottenshaim, der sol in phant antwurten, daz si di
vorgenanten phenning da uon bol bechomen. W»r aber daz man
nicht fvnd phant, so sol man in di grvntt alz vil antworten, daz si
der phenning da bechomen. Vnd wann daz ist, daz man phent vmb
die vorgenanten phenning, so sind dem richter verfallen zwelif phen-
ning ze wandel. Wser aber daz mein erben wolten abchauffen daz
vorgenant phunt geltz an ein andrew stat in den purchfrid mit einer
also guten stat alz vor geschriben ist, dez sol man sev nicht Irren.
War aber daz si daz vorgenante phunt geltz nicht gar wolten
abchauffen, so sol man si lazzen abchauffen daz halb phunt geltz auf dem
hauz oder daz halb phunt geltz avf dem hof vnd wer ie portner ist
ze Wilhering, der sol daz phunt phenning inn nemen vnd daz geben
dem conuent in den refent vnd den herren raiehen ain gut mal, sol
in daz phunt geltz geben vmb vissch, vmb weyn vnd vmb semel an
135
sand Pernhartztag alle jar jaerleichen ynd ewigleichen. Man sol auch
Hainrick des Regenspurger sei dem got genad vnd einer Chune-
gunden seiner hausvrown vnd Walters des Regenspurger vnd seiner
zweier hausvrown Margreten vnd Annen, daz man der fvmf sei
gedenchen sol an sand Pernhartztag mit einer vigil vnd an dem
andern tag mit einer seimesse. Daz di red stset vnd vnzebrochen
ewigleich beleih, gib ich disen brif versigelten mit meinem anhan-
gunden insigel vnd mit Rvgers insigel von Homrechczried, zden
Zeiten purkgraf vnd richter ze Ottenshaim, der iz an dem prif hat
gelait ze ainem zevg im an schaden. Der brif ist geben do man zalt
von Christes geburd drevzehen hundert jar darnach in dem nsBwn
vnd virtzigisten iar, des mitichens nach vnser vrawntag ze der
dinstzeit.
Copialbuch A 156. Stiftsarchiv Wil bering.
CXXXVI.
1349. 17. September. — Neinrieh Teufenpek und seine Erben verzichten auf
die Erbansprüche nach Herrn Ortolf Teufenpek: s Hinterlassenschaft ans Got'
teshaus Reichersberg.
Ich Hainreich Tevffenpech vnd alle mein erben wir veriechen
offenbar an disem brif vnd tvn chunt allen den, di in sechent oder
horent lesen, das wir mit wol verdachten mfit vnd zu den Zeiten, do
wir iz wo! getvn machten vnd mit gutleichem willen vnser besten
Trennt rat aus derhant geben haben alle di ansprach vnd den vnbillen,
den wir gehabt haben hintz dem ersamen würdigen herren probst
Dietmarn vnd hintz seinem capitel datz Reichersperg vnd hintz
alle iren nachchomen der gemayn vberal doselben vmb daz gut, daz
rnser lieber herr her Örtolf der Tevffenpech lazzen hat, dem Got
genad. Vnd wir haben daz also auz der hant geben den ersamen
wirdigen herren probst Wernhern von Rönshofen vnd dem erbern
herrn herrn Hainreich pfarrer von Sand Giligen ze Passate vnd
dem Hainreich dem Perchaymer, purger ze Scherding vnd dem
Herman dem Phistermaister} purger ze Chrems, die des schied-
herrn zwischen vns paydenthalben gewesen sint von iren gnaden
Ynd auch von iren trewen, den haben wir iz ganz vnd gar ledicb-
leichen geben, daz wir furbaz nimmer mer chain ansprach noch chain
chrieg schulten gehaben vmb daz vorgenant gvt, daz vnser egenan-
136
ter herr herr Ortolf der Tevffbnpech, dem Got genad, lazzen hat dem
Gotzhaus ze Reichersperig oder waz noch yon im seines gvtz hinzu
chomen mag, dez sagen wir dem vorgenanten vnsern genedigen
herrn probst Dietmarn ze Reichersperg vnd sein capitel vnd alle ir
nachchomen doselben ledig vnd frei för aller ansprach vnd für allen
chrieg, swie daz genant ist, vnd daz lub wir in aller stet ze haben
mit vnsern trewn. Wand wir zu den Zeiten nicht aygens insigel
heten, so haben wir gepeten di erbern laevt herrn Symon von 76s,
zv den Zeiten Richter in Chrems vnd in Stayn, vnd herrn Hermann
den Pfistermaister, purger ze Chrems, daz in di irev insigel an disen
brief habent geleit in selben an schaden zu einem getzeug der sach.
Der prif ist geben do man zalt von Kristes gepurt drewtzehen hun-
dert jar vnd in dem nawn vnd viertzkistem jar Lamberti.
Orig., Perg. mit zwei Hingesiegel. Auch Promptuarium Reichersbergense
pag. 182 a.
CXXXVII.
1349. 23. September. — Alber der Rueshaimer und seine Hausfrau Jewt und
Rulant der Rueshaimer verkaufen an Dytreich den Amman, Bärger zu Weis,
den Kleehof oberhalb Marchtrenk und die Schwarzmühle.
Ich Alber der Rueshaimer vnd mein hausfraw fraw Jewth vnd
ynser erben vnd ich Rulant der Rueshaimer wir veriehen offenlich
daz wir mit woluerdachten mut — ze kauffen haben gegeben
recht vnd redleich dem erbern mann Dytreichen dem Amman, pur-
ger ze Wels, vnd seiner hausfraw frawn Margreihen vnd iren erben
vnsern hoff der genant ist der Chlehoff gelegen oberhalben Marich-
trenck vnd die Swartzmül, di da pey gelegen i$t vnd vnser recht
erib ist gewesen von dem gotshaws ze Lambaek, mit alle dew vnd
dar zu gehört . . . mit herrn bant . . vmb ain gut des wir gantz
vnd gar verriebt vnd gewert von in sein . Das in das also stät
vnd vnuerchert von vns beleih, dar über geben wir in den offen
brieff versigelten mit vnsern anhangunden insigeln Albers vnd
Rulantz der Rueshaimer vnd zu ainer pessern sicherhait mit
vnsers vettern anhangunden insigel Maihes des Rueshaimer. Der
brief ist geben . . . drewtzenhundert jar darnach in dem newn vnd
virezigsten jar des nächsten mitichens vor sand Michelstag.
Copialbnch A Fol. 73. Stiftsarchiv Lambach.
137
CXXXVIII.
1949. SQ. September. — Propst Heinrieh zn Waldhauten widmet in die Oblai
den Hof zu Panholz in der Münzbacher Pfarre, den er von Hermann dem
Gratzer gekauft hat und womit er eich einen Jahrtag stiftet.
Wir Heinrich van gotz gnaden brobst ze Walthausen veriehen
offenbar mit dem gegenbürtigen brif vnd tum (sie) chunt allen den,
die in sehent oder horent lesen» daz wier mit wol verdachtem mut
md gesampter bant ynsers erbern conuents geschaffet vnd gewidemt
haben in di oblay vnsers verainten conuents den hof, der da haizzet
ze Panholczy der gelegen ist ze Munspach in der pharr, den auch
wir gechauffet haben von Hermane dem Graczer vnd lehen waz
zden Zeiten von vnserm genedigen herren dem hertzogen in Öster-
lich, der auch vns durch seiner sei hail di aigenschaft des vor-
genanten bofs hat gegeben. Wir sulen auch den selben hof ze Pan-
holez vnserm conuent lediglich geben mit allen den nutzen versucht
vnd vnuersficht, di dar zu gehörnt, swie di genant sind, daz si . . .
nutzen sullen an allen chrieg, als ander ir gut, daz si habent in
Osterrich vnd in ier oblay gehört, Also beschaidenlich, daz si vns
alle iar ewichlich vnsern iartag begen an sand Achacy vnd seiner
gesellenschaft abent mit vigili, sei messe vnd anderlay guttat, als
gewonhait ist in vnserm gotz hous ze Walt hausen, vnd an dem sel-
ben sand Achacy tag di histori von in singen vnserr sei ze hail vnd
ze trost. Vnd daz di sach also pedenthalb stet vnd vnuerchert beleih,
haben wier den brief mit vnserm vnd dez conuents anbangunden
jnsigeln haizzen versigeln vnd bestetten. Der brief ist geben nach
Christi gepürd vber dreutzehen hundert iar, darnach in dem neun
vnd viertzgisten iar an sand Michels tag.
Aus dem Originale im Museum iu Linz. Sebr stark maculirt, auf Perga-
ment, die Siegel fehlen.
CXXXIX.
1349. 29. September. ValdhanseB. — Heinrich, Propst zu Waldhausen, weiset
zur Gewandkammer seiner Klosterbrüder jährlich 6 Pfund Pfenning auf der
Pfarrnutzung von St. Georgen an.
Nos Heinricus dei gratia monasterij in Waldhausen prepositus
ordinis saneti Augustini canonicorum regularium Pataviensis dyo-
cesis vniuersis cupimus fore notum, quod nos fratrum nostrorum
138
conuentualium in vestitu defectuminspicientes paterna moti clemencia
ipsis super huiusmodi penuria conpaciendo pro releuacione saarum
yestium sex talenta reddituum wiennensis monete donaoimus tem-
pore, quo hoc facere potuimus, pro tunicis sibi abinde conparandis,
et eosdem prouentus sive redditus ipsis deputauimus iure censuali
super ecclesia sancti Georij, cuius ius patronatus ad dictum nostrum
spectat monasterium per r euere nd um dominum Guridonem T. T.
(Tituli) sancte Cecilie presbiterum cardinalem ac apostolice sedig
legatum iuxta litterarum suarum continenciam cum omnibus iuribus
suis et pertinencijs prefato nostro monasterio incorporatam seu
annexam, nostro quoque labore inpetratam. Quicunque ergo nostri
collegij aut quicunque alter post discessum uel decessum domiui pro
tunc ibidem plebani in eadem ecclesia sancti Georij officium pleba-
natus rexerit, predicto conuentui in Waldhausen annuatim euudem
censum, videlicet sex talenta denariorum wiennensium porrigat sine
qualibet contradiecione. Quem censum etiam ab eodem plebano
equali iurisdictione sepedicti fratres conuentuales extorqueant quem-
admodum et in alijs censualibus suis ecclesijs census suos exigere
seu extorquere consueuerunt. Vt ergo prescripta consolatio sepedic-
tis nostris fratribus in Waldhausen per nos ex eorum beneplacito sup-
plici et consilio facta rata et inuiolata permaneat, presentes nostri ac
sepefati nostri conuentus sigillorum munimine curauimus roborari jn
testimonium premissorum eas sepedicto nostro conuentui assignandaa.
Datum et actum anno domini M®. CCO. XLIX«. jn die sancti Micha-
helis archangeli jn domo habitacionis nostre in Waldhausen.
Aus einem gleichseitigen Pergameutcodex zu Windhaag.
CXL.
1349. 29. September. — Wemhart der Benaget, Pfarrer zu Ottenskeim , über-
gibt dem Kloster Wilhering sein Haue im Freithofe tu Ottensheim gegen dem,
dass es als Pfarrhof diene.
Ich Wernhart genant der Benaget zder zeit pharrer ze
Otenshaim vergich offenbar an disem brief vnd tvn chunt allen den,
die in sehent, lesent oder hörnt lesen , daz ich mit bolhedachtem
mut, rat vnd gvnst meiner geswistreten vnd aller meiner vrevnt zder
zeit, do ich ez wol tun mochtvnd peimeiuem lebentigen vnd gesun-
ten leib mein vnd aller meiner voruodern sei ainuoltigchleichen vnd
139
andachtichleichen durich got geschafft vnd gegeben han meinen
lieben herren abpt Hermann, der sampnung vnd dem gotzbaus ze
Wilhering ain phunt geltzt alter wienner phenning auf meinem
haus, daz gelegen ist ze Otenshaim in dem vrevtbof vnd ze nächst
der chirhen, daz ich mit meinem erbtail gechaufft han vnd von
newen grvnt gebawen hab, vnd han daz getan in der mainung vnd
beschaiden, daz daz vorgenant hauz zv der chirhen ze Otenshaim
gehorn schol, vnd swer ie da pharrer ist, der sol sein wanung dar
inn haben vnd schol von dhainerlai sache wegen von dem gotzhaus
nicht enphrompt werden. Ez so! auch der pharrer» der daz vor-
genant hauz nach mier inne hat, fürbaz ewichleich alle iar jaerch-
leich raichen vnd geben in der vorgenant geystleichen herren
pitantz, swer der ie phleger vnd amptman ist, ze igleicher chotemer
sechtzig wienner phenning, die der selb ze zeit alle weg so! geben
der sampnung vmb vissch. Taet man dez nicht also, daz in der vor-
genant phenning dienst ze dhainer zeit in dem jar lenger vertzogen
würd, denn vorgeschriben ist, swer danne daz hauz inne hat, der
sol in dar auf geben ie vber viertzehen tag zwen vnd dreizzich
phenning ze einem wandel, vnd gestund daz also drey stunt viertze-
hen tag, daz die herren vnd daz gotzhaus dez dienstes vnd der wan-
del nicht gericht wurden, so schulten die herren ze Wilhering an
vrag fürbot vnd an alle chlag dez obgenanten hauzz sich vndertzie-
hen vnd daz furbaz ledichleichen in nutz vnd in rechtez purchrech-
tes gwer haben, vntz daz si ierr vodrvug schon gericht werden vnd
schulten si dez auch vnengolten beleiben gen dem gericht vnd gen
aller maenchleich. Ez sol auch, wer daz hauz inne hat, raichen vnd
geben zu dem sichhaus gan Wilhering dreizzich wienner phenning
an sand Georigen tag vnd zwen phenning dem richter ze Otenshaim
ze purchrecht. Vnd daz daz also stset vnd vntzebrochen ewichleich
beleih, dar vber gib ich in disen brief versigelten mit kern Rügers
von Hvmrechtzried, zden Zeiten purkgraf vnd richter ze Otens-
Aaimjnsigel, vnd ze einer zevgnvzz mit Walthers dez Regenspurger
purger da selbs jnsigel, wand ich selbs aygens insigel nicht hab.
Der brief ist geben, do man zalt von Christes geburd drevtzehen
hundert jar, dar nach in dem naewn vnd viertzkigistem jar an sand
Michahels tag.
Aus dem Originale zu Wilhering, Pergament. Des Regenspurger Siegel
fährt einen sitzenden Hund im Schilde ; das andere abgefallen.
140
CXLI.
1349. 29. September. — Bertold Schefolt stiftet mit dem um 18 Pfund gekauf-
ten Haus in der Hopfenstrasse zu Ens zu seinem und seiner Verwandten Seelen-
heil ein ewiges Lieht vor U. L. Frauenaltar in der Abseiten der Stadtpfarr-
Icirche daselbst
Ich Perichtolt Schefolt vergich vnd tun chünt, daz ich geschafft
vnd geben han mein haus in der Hopfen Straz gelegen, daz ich vrab
funfczehen phont gechaufft han zu dem ewigen lieht durch meiner
sei vnd meiner hausvrowen sei vnd Perichiolcz meins vetern sei vnd
vnsrer chind sei willen, daz ewichleich prinen schol var vnsern
vrowen alter in der abseiten der pfarre stathalben tag vnd nacht,
also wer zehmaister do selben ist, der sehol daz selb lieht von dem
haus vnd hoff haben also, daz ez fürbaz ewich vnd vnuerchumbert
schol beleiben. Dar vmb so antwurtt ich disen prief in der erbern
purger puchsen vnd pitt auch allev dev, di nv sind oder chonftig
werdent, daz si mir dar an geholfen sind, daz daz gescheft vnd daz
selb haus vnd hof stet vnd vnuerchvmbert beleih — im zweiten
Exemplar: — vnd enphiel in daz auf ir trewe. Dai di red vnd daz
gescheft also stet vnuerchumbert beleib — dar vber so gib ich vor-
genanter Perichtolt den offen prief zu einem eiwigen sichtigen warren
geczevg der sach mit meinem anhangunden insigel bestetigt. Der
red schollen allev levtt geczevg sein. Der prief ist geben, da von
man zalt von vnsern herren Jhesen Christi geburd drevczehen hun-
dert jar vnd in dem newn vnd vierczigsten jar an sand Michelstag.
Orig., Perg. mit einem Siegel im Stadtarchiv Ena. Ein zweites Exem-
plar im Museum zu Linz.
CXLII.
1349. 29. September. — Abt und Convent von Wilhering tauschen mit der
Uebergabe eines Gutes zu Wegrich an der Traun an Ruger den Chremsdorfer
ix/2 Pfund Pfenning, welches dieser auf ihrem Hofe zu Hitzing hatte.
Wier abtt Herman vnd die sammung ze Wilhering wicr
veriehen offenbar an disem brief vnd tun chunt allen den, die in
sehent oder hörnt lesen, daz wier dem erbern mann Rügern dem
Chremstorffer vnd seinen erben gegeben haben vnser gut, daz da
haizzt an dem wegreich vnd ist gelegen bey der Traun, ze einem
141
rechten widerwechsel für daz halb phunt gelts, daz er gehabtt hat
auf vnserm gut datz hitzzing, do Seydel auf gesezzen ist, mit alle
den, vnd darzfi gehört, besucht vnd vnbesucht, ze holtz vnd ze veld
vnd mit dem gewondleichem dienst, den man ms emaln da von
geraicht hat. Wier schfillen auch dez vorgenanten gfits sein recht
berren vnd gewer sein ze hof vnd ze taiding vnd an aller stat, wo
iem dez not vnde dienst geschiecht für alle ansprach als recht ist
vber al in dem land ob der Ems. Nim er oder sein erben daran
dhainen schaden, den si an geuSr bey iem trewen mochten gesagen,
den schfillen wier in gantz vnd gar ab tun vnd schfillen si daz haben
auf aller vnsrer hab, di wier haben in dem land ob der Ens. mit
vrchund ditz briefs, der versigelt ist mit vnser paiden anhangunden
insigeln, der geben ist, do man zalt von Christes gepfird dreutze-
henhundert jar, darnach in dem nfiun vnd viertzkistem iar an sand
Michels tag.
Ans einem Pergamentcodex in St. Florian.
Die Gegenurkunde stellt am gleichen Tag „Ruger genant der
Chrempstarffer ze den Zeiten purgraf ze Chürnberch" unter seinem
und seines „geswein Philipps des Alhartinger" Siegeln aus.
Copialbuch A 178, im Stiftsarchive Wilhering.
CXLIII.
1340. 30. Saptombar. — Hertioeig der Chaiser verkauft dem Spitale tu Si. Flo-
rian den Hof zu Puch im Traungau und ein Lehen zu Hörsching.
Ich Hertweig hern Hainreichs sun des Chaisers, dem Got
genad; vnd all mein erben, di ich han oder noch gewinn, vergich
vnd tun chunt offenbar an disem prief allen den, di in sehent oder
horent lesen, die nu sind oder hernach chumftig werdent, daz ich
mit wol bedachtem mut vnd nach rat vnd gunst aller meiner vreunt
vnd besunderleich Vlreichs meins prüder vnd seiner hausvrown ver
Christein vnd aller irer erben, di si habent oder noch gewinnen!,
vnd meins swager Jansen des Schecken von Steyr vnd seiner haus-
vratcn ver Agnesen vnd irs sun Heinreichs vnd aller ir erben, di
si haben oder noch gewinnen, gutleichem willen, verchaufft han
recht vnd redlich zder zeit, do ich iz wol getun mocht meinen hof,
der haizzet dacz Puech, vnd ist gelegen in dem Traungaw* vnd ein
142
leben dacz Hersing, di paidev meins vorgenanten vaters, dem Got
genad, vraiz aigen sint gewesen, vnd sind mich an geuallen an rech-
tem tail von meinen vorgenanten geswistreden mit allevdev, vnd dar
zue gehört ze holcz vnd ze veid vnd ze wismad, gestipft vnd vnge-
stipft, versuecht vnd vnuersuecht, wie iz sei genant, mit allen den
nuczen vnd rechten, als ich sev han inn gehabt, dem ersam gots-
haus daez sand Florian vnd besunderleich dem spital da selbs vmb
zwai hundert phunt wienner phenning, der ich gancz vnd gar gericht
vnd gewert pin. Ich vergich auch vnd schol dez vorgeschriben hofs
vnd lehens vnd allev dev, vnd dar zu gehört, gewer sein vor recht
an aller stat, wo des dem egenanten gotshaus dacz sand Florian
vnd dem spital da selbs dürft geschiecht nach landes recht. Nanu
aver daz oftgenant gotshaus vnd daz spital dhainen schaden dar an,
den schol ich in ab legen vnd widercheren gancz vnd gar, swo ich
in des ab gieng, daz schullen si haben auf mir vnd auf meinen erben
vnd allr meiner hab, di ich han in dem land ze Österreich. Wer
auer ieman vnter meinen erben oder nachchomen, di recht wolten
haben an den vorgenanten guetern vnd dar nach sprechen, der schol
dem oft genanten gotshaus dacz sand Florian vnd dem spital da
selbs geben vierhundert phunt wienner phenning, vnd schol sich dez
hofs vnd dez lehens vnterwinden, vnd schol dann daz Gotshaus vnd
•
daz spital darauf nicht mer haben ze sprechen. Vnd daz disev wand-
lung vnd der chauf, als vorgeschriben stat, ewichleichen st&t vnd
vnuerchert beleih, dar vber gib ich vorgenanter Herlweig kern Hein-
reichs sun des Chaisers, dem Got gnad, disen offen prief versigelt
mit meinem vnd meins prüder Vlreichs vnd mit meins swagers Jan-
sens des Schecken vonStyr anhangundem jnsigel vnd durch pezzerer
sicherhait dem oftgenanten gotshaus vnd dem spital haben wir
dienstleichen gepeten den erbern vnd wirdigen herren kern Eber'
harten von Waltse, hauptman ob der Ens vnd vogt des selben
gotshaus, daz der sein jnsigel dar an gelegt bat zu einem ewigen
geczeug vnd sicherhait der vorgenanten Wandlung. Der prief ist
geben nach Christ gepurd dreuczen hundert jar dar nach in dem
nevn vnd vierczigisten jar an sand Andres tag.
Aus dem Originale zu St. Florian, Pergament mit vier Siegeln. 1. Hert-
weigs Siegel, Schild ohne Helm, mit einem Querbalken durch die Mitte.
2. Ulreichs Schild ohne Helm, mit einem Querbalken durch die Mitte, auf dem
ein anderer senkrecht steht, der bis an den Rand reicht. 3. und 4. bekannt.
143
CXLIV.
1340. 4. October. — Otto von Volkenstorf vermacht für den Fall seines Todes
den Söhnen seines Schwagers Heinrich von Wallsee verschiedene Lehengüter.
Ich Ott von Volche8torf vergich ynd tun chunt mit disem prief
allen den, di in ansehent, horent oder lesent, di nu lebent oder her-
nach chunftig werdent, daz ich bedacht han die treu vnd besunder
freuntschaft, di mir mein lieber swager Hainreich von Walsse von
Drosendorf getan hat unde noch getun mag in chunftiger, zeit vnd
mach im und besunderlich seinem sun Reimprechten und andern
seinen sünen, ob Reimprecht an leiberben abgieng; mit meiner
lehenherren hant di guter, di hernach geschriben sint und lehen
sint: Des ersten von meinem genedigen herren dem hochgebarn
forsten herczog Albrechts in Osterreich den marcht ze Neunhofen
und die pauhoff darzu in dem marcht und zwo hfibe aussen an dem
marcht und dapey di yischwaid auf der Chrems, di vischwaid auf
der Ens. Darnach von dem pischolf von Pazzau hundert phunt und
sibenczig phunt wienner phenning, da ich daz halbe haus in der
Geswent umb gelost han, daz haus und den hoff zu dem Wasen und
waz darzu gehört. Von dem pischolf von Pabenberch daz marich-
füter in Hager pharre. Von dem abpt ze Chremsmünster den hoff
ze Schiermstorf und den zehent in Chemnater pharre. Von der
abptissinn von Erlaichloster den zehent in Sand Valenteiner pharre.
Di guter allesampt, als si vor geschriben stent, mache ich dem vor-
genanten meinem üben swager Hainreichen von Walsse und seinen
sunen in der maynung, als vor geschriben ist, Also beschaidenlich,
ob daz an mir geschech, da got vor sey, daz ich und mein haus-
vrove ver Chunigunt an leiberben stürben und verfüren, so schullen
si di obgenanten guter, di alle mein lehen sint, alle angeuallen und
zugehoren in allem dem rechten, als si mein vater seliger gedench-
nuzze und auch ich in lehens gewer herpracht haben, darinn schul*
len si si ez auch haben zu nuczen, zu verchauffen, zu verseczen,
geben, wem si wellent, und alle iren frum damit schaffen, als lehens
recht ist und des landes ze Osterreich. Und daz dise machung also
furbaz stet und unzebrochen beleihe, darüber gib ich in disen prief
versigelten mit meim Insigel. Diser sach sint zeug di erbern herren
her Reymprecht und her Fridreich prudtr von Waise von Ens
144
und her Eberhart von Waise hauptman ob der Em mit iren insi-
geln. Der prief ist geben, da von Christi geburd waren ergangen
dreuzehen hundert jar, darnach in dem neun und vierczigistem jar
des sunntags nach sand Michels tag.
Orig., Perg. Vier Siegel von weissem Wachse. K. k. geh. Hausarchir. —
Abgedruckt im Notizenblatte der k. Akad. der Wiss. 1854* pag. 131, Nr. 61.
CXLV.
1349. 4. October. — Mathe*, Pfarrer zu Kreuzen, gibt dem Kloster Waldhauten
zu seinem Jahrtage einen Weingarten bei Rüstorf.
ICH Mathes, zden Zeiten pharrer ze Chreutzen9 vergich vnd
tun chunt allen den» di disen brif sehent oder horent lesen, daz ich
mit wolverdachtem mut zder zeit, do ich ez wol getun macht, gege-
ben vnd geschaft han meinen herren hern Heinrich dem Stainreuter,
zden zeiten brobst ze Waldhausen vnd dem conuent daselbs in di
oblai einen Weingarten ze Rüstorf \ der gelegen ist zenachst pei
dem Weingarten, der da haizzet daz seiger St t den ich gechauffet hao
vmb XL phunt phenning, auf di red, daz mir di vorgenanten herren
ze Waldhamen sullen begen alle iar meinen iartag ewichleichen, als
der brief sait, da auch ander mein gescheut an stet, vnd daz di red
also stfit beleih, dez gib ich in den brief versigelt mit meinem pet-
schat, wand ich anders jnsigels nicht enhan, vnd mit meins herren
hern Otten von Volchemtorf jnsigel, daz er durch meiner gepet
willen daran geleit hat. Datum Anno domini M». CCCM° XLVIIII.*
proxima dominica post Michahelis.
Aus einem gleichzeitigen Pergamentcodei zu Windhaag.
CXLVI.
1349. 21. October. — Reinhart, Abt zu Baumgartenberg, reversirt wegen eines
van Chunrat dem Swanter, Bürger zu Freistadt, mit dem Weingarten Motz am
Hölenstein gestifteten Jahrtages»
Wier apt Reinhart vnd der conuent gemain cze Paumgarten-
perig vergehen offenbar vnd tun chund allen den, di den Prief
sehent oder horent lesen, daz vns der erber man Chunrat der
swanter purger cze der vreinstat vnd sein hausvrowe vrowe Alhait
148
geben habent mit wolpedacbtem mut vnd mit gunst aller ierer erben
cre der czeit, do si iz wol tun machten, ainen Weingarten gelegen
an dem Hoelenstain, haizzt der Mocz, in vnd allen iren vordem vnd
auch iren nachchomen cze ainem ewigen seigerat also mit der
beschaiden, daz den selben Weingarten innhaben vnd nutzzen schol
ier sun prüder Jan» cze seinen tagen, vnd scbol sein phrunt davon
pezzern, vnd wenn er dann nimer ist, so schol derselb weingart
ledichleich gevallen vnserm conuent vnd der gemain also, daz wier
vnser phrunt jaerleich pezzern schullen in daz refent von den nutzen,
di von dem selben Weingarten jsrleich gevallen, jaerleich, als verr
sev mugen geraichen an vischen oder an wev iz dem conuent aller
fugleichiger ist, vnd schullen auch darvmb iern jartag begen jaer-
leich an sand Halachie tag mit vigili, mit messen, mit andaechtigem
gepett, als gewonhait ist in vnserm orden. Geschieh aber, daz
wier den jartag nicht begiengen vnd nicht alz daz volfurten, daz
vorgeschriben stet, so schullen sich ier naest erben cze hant wider
vndereziehen des vorgenanten Weingarten an gevser, vnd schullen den
innhaben so lang, vncz wier wol gepezzern di selb savmchait mit
guter gewizzen, so ist vns der selb vnser weingart dann cze hant
wider ledig als vor an allen chrieg vnd an allev widerred. Vnd dar-
vmb daz di red staet vnd vnuerchert beleih, darvber geb wier dem
vorgenanten Chunrat dem Swanter vnd seiner hausvrowen vnd iern
erben den prief versigelten mit vnsern paiden anhangunden jnsigeln.
Der prief ist geben nach Christs gepurd drevezenhundert jar vnd
darnach in dem naevn vnd viertzkisten jar an der aindl&f tausent
magt tag.
Orig.» Perg. mit iwei hängenden Siegeln von gelbem Wachse im Stadt-
Archive Freistaat
CXLVIL
1349. 2. lOVember. — Konrad Swanter, Bürger in Freistadt, macht verschie-
dene testamentarische Stiftungen.
Ich Chunrat der Swanter, purger in der Vreinstat, vergich offen-
bar , daz ich nach rat meiner pesten vrevnt vnd der erbern
purger in der Vreinstat als mein dinch vnd all mein hab vnd
mein gut verschafft hab also wenn daz ist, daz got vber mich pevt
vnd daz ich nicht enpin, daz meine chind gemainmvetichleich mit
Urkandenbueh de« I*ndes ob der Eons. VIT. Bd. 10
146
einander leben vnd an allen chrieg, so schaff ich zu dem ersten
ab meiner sei ain phunt phenning ewig gelcz auf meinem Weingarten
am Weytenperig gelegen in der Wachaw mit solher beschaidenhait,
wer den Weingarten inn hat, der schol alle jar jerleich geben ain
phunt phenning an sant Jörgen tag den dürftigen in daz spytal,
daz in ir phrunt da mit gepessert wert nach der purger rat. Wer
aber daz daz phunt phenning zdem tag nicht geben wurd vnd daz
man daz verczug vnd vessess, so schol der vorgenant weingart eriben
in daz spytal zo rechtem purchrecht. Ich schaff auch auf meinem
hintern haus ain phunt phenning ewigs gelcz, da mit man mir, meiner
hausfrawn vnd allen vnsern vodern vnd erben jartag begen schol
nach der purger rat alle jar dez sontags vor sand Merteins tag. Ich
schaff auch mein phlanczgarten, da Ludel der Sayler aufgesezzen
ist, vnd ain gartel gen Zaglaw gelegen, da geit man von vierczk
phenning an sand Georgen tag in des Gvnzen selgeret vnd waz dez
vbrigen ist vber den vorbenanten zins, daz schaff ich ledichleich in
der purger zech. So lazz ich nevn vas weins, dy selben wein die
enphilchich Hainr ich en den Reiter vnd Thoman demSwanter auf ir
triw also, daz si dauon gelten schulten vierczehen phunt phenning.
Ich schaff auch daz sie nemmen von den wein phenning zehen phunt
vnd darvm chauffen ain phunt phenning ewigs gelcz sand Katreyn ;
mocht man aber vm di zehen phunt nicht gewinnen ain phunt gelcz,
so schol man dy zehen phunt dem gotshaus anlegen ze pessrung
nach der purger rat. Ich schaff auch daz sie geben schullen von dem
wein phenning main paiden swestern fünf phunt vnd meins prüder
chinder fumph phunt vnd was der vbrigen phenning wirt von dem
wein, di scholl man anlegen meiner sei vnd meiner hausfrawen sei
vnd aller vnser vodern ze pessrung vnd zv ainer ewigen gedechtnuss
nach der purger rat. Ich schaff auch meinen pessern Weingarten
gelegen an dem Chveperg in daz chloster gen Pavmgartenperig also
daz di sammung der herren dez selben cblosters mein vnd meiner
hausfrowen vnd aller vnser vodern jarczeyt alle jar begen schullen
vnd vns auch haben in ir gedacht nuzz, dy weil vnd dy Stiftung dez
chlosters wert. So schaff ich auch ain phunt phenning gen sand
Peter ze pessrung des Hechts vnd auch dez gotshaus. Ich schaff
auch mein sylber gurtel, mein messer vnd mein schal, daz man mir
da mit frummen schol ein romvart vnd ein achvart, daz dy zehant
gangen werden, mocht man sein aber nicht chomen mit dem gurtel-
147
gewant vnd minder schal, so schol man nemmen der wein phenning
alx vil vncz dy vert volpracht werden. Ich schaff auch alz mein
gewant, all mein harnasch vnd waz in dem haus ist, daz sehol der
Reytter vnd auch Thomel gehen arm levten mit einer gewissen vnd
was ander meiner hab ist vber dy hab, dy ich verschafft hab, di schaff
ich ledichleich meinem svn Mertein vnd meiner tochter Margreten
mit solker beschaidenhait, stirbt ir eins an erben, so schol sein tayl
auf daz ander erben; sterben si aber paide an erben, so schol dy
hab her wyder erben auf ir nächst erben. Vnd dar vber zv vrchund
gib ich dysen offen prief wolbesigelten vnd bestaett mit der stat zder
Vreinstat anhangenden insigel. Der prief ist geben nach Christes
gepurt drev zehen hundert jar dar nach in dem nevn vnd vurzkisten
jar dez montags an aller sei tag.
Orig., Perg. mit Hangesiegel im Stadtarchive Freistadt.
CXLVIII.
1349. 4. lOVember. — Gerunch der Mitterkircher versetzt dem Kloster Baum-
gartenberg ein Lehen zu Weisching in der Pfarre Mitterkirchen,
Ich Gerunch der Mitterkircher vergich offenwar vnd tun kundt
allen den , die den brief sehent oder horent lesen , das ich mit wol-
bedachtem müt vnd mit guetlichem willen meiner hausfrawen frawn
diermtetn vnd mit gunst aller vnnser erben, wie di genant sind, vnd
auch durch rechter ehaffter not willen versatzt han meins rechten
erbaigens, das ich mit rechtem recht in mein gwalt bracht han vnd
chomen ist, ain leben datz weisching, da Hainrich der Lutlan auf-
sitzt, gelegen in Mitterchircher pharr, dem abbt vnd dem gotshaws
zu Pawngartnperg vmb viertzig phund wiener phenning, der ich
gantz vnd gar gewert pin, mit allen den rechtn vnd nutzen, die
darzu gehörend ze holtz vnd ze veld, versuecht vnd vnuersuecht. Es
dient auch das selb lehn jarlich achtzehn metzn korns vnd secht-
sehen metzn habern vnd drey Schilling wiener phenning an sand
Jorgentag. Es ist auch des vor genantn lehens losung jarlich in den
pfingstfeirtagen vnd zu kainer zeit nicht mer in dem jar. Ich bin auch
vnd mein vor genannte hausfraw vnd vnnser baider erben des ege-
sehribenn lehens vnd des satzs gwer, wo des durfft geschiecht, nach
lannds recht in Österreich, als satzs recht ist. Gieng aber dem
10*
148
gotshaws vnd den herren ze Pawngartnperg daran icht ab mit recht,
das sulln die herrn vnd ir gotshaws haben auf aller der hab, die wir
haben in dem land zu Österreich. Vnd darumb, das die red vnd die
Wandlung stät ynd vnuerchert beleih» darüber gib ich dem gotshaws
ynd den offt genanten herren den brief versigelten mit meinem anhan-
gunden innsigel vnd mit herrn Lorenntzn innsigel ze den Zeiten
landtricliter in dem Machlannd vnd mit herrn Weizls innsigel von
Erwing vnd mit herren Herworts innsigel den Lenperger vnnd mit
Fridrichs des Tannpekhen innsigel, di der sach damit gezewg sind.
Der brief ist geben nach Crists geburd drewtzehen hundert jar vnnd
darnach in dem newn und viertzigistenn jar des nagstenn mittichen
nach aller heiligen tag.
Aus einem Copialbuch des Klosters Baumgartenberg vom Jahre 1511.
CXLIX.
1349. 10. lOVember. — Friedrich der Chersperger, Richter tu Steyr, stiftet
ein Seelgeräth zu Gleink mit einem Weingarten.
Ich Friderich der Chersperger richter ze Steir vnd alle mein
erben, wi di genant sint, die nv lebent oder hernach chunftich wer-
den^ vergehen vnd tun chunt allen den, die den brief an sehent oder
horent lesen, daz wir mit veraintem mut wol bedacht vnd mit gutlei-
chem willen nach rat vnserr pesten friunt zu der zeit, do wir ez wol
getun mochten, durch vnserr sei willen geschaft haben den herren
vnd dem goczhaüs ze Gleunch in di oblay vnsern Weingarten gele-
gen ze Straczing an dem Oloch, do man funzehen winner phenning
ze purchrecht von gibt, mit allen den nutzen vnd rechten, di dar zu
gehorent, swi di genant sint, besucht vnd vnbesucht, also daz si vns
vnd vnsern vodern vnsern iartach alle iar mit vigili vnd messe an
dem ahten tag vor sant Mirteins tach begen sullen; wer auch, daz
chainer vnserr irben nach dem genanten Weingarten sprach oder in
haben wolt, der sol dem genanten goczhaüs ze Gleunch geben
viertzich phunt phenning wienner munzze; swann auch ich obgenan-
ter Friderich Chersperger alain nimer enpin, so sol der ob genant
weingart, wi man in dann fint, an allen clyiech vnd widerred des
obgenanten gotzhausse ze Gleunch ewichleich sein. Daz daz also
st»t vnd vnzerbrochen behalten werd, gib ich obgcnanterFnVfereieA
149
Chersperger für mich vnd alle mein erben den brief versigelten mit
meim vnd der stat ze Steir anhangenden Insigeln vnd ist geschehen,
do man zalt vonChristes geburtt drewzehenhundert iar vnd dar nach
in dem nevn vnd viertzichistem jar an sant Mirteins abent.
Ana dem Originale zu Gleink, Pergament mit nur noch einem Siegel.
CL.
1349. 10. lOVember. — Friedrich der Chersperger y Richter tu Steyr, stiftet
sich zu Garsten einen Jahrtag mit einem Weingarten tu Stratting.
Ich Friderich der Chersperger richtet ze Steir vnd alle mein
erben, wie di genant sint, di nv lebent oder hernach chünftich wer-
dend vergehen vnd tun chunt allen den, di den brief ansehent oder
horent lesen, daz wir mit veraintem müt wolbedaht vnd mit gutlei-
chem willen nach rat meiner pesten friunt zu der zeit, do wir ez wol
getun mochten, durch vnserr sei willen vnd durch meins suns hern
Christans willen, der ze Gcsrsten ist, geschaft haben den herren vnd
dem gotzhaüs ze Gcersten in di oblay vnsern Weingarten gelegen ze
Strastzitig an dem oloch zenoehst bei dem Poschen mit allen den
nutzeu vnd rechten, di darzu gehorent, swi di genant sint, besucht
vnd vnbesucht also, daz si vns vnd vnsern vodern im iartach alle iar
mit vigili vnd messe an der ainlef taüsent maid tach begen sullen.
wer auch, daz chainer vnserr irben nach dem genanten Weingarten
sprach oder in haben wolt, eer sol dem genanten gotzhaus ze Gaer-
sten geben viertzich pfunt pfening wienner munzze. man dient auch
von dem obgeschribenn Weingarten gein Lienvelden zehen wienner
pfening ze purchrecht. swann auch ich obgenanter Friderich Chers-
perger alain nimer enpin, so sol der obgenant weingart, wi man in
dann fint, an allen chriech vnd widerred des genanten gotzhausse ze
Gaersten ewichleich sein. Daz daz also stset vnd vnzerbrochen behal-
ten werd, gib ich obgenanter Friderich Chersperger für mich vnd
alle mein erben den brief versigelten mit meim vnd der Stat ze Steir
anhangenden insigeln. Daz ist geschehen, da man zalt von Christes
geburtte dreuzehenhundert jar vnd darnach in dem nevn vnd virtzi-
chistem iar an sant Marteins abent.
Orig., Perg. im ehemaligen Garstner Archive mit zwei hängenden Siegeln
Ton gelbem Wachse. 1. Gani verschieden von dem bei Pretienhuber. Annal. 5?.
— eine nicht zu beschreibende Figur :
ISO
CLL
1349. 11. Io?ember. — Bertha die Zartin vnd ihre Kinder schüfen dem
Kloster Wiihering sieben Güter am Dietreiehsberg.
Ich Pericht di Zcertin vnd ich Peter ier svn vnd mein tochter
Chlor, ier enichel vnd alle vnser erben wier veriehen offenbar vnd
tun chunt allen den, di den brief sehent oder lesen horent, Daz wier
mit wolbedachtem müt vnd zu den Zeiten, do wier iz wol getun
mochten, vnd mit vnser erben gutleichen willen recht vnd redleich
geschaft haben, daz nach vnserm tot, ob wiers verhaben mugen oder
wellen, durch vnser sei hails willen vnd aller vnser vorvodern sei
willen, so schaf wier der saugen sammvng dem abt vnd allen seinen
herren hintz Wiihering vnser siben gut, di gelegen sint am Biet-
reich8perig,der ains haist im Rwut vnd ains auf der Strceutzen vnd
ains datz der Chnochen vnd ain mul haist datz der Mierelln vnd
drev gut ligent bei ein ander da bei, versucht vnd vnuersucht mit
allem gelt vnd mit allem nutz, als wiers gehabt haben an daz ain,
daz sev alle jar von den vor genanten guten ains an sand Nyclas tag
raichen vnd geben schullen hintz der pharr ze Lintz, swer so
pharrer ist, sechs Schilling phenning alter winner, vnd hintz dem
spital den siehen ze Lintz auch sechs Schilling phenning winner. Mit
solher beschaidenhait alle di weil, daz her Bietreich der Malhinger,
her Wernhart der Uurnprech, her Haistolf der Tungozzinger, daz
di drei den nutz vnd di selben gut schullen inn haben vnd schullen
vns da von ze iern tagen alle iar ainn jartag begen also, vnd sev
sein mit sampt vns von got Ion enphahen wellen Ynd schullen auch
daz tun, di weil ier aiuer lebt, awer nach der dreir herren tot so
schol sich sein di sammvng vnder winden, vnd schullen vns vnsern
jartag begen nach iern trewn, vnd swas vber den jartag beleibt, daz
sol der abt geleich tailen vnder sein sammvng , daz aim als wol
geschech als dem andern. Vnd w&r, daz sev daz nicht tasten, so
schullen sich vnser naegst erben des vorgenanten gutz vnderwinden
vnd schullen den jartag begen, als vor verschriben ist Vnd wser
awer, daz vnser dreier ains als lang lebt vnd wolt daz daz (sie) vor-
genanten gueter Versendern» oder di selben gut verchauffen oder ver-
setzzen, daz sol noch mag dar an niemt engen noch irren. Daz di
151
red stet vnd vnzebrochen beleih, dar vber geben wier disen brief
gesigelten mit vnsers Heben herren kern Eberharts von Waltse
anhangundem jnsigel, der ze den Zeiten hauptman was ob der Ens,
vnd mit vnser baider anhangnnden jnsigel. Der brief ist gegeben
nach Christes geburd dreutzehen hundert jar, dar nach in dem nevn
?nd viertzkisten jar an sand Merteins tag.
Aus dem Originale zu Wilhering, Pergament mit drei hängenden Siegeln.
CLII.
1349. IL lOfember. — Dietrich der Tanner verkauft seinen Hof zu hohen-
berg in Arbinger Pfarre dem Kloster Baumgartenberg.
Ich Dietrich der Tanner vergich offennleich vnd tun kundt allen
den, die den brief sehend oder horent lesen, das ich mit wol bedach-
tem muet vnd mit guetlichem willen aller meinererben, wie die
genannt sind, nach meiner besten frewndt rat vnd auch durch rech-
ter ehafter not willen verchauft han meins rechten freyen erbaigens,
einen hof datz Höhnperg gelegn jn Erwinger pfarr mit alle, vnd
darzu gebort versuecht vnd vnuersuecht, der mir gefallen ist getailt
von all mein geschwistreden zu rechter fürzicht vnd den jch vnd
mein vodern gehabt haben in rechter stiller aigens gwer vnser jar
enwollen, dem gotzhaws vnd den herren zu Pawngariennperg vmb
an zway sechtzig phund wiener phenning, der ich gantz vnd gar
gewert pin zu rechten tagen an allen schaden, also mit der beschai-
den, das ich vnd all mein erben khain ansprach noch chain zueuer-
sicht zu demselben hof nymmer mer sullen gewynnen. Ich bin auch
vnd mit mir all mein erben des egeschribenn hofs des gotshawss vnd
der herren gwer, wo in das dürft geschiecht, nach landtsrecht jn
Österreich, als aigens recht ist. Gieng aber dem egenannten gots-
haws daran jcht ab vnd was es des schadn nymbt mit recht, den sol
dasselb gotshaws vnd di herren haben auf aller der hab, di ich vnd
mein erben haben in dem lannd ze Österreich. Vnd darumb, das die
red staet vnd vnuerchert beleih, darüber gib ich in den brief ver-
sigelten mit meinem anhangunden innsigel vnd mit kern Lorenntzen
innsigel von Öd, den Zeiten landtrichter in dem Machlannd vnd
herrn Wetzeis innsigell von Erwing vnd mit kern Weicharts inn-
sigel], di der sach gezewg sind« Der brief ist gebenn nach Crists
182
geburd drewtzehen hundert jar, darnach in dem newn und viertzi-
gistem jar an S. Merteins tag.
Aus einem Copialbueh des Klosters Baumgartenberg vom Jahre 1511.
CLIII.
1349. 11. I0?ember. — Agnes, Hartmuts des Fleischessen Witwe verschafft dem
Kloster Baumgartenberg ein halbes Pfund Wiener Pfenning auf dem Haghof in
Mümbacher Pfarre tu einem Seelgeräth.
Ich Agnes die kern Hartmtäs des Fleischessen Witib vergich
offennlich vnd tuen kundt allen den, die den brief sehen! oder hörend
lesen, daz ich mit wol bedachtem muet vnd mit guetlichem willen
meiner baider sun Leutolds vnd Bernharts der Hager vnd auch mit
gunst aller meiner erben, wie die genannt sind, geben vnd geschafft
han zu der zeit, do ichs wol tuen mocht, den geistlichen herren hintz
Pawngartenperg mir vnd allen meinen vodern zu einem ewigen
seigerat meines rechten freyen erbaigens ain halb phund gelts
wienner phenning auf Sand Lorenntzntag der münns, die zu dersel-
ben zeit gang hat, auf dem halben hof, der da haist der Haghof,
gelegen in Munspecker pfarr mit der beschaiden, das di herren
meinen jartag darumb sullen iärlich begeen an sand Johanstag des
E wangelisten, als gewonhait ist in irem orden. Vnd wer der herren
pitantzer ist, der sol den herren an demselben tag in dem refennt
geben einen diennst, als ferr das halb phund geraicben mag vnuer-
zogenlich. Geschach aber, das die herren sawmig w&ren vnd der
jartag nit begangen, als vor geschriben stet, so sollen sich mein
nagst erben des vor genanten gelts vnd des halben hofs wider vnd-
terziehen vnd sullen den jnnhaben an gewer so lang, vntz das die-
selb sawmichait wol gepessert wirt mit gueter gwissen, so ist dem
gotzhaus vnd den herren das halb phund gelts auf dem vor genanten
halben hof dan wider ledig als vor an allen krieg vnd an alle wider
red. darüber offen ich mer, das die vor genanten herren mit dem
halben hof nicht anders sullen zu schaffen haben, dann das sy das
vor genant halb phund iärlich ein sullen nemen an sand Lorentztag,
als vor geschriben stet. Geschach aber, das den herren der dienst
versessen wurd vnd nicht geben an dem vor genanten tag, zu hant
an dem nagsten tag darnach, so sullen sy gewalticlich phenndten
153
auf dem egeschriben halben bof vnd da nemen baide lewt vnd guet
vmb im dienst vnd darzu vmb das wanndl vnd sol ich vnd mein
erben vnd auch anderr nyeman sy daran nyndert jrren. Vnd darumb
das die red stät vnd vnuerkert beleih, darüber gib, ich in den brief
versigelten mit meiner baider sunLeutolds vnd Bernhera anhangun-
den insigln der Fleischessen, die der sacb damit gezewg sind. Der
brief ist gebn nach Crists geburd drewzehen hundert jar vnd dar-
nach jn dem newn und viertzigisten jar an sannd Marteins tag.
Aas einem Copialbuch des Klosters Baumgartenberg rom Jahre 1511.
CLIV.
1349. 18. lovember. — Zeugenschaftsbrief \ dass dem Kloster Lambach die
Chemnatau gegen die Chemnater gerichtlich zuerkannt wurde.
Ich Eberhart von Pollnhaym, Ich Vlreich von Anhang, Ich
Alber der Partshaymer, Ich Dytrich der Schyuer, Ich Virich der
Georger, Ich Chunrad der Etzlinger ze den Zeiten phleger des
lantgerichts ob der Ena vnd ich Jacob der Stracher vnd ich Chun-
rad der Salmamieiter vnd ich Virich der Wupcl wir veriechen
offenbar an disem gegenbärtigen prief, daz der wierdig gaistleich
herre abpl Virich ze Lambach ainen tag het gegeben auf ain rech-
lez recht den erbern leuten Gotfriden dem Chempater vnd seinen
prvedern nach ir williger pet vmb die Chempnatow, da si naeh
chriegten, si wer ir erib vnd div gehört zu des gotshauses vorst vnd
biet da gen ir manung dar vmbe gehöret also herren vnd rittern
vnd chnechtt ertailt hieten vnd an der manung ist in ab gegangen
vnd bat der abpt div vorgenande Chempnatow mit ainem recht
behabt vnd ist im ertailt von vns vnd von roanigem erben manne,
daz daz gotzhaus div ow fuerbaz vor in vnd vor Iren erbn an alle
chrieg habn schol, vnd ist auch dem abpt vnd dem gotzhaus des
hochgeporn fürsten hertzog Alber hertzog in Osterrich in Steyr
vnd in Kernden schierm dar vber ertailt, vnd des edeln herren hern
Eberhart von Waltse hauptman ob der Em vnd landtrichter. Vnd
dar vber geben wir dem abpt vnd dem gotzbaus den prief zu ainer
bezeugnusse vnd gedechtnusse diser sache, wand wir da bey gewe-
sen sein versigelten mit vnsern anhangunden jnsigeln. Actum et
datum anno domini M°. CCC. XLVII1I* in octava sancti Martini.
Original auf Pergament in Lambach, das Siegel aiemlich erhalten
154
CLV.
1349. 19. lovember. — Jan» der Scheck verkauft dem Kloster St. Florian eine
Fischweide zu Hag bei der Traun, die Lehen ist de» Herzog» von Oesterreich.
Ich Jans der Schechk von Styr vnd mein hausvraw vro Agnes
vnd mein sun Heinreich vnd all vnser erben, di wir haben oder
noch gewinnen, verieben vnd tun chunt offenbar an disem prief allen
den, di in sehent oder horent lesen, di nu sind oder hernach chumf-
tig werdent, daz wir mit wolbedachtem mut vnd nach rat vnd mit
willen vnd gunst aller vnser vreunt vnd besunderleich Vlreichs vnd
Hertweigs hern Hainreichs sun des Chaisers, dem Got genad,
meiner swäger vnd aller irer erben, di si habent oder noch gewin-
nend gutleichem willen verchauft haben zder zeit, do wir iz wol
getun mochten, vnser vischwaid an dem Hag paj {der Traun, di
mir vorgenanten Jansen dem Schechken geuallen ist an rechtem tail
von meinem sweher hern Hainreichen dem Chaiser, dem Got
genad, di im warden ist von hern During dem Piber, vnd di ich
von meinem genadigeu herren hercxog Albrechten von Osterich han
ze lehen mit allev dev, vnd dar zu gehört, versuecht vnd vnuersuecht
mit allen nuczen vnd rechten, als wir sev haben inn gehabt, dem
ersam gotshaus dacz sand Florian vnd der sampnung da selb vmb
hundert phunt alter wienner phenning, der wir gancz vnd gar gericht
vnd gewert sein. Wir veriehen auch vnd schallen der vor geschriben
vischwaid vnd allev dev, vnd dar zu gehört, gewer sein vor recht
an aller stat, wo des dem egenanten gotshaus dacz sand Florian
dürft geschiecht nach landes recht. Nim auer daz oft genant gots-
haus vnd di sampnung dhainen schadeu dar an, den schult wir in ab
legen vnd widercheren gancz vnd gar, swo wir in des ab giengen,
daz schullen si haben auf vns vnd auf vnsern erben vnd allrer vnse-
rer hab, di wir haben in dem land ze Österreich. Wer auer ieman
vnter vnsern erben oder nachchomen, di recht wolten haben an der
vischwaid vnd dar nach sprechen, der schol dem oftgenanten gots-
haus dacz sand Florian geben zwai hundert phunt wienner phenning
vnd schol sich der vischwaid vnterwinden vnd schol dann daz gots-
haus dar auf nicht mer haben ze sprechen. Vnd daz disev Wandlung
vnd der chauf als vor geschriben stet, ewichleichen st&t vnd vnuer-
1K5
chert beleih, dar vber gib ich yorgenanter Jans der Schechk disen
offen prief mit meinem vnd mit meiner vorgenanten swäger Vlreichs
tnd Hertweigs der Chaiser anhangundem insigel, vnd durch pezzer
sicherhait dem oftgenanten gotshaus haben wir dienstleichen gepeten
den erbern vnd wirdigen herren kern Eberharten von Waltse
hauptman ob der Ens vnd rogt des selben gotshaus, daz der sein
insigel dar an hat gelegt zu einem ewigen gezeug vnd sicherhait der
yorgenanten Wandlung. Der prief ist geben nach Christ gepurd
drevtzen hundert jar, darnach in dem nevn vnd vierczigistem jar an
sand Merteins tag.
Aus dem Originale zu St. Florian, Pergament mit drei Siegeln. 1. Ein
gespaltener Schild ohne Helm mit einer Binde durch die Mitte: S. IOH ANNES
SCHEKCHO. %. Undeutlich, dem Anscheine nach ein Querbalken durch die
Mitte, auf dessen Mitte ein Pfahl steht 3. Verloren. 4. Das Siegel Eberbarts
too Wallsee ohnehin bekannt.
CLVI.
1349. 23. lovember — Friedrich der Tanpeck und seine Hausfrau Gisela ver-
setzen ihrem Freunde Dietrich dem Beikerstorfer, Margareth, seiner Hausfrau,
ihren frei kaufeigenen Hof tu Wagrein — der Trachterhof genannt — in der
Pfarre Mitterkirchen gelegen, um iSO Pfund Pfenninge Wiener Münze,
ICH Fridreich der Tanpech vnd ich Geissln sein hausfraw
vnd mit vns alln vnsern erben wier veriehen vnd tuen chunt allen
den, di den prief sehent oder hörnt lesen, di nv sint vnd her nach
chumfitig werdent, daz wier ynuerschaidcnleiohen gesaezt haben
vnserm lieben vreunt Dietreichen dem Beikerstorfer vnd Margreten
seiner hausfrawen vnd alln iern erben vnsern hoffe dacz Wagrein}
ist genaatt des Trachter hoff vnd ist gelegen in Müterchircher
pharre vnd ist vnser vreys chauff aygen, vmb anderhalb hundert
phuut phenning wienner munzz hab wier jn den vor geschriben
hoffe gesaezt, der wier gantz vnd gar gericht vnd gewert sein an
alln schaden vnd auch mit allen den rechten vnd nutzen habe wier
in gesaezt, als wier in selber in gehabt haben, ez sei versuecht oder
vnoersuecht, mit holtz, mit velden, mit watde, mit wissmade, swie
daz genautt ist also mit auz genomer red , daz wier des vor genann-
ten satze auf dem vor geschriben hoff dacz Wagrain ier gewer sein
nach landes recht vnd als Satzung recht hat in dem landt in Ö$ter-
1K6
reich. Wer auer daz getan, das in dar an ab gieng rnd schaden mit
recht dar an nemen, den selben schaden scbullen sev haben datz
vns rnd datz aller vnser habe, di wier haben in dem Iandt in Öster-
reich an allev ansprach. Ez schol auch des vor geschriben satze alle
jar jarchleichen lossung sein an sand Merteins tag. Daz dem vor
genantten Dietreichen dem Reikerstörjfer rnd Margreten seiner
hausfrawen vnd allen iern erben disev red vnd disev Wandlung also
stet vnd vntzeprochen peleib von mir vor genantten Fridreichen
dem Tanpechen vnd von alln mein erben, dar vber gib ich in disen
gegenbuertigen prief ze ainem ewigen gezeug versigelt mit meinem
anhangvnden jnsigel vnd mit hern Wetzleins von Erbing anhangvn-
den jnsigel vnd mit hern Larentzens des Öder anhangvnden jnsigel,
der ze den selben zeitten iantrichter in dem Machlandt gewessen
ist vnd mit Otteins des Ymtzinger anhangvnden jnsigel, dew diser
sach alln gezeug sid. Der prief ist geben, do man zalt von Christes
gepuerdt drevtzehen hundert jar, dar nach in dem nevn viertzkisten
jar an sand dementen tag.
Aus dem Original im Museum zu Linz auf Pergament, die Siegel verloren.
CLVll.
1349. 30. November. — Dietmar von Wolfstein und sein Sohn Alber geben dem
Spitale tu St, Florian zum Seelgeräthe das Gut an dem Lehen in der Nähe des
Klosters und das Forstholt.
Ich Dyetmar der Wolfstain vnd mein sun Albrecht vnd all
vnser erben, di wir haben oder noch gewinnen, veriehen offenbar
allen den, dt disen prief sehent oder horent lesen, di nun sind oder
her nach chumftig werdent, daz wir mit wol bedachtem muet zder
zeit, do wir iz wol getun mochten mit gutleichem willen vnser pesten
vreunt vnd all vnser erben haben gegeben dem ersam gotshaus dacz
sand Florian vnd dem spital da selbs recht vnd redleich vnd lauter«
ieich durch Got vnd vnsrer seien vnd alln vnsern vodern vnd vnsern
nachchomen zu einem ewigen selgret ein gut, daz haizt an dem
Lehen vnd ist gelegen nahen pei dem egenanten gotshaus, mit allev
dev, vnd dar czue gehört ze holcz vnd ze veld, gestift vnd vnge-
stipft, versuecht vnd vnuersuecht, daz ich vorgenanter Dyetmar der
Wolfstain han ze lehen gehabt von meinem genedigen herren dem
187
pischolf von Pazzaw, vnd ein holcz, daz ist gelegen an dem farst-
holcz, daz vnser vreiz aigen ist gewesen mit grünt vnd mit holcz
vnd mit allev dev, vnd dar zue gehört mit allen rechten vnd nuczen,
als wir iz innhaben gehabt also beschaidenleich, swer des vorgenan-
ten spitals dacz »and Florian phleger ist» der schol daz vorgenant
leben vnd daz holcz haben in nucz vnd in gwer, als anders dez sel-
ben spital gut, vnd schol den armen leuten ir phrunt da von pez-
zern, als er pest mag. Wer auer ieman vnter vnsern vreunten oder
erben, dar (sie) nach dem vorgenanten gut sprechen wold, der
schol dem oft genanten gotshaus dacz »and Florian vnd dem spital
da selbs geben hundert phunt wienner phenning vnd schol sich dann
dez vorgenanten gutez vnd dez holcz vnterwinden, vnd anders nicht.
Daz disev Wandlung also stet vnd vnuerchert beleih, dar vber gib
ich vorgenanter Dyetmar vnd mein sun Albrecht dem vorgenanten
gotshaus dacz »and Florian vnd dem spital da selbs dissen offen
prief versigelt mit vnserer paider anhangunden insigel, vnd zu einer
pezzern sicherhait hab wir den edlen vnd wierdigen herren kern
Ewerharten von Waltse Hauptmann ob der Ens vnd vogt dez sel-
ben gotshaus dienstleich gepeten, daz er sein insigel dar an hat
gelegt der vorgenanten sach zu einer pezzern stetichait. Der prief
ist gegeben, do man czalt von Christs gepurd dreuezehenhundert
- iar, dar nach in dem nevn vnd vierezigisten jar an sand Andres tag.
Aas dem Original zu St Floriaa ; auf Pergament mit drei Siegeln.
CLVIII.
1349. 13. December. — Die Brüder Jans und Dietrich die Wurmthaler beken-
nen, an St. Florian und das Spital daselbst verkauft tu haben die Hub zu Au
in der Pfarre Keniaten.
Ich Jan» der Wirmtaler vnd ich Bietreich der Würmtaler,
sein prüder vnd all vnser erben, di wir haben oder noch gewinnen,
yeriehen offenbar an disem prief allen den, di in sehent oder horent
lesen, di nu sind oder hernach chumftig werdent, daz wir mit wol
bedachtem mut vnd nach rat vnd mit guiist vnser pesten vreunt vnd
aller vnser erben verchauft haben recht vnd redleich zder zeit, do
wir iz wol getun mochten, vnser luieb dacz au>, di gelegen ist in
Chemmaten pharr, vnd di vnser vnd vnsrer vodern vreiz aigen ist
168
gewesen, mit allev dev, vnd dar zu gehört ze holcz, ze yeld vnd ze
wismad, gestipft vnd yngestipft, versuecht vnd vnuersuecht, wie iz
sei genant mit allen rechten vnd nuczen, als wir iz haben inn gehabt,
dem ersamen gotzhaus dacz sand Florian vnd besunderleich dem
spital da selbs vmb hundert phunt alter wienner phenning, der wir
gancz vnd gar verriebt vnd gewert sein. Wir schullen auch der
selben hueb vnd allev dev, vnd dar zu gehört, gewer sein vor recht
an aller stat, wo dez dem egenanten gotshaus dacz sand Florian
vnd dem spital da selbs dürft geschieht nach lants recht. Nam
auer daz oftgenant gotshaus vnd daz spital dhain schaden daran,
den schullen wir in ablegen vnd widercheren gancz vnd gar, swo
wir in dez abgiengen, daz schullen si haben auf vns vnd auf vnsern
erben vnd allrer vnserer hab, di wir haben in dem lant dacz Öster-
reich. Wer auer iemant vnter vnsern erben oder nachomen, der
recht wolt haben an der egenanten hueb vnd wolt dar nach sprechen,
der schol dem oftgenanten gotshaus dacz sand Florian vnd dem
spital da selbs geben zwai hundert phunt wienner pfenning, vnd schol
sich der hueb vnderwinden vnd schol dann daz gotshaus vnd daz
spital dar auf nicht mer haben ze sprechen. Vnd daz disev wand«
lung vnd der chauf als vor geschriben stet, ewichleichen stät vnd
vnuerchert beleih, dar vber geben wir inn disen offen prief versi-
gelten mit vnserer paiderer (sie) vor genanten prüder Jansen vnd
Dielreichen der Würmtaler vnd mit vnsers öhaim Rügers dez
Staudinger anhangunden jnsigeln, vnd durch pezzer sicherhait dem
oft genanten gotshaus vnd dem spital da selbs haben wier dienst«
leichen gepeten den erbern vnd wierdigen herren hern Ewerharten
von Waltse hauptman ob der Ens vnd vogt dez selben gotshaus,
daz der sein jnsigel dar an hat gelegt zu einem ewigen geezeug vnd
sicherhait der vor genanten Wandlung. Der prief ist geben nach
Christ gepurd dreuezen hundert jar, dar nach in dem neun vnd
vierezigisten jar an sand Luczein tag.
Aus dem Originale cu St. Florian; auf Pergament mit vier Siegeln.
169
CLIX.
1349. 16. Dectmber. Friesach. — Erzbischof Ortolf von Sahburg trägt dem
Archdiakon der oberen Steiermark und Pfarrer Ulrich am St. Veitsberg auf, den
vom Propste Dietmar und dem Convent tu Reichersberg auf die ihrem Kloster
als Patron gehörige Pfarre St, Johann in Kirchschlag (Salzburger Diöcese)
präsentirten Priester Rüg er daselbst einzusetzen, nachdem diese Pfarre durch
den Tod des Pfarrers Ortolf erledigt war.
Der Text stimmt wortlich mit Veränderung der Namen mit nachfolgender
Urkunde, nur mit der Einschaltung:
„Rugerum sacerdotem in persona dilecti in Christo Chunradi
nostre curie notarij, plebani in Purchusa, per librum vt est moris
investivimus".
Orig., Perg. mit HSngesiegeln. Auch Promptaar. Reichersberg. Fol. 80 a.
CLX.
1349. 18. December. Frimch. — Erzbischof Ortolf von Saltburg trägt dem
Archdiakon der oberen Steiermark und Pfarrer Ulrich am St. Veitsberg auf,
den vom Kloster Reichersberg auf die Pfarre St. Jakob zu Lichtenekk, die durch
den Tod des Pfarrers Herword erledigt war, präsentirten Kleriker Johann es
(„Ortolfi sc. filium") daselbst einzusetzen.
Ortolfus Dei gracia sancte SaUzburgensis ecclesie arcbiepis-
copns, apostolice sedis legatus dilecto in Christo Ylrico superioris
Marchie Styrie archidiaeono plebano Montis sancti Viti salutem in
Domino. Präsentatum nobis ad ecclesiam parrochialem sancti Jacob i
in IAechtenek nostre dyoecesis yacante ex morte Herwordi imme-
diati rectoris tllius per dilectos in Christo Dyetmarum prepositum
et capitulum ecclesie Reicherspergensis^ ad quod ius patronatus
illias pertinet, Johannem Ortolf, clericum presencium exhibitorem
per librum vt est moris investirimus de eadem, deuocioni tue man-
dantes, quatenus ipsum vel procuratorem suum eius nomini per te
Tel alium in possessionem corporalem dicte ecclesie inducas et
inductum defendas faciens sibi de ipsius ecclesie fructibus et
pertinentiis integre responderi contradictores et rebelies per censu-
160
ram ecclesiasticam compescendo. Datum Frisaci xv° kal. Januarij
anno Domini Millesimo trecentesimo quadragesimo nono.
Orig., Perg. ohne Siegeln. Auch Promptuar. Reichersberg. Fol. I. XXI a.
CLXI.
1349. — Otto der Hohenf eider stiftet für rieh und seine Brüder zu St. Georgen
im Attergau, wo er wird begraben werden, einen Jahrtag und ein ewiges Licht.
In namen der heiligen und unzertheilten dreyfaltigkeit, dass
ich Otto der Hohenfelder von meiner brüder geschafft wegen und
nach meiner seelen gewissen und von unser beeder haab und nach
rath und mit willen unser beeder erben lediglich geben haben hintz
Sand Jorgi auss unser nutz und gewehr die guter, die hernach
steent, zu einem ewigen seelgeraith uns, unsern Torfordern zu
hülff und zu trost und unser nachkommen und allen glaubigen See-
len ein gut zu Perlhaim, von demselben gut soll man dem pfarrer
geben alle quatember drey Schilling pfenning und Ton dem gut zu
Raydt alle quatember zween Schilling pfenning, der pfenning wer-
den fünf Schilling all quatember, darumb soll ein jeglicher pfarrer
daselbsten zsanet Jörgen, da wir seyn begraben, an dem sonntag
nach der quatember ain schöne vigily singen selb dritter prister,
und soll auch dem gesellen geben zween vnd dreyssig pfenning Ton
den fünff Schilling pfenning und wolt es auch der pfarrer nit bege-
hen, als es gewidmet ist, das sollen die nächsten erben beruffen
und auch die pfarrleuth mit sambt ihn als lang, untzt es der pfar-
rer begeh, wolt er es dann ablassen gehen, so sollen wir die guter
wohl schaffen zu einem andern gottshauss, da man es begeh, auch
haben wir den mittern altar gestüfft mit fünff Schilling pfenning auf
unsern gut daselbsten zu den BäUegkingern und zweintzig pfenning
gen Attersee und zehen pfenning gen St. Margaretken und solt der
zechmeister den altar beleuchten und besorgen mit zwayen schönen
kertzen Ton den fünf Schilling pfenning und soll dess sonntags
nacht nach der quatember Tier schöne kertzen haben auf unsern
grab zu der vigily und dess montags zu den fünff messen und der
altar ist gericht zu den ehren Sand Achazi mit seiner gesellschafft
Sand Ursula mit ihrer gesellsckaft, Sand Dorothea, St. Elisabeth,
St. Maria Magdalena und St. Margarethenf und ist auch die kirch-
161
weyh auf demselben altar und auf St Cathrein aliar dess suntags
in dem antlass, wir haben auch kelch und messgewandt bey dem
altar und haben stufft und Steuer und weissheit auf dem gut zu
den Falckering uns und unsern erben vorbehalten. Wir haben auch
geordnet in dem namen der heiligen und der ungeteilten dreyfal-
tigkeit ein ewiges Hecht daselbsten zSt. Jörgen, da wir begraben, und
darzu haben wir geschafft auf unser müll und auf der sag ein pfund
Pfenning, die gelegen ist ab Attergeydorff und vier Schilling pfen-
ning auf unsern gut zu Linberg, do der Perner aufsitzt, und was
die zwey stuck mehr dient dann die zwölff Schilling pfenning stufft
und Steuer und weissheit, das soll bey uns und unsern erben belei-
ben, wir haben auch geschafft zu Schmidhaimb auf dem klain gut-
lein pey der leisen achzig pfenning auf St. Michaels tag, die soll
ein zechmeister einnemmen und soll ein Wandlung kertzen davon
beraithen zu der liechtmess den eitern Hohenfelder, der soll sie
haben am unser Frauen tag in der hand und soll sie dann geben
zu der pfarr. wir haben auch uns und unsern erben stufft und
Steuer vor behalten auf dem gut zu Schmidhaimb. Wir und alle
unsere erben sollen auch den Schulmeister alle quatember sechs
pfenning geben. Wir wellen auch, dass der pfarrer oder seyn Ver-
weser den brieff und das geschafft alle quatember lasse oder haisse
lefcen den pfarrleuthen auf der cantzl etc. Anno aintausend drey-
hundert neun und vierzigisten.
Hoheneck I. 382. Nach einer corrumpirten Abschrift in den Collectaneis
manoter. ron Reichard S t r e i n.
CLXH.
1349—1375. — Revers des Peter von Helmling, Richters tu Vöcklabruck, über
das vom Abte Heinrich tu Mondsee tu Erbrecht erhaltene Gut tu Sonnleiten.
Ich Peter von Helmling richtet ze den Zeiten %e Vechlach-
pruk vnd mein hawsfraw Chunigund vnd all vnser erben veriehen
offenbar an disem brief allen den, di in sehent, horent oder lesent,
daz wir von dem erbergen herren abbt Hainrick zeMdnnse vnd dem
conuent daselbs geworuen haben daz guet ze Sunnleiten wir vnd
all vnser erben, di yeczund sind oder fftrbaz werdent, mit allen
nutzen, die darzw gehörnt, wesucht vnd vnbesficht ze rechter erb-
sehaft mit sotlaner weschaidenhait, daz wir jn davon dienen schul-
Urkundenbach de* Lande« ob der Enns. VII. Bd. 1 1
162
•
len all iar iarleich siben Schilling pfenning alter wienner mfinss, ein
halb pfunt pfenning an vnser frawen tag. in der sat, vnd drey Schil-
ling pfenning an dem prehentag darnach, war aber daz, daz wir
in den vor genanten dienst nicht gäben auf den vorgenanten tag, so
schol ez sten virczehen tag, vnd schol daz wandl darauf gen secheck
pfenning» vber virczehen tag sechezk pfenning, vber drey virczehen
tag so schol sich daz offt genant guet veruallen haben.
Aus einem Copialbucbe des Klosters Mondsee.
CLXIII.
1350. 3. Jiuer. — Otto der Schneider von Slratxing verkauft zur Tagmesse
im Friedhofe zu Krem* i Pfund Gülten auf seiner Hube zu Straizing.
ICH Ott der Sneider von Streczing vnd alle mein erben verte-
ilen offenbar mit disem brief allen den, di in sehent oder horent
lesen, diu nu lebent oder hernach chunftig sind , daz ich mit wol-
verdachten mut vnd mit gunst vnd gietleichen willen aller vnser
erben vnd auch noch rat rnser pesten vreunt zu der czeit, do wir
izz wol getvn mochten, recht vnd redleich ze chaufen haben gege-
ben dem erbern herren hern Vireichen chapplan ze den czeiten des
charner ze Chrems in dem vreythof vnd allen sein nachchomen, diu
den charner innehabent, ain phunt ewigs gelcz wienner munizz auf
meiner halben hueb, di gelegen ist ze streczing pey der Lauben
zenagst Petrein demSwoben, vnd anderthalb zen&gst Vireichen dem
Weniger, do man alle jar von dyent sechezig phenning wienner
munizz an drey helbling ze rechtem purchreebt an sand Michels tag
in Lyenuelder hof vnder den Weinczirln, vmb neunthalb phunt
phenning wienner munizz, der wir gar vnd gancz gewerd sein. Wir
haben in auch daz vorgenant phunt gelcz gemacht vnd bestet auf
vnser halben hueb vnd auf alle deu, vnd darezue gehört hinden vnd
vor, ze ueld vnd ze dorf, versuecht vnd vnuersuecht. Ich sol auch
vorgenanter Ott der Sneider oder mein erben oder swer di hueb nach
vns inne bat, schulten geben vnd dyen alle jar dem eegenanten hern
Vireichen dem chapplan oder sein nachchomen zu der tagmezze in
dem charner daz selb phunt gelcz zu zwain tegen in dem jar, ein
halbs phunt auf sand Merteinstag vnd ze weinachten ein halbs phunt,
im oder swer vns monet an seiner stat. war auer, daz wir im oder
163
seinen nachchomen daz phunt gelcz nicht engeben noch dyenten an
den vor geschriben tegen, so verueld sich wandet darauf, alz purch-
rechcz recht ist rnd des landes ze Österreich. Wer auch» daz wir
im di vorgenanten gult vnd wandel verczugen an seinen willen vnd
nicht engeben an den tegen, vnd vorgeschriben stet, so so! er vns
oder swer den brief innehat an seiner stat, phenden mit vnserm
gutleichen willn rnd auch mit vnsers gruntherren gewalt oder mit
seins amptmans gewalt di czeit ze streczing so lang, vncz daz er
dienstes vnd wandeis von vns gancz rnd gar gewerd vnd verricht
werd. Vns ist auch verliehen vnd gegeben diu genad, swelichs jars
wir dem selben charner vnd dem chapplan chauffen ein ander phunt
gult auf einem andern guet, da disew gult alz sicher vnd alz gewizz
leit sam auf der obgenanten hueb, des schult wir an irrung sein
nach der czeit» vnd der dienst geuallen ist, an alles geuer. Vnd daz
diu red furbaz stet vnd vnezebrochen beleih, des geb wir im disem
(sie) brief zu einem offen trehund diser sache versigelten mit des
gruntherren insigel vnsers genedigen herren apt Vlreigs des Nuern-
berger di czeit bestetter apt ze Liligenueld, mit des hand wir im
daz vorgenant phunt gelcz bestet haben auf vnser eegenanten hueb,
wan er Stifter vnd storer ist der selben hueb, vnd sind auch geezeug
dier sach der erber herr her Chunrat zu dem mal techent ze Chrems
vnd her Hainreich di czeit richter vnd amptman des vorgenanten
abtes ze Liligenueld mit irn insigeln, wan ich aygens jnsigel nicht
enhan. Der brief ist geben nach Christ geburd drewezehen hundert
jar, darnach in dem funfezigisten jar des negsten suntags vor dem
Prehem tag.
Original ; Pergament, dessen Siegeln verloren, im Archive des Klosters
SehJierbach.
CLXIV.
1350. 4. Jiaaer. — Vermächtnis* der Katharina Turings des Lertz Witwe
Bürgerin von Steyr,
Ich Katrei Turings des Lertz witibe, dem got genad, purge-
rinn ze Steir vergich vnd tun chunt allen den, di den brief ansehent
oder horent lesen, daz ich mit wol verdahtem mut zu der zeit, do
ich ez wol getan mocht vnd auch pillich tun scholt, mein geschaft
also geschaft han, als ich wil, daz ez stset beleih, ob ich nicht sein
164
schol. Ich schaffe meinn Weingarten dacz Ringeltal in der Wa-
chawe gelegen Friderichen dem Schüler meiner swester sän, daz
man in do mit in ain chloster pring. Ich schaffe meinn zehent datz
Hautzenbach vnd die Ofenhub meiner swester chindern. Ich schaffe
mein hueb auf dem Pirchasch hintz sant Gilgen vmb ain ebigs licht»
vnd liezze man daz aber gen, so sol si gevallen ebichleich ze Ger-
sten in die oblei. Ich schaffe mein hueb datz Paumberg dem gotz-
haus ze Tauershaim vmb ain ebigs licht vnd zu dem werch. Ich
schaff die hueb datz Twerichöde hintz Gleunch in die oblay vmb
ainen ewigen iartach. Ich schaffe mein hueb datz den Chötern Ete-
peten meins wirtz swester vntz an iren tode vnd nach irem tode
hintz sand Florian in das spital. Ich schaff di hofstat pei Symonn
in dem grünenort vnd mein chravt g&rtten dem spital ze Steir. Ich
schaff funzehen pfunt pfenning hintz Garsten in die oblay vmb ainn
ewigen iartach. Ich schaffe meiner swester Alhaiden daz Tirnstatn
funzehen pfunt pfenning. Ich schaffe Katrein meiner swester tochter
datz Tirnstain aht phunt pfenning. Ich schaffe swester Agnesen der
Harnnvarstinn datz Ibbs aht phunt pfenning. Ich schaffe vierzehen
phunt pfenning in daz spital ze Lintz. Ich schaffe mein bruder hern
Maystolnen funzehen phunt pfenning vnd dieselben pfenning sol
man nemen von meim haus datz Steir. Daz daz alles also Staat vnd
vnzerbrochen behalten werd, gib ich obgenantev Katrei den brief
versigelt mit der stat insigel ze Steir vnd ist geschehen, do man
zalt von Christes geburtte drevzehenhundert iar vnd darnach in dem
f&nfczichistem iar daz mantags vor dem Prehentag.
Original auf Pergament Das Siegel abgeschnitten. Museum zu Linz.
CLXV.
1350. 25. Jlaner. Bims. — Gütertheüung zwischen dm Brüdern Reinprecht und
Friedrich von Walsee van Ens.
Ich Reinprecht vnd Fridreich prueder von Walsse von Ens
veriehen offenwar vnd tuen chunt allen den, di disen prief sehent,
lesent oder horent lesen» die nu lebent oder hernach chumftich sind,
daz wir mit wolbedachtem muet vnd mit gutleichem willen vnd auch
nach rat vnserr pesten vrewnt ze der zeit, do wir ez wol getuen
mochten, recht vnd redlich getailt haben also beschaidenlich, daz
16S
nrir vorgenantem Reimprechten vnd meinen erben mit rechtem tayl
ist geuailen die vestt Schaernstain mit alle dew, vnd dar zw gehört,
swie so daz genant ist ynd dar zu di rischwaid auf der Lawtoch an
den zehent ze Lochchirichen vnd den hof ze Gastaig vnd die hueb
an der Strazz vnd swaz dar zw gehoert, als wir daz von den Rorern
ee haben gechaufft, daz mit rechtem tayl ist geuailen zu der vest
gen ort. Dar zu ist mir gevallen mit rechtem tayl die vestt
Sewsenekk mit alle dew, ynd dar zu gehört, swie so daz genant
ist Mier ist auch dar zif geuailen alles daz gut, daz wir ze
Larich gehabt haben, daz pei der stat ze Ens ist gelegen, Swie
so daz genant ist, ynd die guetel zwischen den wazzern gelegen,
daz gut ze Hetffenberch mit alle dew, ynd dar zw gehört, swie so
daz genant ist; ynd dar zu ist mir geuailen der hof ze Vbensee pei
Lengpach gelegen mit pawe ynd zehenten ynd mit alle dew, so dar
vif gehört Die vorgenanten zwo vestte Schaernstain vnd Sowsenekk
mit alle dew, so dar z# gehoert, ez sein forste, wald, sä, vliez-
lunde wazzer, vischwayd, wismad, aecher, in vrbar, ze holcz, ze
veld vnd ze dorff, ez sei gestuft oder vngestifft, versfleht oder
tnuersoecht oder swie so daz genant ist vnd owch mit sampt den
vorgeschriben guetern, die dar auf sint getaylt, ist mir vorgenan-
tem Reimprechten von Walsse vnd meinen erben geuailen an ainem
tayl; da engegen an dem andern tayl ist mir vorgenantem Frid-
reichen von Walsse vnd meinen erben recht vnd redlich geuailen
die vestt Ort in dem Trawnse gelegen mit alle dew, so dar zu gehört
als wir dar vber besunder prief haben von vnsern oehaimen von
Rauhenstain vnd von Winchel, mit dem vorgenantem zehent ze
Lochchirichen vnd den hof ze Gastaig, die Hueb an der Strazz, daz
dar auf ist getailt, als vor geschriben stet vnd dar zw die vestt
Swnerowe vnd swaz dar zw gehört; vnd dar zw ist mir geuailen die
vestt Herttenstain vnd swaz dar zwe gehSrt. die vorgenanten drey
vestt Ort, Sumerow vnd Herttenstain an dem andern tayl ist mir
Fridreichen von Walsse vnd meinen erben geuailen mit alle dew,
vnd dar zu gebort, ez sein gerichtt, forstt, wald, sft, vliezzunde
wazzer, vischwaid, wismad, aecher, ze holcz, ze feld vnd ze dorff,
ez sei versuecht oder vnuersuecht oder swie so daz genant ist, als
hie vor verschriben ist also mit auzgenommen red, swaz ich e genan-
ter Reimprecht von Walsse vnd mein erben haben verlehencz guetes,
daz zu den zwain vnsern e genanten vestten Schaernstain vnd Sow-
166
senekk an ainem tayl gehört, ez sein manlechen oder chirichlehen,
die so] mein prueder Fridreich vnd sein erben mit vns haben vnd
leyhen. Swaz ich dann ee genanter Fridreich von Walsse vnd mein
erben haben verlehencs guetes, daz zu vnsern drin vestten Ort,
Sumerow vnd Herttenstain an dem andern tayl gehört, ez sein man-
lehen oder chirichlehen, die sol mein prueder Reimprecht vnd sein
erben mit vns haben vnd leihen. Daz diser tayl vnd di sach also
paidenthalben von vns vnd allen vnsern erben sUet vnd vncze-
brochen beleih, dar vber gehen vnd bestaetten wir disen offenn
prief zu einem ewigen warn geczewgen diser sach mit vnsern anhan-
gunden insigiln bestaetigtt vnd durch pezzer sicherhait mit vnsers
lieben vetern Eberharts von Walsse von Lincz, Eberharts vnd Hain-
richs von Walsse von Drosendorf anhangunden insigeln vnd mit
vnsers lieben oehaims Johansen von Chappelln, vnsers oehaims
Perichtolts von Losenstain insigeln vnd dar zu mit vnsrer ritter vnd
diener insigeln, kern Weycharts von Pernowf kern Wallhers vnd
kern Hansen pruedern von Sowsenekke vnd Perichtolts Scheuolts*
di pei dem tayl sint gewesen. Geben ze Ens nach Christi gepurde
dreuczehen hundert jar, dar nach in dem funfczkisten jar an sand
Pauls tag, als er bechert warde.
Aus dem Original im Schlosse iu Kferding auf Pergament, mit elf ange-
hängten Siegeln, von welchen aber nur drei ziemlich gut erhalten sind.
CLXVI.
1350. 2. Februar. — Gertrud Widtnerin stiftet tum Gotteshaus Altenburg
3 Schilling Gülten zu einer Wandlungskerze und einen Jahrtag für sich und
ihren sei. Gatten Friedrich.
Ich Getraud die Widmerin vnd alle mein erben wir veriehen
das ich gegeben han dem gotshauss datz Altenpurg
ain guet genant das Leubeinslehen vnd ist drei Schillings gelts
wienner munss, fünf vnd viertzig an sand Jorgentag vnd fünf vnd
viertzig phenning alter wiener munss an sand Gilgentag vnd ist
auch das vorgenant guet vnser freiss aigen gewesen vnd ist gelegen
in Plasenstainer pharr vnd auch mit allen den rechten vnd nutzen
hab wir ietz dem vorgenanten gotshauss gegeben, als wir ietz selber
in gehabt haben — also beschaidenleichen, das man vmb sechzig
Pfenning kauffen sol alle jar jarleichen an vnser frauentag ze der
167
liechtroess, wer zechmaister ze denselben zelten datz Altenburg ist,
wax ze ainer Wandlung khertzen vnd viertzig pfenning sol man vns
opfern mir vnd meinem wirt Fridrichen dem Widmer demgot genad,
wan vnser jartag ist, vnd sechzehn so! man dem pfarrer geben, das
man vns beiden vigili singe an ynserm jartag abent. Wil aber der
pfarrer datz Altenburg des nicht tun weder vigili noch mess singen;
so sol der zechmaister datz Altenburg den dinst vnd das gelt ein-
nemen vnd sol dem gotshaus wax darumb kauffen zu dem Hecht.
Wir offen auch mer, das wir vnsern gnedigen treuen landvogt den
erbern berrn von Capein Herrn Hansen vnd sein erben des gebeten
haben, das er sein anhengend insigel an den brief gelegt hat —
wan wir aigens insigel nicht gehabt haben, vnd sol auch dem gotshaus
des ehegenanten guets hern vnd scherm vnd ewiger vogt sein vnd
gewer. — Der brief ist geben — drei zehenhundert jar darnach in
dem fünfzigsten jar an vnser frauentag ze der liechtmess.
Urbar, der ehemaligen Pfarre Altenburg (saec. XVI.), in Privathandel!.
CLXVII.
1350. 2. Februr. — Ulrich, Pfarrer der St. Jakobskirche tu Hohenberg t
reversirt die Stiftungen Jakobs des Pfarrers tu St. Gilgen und Walchuns,
des vorigen Pfarrers tu Hohenberg bei dieser Kirche.
Ich Vlreich die zeit pharrer Sand Jacobs chirichen ze Hohen-
berch vergich vnd tvn chunt allen den, di disen brief sehent oder
horent lesen, daz der erber man her Jacob zv den Zeiten pharrer
datz Sand Gyligen mit wo! bedachtem mvt vnd mit zeitigem rat zv
der zeit, do er daz wol getvn mäht, durich seiner sei vnd aller sei-
ner vadern vnd nachchomen sei hail willen reht vnd redleich seines
aygenhaften erbgutes lediehleich gegeben hat seinen Weingarten
gelegen ze Sözz in dem Sighartstal, do man alle iar von dienet ainen
emmer perchrehtes vnd sehs wienner phenning zv mittervasten den
herren von Gemnik, der egenanten chirichen ze Hahenberch zv
ainem ewigen selger&t mit allem rehten, als er den hat gehabt in
perchrehtes gw£r. Iz hat auch der erber man her Walchvn vor mir
pharrer ze Hahenberch durich seiner sei willen auch lediehleich
gegebn seinen Weingarten gelegn ze Pyestnik in Werhselrayn, do
man alle iar von dienet dem pharrer ze Engelschalichsveld zwen
168
emmer ze perchreht vnd ain vasschanch hven vnd ainen phenninch
an Sand Philippes tag des vorgenanten Sand Jacobs gotshaus ze
Hahenberch also mit ausgenommener beschaidenhait, daz icb ege-
nanter Vlreich oder swer nab mir pbarrer der oftgenanten Sand
Jacobs cbirichen ist, den vorgeoanten herren paiden kern Jacobn
vnd hern Walchvnen von den varbenanten Weingarten ainen ewigen
iartag begen scbol alle iar an sand Katreyn tag mit sebs priestern,
des abvndes vigilig singen vnd des roargens seimesse vnd die zech-
chertzen da pei prinnen, vnd sol auch der pbarrer des tages armen
leuten tailen zwen metzzen waitzz zv almosn gepachen vnd ainen
emmer weines vnd igleicbem priester zwelif pbenning gebn. Vnd
von swelbem pharrer der varbeschriben iartag oder daz almvsn wvrd
gesavmet, so schulten der pesten purger ze sand Giügen vier vnd
vier ze Hahenberch sich der ebenanten Weingarten vnderwinden,
vntz allev savmung werd gepezzert Ynd gib dar vber disen brief
versigelten mit meinem jnsigel vnd mit des egenanten hern Jacobs
jnsigel vnd mit hern Dietreichs vnd hern Stephans der herren von
Hahenberch insigeln, mit der willen vnd gvnst sih allev sache gentz-
leich hat gewandelt. Der brief ist gebn nah Christburd vber tau-
sent iar, drevhundert iar, jn dem fvnftzigisten iar an vnser vrawen
tag zv der liehtmesse.
Original auf Pergament zu'Gschwendt mit drei Siegeln, eines fehlt
CLXVIII.
1350. 2. Februar. — Ulrich von Capellen schenkt dem Kloster Pulgarn die
Fuckweide auf der Gusen zu St. Georgen.
ICH Virich vann Capellnn vnnd all meine erben veriehen
öffentlich mit dem brieff allen den, die jnn sechent lesen oder hören
lesen, die nun lebent oder hernach khunfftig sündt, das wier mit
wolbedachtem muett zu den zeitten, da wier es woll gethuen inech-
ten, durch gott vnnd durch vnnser seellen haill willen vnser lieben
styfft dem closter zu Pulgarn den frauen vnd den herrn daselbs
geben haben vnser vischwaidt jnn der Gusen zw St Jörgen von der
müll daselb, die zw St. Jörgen am griess leit, vnntzt in die Thonaw,
ganntz vnnd gar ebigclich vnnd freilich mit allem dem, vnnd dartzue
gebort versuecbt vnnd vnuersuecht, den vorgenandten geistlichen
169
leuthen zw pesserung jerer phriendt ynnd das sy dieselben visch-
waidt nutzen sollen vnnd hinlassenn, wem sy wellenn ynnd niessen
sollenn, so sy am allermaisten mügenn. Ich soll auch ich vor-
genandter Virich von Capellnn vnnd all meine erben nach der vor-
genandten vischwaidt zw St Jörgenn nimbermehr khainen zuespruch
haben, ynnd sein auch der sach, alss in dem brieff geschriben stet»
desselbigen closters zu Bulgarn recht gwer vnnd scherm föer alle
annsprach, ynnd dass die red ynnd die sach, die jn dem brieff
geschriben stet, also statt ynd ynzerbrochen beleihe, darüber so
gib ich yorgenanndter Virich von Capelln föer mich ynd all meine
erbenn den brieff versigilt mit meinem jnnsigll ynnd mit des erbaren
khnechts jnnsigill Steffeln* des Holtzer, so der sach zeug ist mit
seinem jnnsigill. Der brieff [st gebenn nach Christy gebuerdt drey-
zechen hundert jähre, darnach jnn den funfltzigisten jähren ann
ynnser frauen tag zu liechtmess.
Aus einem vidirairten Papiercodez vom 7. Mai 1632 zu St. Florian.
CLXIX.
1350. 3. Februar. — Ott der Verber, Bärger tu Krem; verkauft $ein Gut tu
Rohrbach nächst der Kirche, welches er vom Kloster tn Lehen trug, dem
Spitale tu St. Florian,
Ich Ott der Verber burger ze Chrems vnd mein hausvraw ver
Chunigund vnd mein toeher ver Margret vnd mein mäter ver
Diemut vnd ich Jans sein prüder ynd all ynser erben, di wir haben
oder noch gewinnen, veriehen ynd tun chunt offenbar an disem
prief allen den, di in sehent oder horent lesen, die nu sind oder
hernach chumftig werdent, daz wir mit wol bedachtem mut vnd nach
rat vnd mit gunst aller ynsrer vreunt vnd erben yerchauft haben
recht ynd redleich zder zeit, do wir iz wol getun mochten ynser
guet daez Rarbach, daz gelegen ist zu nagst pey der chirhen ynd
daz ynser rechcz erb ist gewest vnd daz wir ze leben haben gehabt
von dem ersam gotshaus daez sand Florian, mit allev dev, ynd
dar zu gehört ze holez vnd ze veld vnd ze wismad, gestipft vnd
vngestipft, versuecht vnd vnuersuecht, wie iz sey genant mit allen
rechten vnd nuezen, als wir iz haben inn gehabt, dem selben gots-
haus daez sand Florian vnd besunderlich dem spital da selbs vmb
170
segs vnd dreisich phunt alter wienner phenning, der wir gancs ynd
gar vericht ynd gewert sein. Wir schulten auch des selben gucs
ynd allev dev, ynd dar tu gebort, gewer sein yor recht an aller stat,
wo des dem egenanten gotshaus dacs sand Florian ynd dem spital
da selbs dürft geschiebt nach lants recht. Nim auer das oftgenant
gotshaus ynd das spital dbain schaden dar an, den schollen wir in
ablegen ynd widerchern gancz ynd gar. Swo wir in des ab giengen,
das scbullen si haben auf vns ynd auf ynsern erben ynd allrer
ynsrer hab, di wir haben in dem lant das Österreich. Wer auer
ieman ynter ynsern erben oder nachchomen, der recht wolt haben
an dem egenanten gut ynd wolt dar nach sprechen, der schol dem
oftgenanten gotshaus ynd dem spital geben sechesig phunt wienner
phenning ynd schol sich des guets ynterwinden ynd schol dann das
gotshaus ynd daz spital dar auf nicht mer haben se sprechen. Vnd
das disey Wandlung ynd der chauf st&t ynd ynuerchert beleih» dar
vber gib ich vorgenanter Ott der Verber disen offen prief versigel-
ten mit meinem anhangundem insigel, wand auch mein muter ynd
mein prüder nicht aygens jnsigel habent, verpindent si sich vnder
meinem jnsigel, di vor, genant Wandlung st&t pehalten, diser sach
sind auch czeug Ott der Pulsinger, Dietmar der Wolfstain. Vnd
durich pezzer sicherhait dem oft genanten gotshaus vnd dem spital
haben wir dienstleichen gepeten den erbern ynd wierdigen berren
kern Ewerharten von Walsse hauptman ob der Ens ynd vogt
des selben gotshaus, daz er sein jnsigel dar an gelegt hat su einem
ewigen geeseug der vor gescriben Wandlung. Der prief ist geben
nach Christ gepurd vber dreuezen hundert jar, dar nach in dem
fumfezigisten jar an sand Blasens tag.
Aus dem Originale su St Florian auf Pergament Eberhards voo Wallsee
Siegel hängt, das andere abgefallen.
CLXX.
1350. 18. Februar. — Heinrich der Chemnater versetzt mit Einwilligung seiner
Hausfrau Margareth und Agnesens, Dietrich des Tanners Schwester und ihrer
Söhne Jakob und Karl dem Propste Janns von Waldhausen um 32 Pfund ein
Gut, genannt zu dem Langen, in der Pfarre Müntbach.
Ich Hainreich der Chemnatter vnd ich Margret sein haus-
fraw vud mit vns alln vnser erben, wir veriehen ynd tuen chunt
171
allen den, di den prief sehent oder bfrent lesen, das wir mit wo)
pedachtem muet vnd mit guetleichem willen vrown Agnesen, Biet*
reich* des Tanner swester9 vnd auch mit willen ir sün paider
Jacobs vnd Charleins, vnd auch aller ir chinder, swie di genant
sind, ynd auch mit gonst aller vnser erben vnd auch nach vnser
pesten vrewnt rat cze den czeiten, do wir iz mit recht wol getuen
mocht, daz wir vnverschaidenleichen, recht vnd redleichen, an als
gever cze rechttem phant gesatzt haben dem erbern geistleichem
wierdigen kern probst Jansen datz Walthausen vnd sein nach
chommen vnd auch dem couent da selber ain gut, ist genantt dacz
dem Langen, vnd ist gelegen in Münspecher pharre9 vnd ist auch
daz selb gut vnser vreys aygen, vnd auch mit allen den rechtten
vnd nutzen habe wir ins gesatzt, als wir iz selber in gehabt haben,
ez sei versuecht oder vnversuecht, ez sei gestifft oder vngestifft,
mit holtz, mit velden, mit wissmaden, swie daz genant ist, vmb zwai
vnd dreizzig phfint phenning wienner mfintzz, der wir gantz vnd
gar gericht vnd gewert sein an allen schaden, also peschaidenleichen,
daz wir des vorgenantten aygens vnd des vorgeschriben satze ir
gewer sein nach landes recht vnd als satzuung recht habent in dem
lande in Österreich an alln wider red vnd an alln ir mfie; wer auer
daz getan* daz in mit recht dar an ab gieng vnd schaden mit recht
dar an nemen, den selben schaden schulten sev haben datz vns vnd
datz aller vnser habe, di wir haben in dem landt in Österreich
oder anders swo, an allev ansprach vnd an alln chrieg. Vnd dar
vber, daz dem vor genantten erbern herrn probst Jansen datz
Walthausen vnd sein nachchommer vnd auch dem couent dasel-
ber disev red vnd disev Wandlung also stet vnd vnd (sie) vnze-
prochen peleib von mir vor genantten Hainreichen dem Chemnatter
vnd von meiner ee genantten hausfrawn Margreten vnd auch von
mir vor genantten Agnesen vnd auch von mir vor genantten Jacoben
vnd Charlein vnd von alln vnsern erben, dar vber geb wir in disen
prief versigelt mit vnsers lieben vreuntz anhangvnden jnsigel Diet-
reichs des Tanner. wann wir selber aygens insigels nicht gehabt
haben cze der selben czeit, vnd wir in sein mit allra vleiz gepetten
haben, daz er sein insigel daran gehangen hat, ynd ist auch diser
sach da mit gezeug, vnd mit des erbern ritter hern Welzleins von
Srbing anhangvnden insigel vnd mit des erbern ritter hern Laren-
txens des öder anhangvnden insigel, cze den selben czeiten
172
landrichter in dem Machlandt gewessen ist, dev diser sach paide
gezeug sind. Der prief ist geben, do man czalt von vnsers Hern
Cbristes gepuerd drevtzehen hundert jar, , dar nach in dem furaft-
cziksten jar des phintztags in der gantzen vastwochen.
Aus dem Originale im Linzer Musäum auf Pergament, mit den Spuren der
drei verloren gegangenen Hingesiegeln.
CLXXI.
1350. 18. Februar. — Heinrich der Chemnater und seine Freunde perkaufen
ihr frei eigenes Gut, genannt tu dem Langen in der Mümbacher Pfarre an das
Kloster Waldhausen,
Ich Hainrich der Chemnatter vnd ich Margret sein hausfiraw
vnd mit yns alln vnser erben wir veriehen vnd tuen chvnt allen den,
di den prief sehent oder hörnt lesen, di nv sind vnd hernach chumff-
tig werdent, daz wir mit wol pedachten mfiet vnd gutleichem willen
vrown Agnesen Dietriechs des Tanner swester vnd auch ier sin
paider Jacobs vnd Charleins vnd auch aller ierren chinder, swie
di genant sind, vnd auch mit gänst aller vnser erben vnd auch nach
vnser pesten vrewnt rat ze den zeitten, do wir iz wol mit recht
getuen möehtten, daz wir vnverschaidenleichen recht vnd redleicheo
ze chauffen geben haben dem erbern herren probst Jansen datz
Walthausen vnd sein nachchommern vnd auch dem conuent dasel-
ber vnd auch dem vorgeschriben gotzhaus datz Walthausen ain gut
ist genant datz dem Langen vnd ist gelegen in Münspecher pharre
vnd ist auch dazselb gut vnser vreys aygen gewessen vnd auch mit
allen den rechten vnd nutzen habe wir ins geben, als wir iz selber
ingehabt haben, ez sei versuecht oder vnversuecht, ez sei gestifft
oder vngestifft mit holtz, mit velde, mit wismade, swie daz genantt
ist, vmb zehenthalben phunt phenning vnd vmb tzwen vnd dreizzig
Pfenning wiener münzz, der wir gantz vnd gar gericht vnd gewert
sein an alln schaden also mit auzgenomer red, daz wir des vor-
genantten chauffs vnd des vorgeschriben aygens ir gewer sein nach
landes recht vnd als aygen recht habent in dem laudt in Öster-
reich an als gever. Wier offen auch mer an disem prief, daz wir
vns des ee genantten gutz datz dem Langen ewichleichen ze ver-
zieht getan haben vnd auch alln erben in offner lantschran vor
173
erbern rittern vnd cbnetten ze den zeitten, do wir iz mit reeht wol
getoen mochten, daz wir noch vnser erben chain ansprach noch
chain reeht nimmer mer daran haben schallen in chainr stat nicht,
daz. lob wir mit ynsern trewn stet pehalten an als gever, Ynd dar-
yber, daz dem yorgenantten erbern herren probst Jansen datz
Walihausen ynd dem couent daselber disey red ynd disev Wand-
lung also stet ynd ynzeprochen peleib von mir yorgenantten Hain-
reichen dem Chemnatter ynd von meiner eegenantten hausfrawn
Margreten vnd auch von mir yorgenantten Agnesen vnd von mir
yorgenantten Jacobs vnd Charleins vnd von alln ynsern erben, dar-
yber geb wir in disen prief versigelt mit vnsers lieben vrevntz
anhangunden insigel Dietreichs des Tanner, wann wir selber aygens
insigels nicht gehabt haben ze derselben zeit, ynd wir in sein mit
allm yleizz gepetten haben, daz er sein insigel daran gehangen hat,
ynd ist auch diser sach damit gezeug, ynd mit des erbern ritter
hern Wetzleins von Erbing anhangvnden insigel ynd mit des erbern
ritter hern Larentzens des öder ze denselben zeitten lantrichter
in dem Machlandt gewessen ist, anhangvnden insigel, dev diser
sach paide gezeug sind. Der prief ist geben, do man zalt von vnsers
herren Christes gepuerdt dreutzehen hundert jar, darnach in dem
fumftziksten jar, des phineztags in der ganezen vastwochen.
Aus dem Originale des Klosters Waldhausen, auf Pergament, die Siege]
Terloren.
CLXXII.
*
1350. 83, Febriar.— OrafChunrai von Schaunberg verleihet dem Herrn Ulrich
von Pergau den Hof tu Sictendorf.
Wir graf Chunrat von Schawnberch veriehen vnd tön chunt
allen den, di disen -brief lesent oder horent lesen, di nu leben t vnd
her nach chunftich sint, vmb den hof gelegen ze Siezendorf vnd
vmb allez daz, daz dar zV gebort ze velde vnd ze dorff, ez sey
gestifft oder vngestifft, versucht vnd vnuersucht, swi so daz genant
ist, den der erber herr her Vlreich von Pergaw von vns ze lehen
hat/ daz wir dem selben herren Vlreich von Pergaw die genade
getan haben vnd tun auch mit disem brif, daz wir im vnd seinen
erben payden s? nen vnd tochtern den vorgenanten hof vnd swaz
dar zv gehört, als ez allez von alter her chomen ist, recht vnd
174
redeleichen verüben haben zv rechtem lechen nach dez landes
recht ze Österrich also, daz der selb her Vlreich von Pergaw
vnd alle sein erben baidew sH ynd töchter sfilu furbaz mit dem
eegenanten hof vnd mit allew dew vnd dar zf gehört, ledichlichen
ynd freylichen allen iren frümen schaffen, yerchauffen als lehens
recht ist ynd dez landes recht ze Österreich. Vnd sein auch wir
ynd vnser erben ynuerscbaidenlichen dez obengenanten hofs ynd
allez dez, ynd dar zf gehört, hern Vlreichs von Pergaw ynd seiner
erben baydew sfin ynd töchter recht leben herren ynd gewern
ynd scherm, als lehens recht ist ynd dez landes recht ze Öster-
rich. Vnd daz dise lehenschaft furbaz also stftt ynd vnzerbrochen
beleih, dar ober geben wir in disen brief ze einem waren sichtigen
vrchünd diser sache yersigeiten mit vnserm jnsigel ynd mit ynsers
brüder jnsigel brüder Heinreichs graf von Schaümberch Sand
Johans Ordens, der diser sache gezeQg ist mit seinem jnsigel. Diser
brief ist geben nach Christes gepürtt drewtzehen hundert jar, dar
nach in dem fumftzigistem iar an sand Mathias abend.
Aas dem Originale zu Gschwendt, auf Pergament, blos mit dem Siegel
des Lehensherrn, das andere abgefallen — ein blosser Helm mit zwei gegen
einander gekehrten Hörnern.
CLXXffl.
1350. 24. Februar. — Dietmar der Engelpoltstorfer mit seinen Kindern und
Wernhart der Alhartinger versetzen die Hube zu Mitterperbing in der Oftc-
ringer Pfarre dem Spitale zu St. Florian.
Ich Dyetmar der Engelpoltstorfer vnd mein sin Pridreich,
Salomon vnd Reicher vnd mein töchter Chlar vnd Katrey ynd jch
Wernhart der Alhartinger ynd all vnser erben, di wir haben oder
noch gewinnen, veriehen ynd tun chunt offenbar an disem prief
allen den, di in sehent oder horent lesent, di nu sind oder hernach
chumftig werdent, daz vns des not ist geschechen ynd dürft, daz
wir nach rat ynsrer pesten yreunt yerseczt haben vnser vreiz aygen»
die hueb dacz Mitter Perhing, di gelegen ist in Offteringer pfarr
mit alle dev, vnd dar zu gehört ze holcz ynd ze veld, gestipft ynd
vngestipft, gepaun ynd vngepavn dem ersam gotshaus dacz sand
Florian vnd dem spital da selbs vmb hundert phunt wienner phen-
ning, der wier gancz ynd gar verriebt ynd gewert sein. Wier schul-
176
len auch dez saczes gewer sein ze hof vnd ze tayding, swo dez
dem vorgenanten gotshaus dacz sand Florian vnd dem spital da
selbs dürft geschichet an als gever. Geschech awer daz, daz vnsrer
vreunt dhainer auf stuend vnd wolt daz ersam gotshaus vnd daz
spital an sprechen vmb di vorgenanten hueb, daz schullen wir in
aus richten vnd für aev sten an allrer stat, wo dez dem ersam gots-
haus vnd dem spital dürft geschieht, di weil wir leben. Dar nach
chom ein vnsrer erben, der pezzer recht wolt haben zu dem vor-
genanten gilt, der geb dem egenanten gotshaus dacz sand Florian
?nd dem spital da selbs hundert phunt gewiger wienner phenning
an sand Jacobs tag vnd ziech sich dar zu. All di weil daz nicht
geschieht, so schullen si daz egenant gut haben in nuez vnd in
gewer vnd von vns vngelost ewichleich in rechter saez gewer, als
recht ist in österich* vnd waz si dez selben guts nizzent, di weil
vnd iz nicht gelost wirt von vnsern nachchomen, daz sol vnsern
vodern vnd vns sein ein ewiges selgrdt. Vnd daz di Wandlung vnd
der saez, als vor gescriben stet, ewichleich stset vnd vnuerchert
beleih, Dar vber gib ich vorgenanter Dyetmar der Bngelpoltstorfer
disen offen prief versigelten mit meinem anhangunden jnsigel, vnd
wand ich vorgenanter Wernhart der Alhartinger nicht aygens jnsi-
gel han, verpint ich mich vnter meine swagers Dyetmar* dez
EngelpoUstorfer jnsigel, die vorgescriben Wandlung stset pehalten,
vnd durch pezzer sicherhait dem oftgenanten gotshaus vnd dem
spital haben wir gebeten Philippen den Alhartinger, daz der sein
jnsigel an seinen schaden dar an hat gelegt zu einem geezeug der
vorgescriben Wandlung. Der prief ist geben nach Christi gepurd
vber dreuezehen hundert jar, dar nach in dem fumfezigistem jar an
sand Mathias tag.
Aus dem Originale zu St. Florian, auf Pergament mit zwei Siegeln. Der
Engelpoltstorfer hat einen von oben gespaltenen Schild ohne Helm, auf dem
drei Rosen im Dreiecke stehen; der Alhartinger einen rechts springenden
Fuchs. — Von dem nfimlichen Datum ist auch ein Kaufbrief über dasselbe Gut,
ganz gleichlautend mit dem obigen, mit dem Unterschiede, dass Dietmar und
die Uebrigen bekennen, den Hof um 32 Pfund verkauft zu haben.
176
CLXXIV.
1350. 24. Februar. — Ulrich der KaUer verkauft dem Spital tu St. Florian
das Gut tu Erleich tu Nesselbach.
Ich Vlreich der Chaiser vnd mein hausfraw ver Christein
vnd all vnser erben, tli wir haben oder noch gewinnen, yeriehen
vnd tun chunt offenbar an disem prief allen den, di in sehent oder
horent lesen, die nu sind oder hernach chumftig werden t, das wir
mit wolbedachtem mut vnd nach rat vnd ganst aller ynserer vreunt
vnd besunderlich Hertneides mein* prüder vnd seiner hausfrawn
ver Sophein vnd allrer irer erben, di si habent oder noch gewinnent
vnd meins swager Jasen (sie) dez Scheken von Styr vnd seiner
hausfrawn ver Agnesen vnd aller irer erben, di si habent oder
noch gewinnent, gutleichem willen verchauft haben recht vnd red-
lich zu der seit, do wir iz wol getan mochten, vnsrev gilt daez
Erleich vnd sint gelegen ze Nezzepach, di vnsers vaters hern Hein-
richs des Chaisers, dem Got genad, vreiz aigen sint gewesen, vnd
sint mich an geuallen an rechtem tail von meinen vorgenanten
geswistreden mit alle dev, vnd dar zn gehört ze holez, ze veld vnd
ze wismad, gestipft vnd vngestipft, versucht vnd vnuersucht, wie iz
sei genant» mit allen nuezen vnd rechten, als wir sev haben inn
gehabt, dem ersam gotshaus daez sand Florian vnd besunderlich dem
spital da selbs vmbachezich phunt wienner phenning, der wir ganez
vnd gar verriebt vnd gewert sein. Wir veriehen auch vnd schollen
der vorgescriben gut vnd alle dev vnd dar zu gehört, gewer sein
vor recht an aller stat , wo des dem egenanten gotshaus daez sand
Florian vnd dem spital da selbs dürft geschiecht nach landes recht.
Nsem auer daz oftgenant gotshaus vnd daz spital dhainen schaden
daran, den schulten wir in ablegen vnd widercheren gancz vnd gar.
Swo wir in dez ab giengen, daz schulten si haben auf vns vnd auf
vnsern erben vnd allrer vnserer hab, di wir haben in dem Lant ze
Österich. Wer auer ieroan vnter vnsern erben oder nachchomen, di
recht wolten haben an den vorgenanten guten vnd dar nach sprechen,
der schol dem oft genanten gotshaus daez sand Florian vnd dem
spital da selbs geben czwai hundert phunt winner phenning, vnd schol
sich der gut vnterwinden vnd schol dann (daz) gotshaus vnd daz
spital dar auf nicht mehr haben ze sprechen. Vnd daz disev wand-
177
hing vnd der chauf, als vor gescriben stset, ewichleichen st&t md
moerchert beleih, dar vber gib ich vorgenanter Vlreich der Chai-
ser disen offen prief versigelten mit meinem vnd mein* prüder
Herine its vnd mit mein* swager Jansen dez Scheken von Styr
anhangunden jnsigeln. Vnd durch pezzer sicherbait dem oftgenan-
ten gotahaus vnd dem spital haben wir dienstleichen gepeten den
erbern vnd wirdigen berren kern Ewerharten von Walsse* haupt-
man ob der Ens vnd vogt dez selben gotshäus, daz der sein jnsigel
dar an hat gelegt zu einem ewigen geczeug der vorgenanten Wand-
lung. Der prief ist geben nach Christ gepurd dreuczehen hundert
jar, dar nach in dem fumfczikisten jar an sand Mathias tag.
Aus dem Originale zu St Florian auf Pergament mit vier schon beschrie-
benen Siegeln.
CLXXV.
1550. 28. Februar. — Hertneit von Weitende bestätigt, da»» er von Herrn
Stephan von Slät für da» Hau» tu Slät 200 Pfund richtig erhalten habe.
Ich Haerineyt von Weizzenekke vnd alle mein erben ver-
gehen vnd tuen chunt offenlich mit disem brief allen den, di in
sechent, lesen oder horent lesen, di nv lebent vnd her nach chumf-
tig werdent, daz vns her Stephan von Slät vnd alle sein erben
verricht vnd gewert habent der zwaier hvndert pfunt gelts, di sev
vns zu dem haus ze Sldt ze chauffen gegeben habent, der hvndert
pfunt pfennig gelts in frbar gelegen sint an verlechentem gfit, vnd
habent auch vns des verricht vnd gewert in paiden pfarren ze Pran-
perch vnd ze Wissmad. Vnd sol auch ieh vorgenanter Bmrtneyd
von Weizzenekke vnd alle mein erben gegen kern Stephann von
Sldt vnd gegen seinen erben furbazz vmb daz gut vnd vmb alles daz,
daz sev vns zu dem haus ze Sldt vnd in paiden pfarren dar zfie,
als vor benant ist, ze chauffen gegeben habent, dhain ansprach
nimer haben, nach dhain voderunge vmb dhainen abganch des güts,
daz vor geschriben stet, ez sey ze veld ader ze dorff, ze holtze,
gestift ader vngestift, versucht ader vnuerschächt (sie), swie so daz
genant ist, denn als vil, swazz vns mit recht vnd mit vrag vnd mit
vrtail an behabt wiert an dem vorgenanten gut, Daz sulle wier ich
vorgenanter Stephan von Sldt vnd mein erben hern Hoertneyden
von Weizzenekke vnd seinen erben auzzrichten vnd wider ehern an
Urknndenbooh dea Landes ob der Eons. VIT. Bd. 12
allen ieren schaden. Vnd des ze einem offen vrchunt geh wier disen
brief versigelt mit vnserm jnsigel vnd mit der erbern herren jnsigeln
kern Fridreichs des Heusler vnd kern Dietreichs von Hokenberch,
die diser sach gezeug sint mit jeren jnsigeln. Der brief ist gegeben
nach Christes gepurd dreutzechen hundert jar, dar nach in dem
fvmftzkistem iar des svntages in der andern vastwochen, als man
singet: Oculi mei semper.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament, nur noch mit dem
Siegel des Hohenbergers.
CLXXVL
1350. 4. April — Die Brüder von Falkenstein, Chalhoch, Ulrich und Hugo
übergeben die Entscheidung ihrer Ztoistigkeit mit dem Bischöfe von Passau
einem Schiedssprüche.
ICH Chalhoch vnd ich Vlreich vnd ich Hang brueder von Val-
chenstain wir veriehen vnd tuen chunt offenbar mit dem brief, daz
wir mit wolbedachtem muet vnd nach rat aller vnserr pesten vreunt
gegangen sein vmb alle vnser auflaeuff vnd chrieg, di wir mit
einander gehabt haben, ez sey vmb vest, vmb erib, vmb mansehaft,
vmb dienaer oder vmb brief oder vmb welcherlay sacb daz sey,
gantz vnd gar hinder den hochwierdigen fuersten vnserm genae-
digen herren bischof Gotfriden ze Pazzawe vnd herrn Chunraien
von Tannberch, herrn Fridreichen von PraUenek} herrn Honten
von Reihenstain, herrn Lienharten von Moerspach, herrn Hansen
von Traten vnd hinder herrn Ludweigen auf dem Stain, also,wazdj
all mit rat dar auz vindent, wo si daz tun oder wenn in dez di muezz
werd, vnd waz sie sprechent vmb all vnser chrieg, ez sey vmb vest,
vmb erib, vmb glueb, vmb brief, vmb manscbaft, vmb diener oder
vmb welherlay sach daz sey, daz schuellen wir allez staet haben
an all widerred vnd verpinden vns auch mit vnsern trewn an aydes
statt, darinn gehorsam (zu) sein an geuaer vnd an all irrung. Wier
veriehen auch, ob in der weil der syben obgenanten herrn ayner
nicht enwaer, ee si vntz gantz mit einander verrichten! dez Got
nicht geb, so muegen di andern sechz ein andern an sein stat
nemen, wer in dar zue geuelt. Vnd der hat denn mit sampt den
andern vollen gewalt ze sprechen vmb vnsern chrieg, alz oben
geschriben stet. Vnd daz allez also staet vnd vnzebrochen beleih,
17*
geben wir in disen brief versigelten mit vnsern anhangunden insi-
geln. Datum dominica quasi modo geniti anno domini M«. CCC.
Qoinquagesiroo.
abgedruckt aus den Monuro. boic. XXXII. 200.
CLXXVII.
1350. 4. April. — Gebrüder Walchun und Friedrich Weiss stiften mit einem
Acker in der Stainpoes eine ewige Messe in der Pfarrkirche tu Ena.
Ich Wolchuen der Weizz vnd ich Fridreich der Weizz, wir
payd prueder, wir veriehen vnd tun chunt allen den, di disen
prief sehent oder horent lesen, di nu lebent oder her nach chunf-
tich werdent, das wir vnsern acher, der gelegen ist in dem Stain-
pozz, babent geben mit wo] bedahtem muet vnd mit guetleihem
willen aller vnser erben zue der zeit» do wir ez wol getun mach-
ten» zue der ewigen mezz, div gestift ist zder pharr for vnser
fraun alter in der abseiten stathalp, also beschaidenleich, daz wir
von dem vor genanten acher raihen vnd gebn schuln ain phunt
phenning geltz alle jar an sant Michelstag, vnd wir den acher
auch inne haben schuln die weil wir payd prueder leben, vnd
wann wir niht ensein, so schol der vor genant acher beleiben
zue ainem ewigen seirat pey dem vor genanten alter. Daz diseu
red also stat vnd vnuerchert beleih, dar vber geb wir egenanten
tzwen prueder disen prief zue ainem sichtigen warn getzeug ver-
sigelt vnd bestat mit vnsern anhangunden insigeln. Vnd zue ainer
pezzerr sicherhait mit dez erbern manns insigel Perchtölt Schef-
foltz, der diser mezz anhefer ist gewesen vnd mit dez erbern
manns insigel Vlreichs dez Funfchircher zue den Zeiten statrichter
ze Ens. Der prief ist gegeben do von Christes gepurt sint ergan-
gen dreuzehen hundert jar dar nach in dem funftzgisten jar dez
nahsten sunntags nach den ostern.
Original auf Pergament mit zwei ziemlich wohl erhaltenen and twei
beechidigten Siegeln im Pfarrarchive zu Ena.
12*
180
CLXXVM.
1350. 15. AprlL Wien. — Herzog Albrecht von Oesterreieh gestattet dem Ulrich
Oechsel und Eiblein Dünne die Stiftung einer Messe in der Spitalkirche tu
Freistadt mit Gütern, deren Eigenschaft er dahin widmet
Wir Albrecht vongottez gnaden hertzogze Österreich, te Steyr
vnd ze Kernden tun chunt mit disem prief, daz wir vnserm getrewn
Vlreich den öchsel vnd Eiblein dez Dünnen bruder ynsern pur-
gern ze der Vreynstat di gnad getan habent, daz si in der capelln
in dem spital ze der Vreynstat ein ewigev messe gestiften mögen
mit der beschaidenhait, daz si dez pbarrer daselbs ze der Vreyn-
stat willen darzu gewinent vnd vmb die vier guter ain hof am
Pülhoff ain hof datz Lest, ain hueb datz Witzleinstorf vnd ain
hüben datz Schellenperch, die der vorgenant Vlreich Öchsel ze
lehen von vns hat vnd die er zu der vorgenanten ewigen messe
durch Got geben hat mit vnserm willen vnd gunst, daz wir die
aigenschaft der selben guter auch durch Got vnd durch vnser vnd
vnserer vordem sei willen zu der selben ewigen messe geben
haben vnd wellen, swer die Vreinstat von vnsern wegen inn hat»
daz der die selben guter dem caplan, der da der vor genanten
ewigen messe verweser ist, von vnsern wegen schirme. Dez geben
wir zu vrchund disen prief versigelten mit vnserm insigel, der
geben ist ze Wienn an phinzstag nach dem sunntag Misericordia
domini nach Christes geburd drewzehen hundert jar darnach in
dem funftzigsten jar»
Orig., Perg. mit Hfingesiegel im StBdttrchire Freistadt.
CLXXIX.
1350. 24. AprlL — Die Brüder Chadolt, Haug und Ulrich von Valkenstein ver-
kaufen dem Kloster Oleink zwei Güter in der Pfarre Haidershofen.
ICH Chadolt von Valchenstainf jch Haug von Valchenstain9
jch Virich von Valchenstain wier drei prüder veriehen offenbar
an disem prief vnd tun chunt allen den, die in sehent, lesent oder
lesen borent, die nv lebent oder hernach chunftig werdent, daz
wier mit wolbedacbtem vnd veraintem muet vnd mit aller vnser
181
eriben guetlichem willen vnd czv der czeit, do wier ez wo] getun
machten, vnsers rechten chaufaigens czwai guet, ains gelegen ze
Hwgting ynd ains dacz dem Gerworten in Hmdershover pfarr mit
alle der, vnd darczv gehört cze holcz ynd czv velde, besucht vnd
vnbesucht oder wie ez benant sei, den eribern ynd geistlichen
leyten abbt Heinrichen ynd der sammung cze Glevnch cze chauffen
haben geben vmb drev ynd twaintzig pfunt pfenning wienner
mvnzz, der wier gantz ynd gar von in gericht ynd gewert sein,
vnd s&llen sev hinfur die selben gut besitzen vnd innehaben mit
rechter aigens gwer, als wier diw selben guter gehabt haben, vnd
allen ieren frum damit schaffen, versetzen, verchauffen vnd wan-
deln damit, wie siw wellen als mit ierem vreim aigen, vnd sein
auch wier der selben guet iern gewern vnd ier scherm an aller
stat für all ansprach, darüber geb wier in disen gegenburtigen
offen prief versigelten mit Vnser dreier aigen anhangunden jnsi-
geln, der geben ist, do von Christi gepurd warn ergangen driw-
tzehen hundert iar, darnach in dem funtzigistem jar an sant Geor-
gen tag.
Das Original auf Pergament mit drei Hfingesiegeln von gelbem Wachs beim
bischöflichen Consiatorium zu Linz. (Im einfachen Schilde der Falke mit aus-
gebreiteten Flugein auf dem dreispitzigen Hügel.)
CLXXX.
1350. 84. April. — Bertholt von Losenstein stiftet einen Jahrtag zu Gieink mit
dem Gut Hag in der Haidershof er Pfarre,
Ich Berchtold von Losenstain vergich offenbar an disem brif
vnd tuen chunt allen den, div in sehent lesent oder lesen horent, div
nv lebent oder her nach chunftich werdent, daz ich mit wolbedach-
tem muet vnd mit aller meiner erben »guetleichem willen vnd czu
der czeit, do ich iz wol getuen macht, meines rechten chauf aigens
ain guet genant im Hag, gelegen in Hwder$houer pharr ob der
$frazz, daz an vnser frowen tag czu der dienst czeit dient ein halbez
phunt neuer wienner phenning vnd czwai heribst huenr vnd czwai
vachsanch huenr vnd fier ch&s, acht phenning werd , vnd dreizzich
ajr ynd steur, ledichleich gegeben han mit alle div vnd dar czue
gehört cze holcz, cze veld, besucht vnd vnbesficht, oder wie iz
182
benant sei mit solcher beschaidenhait, daz siv j&rleich dez nagsten
mantags vor dem aufert tag ain yigili vnd dez nagsten erichtag mar-
gens dar nach ain sei mess singen sullen mir vnd meiner haus-
vrowen froun Margreten vnd allen vnsern erben cze hilf vnd cze
trost. Dar czue sullen siu auch jserleich an sand Jacobs tag in dem
snit ein vigili vnd dez nagsten tags nach ein sei mess singen vnd
vleizzich bitten vmb bern Gundakers sei vom Losenstain vnd vmb
seiner hausvrowen sei froun Annen vnd vmb ir baider erben
vnuerczogenleich. Vnd dacz siv czden baiden vorgenanten t&gen dez
selben gotstdienst dester fleizzig sein, sol man den herren in conuent
jserleich raichen vnd geben czu einem isleichen jartag sechkich (sie)
phenning vom dem selbem guet, vnd dez mantags var dem auffert
tag sol man auch den herren in conuent raichen ein halben emmer
weines, dez der abbt selber trincht, an alle wider red. Vnd sullen
auch div vorgeschriben mess vnd div vigili beseezen mit geleut vnd
mit Hecht, als gewauhait ist, vom dem selben guet. Vnd wo dez
nicht geschieh, oder daz siv dar an saumig wseren, daz sol ich oder
mein erben haben auf dez gotshaus guet, vncz iz wider tan werd
mit irm guetleichen willen. Vnd daz in daz hin für staet beleih vnd
vnverchert, dar vber gib ich vorgenanter Berchtold vom Losenstain
disen gegenburtigen offen brif versigelten mit meinem aygen anha-
nunden (sie) jnsigel vnd bestatteten mit meins vettren jnsigel Diet-
mars vom Losenstain, czu einer ganezen vnd richtigen stsettiebait
der selben sach. Der geben ist, do von Christi geburd waren ergan-
gen dreuezehenhundert jar, darnach in dem funfezigisten iar an
sand Gorgen tag.
Aus dem Originale zu Gleink auf Pergament, die Siege] abgefallen.
CLXXXI.
1350. 0. Mal. — Jans von Capellen bezeugt den Brüdern Rertlein, Seidlein und
Jans den Gaugenbergern, den halben Hof in dem Hag an der Ipf in der Neu-
kircher Pfarre geliehen tu haben.
Ich Jona ton Chappeln vnd alle mein erben vergieb vnd tön
chünd allen den, di disen prief sehent oder horent lesen, di nu lebent
vnd her nach chunftich sind, daz ich mit verdachtem mut ze der
zeit, do ich ez wo! gelun mocht, verlihen han den drin prüdem
183
Bertlein vnd Segdlein vnd Jörnen den Gaugenpergern in vnd iren
erben den halben hof, der do leit auf der Ypphe genant in dem
Hag in Newnchiricher pharr, ze rechtem leben, versacht vnd
vnuersueht, ze holte vnd ze veld, wi so daz genant ist, vnd pin auch
des selben halben hofs ier rechter scherm vnd gewer in vnd iren
erben, wo so in des not geschieht also landes recht ist jn Österich.
Dax di red staet vnd vnzebrochen beleih, dar vber do gib ich vor-
genanter Jens van Chappln in vnd ieren erben disen prief ze einem
offen vrchund versigilt mit meinem anhangundem insigil. Der prief
ist geben, do man zalt von Christes gepurd dreutzehen hundert jar,
dar nach in dem fumfzigistem jar an dem heiligen auffert tag.
Aus dem Originale su St. Florian auf Pergament mit einem Siegel.
CLXXXII.
1350. 9. Mftl. — Christian, Sohn der Pechminn, perkauft an Jamuen den Ho»-
mundj Mautner tu Passau, den Weingarten am Aichuyeg.
Ich Christan der Pechminn svn vnd ich Gedravt sein havswrow
veriechen vnd tvn chvnd mit disem brief allen lavten, daz ich ege-
nantev Gedravt mit gvnst vnd mit gutem willen vnd nach rat mein
vnd meins ersten chanwierts Chvnrats den Chravczer, dem Got
genad, naster vnd pester eriben vnd vrevnt Rüdleins Eylinsgrab,
Virichs Fridreichs svn des Pyrichenworter vnd Petreins Rügers
svn des Pyrichenworter vnd Vlreichs des Tenken vnd Wentlein
seiner havswrowen vnd Rüger Ropot, recht vnd redleich verchavft
haben mit gesampter hant vnd mit vnsers perchmaister hant Ort'
weins des Tuczen ze den Zeiten amptman der erbern herren von
Pavngartenperig durich rechter ehafler not willen von geltes wegen,
da mich egenantev Gedravten mein vorgenanter seliger ersten (sie)
chonwiert Chvnrat der Chravczer ze geltinne lazzen hat mit gesamp-
ter hant hincz den Juden, vnd durich des selben gelts willen haben
wier verchavft vnd geben mit furzicht vnsern Weingarten mit alle
dem nuez vnd rechten, alz er mit altem recht herchomen ist vnd des
ain dryttail eins ganezen jevchs ist, leit an dem Aychweg zenast
Gvndolten dem Tuczen, da man alle iar von dient ze rechtem perch-
recht ainen emmer weins vnd zwen wienner phening ze voytrechf
vnd nicht mer, vm vierezich phvnt vnd vmb ein halbz phvnt alz
184
wienner pbening, der wier gar vnd gancz gewert sein hincz den
judeo ze rechten tagen, dem erbern mann Jansen dem Hosmtnd
mavter ze Pazzaw vnd wrown Chvnigvnten seiner bauswrowen vnd
ier paider eriben, den sev gechavft habent vm ier aygenleich yarynd
gut, furbaz vreyieich vnd ledichleich ze haben vnd allen ieren frym
domit ze schaffen mit verchavffen, mit verseczen, mit Yerchavffen
(sie) ynd geben, swem sev wellent, alz in daz allerpeste fftgvnt ist,
vnd darzu durich pezzrer sycherhait willen so seezen vnd pinten
wier vns vnuerschaidenleich zesamp mit vnsern trevn ich egenanter
Christian vnd ich Gedravt sein hauswrow vnd ich" Rudel Ey linsgrab
vnd ich flreich vnd Peter der Pyrichenwarter svn vnd ich Wreich
derTenke vnd ich Wentel seine hauswrowe vnd ich Roger Rapot mit
vnsern eriben für den vorgenanten Weingarten dem erbern mann
Jansen dem Hosmvnd mavter ze Pazzaw vnd wrowen Chvnigvnden
seiner havs wrowen vnd ier paider eriben ze rechten gewern vnd
scherm für allev ansprach, alz perchrechts recht ist vnd des lants
recht in Österreich. Wer awer, daz in furbaz dhaynerlai chrieg oder
ansprach auferstund gen dem oft genanten Weingarten, von swem
daz wer, oder ob in mit recht daran icht abginge, daz sullen sev
haben auf vns allen vnuerschaidenleich, alz wier oben genant sein,
vnd auf allem vnserm gut, daz wier haben in dem land ze Österreich
wier sein lemtig oder tod. Vnd daz der egenant chavf vnd
scherm furbaz stet vnd vnzebrochen beleih vnd seyd wier alle, alz
wier vorgenant sein, nicht aygen insygel haben, darvm verpinten
wir vns alle mit vnsern trevn der voruerscriben red vnd Wandlung
vnder des erbern mans insygel Gvndolts des Tuczen Ynd mit vnsers
egenanten perchmaister insygel Ortweins des Tuczen vnd mit des
erbern mans insygel Hainreichs des Durren, di all diser sache zevg
sind an vnserr stat mit iren insygeln, des wier sev all gepeten haben,
als wier egenant sein. Der brief ist geben nach Christ gepurd drev-
zehen hundert jar, darnach in dem fvmfczygistem jar acht tag vor
phyngsten.
Orig., Perg. mit drei hängenden Siegeln von gelbem Wache im Archive
des Klosters SchJierbaeh.
185
CLXXXIII.
1350. 10. MaL — Gerichtsbrief Jörgen des Vintlers, Amtmanns des Reinprecht
von Wattsee in Betref eines Weingartens zu Krittendorf.
Ich Jorig der Vitaler (?) von Chrizendorf zu den zeiten ampt-
man des erbern Herren kern Reinprechis von Walsse von Enns
Vergich offenl eichen an disera brief, daz für mich chom für rechtz
gericht der erber man Leupolt, zu den Zeiten kern Jacobs diener
von Eslarn, purger ze Wienne, vnd chlagt mit vorsprechen an des
selben seins herren stat auf Fridreichs Weingarten an der Rawbe-
rinne, der do leit ze Chritzendorf, ze nest Chvnrats Weingarten des
Cklainen vmb zehen vnd fünf Schilling wienner phenning versezzens
purchrechts vnd vmb alle die zwispilde, die mit recht dar auf ertailt
sint, als ver, daz (?) ich im mit recht poten dar auf gab Vireichen
den Perchgozzer vonNidern Chritzendorf vnd Leupolten von Chrit-
zendorf, di zwen erber man, di habent auch mit iren trewn darvmb
gesagt vor rechtem gericht, als sev ze recht schölten, daz sev den
Weingarten mit sampt den vmbsezzen haben beschawt vnd geschaczt,
daz er so tewr nicht en ist, als das versezzen purchrecht vnd di
zwispilde, di mit recht darauf ertailt sint. Vnd wart gevragt, waz
recht wer. Do geviel dem vorgenanten Leupolten do mit vrag vnd
mit vrtail, er scholt mir mein recht geben, daz hat er getan, vnd
scholt ich in des Weingarten gewaltich machen vnd an die gewer
setzen, daz hab ich auch getan, dem vorgenanten hern Jacoben von
Eslarn furbaz ledichleichen vnd vreyleichen ze haben vnd allen
seinen frvmen du mit ze schaffen; verchauffen, versetzen vnd geben,
swem so er welle an allen irrsal. Vnd wände ich selber aigens insi-
gils enhan, dar vber gib ich im disen brief ze einem offen vrchunde
versigilt mit der erbern lewt insigiln hern Andres zu den zeiten des
vorgenanten meins herren schaffer hern Reinprechis von Walsse
von Enns, hern Vlreichs von Chritzendorf zu den zeiten des probsts
amptman von Nevnburch, di diser sache gezewg sint mit iren insi-
giln. Der brief ist geben nach Christa geburde draitzehen hundert
iar, dar nach in dem funftzigistem iar des nagsten mantags vor dem
phingstag.
Aus dem Originale zu St Florian auf Pergament, mit nur noch einem
Siegel.
186
CLXXXIV.
1350. 15. Mal. Wien. — Graf Virich von Pfannberg sagt Hanns en von Wil-
dungsmauer nach dem Tode seiner Mutter Chunigunde von Winden die Beleh-
nnng mit dem Lehen tu Telesbrunn tu.
Wir graf Vlreich von Phannberg marschal in Österreich vnd
hauptman in Kernden tun chunt mit disem brief, daz für tos chom
die erber vrowe vrau Chunigund, Eberhartz wittib von Wynden
vnd pat vns, daz wir di lechen ze Taelesprünne9 di si von vns ze
lehen hat, ierm sun Hansen von Wyldungsmawer liehen. Nu haben
wir ir pet an gesechen vnd haben dem vorgenanten Hansen von
Wyldungsmawer mit sampt ir di lehen gelihen also» wann daz ist,
daz di vorgenant vrawe Chunigund abget vnd nicht enist, so sullen
di egenanten lechen erben vnd geuallen mit vnserm guetleichen
willen auf den vorgenanten Hansen von Wildungsmawer. mit vrchund
ditz briefs, der geben ist ze Wienn nach Christi gepurt tausent
drev hundert iar, darnach in dem fumftzigisten iar an dem heyligen
phingst abend.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament, mit einem Siegel.
Schild ohne Helm mit drei neben einander stehenden Wecken, aufwärts gerich-
teten Spitzen.
CLXXXV.
1350. 24. Mal. — Sattbrief um das Lehen tu der Tann in Gutauer Pfarre.
Ich Merchel Walthers sun datz der Tann vergreh offenlich
vnd tun kundt allen den, die den brief sehennt oder horennt lesen,
das ich mit wol bedachtem mut vnd nach meins vettern rat Sigharts
des Amman vnd nach annder meiner pessten frewnt rat, wie die
genannt sind» versatzt han das lehn datz der Tann, gelegen in
Guetawer pfatr, das meins vatter satz gewesen ist von Herwaren
kern Cristans sun, das han ich versatzt dem gotshaws zu Pawn-
gartenperg für sechtzehen |phund wiener phenning, der ich gantz
vnd gar gewert pin. Ich bin auch vnd mein erben desselben satzs
gwer nach lannds recht in Osterreich. Es ist auch desselben satzs
j Sri ich losung an sannd Jorgenn tag vnd zu chainer zeit mer jn dem
187
jar. Vnd darumh, das die red stSt vnd vnuerchert beleih, darüber
gib jch dem egenannten gotshaus den prief versigelten mit des
erbern berrn innsige) kern Weicharts des Pernawer ze den Zeiten
lanndtrichter in der Riedmarch, wann ich aigenns innsigels nicht
han. Der brief ist geben nach crists purd drewtzehen hundert jar
vnd darnach in dem funfltzigistn jar des montags yor ynnsers herren
leichnamtag.
Aus einem Copialbuch des Klosters Baumgartenberg Tom Jahre 1511.
CLXXXVI.
1350. 28. MaL — Lönr und seine Hausfrau Katharina verkaufen Herrn Leu-
*olden, Dompropsien tu Freising, und seinen Brüdern Grafen von Schaunberg
mehrere Güter im Attergau,
m
ICH Lönr vnd ich Kathrei sein hausfrawe veriehen offenleich
mit disem brief für vns vnd vnser erben, daz wir vnsern lieben
gnsedigen herren hern Leutolden tumprobst ze Freysing vnd seinen
brfidern grafen ze Schawnberch recht vnd redleich ze chauffen
geben haben vnsrew Gut, di her nach geschriben Stent mit allen im
zugehorungen, wi daz genant ist oder wa ez gelegen ist, besucht
rnd vnbesucht. ze dem ersten ain gut an dem Sultzperg vnd vier
gut ze Par schalling, di vnser lehen von vnsern vorgenanten herren
gewesen sint vnd di wir in aufgeben haben, vnd ain Mul an dem
Pangarten, di vnser lehen gewesen ist von dem abbt ze Pawern, di
wir im auch aufgeben haben, vnd der vorgenanten gilt aller süllen
wir ir gewer sein nach dez landes in dem Atergawe recht vnd
gewonheit an alls verziehen, vntz si iegleichs gflts den vollen gewin-
nent seiner jar (sie). Wir sein auch dez geltz, darumb wir di vor-
geschriben gut verchaufft haben, mit beraiten pfenningen gsenez-
leich verrihtt vnd gewert. Vnd dez alles ze vrchund geben wir in
disen brief, der mit meinem dez vorgenanten Lönr vnd Otten dez
Böhenuelder purchgrauen ze Chamer anhangenden insigeln versigelt
vnd geben ist nach Cristes geburt dreutzehen hundert jar vnd in
dem funflzigsten jar dez freytags nach sant Vrbans tag.
Ans dem Originale im Schlosse eu Eferding auf Pergament, die Siegel
ferloren.
188
CLXXXVH.
1350. IS. Juni. — Otto der Hinterhoher gibt zu einem Seeig er äthe dem Kloster
Gleink das Kindlehen am Behamberg.
Ich Ott der Hinderholczer vergich offenwar an disem brif vnd
tuen chunt allen den, diu in sehent, lesent oder lesen horent, diu nu
lebent oder her nach chumftich werdent, daz ich mit wolbedachtem
muet vnd mit aller meiner erben gutleichen willen vnd czu der czeit,
do ich iz wol getuen macht, meins rechten lechens ain guet gelegen
an dem Behemperg, daz da haizzet an dem Chindlechen, mit alle diu,
vnd dar czu gehöret cze holcz, cze veld, besucht vnd vnbesucht vnd
mit allen den nuczen, wie diu benant sind, gegeben han dem gots-
haus hincz Glewnich mir vnd meiner hausvrowen Christein sseligen
vnd allen meinen vodern czu einem rechten selgeret also, daz diu
herren in dem vorgenantem gotshaus cze Glevnich daz vorgenant
guet am Chindlechen insullen haben vnd besiezen hin für vnd ewich-
leich in rechter aygens geber nach den genaden, diu daz vorgenant
gotshaus cze Glevnich von alter her hat von den erbirgen vnd edeln
herren von Volchensdorf, von den daz vorgenant guet an dem Chind-
lechen mein recht lechen gewesen ist, vnd han ich in daz selb gut
geselt (sie) vnd geantburt mit aller furezicht vnd rechten, diu dar
czu gehorent. Mit vrchund diez gegenburtigen offen brifs versigelts
vnd bestaets mit meinem aygen anhanunden (sie) jnsigel vnd mit
meins bruder jnsigel Dietreichtdez Hinderholczer czu einer beezzern
sicherhait. Der gegeben ist, do von Christi geburd waren ergangen
driuezehen hundert jar, dar nach in dem fumfezigisten iar an sand
Veits tag.
Aus dem Originale zu Gleink auf Pergament mit zwei hfingeoden Siegeln
von gelbem Wachse.
CLXXXVIII.
1350. 15. Juni. — Heinrich der Noppenberger, Bürger zu Weh, verkauft an
Meister Leutold, den Arzt-Burger zu Wels, eine halbe Hube vor dem Staudach,
die er von den Herzogen von Oesterreich zu Erbrecht hatte.
Ich Hainreich der Noppenperiger purger ze Wels vnd mein
hausfraw vnd alle vnser erben veriehen Ynd tun chunt offenbar mit
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disem prief allen den, di in an sehent oder horent lesen, daz wir
mit gutem willen vnd mit wol bedahtem mut recht vnd redleich ze
chauffen haben geben mit vogtes hant vnd mit aller staet mapster
Lewtolden dem arczt purger ze Weh vnd seiner hausfrawn vnd
allen ieren erben vnser halbew hüb, di genant ist vor dem Stavdach
vnd di vnser reht erb ist gewesen von dem hochgeporen forsten
herczog Albrechten von Österreich , mit allen den rehten vnd
miczen, die dar zu gehorent ze holez vnd ze veld, besueht vnd vnbe-
sucht auz vnser nuez vnd gewer in di iern vmb ein gut, dez si vns
gancz vnd gar gewert habent, daz wier nichs dar vmb hincz in ze
sprechen haben. Vnd wer vogt ist ze Wels, der schol in die vor-
genanteu halbe hob scherm vnd frein an aller der stat, da sein dem
vorgenanten mayster Leutolden dem arczt vnd seiner hausfrawn
vnd allen ieren erben not vnd turft geschieht, also dez lants ist ob
der Enns vnd auch der vogtay recht ze Wels. Daz in daz allez staet
vnd vnuerchert von vns beleihe, dar vber zu einem waren czeug vnd
vrchund geben wir in disen prief mit dez erbern ritter insigel kern
Albers dez Lauterwechen, der zden czeiten gewaltiger vogt ist
gewesen ze Wels9 daz er durch vnser vleizzigen pet willen an disen
prief gehangen hat im selben an schaden, dar vnder ich mich vor-
genanter Hainreich der Noppenperger vnd mein hausfraw vnd alle
vnser erben gaenczleich verpunten haben mit vnsern trewen allez
daz staet zehaben, waz an disem prief geschriben stet. Der geben
ist nach Christes gepurdt, do man czalt drewezehen hundert jar,
dar nach in dem ffinfezigisten jar an sand Veyts tage.
Aus dem Originale zu Freistadt auf Pergament, das Siege] fehlt
CLXXXK.
1350. 24. Juil. — Die Brüder Heinrich, Wernhart und Friedrich, Grafen ton
Schaunberg, bestätigen das Geschäft Alheits der Stalin, welche ihren Hof zu
Müterpernau tum Seelgeräth nach Wilhering gibt.
Wir Heinreich, Wernhart vnd Fridreich brüder vnd grauen
van Schownberch wier veriehen offenbar an disem brief Ynd tun
chunt allen den, die in sehent oder hörnt lesen, di nu lebent vnd her
nach chunftig sind, daz vnser liebev trewe ver Alhaid die Stcelinn,
die erbser jungvrow mit irr besten vrewnt rat vnd mit irs brüders
190
Friedreichs des Stals vnd aller irr erben gutlichem willen vnd wart
vnd auch mit rechter ebiger furtzicht hat recht vnd rtdleich geben
zv der zeit, do si ez wol getvn macht, den erbern gaistlichen herren
vnd dem gotzhous ze Wilhering irn hof, ist gelegen in der mittern
Pernaw9 do ze disen Zeiten Örtel ouf gesezzen ist, ynd alles, daz
dar zv gehört, swo daz gelegen ist oder swie ez genannt ist, ze holtz
vnd ze veld, versucht vnd vnuersucht, den si für ein rechtes sentt-
mszziges aygen ledichleichen gechaufft hat von kern Dyetreichen
dem SchfjuersTiA seinen erben, vnd bat daz getan in soliher mai-
nung vnd beschaidenheit, daz si in ouf dem vorgenanten hof durich
irer sei hail willen vnd ze einem rechten ewigen seiger« t in
ier pitantz vor auz hat geben ain phuut phenning jaerchlichen rech*
ter herren gult, daz si irn jartag do von jaerchüchen begen an vnser
vrown abent zv der liechtmesse mit vigili vnd mit messen noch irs
ordens gwonhait, *nd daz daz dester andaechtichleicher volfurt werd,
schol man des selben tages igleichen, der in dem orden ist, geben
die aderlazzer phrunt, drew stukch vissch in einem pheffer vnd ain
phenbert semel. Den vbrigen gelt, swaz des ist ouf dem egeschriben
hof vber daz vorgenant phunt geltes, habent die herren von Wilhe-
ring von ir gechaufft gsentzlichen vnd ledichleichen vmb siben vnd
zwaintzig phunt alter wienner phenning, dev si se ze rechten tsegen
schon gar vnd gantz gewert habent, in allem dem rechten vnd mit allen
den punden, als di obgeschriben ver Alhaid die Stcelinn den selben
hof gechaufft hat von kern Dytreichen dem Schiuer, also beschai-
denlich, daz di offtgeschriben herren von Wilhering den vorgenan-
ten hof in der mittern Pernato mit alle dev, vnd dar zv gebort, furbaz
ewichleichen schul len besitzen vnd haben in nutz vnd in rechter
aygens gwer an allen chrieg vnd ansprach aller nuenichleich in
rechter sentmsezzigen aygen recht also, daz noch wier noch dhainer
vnserr nachchomunden noch niemant anderr dhainer rechten darouf
geiehen mugen noch haben, weder tagwerich noch vogt habern noch
vogtej noch dhain ander vorderung, swie die genant ist, denn ouf
recht senttm&zzigen aygen ze recht ligen schullen. Ez mugen auch
die herren mit dem offtgenanten hof allen iren frum geschaffen mit
versetzen, mit verchauffen noch ires gotshous notdurfft samp mit
anderm irm aygen. Ez hat auch die obgenant Alhaid die Stcelinn
den herren von Wilhering ze einem rechten ewigen gwerschafft mit
allen den rechten, punden vnd gelubd in geantburt di vrchund, di ir
191
her Dyetreich der Schiuer vber den hof gegeben bat , als si dar an
geschriben sind also, daz her Dytreich der Schiuer vnd alle sein
erben des gotshous vnd der herren ze Wilhering vmb den offU
geschriben bof gwer scbol sein an aller stat, swo in des dürft
geschiecht, in aller der weis, als er ver Alhaiden mit seinen briefen
verhaizzen hat. mit vrchund ditz briefs, der versigelt ist mit vnsern
Heinreichs. Wemhartes vnd Fridreichs bruder vnd grauen von
Schownberch vnd mit kern Dytreichs des Schiuers, Bumpolts sein
8vns, Fridreichs des Stals, iers bruders vnd mit kern Albers
von Partzhaim zv einer warn zeugnusse insigeln, vnd verpint sich
die obgeschriben verAlhaid mit irn trewn vnder vnser aller jnsigeln,
allez daz stset ze halten, daz an dem brief oben geschriben stet»
wand si selber nicht aygens jnsigels hat. Der brief ist geben, do man
zalt Ton Christes gepurd drevtzehen hundert, dar noch in dem funf-
tzigisten jar an sand Johans tag ze svnnbenden.
Original auf Pergament, die Siegel abgefallen, im Stiftsarchiv au
Wilhering.
cxc.
1350. M. Jttnl. — Guet, Wittwe des Jans von Morspach sei und ihre Söhne
Jans und Wernhart stiften für ihre Familie einen Jahrtag und zwei Wochen-
messen im Gotteshause zu Reiehersperg mit SO Pfund Passauer Münze.
Wir Guet herrn Jansen witib von Morspach seligen vnd mein
sunJanns vnd Wernhart veriehen offenbar an dem brief, das wir funf-
tzik pfunt passawer pfenning gegeben haben dem gotzhaus ze Reichers*
berg vnd dem conuent daselben, das si und ir nachkomen darvmb
ewikleich haben sullen einen ewigen jartag, das ist an dem andern
freytag in dem advent des nachtes mit yigilj vnd des morgen mit
einer selmezz gesungen mit dem chor vnd sol den herren dauon
geuallen in die oblay ein pfunt pfenning vnd all wochen zwo mess in
dem capitel ainew an dem eritag auf des heiligen Geistes alter vnd
die ander auf dem pfintztag auf Vnsers Herrn Leichnam alter vnd
sol davon geuallen den herren, der die mess spricht ye drey pfen-
ning yon der mess. Wer aber das sich das nicht verging, als ver-
schriben ist oder yersawmpt wurd, so haben wir vnd vnser nach-
komen in vnd iren nachkomen zu zesprechen vnd darnach sullen si
alles das volffirn, das vereaumpt ist, is ir dann eehaft not, an geuer.
192
Wem si darüber sawmig vnd nicht volfürten, als verschrieben ist,
so haben wir gewalt in nider ze legen mit ir guetem willen all ir
voderung auf irem dorff ze Münichperg als lanng vntz daz alles das
eruollt werd, das oben beschriben ist, yod das in vnd yns also stet
ynd yntzebrochen beleih, geben wir in disen brief vnder herrn Lien-
harts von Morspach vnd Heinreichs des Grausen insigel. Vnd ist das
geschehen drewtzehen hundert jar darnach in dem funftzkisten jar
au sant Johannstag ze Sunbentteu.
Promptuar. Reicherspcrg. Fol. 100 a.
CXCI.
1350. 29. Juni. — Michael Jacob de» Kellner» Sohn tu Klotterneuburg verkauft
*
seinen Weingarten an dem Eck dem Dechant Heinrich tu Ens.
Ich Michel Jacobs sun des chelner und Jansen ayden pey
dem Tör den payden got genad und ich Margret sein hausfrau veri-
chen daz wir mit unsers perchherren hant Jan-
sen dez Vreysinger ze der zeit dez gotzhaus ze Neunburg ampt-
man, recht und redleich verchauft haben und geben mit furzicht
vnsern weingartn an dem Ekke daz ein ganz jeuch ist und leit zu
nast meins swager weingartn Jansen dez egenantn meins swecher
sun Jansen pey dem Tör, do man von dient ze perchrecht drey
emmer weins und sechs wienner phenning ze voytrecht ynd. nicht
mer, den mir mein erste hausvrau frau Chunigund des selben Jan-
sen tochter pey dem Tör, der 66t genad, mit ires bruder Jansen und
auch ander irer nasten und pesten freunt gunst vnd willen geben
und gemacht hat ze der zeit, do si iz wol getun mocht und auch
recht ze tun hett mit des selben weingartn perchmaister hant Jansen
dez Vreysinger, wan er ir tailtz guet gewesen ist von allen iren
geswistreyden mit f&rzicht vnd mit loz, den selben unsern weingartn
haben wir verchauft und geben mit allem dem nutz und rechtem
als er mit altem recht in rechter perchrechts gewer her chomen ist
umb fünf und sechtzig phunt phenning wienner münz, der wir gar
und ganz gewert sein. Iz sint auch mit dem selben guet andereu
erib von den Juden geläst, do mich mein egenanteu hausfrau frau
Chunigund inne lazzen hat mit gesampter hant und mit gueter gwiz-
zen, den selben weingartn hat von uns gechauft der erber berr herr
193
Bahireich techent ze Ens umb sein aygenz varenz guet und nicht
umb seiner obirichen guet furbaz freileich und ledigleich ze haben
und allen seinen frum damit ze schaffen Vnd daz di ege-
scbriben red und Wandlung also geschehen sey und daz der yor-
genant chauf und scherm furbaz stet beleih, dez geben wir hern
Hainreich disen brief zu ainem waren urchunt versigilten ich ege-
nanter Michel und ich egenanter Jans sein swager mit unsern aygen
insigeln und mit dez egenanten weingartn perchmaister insigil Jan-
sen dez Vreysinger, dez ist auch gezeug mit seinem insigil Michel
dez gotzhaus chüchenmahter ze Neunburg. Der brief ist geben
nach Christi gepurd dreuzehenhundert jar dar nach in dem funftzi-
gisten jar an sand Peters und sand Pauls tag ze sunbenten.
Urkundenbuch von Krerosmfinster Nr. 2fc2.
CXCH.
1350. 28. Jtll. leibnrg. — Der Cardinallcgat Guido bestätigt die durch
Bischof Wernhart von Passau bewirkte fncorporation der Pfarre Ried tum
Kloster Su Florian.
Guido miseracione diuina tituli Bande Cecilie presbiter [car-
dinalis, apostolice sedis legatus dilectis in christo preposito et
conuentui monasterii mncti Floriani ordinis sancti Augustini Pata-
uiensis diocesis salutem in domino. Cum a nobis petitur, quod
iustum est et honestum, tarn uigor equitatis, quam ordo exigit räcio-
nis, ut id per sollicitudinem offlcij nostri ad debitum perducatur
effectum. Sane peticio uestra nobis exhibita continebat, quod du dum
bone memorie Wernhardus olim\ episcopus Patauiensis parrochia-
lem ecclesiam in Ryed, in qua uos ius patronatus habetis, predicto
uestro monasterio ex certis iustis et racionabilibus causis de capituli
sui consensu uniuit et eciam incorporauit, nobis humiliter supplican-
tes, ut unionem et incorporacionem prefatas confirmare de speciali
gracia dignaremur. Nos igitur uestris supplicacionibus grato concur-
rentes assensu unionem et confirmacionem prefatas per predictum
Patauiensem episcopum, ut premittitur, factas, sicut iuste et prouide
facte sunt, ratas et gratas habentes auctoritate, qua fungimur, de
dono specialis gracie tenore presencium confirmamus et presentis
scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat
UrkTindeabnoh dei Landet ob der Eani. VIT. Bd. 13
194
hanc paginam nostre con6rmacionis infringere uel ei ausu temerario
contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpsertt, indignacionem
omnipotentis Dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se
nouerit incursurum. Datum apud Nuemburgam Patauiensis dio-
cesis V. kalendas Augusti pontificatus domini Clementis pape VI.
anno octauo.
P. Bail).
Aas dem Originale zu St Florian auf Pergament mit einem hangenden
Siegel an rothen und blauen Seidenfäden; der unlere Theil zerbröckelt. Das
Siegel in rothem Wachse, l&nglichtrund, ein gothischer Altar, in dessen
Nischen die Himmelskönigin, links und rechts neben ihr Paulus und Petrus.
S, GVIDONIS . DE. C(?)OLONIA . MIS E. CEC1L1E . PBRI . CARDIN ALIS.
CXCHI.
1350. 8. AugQSt EüS. — Heinrich, Domherr zu Passau und Dechant von Ens,
reversirt die Jahrtagsstiftungen Gottfried des Schreibers sei. trnd seines Sohnes
Thomas.
Ich Heinrich chorher ze Pazzow vnd techent ze Ens vergib
offenlih mit disem brif, daz der erber vnd beschaiden man Thoman
Gotfrids des Schriber sun, dem Got genad, nach seins Yor genanten
vaters gescheit vnd auch selb durch Got vnd auch se trost vnd hulf
ir vnd all irir vodern vnd nachchomen sein mir vnd mein nachchomen
techenten ze Ens ledichleich geben hat einen acker gelegen pei dem
spital ze nächst an der pfarr akchern, also daz ich vnd all mein
nachchomen techent oder verweser ze Ens dem seibin Thomann di
weil er lebt vnd nach ym seinen erben oder einem seiner pesten
vreunt al jar geben vnd raichen sullen zwelif Schilling wienner
pfening, da man des vorgeschriben Gotfridis, seiner hausfrowen
Sophein, des vorgenanten Thoman s seins suns vnd Gotfridis, Eis-
peten, Margreten, Katherein vnd Sophein, Thomans geswistriden
vnd aller ir vreunt vnd vodern jartag mit begen sol datz der pfarr
zsand Larentzen ze Ens ewichleich, da ir leichnam ligent, des
nachts mit gesungen vigilj vnd des morgens mit der selmess, vnd sol
da mit allen trewen vleizzichleich Got piten vmbir aller sein, vnd sol
der vorgenant Thoman oder wem di zwelif Schilling pfening geraicht
werden, von den selben pfening geben des nachtes ze der vigili den
priestern, dem chorschuler, dem messner sechtzig pfening vnd des
198
morgens vmb daz oblay drei Schilling ymb prot vnd zwelif pfening
?mb wein oder als vil pfening da für vnd armen leuten auf daz grab
drei Schilling pfening des nachtes ynd dan des morgens auch armen
leuten zwen ynd yiertzik pfening, di si auch da selb ze der mess
dann opfern sullen. Auch sol man geben hintz minnern brudern
sechtzig pfening ymb prot vnd sechs pfening ymb wein auch ze
oblay, daz di auch den iartag dar ymb begen als pillich ist. Des
getts als wirt zwelif Schilling, di ich ynd mein nachchomen all
raichen sullen zdem jartag, ynd di man tailen sol als obgeschriben stet.
Teten wir des nicht oder daz wir Verzügen ynd nicht raichten zdem
jartag, so solten wir dar nach inner viertzehen tagen geben zeiner
pezzrung an der pfarchirch ze Ens dem werch oder dem licht
sechtzig pfening ynd in daz spital sechtzig pfening, als oft wir iz
virtzehen tage versessen, vnd dannoch nach der pezzrung solten wir
die zwelif Schilling pfening raichen ze dem jartag, daz er begangen
wurden all jar des nächsten suntags nach sand Merteins tag als ob
geschriben stet ynd nicht abgieng. Wer aber daz wir di zwelif Schil-
ling raichten, ynd Thoman oder wem wir si raichten, den jartag also
damit nicht begiengen ynd tauten als oh geschriben ist, so sol der
selb geben auch ze pezzrung der pfarr sechtzig pfenning vnd dem
techent sechtzig pfening als er daz auch viertzehen tag yersezz oder
virtzug vnd dennoch nach der pezzrung den jartag begen ymb di
pfening, tailen auch als ob geschriben stet. Das loben wir mit ynsern
trewen ynd geben dar vber disen brief, der ainer beliben sol Thoman
ynd seinen nachchomen oder in der stat puchsen, ynd ainer dem
teehent ze Ens in seins gotshaus gewalt, versigilt mit meinen anhan-
gunden jnsigil, der geben ist ze Ens an suntag vor ynsern Vrowen
tag der schidung — dreutzehen hundert jar dar nach in dem fumf-
tzigisten jar.
Orig., Perg. ohne Siegel im Musealarchiv Lins.
1352. 12. Aigust Ins.
Denselben Beyers wiederholt wortwörtlich Dechant Heinrich
„dez nächsten suntags vor vnser Vroventag ze der schidung — dreu-
czehen hundert iar, darnach in dem zway vnd fumfczikigsten iarM
unter seinem Siegel.
Orig., Perg. mit Hftngesiegel. Pfarrarchiv Ena.
13*
196
CXCIV.
1350. 10. Anglist. — Conrad von Polheim begibt sich mit Zustimmung seines
Sohnes Weichard aller Ansprüche auf das Gut in der Au bei der Alm tu Gun-
sten der Gusterei zu Kremsmünster.
Ich Chanrad von Polhaim vergich offenleich an disem brief
und tuen chunt allen, di in sehent horent oder lesent, das ich mich
mit wolbedachten mut und mit gunst meins sunes Weychardes und
»Her meiner erben alles des rechtes, das ich an dem gut in der Aw
bey der Alben, das gelegen ist in demVicchticang, das mein rechtes
aigen gewesen ist, lauterleich undledigleich verzeich also, das das selb
gut furbaz ewichleich an all ansprach und beswerung von mir und von
all meinen erben warten und dienen schol dem gotzhaus ze Chrems-
munsier in das ampt der custrey. Und das das taet und unzebrochen
beleih gib ich disen brief ze eim offen urchund bestaet und bewart
mit meim anhangunden insigel. Der brief ist gegeben do man zalt
von Christes gepuerd tausent jar dreuhundert jar darnah in dem
funtzigisten jar an sant Laurenten tag.
Urkunde nbuch von Krerasmtinster Nr. 223.
cxcv.
1350. 18. AügU8t. — Behob- und Gerichtsbrief, ausgefertigt vom Amtmanne des
Gotteshauses Klosterneuburg in Folge einer vom Gewaltträger des Abtes tu
Kremsmünster vorgebrachten Klage wegen versessenen Dienst von einem Wein-
garten.
Ich Jans der Vreifsinger ze den Zeiten des gotzhaus ze Neun-
burch amptman vergich und tun chund mit disem brief allen lauten,
daz für mich chom in einem etayding, da ich an dem rechten saz
Rüger Frumman und wogt an seiner herren stat von Chremsmunster
mit einem brief, der in sagt ain phunt phenning geltes von einer
rächen Weingarten, di gelegen ist ander vmstergazzen pei Dytmarn
dem Druxel, der ich perchmaister pin, und vrogt als lang dar auf
um der herren versetzen dienst und um di zwyspild dar auf ze rech-
ter zeit und tegen alz recht ist alz lang daz in geviel, man solt den
Weingarten schätzen, da ward der weingart geschätzt von erbern
lauten, di sagten, daz vor recht pei irem ayd daz der weingart mit
197
pau mit all nicht teuer wer dann der dienst und di zwyspild di seu
dar auf behabt bieten, da ward gevrogt, waz recht wer, da geviel in
das mit vrog und mit urtail seyd der weingart nicht teuer wer dann
daz purchrecht und di zwyspild und di dar auf behabt wem ich
solt seu des Weingarten gewaltig machen und an di gewer setzen ze
yerchaufen ze versetzen und geben swem seu wellent alz in daz
fugunt ist und solt in des einen behab prief geben alz recht wer, und
daz hab ich allez getan alz iz in mit vrog und mit urtail gevallen ist,
und daz der vorgenant Rüger seinen herren von Chremsmunster den
vorgenanten Weingarten vor mir in dem rechten etayding ze gegen
dem rat und den genanten und andern erbern lauten mit not tayding
mit vrog und mit urtail und mit rechtem recht in ir gewalt pracht
hab ze verchaufen ze versetzen und allen irenfrum damit ze schaffen,
des gib ich in den herren von Chremsmunster disen brief ze einem
worn gezeugdiser sache versy gelten mit meinem insygel, des ist auch
gezeug mit seinem insygel der erber man Hainreich der Darr, der
pei dem rechten gesezzen ist und di selben zeit des rats einer gewe-
sen ist. Der brief ist geben nach Christ gepuerd dreuzechen hundert
jar dar nach in dem fumfzygistem des nasten mytichens nach unser
Vroun tag ze der Schydung.
Urkundenbuch von Chremsmunster Nr. 224.
CXCVI.
1350. L September. — Otto der Pömcr verkauft an das Gotteshaus Garsten
den Dienst von der Hofstatt an dem Schathartsberg unter der Leiten fr. 20 D.
um I Pfund Pfenning»
Ich Ott der P&mer vnd ich Ann sein hawsvrow, Wir Vhmch
und Volchwein sein brüder mit sampt allen vnsern erben wiehen
offenbar an disem brief allen den, di in sehent oder hörnt lesen, di nv
sind oder hernach chunftich werdent, daz wir mit verdachtem muet,
nach rat vnserr pesten frewnt verchauffet haben ledichleich den
erbsern gseistleichen herren dem abpt vnd der sampnung des gots-
baws ze Gosrsten zwaintzik phenning iaerchleichs gelts mit allen
vnsern rechten, die wier emalen haben gehabt, wie die genant sind,
auf irr Hofstat an dem Schalhartsperig vnder der Leiten vmb ein
phunt wienner phenning, der wir gar vnd gaentzleich gewert sein
198
ynd haben in daz selb gelt vnd recht auf gegeben mit rechter fur-
czicht nach des landes recht also beschaidenleichen, daz wier noch
dehainer vnserr erben oder frewnt furbaz dar an dehain recht suchen
oder haben schallen. War aber» daz in die vorgenant gult von ieman
chrieghaft wurd, den schulle wir in siecht vnd richtich machen. Tat
wier des nicht, so schulle wier in allen den schaden ab legen, den
sev ze hof oder ze taiding mit chost oder mit raisen dar auf nemen,
vnd schullen sev den selben schaden Haben vnuerscbaidenleichen auf
vnsern trewn vnd auf aller der hab, die wier haben in dem land ze
Österreich. Daz diser chauf vnd die gelub, als sev vorbenant sind,
staet vnd vnczebrochen ewichleich beleiben, des geben wier den
egenanten herreu vnd dem gotshaws ze Gasrsten disen offenn brief
versigelten mit meinem obgenantes Ottes des Pömer jnsigel vnd
wenne wier Vlreich vnd Volchbein sein bruder aigener jnsigel nicht
enhaben, haben wier gebeten die erbern herren hern Stephann von
Hohenwerch vnd hern Weicharten von Topel jvmb ir jnsigel, die
sev dar an ze einem vrehund vnd warn geczeug geleget haben. Des
ist auch getzeug Wolfhart der Han, der der selben gult chaufman
gewesen ist. Der brief ist gegeben, do von Christes geburd ergangen
warn dreuczehen hundert jar, dar nach in dem fumftzkistem jar an
sand Gyligen tag.
Aus dem Originale zu Garsten auf Pergament mit drei Siegeln. 1. Zwei
Krücken neben einander gestellt 2. Der aufstehende Panther. 3. Drei abwfirts
gekehrte Spitzen.
CXCVH.
1350. 1. September. — Dietrich der Steinbäck und seine Geschwister verkaufen
der Pfarrkirche Gutau eine Hube tu Tidendorf in der Pfarre Wartberg.
Ich Dietreich der Stainpekch vnd mein geswistreid vnd alle
vnser erben wier veriehen vnd tun chunt offenbar an dem brief allen
den, di in sehent oder hörnt lesen, die nu lebent oder hernach
cliunftig sind, daz wier mit wol bedachtem mut vnd mit all vnsrer
erben gutleichen willen vnd nach vnserr pesten freunt rat verchauft
haben die halben hub ze Tidendorf ) die gelegen ist in Wartperger
pharre vnd vnser vreys aigen gewesen ist, dem erbern herren herren
Hainreichen ze den Zeiten pharrer ze Guttawe vnd dem gotshaus
da selb vnd dem chloster datz sand Florian, von dem daz gotshaus
199
leben ist, mit allen den nützzen, die dar zu gehörnt ze holtzz vnd ze
veld, versucht vnd vnuersucht, als wier vnd vnser vodern ez gehabt
haben, vmb dreu zehen phunt phenning alter wienner münzz, der
wier gantz vnd gar gericht vnd gewert sein also beschaidenleicb,
daz wier schulten der vorgenanten hüb dez vorgenanten pharrer vnd
dez gotshaus vnd dez chloster, di vor genant sint, gewer sein an
aller stat für alle ansprach vnd für allen chunftigen chrieg also lantz-
recht ist ze Österreich. Tat wier dez nicht, wie getanen schaden
der vorgenant pharrer oder die gotshauser, die vor genant sint, dez
nsemen, ez sey mit potscheften, mit nachraisen oder mit welherlay
saehh daz sey, den si gesprechen mögen bey iern trewen, den sel-
ben schaden schulten wier in gantz vnd gar ab tun vnd schulten si
das haben auf vnsern trewen vnd auf aller vnsrer hab, die wier haben
in dem lant ze Österreich, versucht vnd vnuersucht, wo si die
geaischent auf lant oder auf wazzer, daz dem vorgenanten pharrer
vnd dem gotshaus ze Gutawe vnde dem chloster datz sand Florian
di rede vnd die Wandlung also stät vnd vnuerchert beleih, darvber
gib ich vorgenanter Bietreich der Stainpekch in disen offen brie
versigilt mit meinem anhangundem insigel versigilt (sie) vnd mit
dez erbern herren kern Ylreichs von Pernawe ze den Zeiten lant-
richter in der Riedmarich anhangundem insigel iern vngolten (sie)
ze einem gezeug für allen chunftigen chrieg. Der brief ist gegeben,
do man zalt von Christus gepürde dreutzehen hundert iar, darnach
in dem fünftzhistem iar an sand Giligen tag.
Aus einem Pergamente odei in St. Florian.
CXCVIII.
1350. h September. — Otacher der Scholchaimer willigt in die Uebergabe eines
Hauses tu Obernberg an das Kloster Reickersberg gegen Vorbehalt der Wieder-
lösung.
Ich Otacher der Scholchaimer, mein hausfraw vnd all vnser
eriben vergechen mit disem brief offenbar allen l&utten, daz wir
vns freuntleich vnd liepleich bericht haben mit herren Dietmaren
probst ze Beichersperig vnd mit dem gotzhaus daselben gar vnd
gsentzleich vmb daz selgereraet, daz mein muter saelige vnd mein
ohaim Aecherl der Hager auf irem haus beten geschaffet ze
200
Obernperig also, daz di herren dez vorgenanten gotzhaus das haus
inn schullen haben mit allen nutzen vntz wir is von in geleesen
ymb fumftzechen pfunt pazzawer pfenning, ynd yerpautten si in der
yrist ynd is in stet icht an daz haus daz ein rechtew not dürft
war, daz schullen wir in wider cheren nach pider laeut rat, den daz
paw chunt ynd gewissen sey. Vnd ze vrchund diser sachh gib
ich in disen brief versigelten mit meinen anhangunden insigel.
Der brief ist geben — drevtzechen hundert jar ynd in dem ffimt-
tzigisten iar an sand Gylgen tag.
Orig., Perg. mit H&ngesiegel. Stiftearchiv Reichersberg.
CXCIX.
1350. 0. September. Passau. — Quittung des Dompropntes Otto zu Patsau über
4 Goldgulden als Gebühr des Propstes tu Reichersberg tu den Auslagen für das
Concil tu Padua.
Otto Dei gracia prepositus ecclesie Patauiensis recognosci-
mus per presentes, quod honorabilis vir dominus • . Prepositus
Reicherspergensis expediuit nobis de quatuor florenis auri pro
expensis ad concilium Padue factum harum testimonio litterarum.
Datum Patauie feria secunda ante festum natiuitatis beate Marie.
Anno Domini M*ccc° 1°.
Promptuar. Reichersperg. Folio 176.
cc.
1350. 29. September. Wien. — Herzog Albrecht von Oesterrcich leihet Walchun
von Hader das Haus Biberstein, welches ihm Ulrich der Tanner käuflich über-
geben hat,
Wier Albrecht von Gotes gnaden herczog ze Österreich, ze
Steyr vnd ze Kernden tun chunt mit disem prief, daz für vns
cham Vlreich der Tannar vnd tet vns ze wizzen, wie er vnserm
getrewen lieben Walchuen von Hader ynd seinen erben ze chauffen
geben hiet das haws ze Piberstain in Bechsenberger gericht mit
alle dem, das darczu gehört, das von vns ze lehen ist, vnd pat
ins, das wier das von jm auf nemen vnd das dem vorgenanten
Waltchuen von Hader vnd seinen erben verliehen. Das haben wier
201
durch seiner pet willen von jm auf genomen vnd haben dasselb
haws mit aller seiner zugehörung dem vorgenanten Waltchuen
ton Hader vnd seinen erben verliehen nach der prief sag, di si
darumb gegen einander geben habent, vnd des geben wier ze
vrchund disen prief besigelten mit vnserm anhangundem jnsigel.
Der geben ist ze Wienn an sand Michels tag nach Christes gepurd
drewezehen hundert jar, darnach in dem fumfezigistem jar.
Aus dem Original im k. k. geh. Hausarchive auf Pergament mit einem
iDgehfingten Reitersiegel von weissem Waebs.
cci.
1350. 29. September. — Alber der Wolf stein ur kündet, das* er den Hof tu dem
Thal in der Pfarre KaUtorf an St Florian verkauft habe.
Ich Alber Wolfstain Dyetmars sun des Wol/stains vnd ich
Margret sein hausvrowe vnd vnser paider erben, iz sein sun oder
tochter, di wir haben oder noch gewinnen, wir veriehen vnuer-
schaidenlichen vnd tun chunt allen den, di disen prief sehent oder
horent lesen, di nu sind oder hernach chumftig werdent, daz wir
mit wol bedachtem mut vnd nach rat vnsrer pesten vreunt vnd
mit gunst vnd willen vnsrer nächsten erben Engelschalchs des
Moser vnd ver Agnesen seiner hausvrawen vnd ir paider erben, di
si habent oder noch gewinnent, vnd Stefans des Egenperger vnd
aller seiner erben, die er hat oder noch gewinnt, vnd James
vnd Dpetreichs des Würmtaler vnd aller ierer erben, di si habent
oder noch gewinnent, vnd Hainreichs ires prüder erben verehaufft
haben recht vnd redlich zder zeit, do wir iz wol getun mochten,
vnsern Hof zdem Tal pey Chaczleinstorf gelegen, der vnser vreiz
ajgen gewesen ist mit alli dev, vnd dar zu gehört ze dorf , ze
holez vnd cze veld. gestipft vnd vngestipft, versucht vnd vnuer-
sucht mit allen rechten vnd nuezen, als wir in haben inn gehabt,
dem ersam gotshaus daez sand Florian vmb sechs vnd hundert
phunt wienner phenning, der wir gancz vnd 'gar verriebt vnd
gewert sein. Wier veriehen auch vnd sullen des vorgenanten hofs
vnd alle dev, vnd dar zu gehört, gewer sein vor recht an aller
stat, wo des dem egenanten gotshaus daez sand Florian dürft
geschieht nach lants recht. Naem auer daz oftgenant gotshaus
202
dhainen schaden dar an, den sullen wir in ablegen vnd wider
cheren gancz vnd gar, swo wir des ab giengen, das sullen si
haben auf vns vnd auf vnsern erben vnd aller vnsrer hab, wo wir
di haben in dem lant ze Osterich. Wer aber iemant vnder vnsern
erben, der nach dem vorgeuanten hof zdetn Tal sprechen wolt,
der sol dem oftgenanten gotshaus dacz sand Florian geben hun-
dert march lotigs silbers wienner gewicht an sand Jacobs tag vnd
sol sich des hofs vnterwinden vnd sol dann daz gotshaus dar auf
nicht mer haben ze sprechen. Vnd daz disev Wandlung vnd der
chauf, als vor geschriben stet, ewichleichen staet vnd vnuerchert
beleih, dar vber gib jch vorgenanter Albreckt der Wolfstain disen
offen prief versigelten mit meinem anhangunden jusigel vnd mit
Engelschalchs des Moser vnd mit Steffans [des Egenperger vnd
mit Jansen vnd Dyetreichs der Wurmtaler anhangunden insigeln.
Vnd durch pezzer sicherhait dem oftgenanten gotshaus haben wir
dienstlich gebeten den erwirdigen herren kern Ewerharten von
Walsse , hauptman ob der Ens vnd vogt des selben gotshaus,
daz der sein insigel dar an hat gelegt zu einem ewigen geczeug
der vor geschriben Wandlung. Der prief ist geben nach Christ
gepurd vber dreuczen hundert jar, dar nach in dem fumfczigisten
jar an sand Michels tag.
Aus dem Originale zu St. Florian a auf Pergament mit fünf angebängten
Siegeln. 1. Abgefallen. 2. Schild obne Helm, auf ibm ein Widderborn. f. S.
ENGELSCHALCI. MOSER. 3. Zur Hälfte zerbröckelt und nicht mehr unter-
scheidbar. 4. und 5. Bekannt
CCH.
1350. 29. September. — Propst und Convent tu St. Florian legen 16 Pfund,
womit sich der Pfarrer von Lassberg ein Seelgeräth gestiftet hat, auf das Gut
Hohenberg in der Pfarre Katstorf
Nos Hainricus ecclesie domus sancti Floriani diuina per-
missione prepositus, Johannes decanus et conuentus ibidem tenore
presencium profitemur, quod Weichardus quondam plebanus eccle-
sie nostre in Losperch pro anime sue remedio et pro anniuer-
sario suo post festum sancti Laurencij missa defunctorum cum
vigilijs peragendo, donauit nobis XVI talenta denariorum wiennen-
sium, ad quos posuimus IX talenta denariorum, cum quibus con-
203
parauimus redditus XI solidorum denariorum yeterum , quos colo-
üüs residens in Hohenberg in parrochia in Chaetzleimtorf in festo
beati Georij et in natiuitate beate virginis Marie annis singulis
infirmario ministrabit. Qui in anniuersario predieti plebani VI soli-
dos denariorum diuidet in conuento dominorum; medium talentum
denariorum debet habere infirmarius pro elemosine subsidio. VII
denarios, quos de vinea Sneyder wlgariter nominata singulis die-
bus dominicis septem personis pauperis in hospitali primitus insti-
tutis largire tenetur, insuper per ix denarios dabit tribus paupe-
ribus, quibus in quadragesima pedes secundum consuetudinem
abluuntur, et XXX denarios idem infirmarius pro labore suo lene-
bit. Et ut hec deuocionis remedia rata sint, sigillis nostris hanc
litteram confirmamus, que data est post mille et trecentas annos
inearnacionis domini, Deinde in festo sancti Michaelis in quinqua-
gesimo anno videlicet jubileo.
Aus einem Pergamentcodex in St. Florian.
CCIIL
1350. 13. Octeber. — Peter von Ritzenunnkel verkauft dem Kloster Gleink die von
den VoÜcenstorfern lehenbaren zwei Hüben zu Oed in der Pfarre Dietaeh,
ICH Peter von Ritzenwinchel vergich offenwar an disem brief
vnd tun chunt allen den, die in sehent, lesent oder lesen horent,
dir nv lebent oder hernach chunftig werdent, daz ich mit wol-
bedachtem muet vnd mit guetlichem willen meiner hansfrown EIb-
peten vnd aller meiner eriben, nach rat meiner frevnt zter tzeit,
do ichs wol getun macht, meins rechten lehens tzwo hueb datz
Öd gelegen in Tuedeher pfarr mit allen den nutzen, vnd dartzv
gehört ze holtz, ze veld, versucht vnd vnuersucht, wie ez benant
sei, ze chauffen geben han den eribern vnd g&istleichen Isvten
appt Heinrichen vnd der sammung datz Glevneh vmb siben vnd
sechtzik pfunt pfenning wienner münzz, der ich gantz vnd gar
von in gericht vnd gewert pin also, daz siv div vorgenanten
gueter hinfur vnd ewichleich innehaben schulten vnd besitzen in
rechter aigens gwer nach den rechten, div daz vorgenant gotshaus
hat von den eribern vnd edeln kern von Volkchenstorf, von den
ich die vorgeschoben guet zu leben gehabt han. Vnd pin auch
204
ich vorgenanter Peter von Ritzemoinchel derselben gueter des
egenanten gotshaus gwer vnd scherm nach lants recht für alliv
ansprach an aller etat, wo in dez nat geschieht, vnd waz in daran
abgieng oder weihen schaden siv daran ntemen von meinen eriben,
den schullen siv haben auf aller der hab, div ich han in dem
lande. Daz in daz stet hinfur vnd vnzebrochen beleih, darvber
gib ich vorgenanter Peter Ritzenwinchler disen gegenwärtigen offen
prief versigelten mit meinem aigen anhangundem jnsigel vnd bestell
den mit dez erbern herren hern Albrechts von Atzenbrukk insigel
zten tzeiten purkrafen ze Steyr vnd mit meins oheims jnsigel
Ottens dez Hinderholtzer. Der gegeben ist, da von Christes gebärd
warn ergangen drivtzehen hundert iar, darnach in dem funftzigi-
stem iar an sand Cholmans tag.
Orig., Perg. mit drei Hängesiegeln von gelbem Wachs im bischöflichen
Consistorium zu Lins. Ritsenwinkler und Hinterholser führen im einfachen
Schilde den auf einem dreihügeligen Steine stehenden, mit dem Kopfe abwärts
geneigten Fisch und das Hirschgeweih.
CCIV.
1350. 13. October. — Marchart der Panhalm schenkt dem Gusteramte zu
St. Florian das Gut Atxengarr in der Pfarre Sierriino.
Ich Marchart der Ponhalm vnd mein hausvraw ver Agnes
vnd mein sün Reinprecht vnd Philipp vnd mein töchter Katreif,
Peters, Agnes vnd Asann vnd all vnser erben, di wir haben oder
nach gewinnen, veriehen vnd tOn chunt offenbar an disem prief
allen den, di in sehent oder horent lesen, di nu sind oder her
nach chumftig werdent, daz wir mit wol bedachtem mut vnd mit
gunst vnd rat aller vnsrer vreunt vnd erben zu einem ewigen sei«
geret geben haben ledichleichen zu der zeit, do wir iz wol getun
mochten, dem ersam gotshaus daez sand Florian vnd besunder-
leich dem guster ampt daselbs ein gut haizzet Aczengarr, daz
gelegen ist in Sirnicher pharry daz vnser vreys aygen ist gewesen,
vnd daz ich vorgenanter Marchart der Panhalm vmb mein aigen-
haffts gut gechauft han, da man von auch järleich dient sechs
Schilling phenning wienner munzz an vnser Vrowen tag zder dienst
seit, also daz iz ein guster daez sand Florian sol ewichleichen
205
inn haben mit allen rechten rnd nuczen, als wier iz inn gehabt
haben, mit solher beschaidenhait, daz er mier den vorgenanten
Marcharten dem Ponhalm alle jar begen haizze meinen jartag
mit fumf Schilling phenning, di er vnder di herren tail also, daz
man mir dez nächsten tags naeh sand Bartholomes tag an dem
abent sing vigili vnd dar nach des morgens selmeczz. Wir ver-
zeihen vns auch dez vorgenanten güts g&nczlich vnd gar also
daz wier noch vnser erben nimmermer dhain ansprach dar
auf haben sullen, vnd sullen auch dez vorgenanten gutes gewer
vnd scherra sein, wo dez dem vorgenantem gotshaus dacz sand
Florian vnd besunderlich dem guster ampt da selbs dürft geschieht,
als aygens recht ist in östereich. Vnd daz daz also stet vnd vnuer-
chert beleib9 dar vber gib jeh oftgenanter Marchart der Panhalm
disen offen prief versigelten mit meinem anhangunden jnsigel. Der
prief ist geben nach Christi gepurd vber dreuezen hundert jar,
dar nach in dem fumfezikisten jar an sand Cholmans tag.
Aas dem Originale zu St. Florian auf Pergament mit einem Siegel.
ccv.
1350. 13. OctOber. Wien. — Otto von Meissau reversirt, dass die Bürgschafts-
leistung Albers von Sunnberg etc. für sich, seinen Bruder Stephan und Janns
von Prunne den Bürgen ohne Nachtheil sein soll.
Ich Ott von Meychsawe vnd mein erben vergehen vnd tfin
chunt allen den, di disen brief lesent oder horent lesen, daz wir
meinen prüder hern Stephan von Meichsawe oberister marscha-
lieh in Österrich vnd hern Jansen von Prtfnne zu sampt vns-
vnuerschaidenlichen versatzzet haben dez ersten hintz hern Albern
von Svnttberch vnd hintz seinen erben für dre# hvndert phunt
wienner phenninge, dar vmb wir si ledigen vnd losen suln an
allen iren schaden vmb zwei hvndertt phfint wienner phening zf
den weihennachten, die nv schirst choment vnd vmb hundert ph&nt
an dem vaschanchstage , der schirst ch&mpt, vnd hintz hern Chön-
rat von Arberche vnd hintz seiner hawsurowen vrowen Chin-
gunden vnd hintz iren erben für zwai hvndert phtnt wienner
phening, dar vmb wir si auch ledigen vnd losen suln an dem
vaschanche tage , der schirist chvmpt, vnd hintz hern Hainrichen
206
von Pottendorf vnd hintz seiner hawsurowen vron Agnesen vnd
hintz iren erben für vier hvndertt phünt wienner phening, dar vmb
wir si auch ledigen vnd losen suln an vnser Vrowen tage der liecht-
messe, der schirist cbumpt. Tun wir dez niht, swelhen schaden si
denne der vorgenanten phening vnd der pvrgelschaft fflrbaz nach
einem ieglichem tag, vnd vorbenant ist, nement an Christen oder an
Juden, daz si bey iren trewen gesagen mvgen, den selben schaden
mit sampt dem hauptgut suln wir in an allen chriege allen ab legen
vnd wider cheren, daz loben wir in an allez gevär ze laisten mit
vnsern trewen. Si suln auch hauptgut vnd schaden haben auf vus
vnd afif allem vnserm gut, daz wir haben in dem lant ze Osten ich,
wir sein lebenlich oder tode. Vnd dar über so gibe ich Ott von
Meicksawe für mich vnd für mein erben in disen brif ze einem waren
vrchunde diser sache versigilten mit meinem insigil vnd mit meins
prüder insigil kern Wernhartz von Meichsawe, der diser sache
gezeuge ist mit seinem insigil. Diser brief ist geben ze Wienne nach
Christes gepurtt dreutzehen hundert iar, dar nach in dem fumftzigi-
sten jar an sant Cholmans tage.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament mit zwei Siegeln. —
Schild ohne Helm mit dem Einhorn.
CCVI.
1350. 16. October. — Hertneid der Gälringer verkauft dem Spitale tu Si. Flo-
rian €tne Hube und Seide tu Fronleiten an der Fpf.
Ich Hertneyd der Gmtringer vnd mein hausvraw ver Elspet
vnd vnser paider sün Hertneyd, Philipp vnd Marchart vnd vnser
töchter Elspet vnd Ootlieb vnd all vnser erben, di wir haben oder
noch gewinnen, veriehen vnd tun chunt offenbar an disem prief allen
den, di in sehent oder horent lesen, di nu siut oder her nach chumf-
tig werdent, daz wir mit wol bedachtem mfit, mit gunst vnd mit rat
aller vnser vreunt vnd erben verchauft haben recht vnd redlich zder
zeit, do wir iz wol getan mochten, vnser hueb dacz Fronleiten vnd
ein seid dapef gelegen pey der Yph vnd di gelegen ist in Florianer
pharr, di vnser vreiz aygen ist gewesen, mit alle dev vnd dar zfi
gehört ze holcz, ze veld vnd ze wismad, gestipft vnd vngestipft, ver-
sucht vnd vnuersucht mit allen rechten vnd nuczen, als wir sey
207
haben inn gehabt, dem ersam gotshaus dacz sand Florian ynd
besunderlich dem spital da selbs vmb simczik phunt wienner phen-
ning, der wir gancz Ynd gar verricht Ynd gewert sein. Wir veriehen
auch ynd sullen der Yorgeschriben hueb Ynd alle dev, ynd dar zu
gehört, gewer sein vor recht an aller stat, wo dez dem ^genanten
gotshaus dacz sand Florian Ynd dem spital da selbs dürft geschieht
nach lants recht. Nsem awer daz egenant gotshaus dacz sand Florian
Ynd daz spital da selbs dhainen schaden dar an, den sullen wir in
ab legen Ynd wider cheren gancz Ynd gar. Swo wir in dez ab gien-
gen, daz sullen si haben auf vns Ynd vnsern erben Ynd aller vnsrer
hab, wo wir di haben in dem lant ze Österich. Wer awer iemant
vnder vnsern erben oder nachchomen, der recht wolt haben an der
vorgeschriben hueb Ynd an der seid da pey Ynd dar nach sprechen,
der sol dem oftgenanten gotshaus vnd dem spital geben hundert
march lotigs silber wienner gewicht an sand Jacobs tag, Ynd sol sich
der hueb vnd der seid vnder winden. Vnd daz disev Wandlung vnd
der cbauf als Yor geschriben stet, ewichleichen stet vnd vnuerchert
beleih, dar vber gib jeh vorgenanter Hertneyd der Gcetringer disen
offen prif versigelten mit meinem Ynd mit meins swagers Ortolfs dez
Chersperger anhangunden jnsigeln. Vnd durch pezzer sicherhait
dem oftgenanten gotshaus vnd dem spital haben wier dienstlich
gebeten den erwirdigen herren kern Ewerharten von Walsse haupt-
man ob der Ens vnd vogt dez selben gotshaus, daz er sein jnsigel
dar an hat gelegt zu einem ewigen geezeug der Yorgeschriben wand«
lung. Der prief ist geben nach Christi gepurd vber dreuezen hundert
iar, dar nach in dem fumfezigisten jar.
Ans dem Originale zu St Florian, auf Pergament mit drei Siegeln. Gätrin-
ger hat einen quer getheilten Schild ; im oberen Theile steht ein rechts gewen-
deter Vogel, der etwas in seinem kurzen Schnabel Irfigt, im unteren Felde ein
Slero. f S. HERTNIDI GAETRINGARII.
CCVIL
1350. 27. October. — Otto, Bürger tu Ybs, und seine Hausfrau nehmen von
Reinhart, Abten tu Baumgartenberg, und dem Convente eine Fleischbank tu
Ybs in Bestand gegen jährliche Verabreichung von 60 Pfenningen alter Wiener
Münze.
Ich Ott pärger dacz Ybs zten Zeiten kern Dyetreichs des alt
richtet dyenner ze Ibs vnd ich Margrede sein haüsvrow vnd alle
208
vnser erben wier veriehen vnd tun chvnt allen läwten offenbar mit
disem gegenbürtigen prief allen den, di in sebent, lesent oder hörnt
lesen, di nf lebent oder her nach chfinftig werdent, daz wir bestan-
den haben £wichleich von dem erwirdigen herren abt Reinharten
zten Zeiten abt dacz Pavngartenperig vnd von dem ganczen conuent
da selb ain fleische panch, di gelegen ist ze nachgst der panch, di
da leit pei der purger panch mit solicher beschaidenhait, daz wir in
alle jar ewichleich von derselben panch dienen schullen vnuerczo-
genleich sechczikch phenning alter wienner mflnzz an dem heiligen
weinnachtabent in oder swem sew di phenning schaffent oder swer
den prief inne hat, wier seczen in auch ze £bentewer für di sech-
czikch phenning geltes vnser baws, daz gelegen ist an dem maricht
dacz Ybs ze nachgst des Cherspdtcmer häws also beschaidenleich,
ob wier oder vnser erben oder wer daz vorgenant ha#s vnd di vor-
genant fleischepanch nach vns inne hat, den obgenanten herren di
sechczikch phenning nicht dyenten an dem vorgenanten tag, so schol
des morgens zehant ze wandel darauf gevallen sein sechczich phen-
ning. waer aber daz, (daz) dienst vnd wandel gestund sechs wochen,
so sind der phenning sechs Schilling. Swanne di sechs wochen
danne auz choment, geb wir oder wfer daz hafls vnd die panch nach
vns inne hat, danne dienst vnd wandel nicht, so schol ze hant der
richter, swer zten Zeiten richter ist in der stat ze Ibs, auf dem obge-
nanten haus vnd auf der vorgenanten panch phenden vnd schol den
vorgenanten herren, oder swer den prief inne hat, phant geantwftr-
ten von dem haus vnd von der panch an chlag, an furbot vnd an
alles recht mit vnserm gutleichen willen als verr, vncz daz sev dien-
stes vnd wandeis gancz vnd gar gericht vnd gewert werdent, vnd ist
di wandlunge geschehen mit dez erbern mannes hant vnd mit seinem
gutleichen willen kern Jansen zten Zeiten richter dacz Ybs, kern
Dyetreichs stin, dem man daz purchrecht geit in daz gericht von
dem haus vnd von der panch, oder swer richter ist ze Ibs in der
stat von vnsers genaedigen herren wegen dez herczogen von Öster-
reich. Daz dise rede vnd die wandlunge also ymmer ebichleich staet
vnd vnzebrochen beleih, des gib ich vorgenanter Ott vnd ich Mar-
grede sein hdusvrowe den obgenanten herren disen prief zv einer
sicherhait vnd zv einem vrchund der sache, versigelten mit des vor-
genanten hern Jansen zi den Zeiten richter ze Ibs anhanguudem
insigel, der des hafis vnd der panch rechter gruntherr vnd perchherre
209
ist, oder swer richter ist in der stat ze Ybs, vnd ist des gezeug her
Dyetreieh der alt richter dez obgenanten hern Jansen vater mit
seinem anhanglindem insigel, wand wier aygens insigels nicht enha-
ben, yerpint wier vns mit vnsern trewn vnder di vorgenanten zwai
insygel allez daz staet ze haben vnd volfueren , daz vor geschriben
stet. Der prief ist geben ,nach Christi gepurde dreuczehen hundert
jar, darnach in dem f&mfczkistem jar an sand Symons abent.
Aus dem Originale im k. k. geh. Hausarchiv auf Pergament mit zwei Sie-
geln, eines fehlt.
CCVIII.
Circa 1350. 28. October. Wiei. — Herzog Albrecht von Oesterreich gebietet
dem Eberhart von Wallsee tu untersuchen, ob der Burgfried und die Häu-
ser, welche der Winkler und Rauhensteiner an sich gerissen, tu Gmunden
gehören ete.
Wir Albrecht von Gotes genaden herczog ze Österreich, ze
Steir vnd ze Kernden embieten vnnserm getrewn lieben Eberharten
vanWaksee vonLynntz vnnser gnad vnd alles gut. vmb den purkch-
frid vnd die hewser, der sich der Winkchler vnd der Bauchen-
stainer dntz Gmunden vnnderwunden habent, vnd die doch vns zuge-
hornt, emphelhen wir dir ernstleich vnd wellen, das du gen Gmun-
den reitest vnd die burger vnd die vmbsessen daselbs darumb gegen
jn verhörest von vnnsern wegen, vnd wie die jechent, das es von
altter berhomen sej, soltu schaffen, das es dabej beleih. Du solt auch
verpieten haissen, das man in dem dorffe ze Gmunden bej der prugk
kain wanndlung habe, die vnnsrer stat schedleich sej, des wellen
wir nicht geraten. Der brief ist geben ze Wienn an sannd Symons
vnd sannd Judas abent.
Aus einem Transsumpt auf Pergament des Abtes Thomas von Lambach
vom 4. Juli 1466 au Gmunden.
CCIX.
1350. L lOVember. — Revers Albert des Lauterbäck über das von ihm erkaufte
und ihm vom Abte Ernest von Kremsmünster erbrechtsweise eingegebene Gut
auf der G Stätten.
Ich Alber der Lauterwech und all mein erben vergehen effen-
leich mit disem brief und tun chunt allen den, di in sehent horent
Urkandtnbnch des IAnde« ob der Eons. VII. Bd. 14
210
oder lesent, daz wir von dem erbern herren hem Ernsten ze den
Zeiten abpt ze Chremsmünster und von dem selben seinem gotzbaus
erwarfen baben ain gut ze erbrecht auf der Steten genant , daz wir
auch gechauft haben von Dietreichen dem Ertzenperger und glegen
ist in WeUchiricher pharr, und schulten dayon wir und unser erben
oder wer daz gut nach uns inn hat, dem selben gotzhaus alle jar
jaerleich dienen unverzogenleich an sand Michels tag zwainzk wien-
ner phenning weinnart dienst und an sand Nyclas tag dreizk wienner
phenning sand Nyclas dienst und zwai schaff habern ze vreiem dienst
und an sand Andres tag sechs chaes und fumf reisten harbs und ain
vogt hun und nicht mer, wer aber, daz dem gotzhaus an dem ege-
nanten dienst vil oder wenchk über di vorgenanten diensttag icht
verzogen wfird vierzehen tag, so schol daz selb gotzhaus auf dem
selben guet darumb pfenden an alle vrag mit unserm und di iz nach
uns inn habent guetem willen, wer aber daz man iem pfand wert, so
schol darnach über naesten vierzehentag daz selb gut für sezk wien-
ner phenning ze wandel den selben gotzhaus vervallen sein und dar
ab bechomen dienstes und wandeis ganz und gar an allen seinen
schaden, wer aber, daz darnach über di nasten tzwir vierzehen tag
daz egenant gotzhaus dienstes und wandeis von dem selben gut von
chainer irrung nicht ganz und gar bechomen mocht, so schol daz oft
genant gut recht und redleich an allew ansprach und widerred dem
oft genanten gotzhaus für ain lediges und vreis gut vervallen sein.
Daz daz also stet von uns und unverchert beleih, dar über so
geb wir ich egenanter Alber der Lauterwech ze einer offen Archund
disen brief versigelten mit meinem anhangundem insigel, der geben
ist nach Christes geburd über dreuzehenhundert jar und dar nach in
dem fumfzigisten jar an aller heiligen tag.
Urkundenbach von Kremimünster Nr. 225.
ccx.
1350. 6. lovember. — Die Kinder Dietrichs des Halber seh verkaufen ihre
Rechte am Hülbhof, Pfarre St. Valentin bei Ens, Heinrich dem Winnen und
seiner Hausfrau,
Ich Ott, ich Nycla, ich Agnes, ich Margret Dyetreichs chin-
der dez Halber dem got gnad veriehen offenbar an dem prief — daz
21 i
wir — mit gunst vnd willen defc erbern herren herrn Dyetmars,
probstz ze Beichersperig vnd dez conuentz do selben haben ze
chauffen gegeben alle vnser reht, di wir haben gehabt von dem e
genantem gotzhauzz auf den hof datz sand VaUein pei der Ens,
gehaizzen der Hülbhof, Hainrich dem Winnen vnd seiner hausfräwn
Margreten vnd allen im erben di sie iezunt habent oder noh gewin-
nent also, daz der yorgenant Hainrich vnd sein hausfräv Margret
oder ir erben ton dem e genantem hof aller iärchleich dienen schul-
ten ze rehtem dienst zwelif Schilling wienner pfenning vnd zehen
Schilling wienner pfenning für drei nachtseid, di vor auf dem hof
gelegen sint an sand Michelstag vierzehen tag vor oder nah. Täten
si dez nicht, so warn si ge Valien ze wandet immer vber viertzehen
tag sechczig wienner pfenning. Verzügen si datz ein gantz iar, so
schol man sev pfenden vmb den vor verschriben dienst vnd vmb di
wandel, vnd hat dann der e genant probst vnd daz gotzhaus den e
genanten hof ze leichen, wem si wellent an all wider red, iz schol
auch der offt genant Hainreich vnd sein hausfr&v oder ir erben den
hof nicht tailen, noch ire recht versetzen noch verchauffen, si pieten
den chauf oder den satz daz gotzhaus e an vor andern lewten. Moht
den daz gotzhaus den hof nicht gelosen noch gechauffen, so hat der
e genant Heinrich, seine hausfrav oder ir erben gewalt ir reht auf
dem selben hof ze versetzen oder verchauffen mit irr hant einem
gleichem pavmanne, da si ir vodrung mugen von bechom. Si schul-
ten auch getriw sein dem gotzhaus als ander holden durch recht
schullen. Ze vrchunt gehen wir in disen brief versigeltem vnder dez
erbern mannes Albrechtz dez Wolfsiaim anhangunden insigel. Der
gegeben ist dreyzehen hundert iar dar nah in dem fftmtzigi-
sten iar an sand Lienhartz tag.
Orig., Perg. mit Hängesiegel. Stiftaarchiv Reichersberg.
1350. IL lOVember gibt Propst Dytmar und der Content zu Reichersperg seine
Einwilligung zu obigem Kaufe unter den gleichlautenden Bedingungen unter
ihren Siegeln.
Orig., Perg. mit zwei gebrochenen Hingesiegeln. (Auch Propst Ditmar hat
den h. Michael in seinem Ovalsiegel, und in einem Schildchen unter der Heili-
genfigur eine Priesterfigur mit Birett und geöffnetem Evangelienbuch.) Stifts-
irehiT Reichersberg.
14*
212
CCXI.
1350. 19. November. — Nictas ab dem Espan und seine Hausfrau Breid
erneuern die Stiftung ihrer Vorfahren von i Pfund Pfenning Gülte zum Ankauf
von Leinwand in das alte Spital zu Ens.
leb her Nycla ab dem Espan vnd mein hausfrawe Preid vnd
mit vns alle vnser erben wir veriehen — daz mein vodern vnd ich
geben haben ain pfunt pfenning geltes alter wienner munzze, das
wir haben auf der Leupoltinn haus in der Juden strazz, daz man
allev jar jerichleich reicht an sand Jorigentag, daz haben wir geben
in das alt spital, also daz man alle jar jerichleich dar vmb chauffen
schol leinen tuech, vnd sebol daz tailen vnder sev alz verr daz gelan-
gen mag. Ich schol auch vnd mein erben vnd waz vnsers geslechtes
ist, daz vorgenant phunt pfenning geltes in daz vor genant spital
selber geben. Wer auer daz getan, daz wir oder vnser nach chomen
mit dhaynerlay sachen dar an savmig wurden, so schol iz der rat,
der ze den Zeiten in der stat ist, der schol daz selb pfunt geltes
auch raichen in daz vor genant spital alz wir haben getan vmb leinen
tuech, dez pitten wir sev innerchleich durch Got. Wir schullen auch
dhain widerred daran niht haben mit nihte niht wir oder vnser erben.
Daz in di red stet vnd vnuerchert beleih, dar vber gib ich in disen
offen gegenburtigen brief versigelt mit meinen anhangunden jnsigel
ze einer bestetnuzze vnd sicherhait ditz priefs. Der prief ist geben
— dreuzehen hundert jar vnd dar nach in dem funftzikisten jar an
sand Elspetten tag.
Orig.» Perg. mit Hfingesiegel im Musealarchiv zu Lins.
CCXII.
1350. 26. Dccember. — Heinrich von Volchenstorf gibt dem Kloster Gleink
sein Gut auf dem Rötlein in der Pfarre St, Marienkirchen ttnd SO Pfenning
jährt. Gülte von seinem Gute auf der Steinwand in der Stadelkircher Pfarre-
Ich Heinreich von Volchenstarff vergich offenwar mit disem
brif vnd tun chunt allen den, di in sehent, lesent oder lesen hörnt,
daz ich mit wolbedachtem müt vnd mit aller meiner erben gutleichem
willen vnd ze der zeit, do ich ez wol getun mocht, den erbern herren
vnd den gaeistleichen Iseuten abbt Hainreichen .vnd der sammung ze
213
Glevnikch meines vreyen aigens ein gut ledichleichen vnd vreylei-
chen gegeben han, daz da haizzet datz dem Rotten auf dem aigen
gelegen in Band Mareinphiricher pharr mit alle dew, vnd dar zu
gehört ze holtz vnd ze veld, versuecht oder vnversuecht oder swie
ez benant sey, vnd daz dient iaerleichen zehen vnd sechs Schilling
alter phenning an vnser Vrowen tag zder dienst zeit, vnd han auch
den selben herren funfk phenning gelts geschaft iserleichen in zu
geben an dem vorgenanten vnser Vrown tag auf meinem aigen gut
ainem, daz da haizzet auf der Stainwant gelegen in Stadelchiricher
pfarr also, wenn ich oder mein erben in richtig machen oder chauf-
fen oder in geben fumfk phenning gelts, da si in wol gelegen sint
oder daz ich oder mein erben in geben sechs phunt braiter phenning
wienner munzz, so schol daz vor genant gut auf der Steinwant ledich
sein vnd schol den vorgenanten herren zu Glevnich von dem vor-
beschriben phunt gelts jaerleichen an dem nächsten vreytag vor
Phingsten gevallen vnd gewert wem (sie) von dem sichmaister in
dem chloster, der daz selbig guet innehaben schol, fumf Schilling
phenning vmb ein sei messe, di si desselben vreytages singen schul-
ten vnd vmb ein vigili, di si des vodern phintztag abents haben
schullen, vnd darnach zu hant schullen si vmb di andern drey Schil-
ling sprechen dreizkk messe an vnderloz mir vnd meinen zwain haus-
vrowen, den Got genad, Elspeten von Goldekk vnd Sopheinn von
Chranichperg, vnd aller meiner vodern sei zu hilf vnd zu trost.
Geschsech des nicht oder daz sev an derselben messe oder vigili
savmich waern, des Got nicht en geb, so schol sich der nsechst vnd
der pest mein erb desselben gutes an nuezz vnderziehen vnd schol
daz iune haben als lang, vncz daz allez daz wider tan werd, daz sev
vor versäumt haben an vnserm vorgeschaftem selgraet. Vnd daz diez
mein geschafft vnd mein vreyew gab hinfur staet vnd vnuerchert
beleih, darvber gib ich vor genanter Hainreich von Volchemtorf
disen gegenwärtigen offen prief versigelt mit meinem aigen anhan-
gundem insigel vnd mit Gorgen mein* svns aigen insigel bestset zu
ainer richtigen vnd 'gantzen staetichait der selben sach. Der selbig
prief ist gegeben, do von Christes gepurt waren ergangen dreutzehen
hundert jar, darnach in dem ain vnd funfkistem jar an sand Stephans
tag ze weinachten.
Orig. auf Perg. Das erste Siege] hängt, das zweite verloren gegangen.
Museum zu Linz.
214
CCXIII.
1350. 26. December. — Janns von Capellen leiht Bertholden dem Leutendorfer
den Hof zu Hag in der Pfarre Nettkirchen an der Ipf.
Ich Jans von Chappelln vergich an disem prief allen den, di in
sehent oder hörnt lesen, daz ich mit gutleichem willen aller
meinner erben ze rechttem lehen gelihen han Perichtolden dem
Leutzendorffer vnd seinner hausvrowen Petersse vnd alln iern
erben ain hoff, ist genant in dem Hage vnd ist gelegen in Nevn-
chircher pharre pei der Yffe, mit allen den rechten vnd nutzen han
ich in gelihen den vor geschriben hoffe mit holtz, mit velden,
mit wissmaden, swie daz genantt ist also beschaidenleichen,
daz ich dez vorgenanntten hoffs ier herr vnd ier scherm vnd ier
gewer pin nach landes recht in Österreich an als gever vnd dar
vber, daz in disev red stet vnd vnzeprochen peleib von mier vor
genantten Jansen von Chappelln vnd von alln mein erben, dar vber
gib ich in disen prief versigelt mit meinem anhangvndem insigel.
Der prief ist geben, do man zalt von Christes gepuerdt drevtzehen
hundert iar, dar nach in dem fumftziksten jar an sand Stenphans
(sie) tag.
Aus dem Originale zu St Florian auf Pergament, das Siegel abgefallen.
CCXIV.
Circa 1350. (Waldhanseft?) — Revers von Propst Johann zu Waldhausen wegen
des Jahrtages f&r den Pfarrer Wernher zu Bergkirchen.
Nos Johannes miseratione diuina ecclesie Walthusen prepo-
situs totusque ibidem conuentus presentibus profitemur, quod discre-
tus vir et confrater noster dompnus Wernherus plebanus in Per-
chirchen dedit nobis sedeeim libras denariorum Wiennensis monete,
pro quibus conparauimus vnam libram reddituum super feodo, quod
dicitur okran, sito in barrochia Münspach} tali condicione, vt eius
anniuersarium nos et successores nostri cum vigilijs et missa defunc-
torum, sicut apud nos fieri consuetum est, infra oetauam saneti Mar-
tini confessoris perpetuo peragamus, quod si non fecerimus, tunc
ecclesie nostre prepositus tamdiu prefatam libram denariorum reti-
215
nere tenebitur usque negligentia per nos plenius
cmendetur. In cuius rei testimonium presentes iussimus conscribi
sigillorum conmunitas. Datum anno domini millesimo tre-
centesimo . . .
Aus dem Originale des Klosters Waldhausen auf Pergament, die Siegel
Terloren.
ccxv.
CirC4 1350. — Instruction für den Küchenmeister zu St. Florian, womit er an
Festtagen die Brüder tu bewirthen habe.
Ut quilibet procurator celerarie secundum regulam sancti Augu-
stini sine murmure fratrum prebendarum fercula sine detrimento
possit et augmento non dubitanter ministrare, necessarium est sibi,
utin Script oexemplari in diuersis festivitatibus noticiam habeatcibaria
suis dominis ministrandi. Igitur notandum est, quod triplex festiuitas
a nostro conuentu annis singulis celebratur, scilicet summum festum
maius et summum festum minus et medium festum. In summo festo
maiori prelatus solet prandere in refectorio cum conuentu, scilicet
in yigilia natiuitatis domini, et tunc celerarius festiua fercula mini-
strabit, scilicet holera * cum pisciculis * uel allecibus * et IIIIQOr
fercula piscium bonorum et vnum illorum erit cum prodio * coagu-
lato et pipere et croco condito. Dabit eciam ordeum et pisa * et sie
erunt septem fercula, quorum quinque sunt de piseibus. Decano mini«
strabit holera cum pisciculis aut duobus allecibus et Vque fercula
piscium, ordeum et pisa, pulmentum* ynum et buccellas* panis
in prodio papaueris. Et si festiuitas Epiphanye, purificacionis,
assumptionis et natiuitatis beate uirginis Marie et beatorum Floriani
et Augustini et omnium sanetorum cadunt in feriam sextam, celera-
rius similiter ministrabit, ut prescriptum est in yigilia natiuitatis
domini. Si uero festiuitates predicte cadunt in sabbatum, tunc mini-
strabit holera cum caseo et sagimine * condita et ob hoc caseus
prebende non datur. Ministrabit etiam iiiiuor fercula piscium bonorum
et ynum illorum dabit in prodio coagulato cum croco et pipere con-
dito et dabit oua et ordeum cum croco conditum. Decano ministrabit
yque fercula piscium, ynum illorum potest dare de lacticinio ». Cetera
fercula dantur sibi, ut in sabbato non festiuo, scilicet oua, caseus in
fönte " et ordeum ; caseus prebende non datur. Si uero prefate
216
festiuitatcs cadunt in diem dominicum aut in terciam feriam aiue in
qaintam feriam, tunc dabit holera cum carnibus porcinis ueteribus"
et pullos decoctos 1J et subcuffertum *» et assaturas de carnibus
vitulinis a tempore pasce usque ad festum sancti Johannis bap-
tiste, in quo incipitdare subcuffertum et assaturas de carnibus vacci-
nis. Dabit etiam ferculum de pullis et porcellis cum prodio condito
et pipere et croco et oua et pulmentum. Decano addit vuum ferculum
et sibi duplici quantitate singula fercula ministrabit. Si festiuitates
prescripte cadunt in feriam secundam sive quartam, tunc dabunt
(sie: pro dabuntur) eadem fercula, non pulmentum, sed ordeum cum
croco conditum et caseos seruabit. In duobus diebus carnisbriuii "
et in festiuitate annunciacionis beate virginis Marie, in die palma-
rum, in cena domini, in vigilia pasche ministrabit primum holus cum
allecibus, seeundum holus cum esoeibus, " cetera fercula dominis
et decano dabit sicut in vigilia natiuitatis domini. In die pasche
et pentecostes dabit Septem fercula ut in festis prescriptis, decano
Septem fercula. In cena dierum eorundem vi fercula, decano vii.
fercula et caseos ad mensam dominorum et decani. In feria iida
quatuor fercula de carnibus et ouva et ordeum, decano vii.
fercula. In cena tria fercula de carnibus et pulmentum et oua»
decano vi. In feria tercia ministrabit quatuor fercula de carnibus et
oua quintum, decano sex ; in cena tria fercula de carnibus et oua
quartum, decano quinque et caseos ad mensas. Feria quarta pasce
duo fercula de carnibus et ordeum et oua, decano quinque fercula;
in cena prebendam ferialem scilicet caseos, oua et pulmentum. Nati-
uitas domini si cadit in dominicum diem, per quatuor dies ministrabit
ut in diebus pasche, nisi quod per duos dies pasce dabit primum fer-
culum de diuersis eibis consecratis. Sciendum est eciam, quod in feria
sexta infra oetauam pasce dabit lacticinia in prandio et in cena et non
pisces. Vigilia sancti Floriani si cadit in diem carnium, dabit ferculum
bonum de carnibus ad prebendam solitam. Si cadit in feriam sextam
aut in sabbatum, dabit ferculum piscium. In die Marci dabit lactici-
nia semel et duo fercula piscium propter ieiunium et medium festum,
decano tria ad conswetam prebendam. In diebus rogacionum et in
vigilia ascensionis dabit lacticinia et vnum ferculum piscium et
decano duo fercula ad prebendam conswetam. In die ascensiortis
ministrabit ut in summis festis, in cena prebendam ferialem; in
uigilia pentecostes dabit lacticinia et ferculum piscium, decano duo
217
ad prebendam. Feria quarta infra octauam pentecostes dabit lactici-
nia et duo fercula piscium, decano tria ad prebendam conswetam et
hoc propter medium festum et ieiunium. In sabbato dabit lacticinia
et Tnum ferculum piscium, decano duo ad prebendam conswetam. In
summo festo minori, scilicet Johannis baptiste, Petri et Pauli, in
inuencione sancti Stephani, Mychahelis, Andree, in circumcisione
ministrabit quinque fercula, decano sex. Si hec festa cadunt in diem
dominicum aut in feriam terciam aut in quintam, ministrabit quatuor
fercula carnium et oua. Si cadunt in feriam secundam et quartam,
dabit tria fercula de carnibus et ordeum et oua, decano sex. Si
cadunt in feriam sextam, dabit tria fercula piscium et bolera et
ordeum, decano quatuor et illa fercula, que dantur sibi in feria sexta.
Si cadunt in sabbatum, dabit duo fercula piscium, caseum, oua et
ordeum, pulmentum dabit ad cenam, decano tria fercula piscium,
caseum, oua et ordeum, caseum in fönte et liolus cum caseo et sagi-
mine conditum. In mediis festis sie ministrabit: Si cadunt in diem
dominicum aut in feriam terciam siue in quintam feriam, dabit tria
fercula carnium et oua, decano quinque fercula. Si cadunt in feriam
secundam et quartam, dabit duo fercula carnium et ordeum et oua,
decano quinque. Si cadunt in feriam sextam aut in sabbatum, dabit
vnum ferculum piscium ad prebendam statutam, decano eciam sem-
per in biis mediis festis dabit vnum ferculum ad prebendam conswe-
tam. In diebus, que precedunt festa sancti Florian!, Augustini, Mar-
tini, circumeisionis et dedicacionis, bonum ferculum ad statutam pre-
bendam. Sunt eciam alia festa, de quibus nulla fercula ministrabit,
scilicet in festis beati Stanizlaij et sanete crucis et sacratissimi cor-
poris Christi et sanete Anne et in quadragesimo die assumpeionis et
coneepeionis sanete Marie et sanete Elyzabet et sanete Chunigundis,
in festo sanete Trinitatis, quod peragitur ante aduentum domini ",
de quibus solummodo dantur denarii. Infra quadragesimam cuilibet
dominorum dabit oleum super duo fercula. A festo beati Johannis
baptiste dabit subfercula et assaturas de carnibus uaccinis vsque ad
uatiuitatem beate yirginis. A festo eodem dabit pullos et anseres
usqoe ad festum beati Martini, ab eodem festo dabit pro subtusfer-
culo *7 porcinas carnes et salsucia " pro assaturis. Et tunc tem-
poris officiales in seeundis feriis et quartis feriis usque ad aduentum
domini cenam in caritate laucius ministrabunt. Post hanc dominis in
refectorio duas canulas" idem ofßcialis ministrans propinabit.
218
Infra quadragesimam in mediis festis dabunt esoces cum holeribus
et vnum ferculum piscium ita, si cadunt in feriam secundam aut
quartam uel in sextam feriam aut in sabbatum; si uero cadunt in
diem dominicum uel in feriam terciam aut in quintam feriam, simili-
ter ministrabit. Decano addit vnum ferculum de festo ad prebendam
constitutam. Item decano infra quadragesimam ministrabit dominicis
diebus ad prandium holera cum esocibus duobus frustis et ynum fer-
culum piscium bonorum, ad cenam holera cum duobus allecibus et
duo fercula piscium. Cetera fercula ut in feriis sextis per totum
annum. Celerario yini ministrabit ut decano. In dominica septua-
gesime celerarius ministrabit pullos decoctos, subtusfercula, assatu-
ras de carnibus recentibus et pastilla**. In dominica quinqua-
gesime dabunt (sie) ad prandium pullos decoctos, subtusferculuro,
assaturas de carnibus recentibus et bona holera cum carnibus porcinis.
Ad cenam ministrabit pullos decoctos, subtusferculum et assaturas de
carnibus vitulinis, pastella caseata, artoerealeas artocreolas cum car-
nibus et pipere repletas. ■« Post septuagesimam in seeundis feriis
et quartis per duas ebdomadas diuisim ad cenam a singulis officiali-
bus inuitamur. Post cenam et potum omnibus congregatis de comniuni
celerario due canule in refectorio propinantur. Ordeum et pulmeutum
per totum annum puro lacte ministratur. Si natiuitatis domini cadit
in feriam sextam uel in sabbatum, lacticinia cum piseibus tarn ad
cenam quam ad prandium ministrabit ut in summis festis prescriptis,
que cadunt in sabbatum. Infra quadragesimam celerarius debet sibi
semper de piseibus melioribus prouidere, tunc sine murmure mini-
strabit. In duobus diebus carnisbriuii et in annunciacione beate vir-
ginis Marie, in die palmarum, in cena domini et in vigilia pasce cum
esocibus equaliter et piseibus ministrabit vt in summo festo maiori
et prelatus cenabit in refectorio diebus eisdem.
1. Hülsenfrüchte jeder Art. 2. Kleine Fische. 3. Häringe. 4. Eine dichte
Suppe oder Sauce mit Pfeffer in Saffran gewürzt. 5. Zuckererbsen 6. Ein Gemüse.
7. Krapfen in einer Mohnsamenbrühe. 8. Ein Fett wird hier statt Schmalz
genommen. 9. Eine Milchbrühe. 10. Eine Käsesuppe, wie panis in fönte eine
Wassersuppe. 11. Geräuchertes Schweinfleisch. 12. Eingemachte Hühner.
13. Quod est sub corpore et quod illud fert, sustentat, d. i- die Füsse, also hier
Kälberfütse. 14. Die Faschingstage, quia privabant esu carnis. 15. Lachse
16. Aus diesen beiden Festen, nämlich des vierzigsten nach Maria Himmelfahrt*
welcher in dem voranstehenden Kalendarium auf den 23. September angesetzt
ist und Resurrectio beate Virginia genannt wird, und dem der h. Dreifaltigkeit,
219
welches Tor dem Advente — im Kalender am 23. November — gefeiert wird,
erhellt, dass die Instmetion aus der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts her-
stammt, denn Johann XXII., welcher von 1316 bis 1334 auf dem pftbstlichen
Stahle sass, befahl für die ganze Kirche, das Fest der h. Dreifaltigkeit am ersten
Sonntag nach Pfingsten zu feiern, und verbot das der Himmelfahrt Marien« an
einem andern als dem IS. August zu begehen. 17. Eine Zwischenspeise
18. Eingesalzenes Fletsch. 19. Kfinnchen, Handeln in 0 esterreich. 20. Krapfen.
21. Pasteten. — Diese Erläuterungen sind von Chrysostomus Hanthaler. —
Original auf Pergament
CCXVI.
135L 2. Jän&er. St Florian. — Leb von Visnis bekennt, dass er jedem
Ansprüche auf die Hofstatt tu Visnis tu Gunsten des Klosters St. Florian
entsagt habe.
Ich Leb von Visnis vergich für mich vnd für alle mein erben
offenbar an disem brief vnd tun chunt allen den, die in hörnt oder
sehent, daz ich (mich) mit meinem genadigen herren probst Jan'
sen von sand Florian vnd mit dem gotshaus da selbs recht vnd red-
leich verricht han vmb die hofstat datz Visnis also, daz ich mich
derselben hofstat vnd aller der recht, die ich vnd mein erben daran
seholten gehabt haben, ledichleich geauzzent han also, daz ich noch
mein erben furbaz dhain ansprach darauf nimmermer schullen gewin-
nen, vnd wolt ander yem die selb hofstat von dem egenanten gots-
haus besten, den schullen ich vnd mein erben dar zu fudern, mit
weu wir mugen, vnd mit nichten doran ierren. Vnd daz (daz) also
stat beleih, darvber gib ich disen brief versigilt mit dez erbern
ritter herren Hainreichs von Öd ze den Zeiten purgraf %e Windekk
vnd TOgt der oftgenanten hofstat vnd mit Albrechtz dez Greusnik-
cher anhangunden jnsigeln. Der brief ist geben datz sand Florian
nach Christes gepürd dreutzehen hundert iar vnd in dem ains vnd
fumftzkistem iar an dem suntag vor dem Prehen tag.
Aus einem Pergamentcodex in St Florian.
CCXVII.
1351. 6. Jänner. — Der Abt Michael von Garsten gelobt, das von Berthold von
Losenstein mit dem Ziegelhof errichtete Seelger ä'h getreu erfüllen tu wollen.
Wier Michel von Gotes gnaden abt vnd di gantz bruederschaft
des conuentz tzv Gaersten veriehen offenbar mit disem brief allen
220
den, di in sehent oder lesen horent, daz wir in genommen vnd
enphangen haben von herrn Perchtolten von Losenstain daz gut an
dem Tzyegelhof, daz aygen ist vnd dient alle jar an vnser vrawntag
zder dienst tzeit fünf Schilling alter wienner phenning vnd an sand
Jörgen tag auch fünf Schilling alter wienner phenning für all vadrung,
dar vmb hab wir vns verlubt vnd verpunden, daz wir jerleich an
sand Jacobs tag des selben nachsts singen schullen ein gantze vigili
vnd des morgens dar nach ein gesunge selmess mit sechs brinnunden
chertzen pei der par vnd mit lewten, als dar tzv gehört herrn Gun-
dachern vnd seiner wiertinn vrown Annen von Losenstayn vnd
iren erben jartag vnd iern selln zehilf vnd ze trost. Vnd jerleich des
suntag nachtes vor dem auflertag ein gantze gesunge vigili vnd des
mentags morigen dar nach ein gesunge selmess auch mit sechs brin-
nunden chertzen vnd mit lowten, als dar tzv gehört ze igleicher zeit
ze payden jartagen herrn Perchtolden vnd seiner wiertinn vrown
Margreten von Losenstayn jartag vnd iern selln zehilf vnd ze trost,
vnd dar vmb schol man vns von den vor genanten phenningen ze
igleichen jartag raichen vnd geben den herren in den conuent ein
halb phunt phenning vnd in di gustray sechtzk phenning für di
chertzen vnd für daz lowten. Vnd wenn daz ist, daz herr Perchtold
von Losenstayn ab get vnd nicht mer ist, so schull wir seinen jar-
tag begen auf den tag, vnd er verschaiden ist, vnd schullen im vnd
seiner wiertinn vrown Margreten dar an begen gantz vnd gar tzv
allen dem rechten, als vor geschriben ist. Tasten wir des nicht oder
ob wir daz indert savmeten an ehaft not ze drin vierzehen taegen, so
schol sich herr Perchtold oder herrn Gundachers erben des vor-
genanten gutz vuderwinden so lang daz wir er vullen, daz vor ver-
saumpt ist. Daz di sach vnd di Wandlung vnzebrochen furbaz beleih,
dar vber geb wir abt Michel in disen briet' versigelten mit vnserm
anhangunden insigel vnd mit vnsers conueuts anhangunden jnsigel.
Der brief ist geben nach Cbristes gepurd drewzehen hundert jar,
dar nach in dem aynz Ynd funzkistem iar an dem heiligen Pericht tag.
Orig., Perg. mit zwei Siegeln im Archive zu Garsten.
221
CCXVIH.
1SSL 6. Jin&er. — Ckalhoch von Falkenstein verkauft an seine Brüder Ulrich
und Haug seinen Erbtheil an dem Hofe zu Eisenstein in Haidershof er-, an dem
Hof tu Stdmpfing in Steinerkircher-Pfarre und an zwei Weingärten zu Hunts-
heim ober Mautern.
Ich Kaihoch von Falchemtayn yergich offenleich mit dem prief
ynd tuen chunt allen den leuten, die den prief sechent oder horent
lesen, daz ich mit wol verdachtem muet ynd mit guetem willen aller
meiner erben han zechauffen gegeben meinen pruedem Vireichen
ynd Haugen den Falchenstaynaern vnd allen iren erben meinen
eribta}], den ich han an den hof daz Risenstayn gelegen dacz
Hwdershouen jn der pharr, der freyz aygen ist, ynd an dem hof
dacz Stcempfing genannt, der gelegen ist dacz Staynechyrichen jn
der pharr, der vnser sacz ist, vnd an den ' zwayn Weingarten dacz
Huntshaym gelegen ob Mauttaren, vmb zway ynd achczg phunt
phenning wienner munzze, der ich ynd mein erben von in gancz vnd
gar gericht vnd gewert sein. Auch schallen sev den vorgeschriben
meinn eribtayl haben in iivcz vnd in rechter eribz gewer mit allen
den nueczen vnd rechten, als ich jn vor inne gehabt han» vnd schul-
ten auch allen iren frum damit schaffen mit verseczen vnd mit ver-
cbauffen nach allem irem willeu an allen irrsal, daz in dey red von
mir vnd von meinen eriben staet vnd vnverchert beleih, dar vber vnd
dar vmb gib ich jn den offenn prief, der versigelt vnd bestätigt ist
mit meinem anhangundem jnsigel ze einem offenn vrchund der war-
hait vnd mit meiner ohaym Perichtotis von Losstayn vnd Jansen
von Reychenstayn anhanglinden jnsigeln ze waren gezeugen der
vor geschriben Wandlung jn an schaden. Der prief ist geben, do
man zallt von Christes gepuertt dreuczehenhundert jar, dar nach in
dem ainz vnd funfczgistem jar an dem prechent tag.
Aus dem Originale zu Gleink. Pergament mit drei hängenden Siegeln
von braunem Wachse. 1. f. S.ChAL.hOi.D.VALCh?STAl. In dem Nabel des
Schildes ein Fels, auf welehem ein Vogel (Falk) mit ausgebreiteten Flugein
steht. 2. Das gewöhnliche Siegel der Herren von Losenstein. 3. Zerbröekelt.
222
CCXlX.
1351. 0. Jänner. — Berthold von Losenstein stiftet sich ein Seelgeräth in der
Kirche tu Garsten mit dem Ziegel ho f bei Steyr,
Ich Berichtold von Losenstain vnd ich Dyetmar vnd all mein
prueder von Losenstain vnd all vnser eriben veriechen offenbar mit
disem brief allen den, di in sechent oder horent lesen, daz wir mit
wolbedachtem möt vnd du rieh vns vnd vnser vorvodern Selen hau
willen auz vnserm nueze vnd gewer recht vnd redleich geben haben
den Zy egelhoff pei Steyr mit allen nuezen vnd rechten, vnd da zue
gehört, wi daz genant ist, den erbern geistleichen herren gen Ger-
sten in di oblay, vnd daz selb guet dint alle jar jerleich an vnser
vrowen tag zder dinst zeit fumf Schilling alter wienner pbenning vnd
an sand Georigentag auch fumf Schilling alter wienner pbenning
vnd vmb daz selb guet schullen si singen alle jar dez suntags nach-
tes vor dem auffertag ein ganeze gesungen vigily vnd dez nächsten
mentags morigens darnach ein gesungene seimisse mit sechs prin-
nunden cherezen pei der par mir Perichtolden vnd meiner haus-
frown Margreten von Losenstain seien vnd allen vnsern voruodern
seien ze hilff vnd ze trost vnd jerleich an sand Jacobs tag decz sel-
ben nachtes ein gancz gesungene vigily vnd decz morigens darnach
ein gesungene seimisse kern Gundakchern vnd seiner housfrown
vrown Annen seien vnd allen ieren voruodern seien ze hilff vnd ze
trost mit sechs prinnunden cherezen pei der par vnd mit louten ze
paider jartagen, alz da zu gehört, vnd dar vmb sol man den herren
in di oblay ze igleichem jartag raichen vnd geben ein halb phunt
wienner pbenning vnd in di gustray dreizzik phenning für di cher-
ezen vnd für daz lawten; vnd wenn ich vorgenanter Perichtold von
Losenstain nicht enpin, so schullen si meinen vnd meiner hous-
frowen jartag begen auf den tag, vnd ich verschaiden pin, vnd schul-
len vns dar an begen ze alle dem rechten, als vor verschriben ist.
Wurden si dar an indert sowmig, so schult sich vnser eriben decz
vorgenanten guetes an dem Zyegelhoff vnder winden so lang, vncz
si dew vor vorgenanten jartaeg paid gancz vnd gar volfuerent vnd
begent, so schullen si denn daz guet wider jnn haben mit allen rech-
ten vnd nuezen, alz da zu gehört vnd alz wir ez inn gehabt haben»
vnd sein auch dez guets jr scherm vnd gewer, wo in d*z n°t
223
geschieht, alz landez recht vnd gewonhait ist in Ostereich. Vnd daz
di sache vnd daz selgret furbaz stet ynd vnzeprochen beleih» dar
vber geh wir jcb obgenanter Berichtold vnd ich Dyeimar von
Losenstain disen offen brief versigelten mit vnsern paiden anhan-
gonden jnsigeln, ynd dez zeug ist her Dyetreich von Losenstain
mit seinem anhangenden jnsigel. Der brief ist geben nach Christi
gepurde drewezechen hundert jar ynd darnach in dem ain ynd
fumfezkistem jar des suntags nach dem heiligen Prechen tag.
Orig., Perg. mit drei Siegeln, im Archive tu Garsten.
ccxx.
135L 22. Jänner. Wien. — Herzog Albrecht von Oestcrr eich gewährt dem Stifte
Waidhausen zur Besserung seines Seelgerälhes bei dem Spitale zu St. Nikola
unter dem St rüden 6 Pfund Wiener Pfenninge jährlich an der SalzmauthtuLinz.
Wir Albrecht von Gottes gnaden hertzog %e 0esterreich9 ze
Steyer vnd ze Kernden tun chunt, das wir den erhern ynd geist-
lichen leuten, vnsern lieben chaplan, dem probst rnd . • dem conuent
ze Walthusen darurab, das si den Gots dienst vnd die ewigen messe,
di wir ze spital zehaut niderhalb des Strudens Got ze lob ynd in
eren sand Niclas, vns vnd vnsern vordem seien zehilf vnd ze trost
gestift haben» dester baz volenden vnd volfueren mugen, geben ynd
geschafft haben vnd geben vnd schaffen in oueb mit disem brief an
vnser maut ze Lintz sechs phunt wienner phennig, di si alle i&r
ewechleich, wann si wellen, an saltze an derselben maut furfuren
svllen vnd wellen, das in vnser Mauter ze Lintz, swer der ye in dem
iar ist, chain irrung daran tue in dehain weg, wan wir vnd vnser
oachomen dieselben sechs phunt phenig demselben vnserm mautter
verleichen an der maütt ze Lintz absiahen, mit vrchund ditz priefs«
Geben ze Wienn an sand Vincency tag nach Christes gepurd dreut-
zehen hundert iar, darnach in dem ain vnd fumftzigsten iar.
Original auf Pergament mit einem angehängten Siegel auf rothera Wachs
mit drei Schilden, oben die von Oesterreich und Steiermark, unten der von
KSrnthen; im Museum tu Linz. — S. Kurz, Beiträge IV. 478.
224
CCXXI.
1351. 25. Jinner. — Katharina, Witwe des Durtng Lerz, Bürgers von Steyr
stiftet mit der Gabe eines Hofes zu Kremsdorf einen Jahrtag im Kloster Garsten'
Ich Kathrei Türings des Lertz witib, weylnt purger ze Stetjrr,
dem Got genad, vergich vnd tun chunt allen den, di disen brief
sechent oder lesen hörnt, daz ich mit wolbedachtem müt, mit meines
vaters vnd mit aller meiner geswistret vnd erben gutleich willen,
nach meiner pesten vrevnt rat vnd gunst recht vnd redleich gegeben
han dem gotshaus ze Garsten meinen hof gelegen ze Chremstorf,
der rechtz freys aygen ist, mit allen den rechten vnd nutzen, di
darzu gehörnt ze holtz vnd ze veld, versucht vnd vnüersucht, mit
der beschaidenhait, daz si meins vorgenanten wiertz iartag vnd den
mein, swenn ich nimer pin, vnd aller vnser vodern ewigchleich
begen schulten mit vigili vnd mit messe all iar dez nächsten maen-
tags nach dem aufferttag, wann daz mein wiert mit mier schuf an
seinen lesten Zeiten mit meinem gutleichen willen, als es noch heut
ze tag mein will ist, vnd schol auch dez vorgenanten gotzhaus gewer
sein für alle chrieg vnd ansprach nach lantz recht. Daz di red st&t
vnd vntzebrochen beleih, darvber gib ich disen brief gesigelten mit
meiner lieben bruder Fridreichs, Pauleins, Wernhatiz der Tun-
gozzinger anhangundem jnsigel, vnd mit meins lieben swagers Phi-
lipps der Tungozzinger aydem anhangundem jnsigel, dahinder ich
mich vnd mein bruder Thomas der Tungozzinger vns verpinden mit
vnseru trewn allez daz stset ze behalten, daz oben verschriben ist,
wann wier nicht jnsigel haben. Der brief ist geben nach Christes
gepurd drevtzechen hundert jar vnd in dem ayna vnd fumftzkistem
jar an sand Pauls tag, als er bechert wart.
Original auf Pergament mit vier HSngesiegeln. Stiftsarchir Garsten.
CCXXII.
1351. 2. Februar. — Ulrich der Tanner und seine Mutter, dann Tanquard der
Ch lammer und dessen Sohn Martin verkaufen an das Kloster zu Waldhausen
eine Hube, das Tannerlehen — auf dem Okraitu
Ich Alhait Fridreichs des Tanndr witibe, dem Got genad,
vnd ich Vlreich ir sftn vnd mit vns alle vnser erben, ez sein sun
225
oder tochter, wie di genant sind, vnd ich Tanquard der ChlammSr
vnd ich Mertt sein svn vnd mit yns all vnser erben, wir vergechen
rnd tuen cbund allen den, di den prief sehent oder horent lesen,
daz wir mit wol bedachtem muet vnd mit guetleichem willen vnser
vnd aller vnserr. erben vnd auch mit gesampter hant vnd nach vnserr
pesten vreunt rat ze den Zeiten, do wier daz wol mit recht getuen
mochten, vnuerschaidenleichen , recht vnd redleichen ze chauffen
haben gegeben (versetzt haben) ein hueb, die genant ist datz des
Tannär lehen datz dem Chuertzen auf dem Okrain, di gelegen ist
in Münizpekher pharre vnd vnser vreyez aygen (gewesen) ist, dem
erbSrn herren probst Jansen datz Walthausen vnd allen seinen
nachchomen vnd dem conuent vnd auch dem gotshaus da selben mit
allen den rechten vnd nutzen, als wir sei selber vnd vnser vodern
Tnuersprochenleich in rechtes aygens gewer inn haben gehabt, ez
sei versuecht oder vnuersuecht, gestift oder vngestift, mit holcz, mit
relden, mit wismaden, wie daz genant ist, vmb zway vnd dreizzig
phunt phenning wienn&r munczze, der wir von in gantz vnd gar
gericht vnd gewert sein an allen vnsern schaden also mit auz geno-
meuer red, daz wier der vorgenanten hueb, der aygenschaft vnd des
chauffes (satzes) ir gewern vnd scherm schullen sein an allez gevar
nach landes recht in Osterreich. Wir offenn auch mer an dem
prief, daz wir von all vnser erben vns des vorgeschribenn guetes
ebichleich ze vertzicht getan haben in offner lantschrann vor dem
lantrichter vnd vor erbörn rittern vnd chnechten zden Zeiten, do
wir ez wol getuen mochten, daz wir noch vnser erben dhain ansprach
noch dhain recht immermer dar an haben schullen an dhainer stat,
daz loben wir in mit vnsern triwen stät zebehalten an allez gevör.
Vnd daz dem vorgenanten erbern herren probst Jansen vnd seinen
nachchomen vnd dem conuent vnd auch dem gotshaus datz Walt-
kausen di red vnd daz gelub also stät vnd vntzebrochen beleih von
ms allen, di vorgenant sind, vnd auch von allen vnsern erben, dar
vber gib ich vorgenanter Tanquard der Chlammer den prief ver-
sigelten mit meinem anhangunden jnsigel, dar zue haben wir gepe-
ten den ersamen ritter hern Weczel von Erbing vnd Otten den
Öder ze den Zeiten lantrichter im Machland vnd Bietr eichen
den TannSr, daz iederman mit sampt seinem anhangundem jnsigel
der red vnd des chauffes (satzes) geczeug ist, wand wier ich vor- •
genante Alhait vnd Vlreich ir suri vnd vnser erben vnd Mertt Dan-
Urkandenbuch des Landes ob derEnna. VII. Bd. 15 j
226
quarts des Chlammer sun des mit vnsern treuwen vergechen, daz
wir zden Zeiten nicht aygener jnsigel baben gehabt. Der prief ist
gegeben, do man zalt von Christes gepuerd dreuczehen hundert jar,
dar nach in dem aynz vnd fumfczigistem iar an vnser Vrouwen tag
zder Hechten messe.
Aus dem Original im Linzer Museum auf Pergament mit einem Siegel
die drei anderen fehlen. — Ein Baum oder eine Staude stehend in einem Schild
ohne Helm. S.DIETRIOI.TEimSR.
CCXXIll.
1351. 2. Februar. — Ulrich der Tanner und seine Mutter und Tanquard der
Chlammer und dessen Sohn versetzen an Waldhausen eine Hube ndas Tanner-
lehenu auf dem Okrain.
Stimmt wörtlich (mutatis mutandis) mit obigem Kaufbrief.
Nur bezüglich der Sicherstellung des Satzes heisst es: „Wer aber
daz getan, daz in mit recht dar an icht ab gieng vnd schaden mit
recht dar an nemen, daz sev gesprechhen mochten pei iren trev*wn,
den selben schaden schullen sev haben datz vns vnd datz . aller
vnserr hab, di wir haben in dem land ze Osterreich, an allez geuar.
Es schol auch des egenanten satze alle iar ierleich losung sein an
aller mann Vaschang tag vnd ze chainer andern zeit.4*
Aus dem Originale im Linzer Museum auf Pergament mit zwei halb zer-
bröckelten Siegeln, die andern zwei verloren. Wetzel von Erbing hat einen
Schild ohne Helm mit einem Sparren; der von Oed einen Pfahl durch den Schild.
CCXXIV.
1351. 5. FebrQaT. — Conrad von Ymtzing reversirt über das von seinem Vater
Heinrich dem Ymtzinger bei dem Gotteshause zu Baumgartenberg mit Schenkung
einer Hofstatt zu Gang gestiftete Scclgcräth.
Ich Chunrat von Ymtzing vergich offenwar vnd tuen kundt
allen den, di disen brief sehent oder horent lesen, das mein vatter
Hainrich der Ymtzinger, dem Got genad, geben hat mit wol bedach-
tem muet vnd mit guetlichem willen aller seiner erben» wie die
genant sind, ze der zeit, do er es wol getuen mocht, hintz Paten -
gartennperg seines rechten freyen aigenn ain hoffstat dat£ Gang,
227
die dient i er! ich ein halb phundt wiener phenning auf sand Michels-
tag, jiem ynd all sein rodern zu einem ewigen seelgerät also
beschaidennlich, das die herren dauon kain stewr noch kain ynrechte
yodrung nemen sullen, dann wann man di hofstat mit ainem newen
holden stifft, so geit der ditz (auz) vert sechs, ynd der einfert sechs
(pfenning?) Vnd wer der herren pitantzer ist, der sol das halb
phund einnemen ynd sol der samnung dauon ein dienst geben in
das refennt an aller heiling abend, ynd sullen die herren an dem-
selben tag meins vatter jartag begeen, als gewohnhait ist in jrem
orden. Wer aber, das man Verzug ynd den herrn den dienst nit
g£b, als verr das halb phund geraichen mag ynd als ee yerschriben
ist, so sullen sich meins vatters nagst erben wider vndterziehen der
hofstat ynd sullen die junhaben so lanng, vntz das die sawmchait
wol gepessert wirt, so ist dann den herrn ynd dem gotshaws die
egenannt hofstat wider ledig an allen krieg als yor. Vnd darumb,
das die red stet ynd vnuerchert beleih, gib ich an meins vatter stat,
dem Got genad, den brief versigelten (mit) meinem anhangunden
innsigell ynd mit meines vettern innsigel Otten des Ymtzinger, der
der sach damit gezewg ist. Der brief ist geben nach Christs burd
drewtzehen hundert jar, darnach in dem ains vnd fuuftzigisten jar
and sand Ayten tag.
Aus einem Copialbuche des Klosters Baumgartenberg vom Jahre 1511.
ccxxv.
U5L 5. Februar. — Peter von Ritzenwinkel gibt seinem Lehenherrn Otto von
Volkenstorf bekannt, dass er dem Kloster Gleinle zwei Buben zu Oedin der
Die t acher Pfarre ans Noth verkauft habe.
Dem erwierdigen vnd meinem gen&digen herren herrn Otten
von Volchenstorf enbiet ich Peter von Ritzenwinchel mein stseten
vnd willigen (linst in ganczen trewen. Herr ich lazz ew wizzen, daz
ich mit wolbedachten muet ynd einen tail durch nat vnd durch mei-
ner vnd aller meiner vodern sei hail willen den erbern ynd geistlichen
luvten appt Hainrichen ynd der sammung daecz Glevnch ze chauf-
fen gegeben han meins rechten lehens czwo hub gelegen d»ez 4)d
in Tudeher pfarr, diw ich von iwern gnaden ze lehen gehabt han,
ynd diw selben guter han ich in geben nach den gnaden ynd rech-
15*
228
ten, diw siw von iw vud allen Volchenstorffern habent ynd da ir
gotshaus mit gestift ist, ynd send vnd gib iv diselben guet auf ynd
yerczeich mich ir pei dem poten, der iv disen brif geit, ynd mit
yrchunt des selben brifs also, daz ir dem vor geschriben gotshaus
diy oben genanten guet inantwurt ynd seit (sie) nach den oben
geschriben rechten, diy daz selb gotshaus von iw vnd iwern vodern
in alter her hat bracht vnd besezzen. Der prif ist geben nach Christs
geburd vber driuezehen hundert iar, darnach in dem ain ynd ffinf-
czigistem iar an sand Agathen tag.
Aus dem Original im Musealarchive ru Linz. Pergament. Das aufgedrückte
Siegel abgefallen. Vergleiche die Urkunde dd. 13. October 1350.
CCXXVL
1351. 11. Februar. — Alber der Hutter verkauft an das Kloster St. Florian
9 Schilling Geldes auf einem behaustem Gute zu Weiterstorf gegen einen Wein-
garten, Bock fu 88.
Ich Alber der Hutter vnd allev meinev geswistreid wier verie-
hen vnd tun chunt allen den, die disen prief sehent oder horent
lesen, di nu lebent oder hernach chüftig (sie) werdent, daz ich mit
wolbedachtem müt vnd gunst aller meiner geswistreid vnd aller mei-
ner eriben zv der zeit, do ich ez wol getun mocht, gegeben han dem
ersam chloster daez sand Florian meines rechten aygens neun Schil-
ling geltes, daz gelegen ist daez Weithersdorf auf wehaustem gut.
Ich han in awer den vorgenanten gelt gegeben ze wider Wechsel
vmb ein Weingarten, der do haizzet der Pochsfüz, den Symon der
Hutter diener geschaft hat ab seiner sei zv einem ewigen seigere t,
daz manigem mann chunt vnd gewizzen ist. Wer awer, daz yem des
vorgenanten Weingarten pezzer erib wolt sein, der schol dem vor-
genanten Albern dem Hutter vnd sein geswistreiden fufeig phunt
phenning gewen an^all wider red. Wier geben auch die vorgenanten
neun Schilling dem egenanten chloster also, daz man dem vorgenan-
ten Symon, der der Hutter diener ist gewest, alle iar sein iarezeit
schol wegen mit vigili vnd mit seimesse, als des chloster gewanheit
ist, vnd schol man dann die neun Schilling phenning vnder die herren
gewen. Ich pin auch ich vorgenanter Alber vnd allev meinev geswi-
streid der vorgenanten neun Schilling des vorgenanten chloslers gewer
229
für alle ansprach für all eriben, als des landes recht ist in Aster*
reich. Vnd daz die red stet vnd vnczbrochen weleib, dar vber gib
ich vor genanter Alber der Hutter disen prief versigelt mit meinem
insigel. Vnd sind diser sach geczeug Ott der Butter vnd Jans der
Hutter mit ieren anhangunden insigeln. Diser prief ist gegeben, do
Ton christes gepurd ergangen waren dreuczehen hundert jar, dar
nach in dem ain vnd funfczigisten jar des nächsten vreitags nach
sand Dorothe tag.
Aus dem Originale zu St. Florian auf Pergament. Ein Siegel h fingt, die
andern zwei abgefallen. Eine Abbildung des Hutter'schen Siegels hat Han-
thaler, doch nicht ganz genau. Es ist uns eben so wenig als ihm möglich zu
bestimmen, was es Torstellen soll.
CCXXVIL
1351. 11. Februar. Wien. — Herzog Albrecht von Oesterreich stiftet eine ewige
Messe in der St. Nikolai' Spitalkirche unter dem Struden mit 200 Pfund Pfen-
ninge und bestätiget das Recht des Klosters Waldhausen, auf dem Wasser
Almosen zu sammeln.
Wir Albrecht von Gotes gnaden hertzog ze Osterreich, ze
Steir vnd ze Kernnden tun kunt mit disem brief, das wir durch
Got vnd durch vnnser vnnd vnsrer vordem vnd auch vnser nach«
komen seein hail willen vnd jn eren des gutn hern sandt Niklas mit
der erbern vnd geistlichen lewt vnsers lieben capplan — - . Des
brobst vnd des conuents zu Waldhawsenn gunst ain ewige messe
jn jr kirchen ze Spitall ze hanndt nyderthalb des Strudms gestuft
haben, di derselb brobst vnd der conuent mit ainem erbern briester
jrs ordens bestifften vnd begeen sullen, vnd derselb sol haben ainen
briester zu gesellen jm zu hilff, er sei geistlich jrs ordens oder weit-
tich also, das die baid briester begeen die egenant ewige mess vnd
auch stetigkleich daselbs sytzen. Si sulln auch kainer mess auf das
haws zu Werbenstain gebunden sein. Wir haben jn auch zu der-
selben ewigen mess geben zwaihundert phunt wienner phenning,
der si genntzlich verricht vnd gewert sind. Vnd dar vmb si ver-
lehenndte guter, die von vns lehen sein kauffen sulln, derselben
guter aygentschafft wir dann auch zu derselben mess vnd zu dem
gotshaws zu Waldhawsen geben mit disem brief; dartzu haben wir
dem brobst vnd dem conuent zu Waldhawsen mit des erwirdigen
230
bischoffs Gotfrides vonpassaw willen vnd gunst bestätt alle jr nutze
jrs allmusen vnd des sammens, das emaln von alter zu demselben
gotshaws ze Spitall gehört hat vnd das jn vor mit gewallt enpfrembt
was, oberthalb vnd nyderthalb des Strudms also, das nyemandt
sammen sol auf der tunaw von aller schiffung auf noch ab zwischen
Ardakher vnd Ybs, den allain zu dem egenanten gotshaws zu Spitall.
Si sulln auch von demselben allmusen die weg pessern, die von
alter dauon gepessert sind, die sich anheben dats Hönxtain nydert-
halb werbenstain vnd geent hin zetal gen Prenntlein an der wennt
gegen Serbnich vber ainhalb der tunaw, dann annderthalb aufwertes
von Serbnich für Spitall vnczt für Werbenstain vber die klaus jn
den pawngarten nyderthalb des dyessenpaches. Si sulln auch zu
dem, vnd die zech hat, das gotshaws beleuchten vnd pessern, was
inwenndlichen dartzu gehört, vnd was dann des obgenanten allmu-
sen vber dasselb alles vber wirt, da sol der pharrer ze Spitall vnd
sein gesell jr phrunt mit pessern. Wer aber, das sie die vorgenant
ewige mess ze Spitall nit begiengen vnd bestifften mit aim erbern
briestern jrs ordens vnd mit ainem gesellen, als vorgeschoben ist,
so sulln wir, vnser eriben vnd vnser nachkomen sew mannen mit
ainer gewissen, vnd wem si oder jr nachkomen dann säumig vnd es
nach der mauung jn ainem monat nicht volligkleich wider prachten
an grosse eehafft nott, so sulln wir, vnser eriben oder vnser nach-
komen dieselben messe levhen ainem anndern briester, wemm wir
wellen, mit derselben gullt, die wir zu derselben mess bestätt vnd
geben haben vnd mit den zwainhundert phunden wienner phenning,
die wir jn auch darzu geben haben, dafür si vns geweist haben auf
zwelflf mutt körn gullt vnd auf acht mutt habernn gullt, der dient
man von der newnstatt funflf mutt körn vnd fünf mutt habern, das
annder getraid sulln si richten aus Erbinger pharr von jrem zehenndt,
den si da habent, vnd zway phunt gelts wienner phenning auf drein
Guetern, die gelegen sind jn Waldhawser pharr, das erst zu Riten-
8tain, da man an sandt Jorigen tag ain phunt phenning von dient,
das annder jm Stainnoch, da man an sandt Giligen tag ain halb
phunt phenning Yon dient, das dritt ain lehen, dauon man auch an
sandt Giligentag ain halb phunt phenning diennet. Wann aber der
briester, dem dieselb mess mit derselben gullt gelihen wurde, nit
mer war, so soll dieselb mess mit derselben gullt aller gefallen an
das gotshaws ze Waldhawsen mit allen den rechten, als vorgeschri-
231
ben ist, vnd sulln si auch den offtgenanten gotsdienst genntzlich dann
rolfuem. War auch, das vnserer eriben oder vnserer nachkomen,
burggrauen oder phleger zu Werbemtain oder annder yemand dem
rorgenanten gotshaws zu Waldhawsen an der yorgenanten sammen
des allmusen kainen gewallt oder jrrung tet, das sulln si bringen an
yüs, an Tiisr eriben oder vnser nachkomen oder pfleger mit ainem
gewissen, so sulln wir, vnser eriben oder vnser nachkomen oder
pfleger jn dann dasselb vnuertzogentlich aufrichten. Des geben Wir
zu vrkunt disen brief besiglt mit vnserm insigl, der geben ist zu
Wienn an freytag nach sandt Scholasticen tag, da man zallt nach
Cristj gebärd dreyzehenhundert jar, darnach in dem ainsundfunfft-
zigisten jar.
Aus dem Vidimus des Bischofs Christoph von Passau ddo. 5. September
1404. Im Linser Mnseum.
CCXXVHI.
135L IL Febriar. Wien. — Revers des Klosters Waldhausen, betreffend die
Stiftung einer ewigen Messe im Spitale unterhalb des Strudens tu St. Nikola
durch Herzog Albrecht IL
Wir Johans von Gotes gnaden probst , Ott der techent vnd
die sammung gemainchlich ze Waldhusen tun chund offenbar mit
disem brief, daz der edel hochgeporn fürst vnser gnediger herr
hertzog Albrecht ze Österreich^ ze Steyr vnd ze Kernden durch
Got vnd durch seiner vnd seiner vordem vnd auch seiner nach-
komen seien hail willen vnd in ern dez guten berren sand Nyclas
mit vnser aller gunst vnd gutleichem willen ein ewigen messe in
vnserr chirchen ze spital zehand niderhalb dez Strudems gestift hat,
die wier mit ainem erbern priester vnsers ordens bestiften vnd begen
sollen. Vnd der selb sol haben ainen priester zu gesellen im ze hilf,
er sei geistlich vnsers ordens oder wertlich also, daz di paid prie-
ster begen di egenanten ewigen messe vnd auch stetichlich daselbs
sitzen. Wir suüen aber dehainer messe auf daz haus ze Werben-
stain sein gepuuden. Vns hat auch vnser vorgenanter herr hertzog
Albrecht zu der selben ewigen messe geben zwai hundert phunt
wienner phenning, der wir genczlich gewert vnd verriebt sein. Dar
vmb wir verlehenten guter, di von im leben sind, chauffen sullen,
der selben guter aigenschaft er vns vnd vnserm vorgenanten gots
232
bous ze Waldhausen zu der selben ewigen messe geit mit seinem
brief. Dar zu hat er vns vnd vnserm vorgenanten gotshaus zeWald-
husen mit vnsers gnedigen herren bischof Gotfrides von Pazzaw
willen vnd gunst bestett alle nucz vnsers almusens dez sammens,
daz emaln von alter zu vnserm gotzhous ze Spital gebort bat, vnd
daz vns vor mit gewalt enpfromdet waz oberhalb vnd niderhalb dez
Strudems also, daz niemant sammen sol pey der Tänaw von aller
Schulung auf noch ab zwischen Ardakcher vnd Ybs9 danne alain zu
vnserm ägenanten gots haus zu Spital. Wir sullen auch von dem
selben almusen di weg pezzern, di von alter da von gepezzert sint,
di sich an hebent daez Haustain niderhalb Werbenstain vnd gend
hin ze tal gen Prentlein an der wend gen Sedmich vber ainhalb der
Tunav} danne anderthalb auf wertes von Sedmich für spital vntz
für Werbenstain vber die Chlavs in den Paumgarten niderhalb dez
Diezzenpachs. Wir sullen auch dar zu, vnd di czech hat, daz selb
gotz haus ze Spital beleuchten vnd pezzern, waz in wend ichlich dar
zw gehört, vnd waz danne dez oftgenanten almusens vber daz selb
allez vber wirt, da sol der pharrer ze Spital vnd sein geselle ir
pfrund mit pezzern. Wer aber, daz wir di vorgenanten ewigen
messe ze Spital nicht begiengen vnd bestiften mit ainem erbern
priester vnsers Ordens vnd mit ainem gesellen, als vor geschriben
ist, so sol vnser vorgenanter herre hertzog Albrecht 9 sein erben
oder sein nachkomen vns mouen mit einer gewizzen, vnd wern wir
oder vnser nachkomen danne saumich vnd ez nach der monung in
ainem maneid nicht vollichlichen widerprechten an grozz £haft not,
so sol er, sein erben oder sein nachkomen di selben messe leihen
einem andern priester, wem si wellen mit derselben guld, di er zu
derselben messe bestett vnd geben hat, vnd mit den zwain hundert
phunten wienner phenning, di er vns auch dar zu geben hat, da für
wir vnsern vorgenanten genedigen herren herezog Albrechten
geweist haben auf zwelif mutt körn guld vnd auf acht mutt habern
guld, der man von der newnstat dient fumf mutt körn vnd fumf mutt
habern; daz ander getrayd sullen wir richten auz Erbinger pharr
von vnsern zehent, den wir daselbs haben, vnd zway phunt wienner
phenning geldes auf drin gutern, di gelegen sind in der pharre ze
Waldhusen, daz erst ze Rittenstain, da man an sand Gorgen tag
von dient ain phunt wienner phenning, daz ander in dem Stainech9
da man an sand Giligen tag von dient ain halb phunt phenning, daz
233
dritt am lehen, da man auch an sand Giligen tag von dient ain halb
phunt phenning. Wann aber der priester, dem diselb messe mit der-
selben guld gelihen ward, nicht mer wer, so so] di selb messe mi*
derselben guld aller geuallen wider an vnser vorgenants goozhaus
ze Waldhusen mit allen den rechten» vnd vor geschriben ist vnd
sullen wir auch den oftgenanten gotz dienst gentzlich da vol füren
Wer auch, daz vnsers obgenanten herren herczog Albrechten, sei-
ner erben oder seiner nachkomen purkgrafen oder pfleger ze Wer-
benstain oder ander iemant vnserm vorgenanten goez hous ze Wald-
husen an dem egenanten sammen dez almusens dehainen gewalt
oder irrung tet, daz sullen wir an seu bringen mit einer gewizzen,
vnd dazselb allez sullen si vns auch danne auz richten vnuerczogen-
lichen, als auch vnsers vorgenanten genedigen herren herzog
Albrechten prief habent, di er vns dar vber zu einer stetichait dar
vber geben hat. Dez geben wir ze vrchund den brief besigelt mit
vnser brobst Johans vorgenants vnd des conuents ze Waldhusen
paiden anhangunden insigeln. Der brief ist geben ze Wienne am
freytag nach sand Scolasticen tag, do man zalt von Christi gepurd
dreutzehen hundert iar, dar nach in dem ains vnd fumftzigsten iar.
Aus dem Originale des k. k. geh. Hauaarchives auf Pergament mit zwei
angehängten länglichen weissen Siegeln.
CCXXIX.
1351. 15. Februar. Wien. — Bischof Gotfried von Passau bestätigt mit Einver-
ständnis* Propst Johanns und des Convents zu Waldhausen die Messstiftung
Herzog Albrechts von Oesterreich zum dahin gehörigen St Nikola-Spitale unter
dem Siruden, sammt Nebenbestimmungen und Bedingungen.
Gotfridus dei gratia Patauiensis episcopus ad notitiam pre-
sentium et memoriam futurorum. Qvia dominum in sanctis eius lau-
dare iubemur, vt de elemosjnis temporaliter seminatis, sanctorum
meritis et precibus eterna metere valeamus, ea , que pro veneratione
sanctorum et diuini cultus augmento animarumque fidelium augen-
tur (sie) salute, merito sunt benigno fauore amplectenda et digne
superiorum approbatione confirmanda, maxime tarnen circa iltas
ecclesias et loca, que de sanete matris nostre Patauiensis ecclesie
visceribus sunt edueta. Cum igitur magnificus et illustris prineeps,
234
dominus Albertus dux Austrie, Styrie et Karinthie in bonore
confessoria almi, beati Nycolai, vt sit navta mundo naufrago, vnam
perpetuam missam de nouo in ceclesia seu hospitali infra Strudem
suf er alueo Danubii situato , viarumque reformationem et alia pie-
tatis opera ibidem perficienda instaurauerit ac laudabilibus quibus-
dam modificationibus et conditionibus appositis sufficienter dotauerit,
nostro ac venerabilis in Christo Johannis prepositi et conuentus
monasterij Walthusensis , ordinis sancti Augustini canonicorum
regularium nostre dyocesis, ad quos dicta ecclesia pertinuit ex
antiquo, consenssu et beneplacito accedenlibus. Nos laudabilem et
deuotam eiusdem principis inteutionem grato affectu amplectentes et
in domino conmendantes, ea, que circa premissa prouide per eum
facta sunt, auctoritate ordinaria approbamus et ex certa scientia con-
firmamus, volentes, vt omnia et singula circa dotationem et ordina-
tionem predictas per roemoratum principem feliciter ordinata cum
omnibus modificationibus et conditionibus appositis de verbo ad ver-
buro, prout in litteris originalibus inde confectis explicantur et decla-
rantur, sicut proinde facta sunt» perpetui roboris gaudeant firmitate.
In quorum euidens testimonium sigillum nostrum presentibus est
appensum. Actum et datum Wienne die quintadecima mensis
febmarii anno Domini millesimo trecentesimo quinquagesimoprimo.
Aus dem Originale im Linier Museum auf Pergament mit einem Siegel.
ccxxx.
1351. 22. Febnar. — Behabbrief, ausgefertigt vom Wallsee' ecken Amtmann tu
Kloster nrubnrg, als der Abt von Kremsmünster durch seinen Stellvertreter
wegen versessenen Dienst von einem Weingarten klagte, der ihm nun gerichtlich
zugesprochen wird.
Ich Pyligreim der Flaizer ze den Zeiten amptman herrn Frid-
reichs und hern Reinpreckts meiner herren von Wallse vergich ynd
tun chund mit disem brief allen lauten, daz für mich chom, da ich
an dem rechten saz Rudel Fruman und vrogt an seiner herren staet
von Chremsmunster mit einem dienst brief um irn versezzen dienst,
des ain pbunt gelts ist und leit auf Meinharts der Mertinn aydem
Weingarten am dem Hengstperig und ist ein halbz jeuch und leit ze
uast dem Ölm, des ich perchmaister piu, und vrogt alz lang darauf
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ze Seht malen ze rechter zeit und ze rechten tagen, und ward auch
dem egenanten Meynharten alz oft ein fürbot da ward gevrogt waz
recht wer, da gevil daz mit vrog und mit Artail, man solt den Wein-
garten schätzen, und gescheh dar nach waz recht wer, da ward der
selb weingart geschätzt von erbern lauten, die ich darzu schuf, und
di selben erbern laut chomen wider für recht und sagten daz pei irm
ayd und treun, daz der Weingarten nicht teuer wer dann der dienst
und di zwyspyld, die dar auf behabt wern acht stund, da ward gevrogt
waz recht wer, da ward ertailt mit vrog und mit Artail und mit
rechtem recht, seyd der weingart nicht teuerr werr dann daz purch-
recht und di zwyspyld, di dar auf acht stund erlangt und behabt
wern, man solt seu des selben Weingarten gewaltig machen und an
di gewer setzen, furbaz allen irn frum da mit ze schaffen mit ver-
chauffen mit versetzen und geben swem seu wellent, und solt in des
geben einen behab brief, und daz hab ich allez getan als in iz vrog und
urtail geben hat. Und daz der Yorgenant Rudel Frumman seinen
herren von Chremsmunster den egenanten Weingarten um irn ver-
sezzen dienst und um ireu zwyspüd mit rechten nottayding alz ege-
scriben stet in ir gewalt pracht hab vor mir ze verchaufen ze ver-
setzen und allen irn frum damit ze schaffen, des geb ich in disen
brief ze einem woren urchund der vorverscriben red und Wandlung
versygelt mit meinem insygel, des sind auch gezeug mit irn insygeln
des rates ze der zeit zwen erber mann Hainreich der Dürr und
Symon in der Weytengazzen, di pei dem rechten gewesen sind«
Der brief ist geben nach Christ gepurd dreuzechen hundert jar dar
nach in dem ains und fumfzygisten jar des nasten erytages vor
vaschang.
Urkundenbuch von Kremsmunster Nr. 226.
CCXXXI.
1351 10. Min. Paumgarten. — Wilhelm von Paungarten setzt Frauen Chuni-
gundm, Eberharts Witwe von Winden und ihrem Sohne Hans für 450 Pfund
Pfenninge sein halbes Haus zu Paungarten zum Pfände.
Ich Wilhalm von Paungarten vnd ich Margret sein hausfrow
rnd vnser erben wir vergehen vnd tun chunt allen den, di disen brief
lesent oder horent lesen, daz wir gelten sullen Ynd schuldig sein der
236
erbern vrowen, vrow Chunigunden, kern Eberhartz teityb selig,
dem Got genad, vnd irem sun Hansen von Winden fumfthalbe hun-
dert phunt wienner phenning, da für wir in gesatzt haben ze phant
mit vnser erben gutem willen vnd gunst nach vnser pesten vreunt
rat mit verdahtem müt vnd mit gesampter hant ze der zeit, do wir
ez wol getun mohten, vnd mit vnsers rechten lehen herren hant dez
hoch wird igen fürsten herczog Albrecht in Österich, ze Steyr vnd
ze ChSrnd (sie) vnser halbez haus ze Paungarten vnd was dar zu
gehört ze veld vnd ze dorf, bestift oder vnbestift, versucht oder
vnuersucht, swie so daz genant ist, daz wir gechauft haben von dem
erbern herren kern Otten von Missaw vmb newn hundert phunt.
Daz selbe halbe haus vnd waz dar zu gehört, als vor geschriben stet,
baben wir in recht vnd redlich [versatzt, als Satzung recht ist vnd
dez landes recht ze Österich, also mit auz genomener red,
daz wir daz vor genant halbe haus vnd waz dar zu gehört, inne
haben sullen vnd nützen vnd sullen in alle jar da von dienen fumf
vnd fumfzig phunt phening zwir in dem jar, halbe vf sant Georigen
tag vnd halbe vf sant Michels tag, vnd ze swelhen taegen wir dez
nicht entun, swenne vns denne dev vorgenant vrow Chunigund von
Winden oder ir sun Hans von Winden mant vnd vodert, so sollen
wir dez ndehsten tages darnach aynen erbern chneht selbe ander mit
zwain ph£rten gen Wienne senden in ayn erber gasthaus, da man in
hin zaigt, vnd sollen die da inne ligen vnd laysten, als inne ligens vnd
laystens recht ist vnd nimmer da auz [chomen vntz als lang, daz si
der phening, die ze den tagen geuallen solten, gar vnd gentzlich
verricht vnd gewert werden. Wer aber, daz also nicht gelaist wurd,
als vor geschriben stet, oder daz dev laistung lenger denne vier
wochen, vnd daz si der phenning, die ze den taegen geuallen solten,
in der zeit nicht verricht wurden, swelhen schaden sy denne dersel-
ben phening n&men, ez sey ze Christen oder ze Juden, den si mit im
trewen gesagen mögen, den selben schaden mit sampt den phenin-
gen sullen wir in gentzlich vnd gar ablegen vnd wider ehern an
allen chrieg vnd an alle wider red. Daz loben wir in mit vnsern
trewen vnd sollen sy auch daz haben vf vns vnd vf allem vnserm
gut, dez wir haben in dem land ze Osterich oder wa wir ez haben,
wir sein lebentig oder tod. Vnd swenne daz ist, daz wir losen wellen,
so sullen wir ze chainer ander zeit in dem jar nicht ^lösen, denne
zwischen santMerteyns tag vnd dem vaschang. Wer ouch, daz dev vor
237
genant vrow Chunigund von Winden oder ir sun Hans vonWinden
den satz nicht lenger haben wolten oder mohten, so sullen si daz
£genant haus halbez vnd waz dar zu gehört» mit vnserm gutem willen
verseczen vnd verchumern vmb als tu gütz, als ez in von vns stet,
vmb fumfthalbe hundert phunt phening vnd nicht mer, in allem dem
rechten, als wir in ez versaczt haben. Wer ouch des Got nicht
engeb, daz dev vor genant vrow Chunigund vnd ir sun Hans von
Winden in der zeit abgiengen vnd stürben, vnd daz ir sun an erben
verfur, swem den der vor genant satz mit recht geuiel vnd erbet,
dem sullen wir in allem dem recht da mit warten, als in selber. Wir
sein ouch dez vorgenanten halben haus ir reht gewern vnd scherm
für alle ansprach, als Satzung recht ist vnd dez landez ze Osterich;
get in dar mit reht icht ab, daz sullen wir in vs richten an allen irn
schaden vnd an allen chrieg, daz loben wir in mit vnsern trewen an
aller geuser. Vnd dar vber ze vrchund diser sach so geben wir in
disen brief versigelt mit vnserm jnsigel, vnd mit dez erbern herren
jnsigel kern Fridreichs von Chreuzpach vnd mit kern Hansen insi*
gel von dem Clemens vnd mit kern Jrnfricz jnsigel von dem Cle~
mens vnd mit kern Hansen jnsigel von Merswanch vnd mit kern
Wernhartz jnsigel dez Messenpechen, die diser sach gezeug sint
mit irn jnsigeln. Der brief ist geben ze Paungarten nach Christez
gepurt drev zehen hundert jar, darnach im ayns vnd funfzigesten jar
dez phincztages in der ersten vast wochen.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament mit dem Siegel des
Cbreusbachs, die übrigen fünf abgerissen. Das Siegel des Chreuspach : Schild
ohne Helm, in der Mitte ein Ring, von dem Radien nach den drei Ecken aus-
gehen, f. S. FRIDRICl .D^. qRCVZPC JCh.
CCXXXII.
135 L 12. Min. — Heinrich der Varistor f er und seine Hausfrau versetzen dem
Abte Ernest von Kremsmünster ihr Gut auf der Stieget im Garstenthate.
Ich Hainreich der Vonstorfer und Gedräut mein hausfrau und
unser baider erben vergehen offenleich an disem brief und tun chunt
allen den, die in sehent, lesent oder horent lesen, das wir mit guet-
leichem willen und auch wol bedaht und mit unser baider freunten
willen und rat gesatzt haben das guet, das genant ist auf der Sti-
chely und leit in Gatrstner pharr und ist lehen von dem piseholf ze
238
Babenberch, für zwainzich phunt phennig wienner münz dem erwir-
digen prelat abt Ernsten ze Chremsmunster, der uns auch der vor-
genanten phenning reht und redleieh verricht und gewert hat. Wir
sein auch des vor genanten guetes sein gewer nach landes reht und
was in chrieges oder ansprach an gieng umb den egenanten satz,
den schuli wir aus richten an all seinen schaden und schol er das
haben auf unsern treun und auf all unser hab, di wir haben in des
herzogen landen ze Osterreich. Wir gehelen und vergehen auch des
satz und aller vor geschriben taiding und gelub dem egenanten abt
Ernsten oder wer uns oder ander im mit disem brief mont oder den
inn hat. Das diseu red stset und unzebrochen beleih, gib ich disen
brief ze eim offem urchund besigeltem mit meim anhangundem insi-
gel, und sind des alles zeug Ernst der Ottstorfer, Meindel Teyer-
wanger, Perichtold Ottstorfer, Nycla Ottstorfer 9 Peter und Dietel
im Usleich und ander erber leut. Der brief ist geben, do man zalt
von Christes gepuerd tausent jar dreu hundert jar dar nach in dem
ains und funfzigisten jar an sand Gregorij tag.
Urkundenbuch von Kremsmünster Nr. 227.
CCXXXIII.
1351. 17. Hftri. — Schiedspruch Reinprechts von Wallsce, Albers von Rauhen-
stein und Hannsen des Türsen von Rauheneck, vermöge dessen die Güter tu
Gotfrislag, um Durrental, bei dem Wagram etc. an Frau Elsbet — Cohlus von
Seldenhofen Hausfrau — und erst nach ihrem oder ihrer Kinder Tode an Wei-
chart von Winkel fallen sollen.
Ich Reimprecht von WalseS von Ens vnd 4ich Alber von Bau-
henstain vnd ich Hans der Tuers von Rauhenehk wir veriehen an
disem prief vnd tuen chunt allen den, die disen prief sehent, horent
oder lesent, die nu lebent vnd hernach chvnftig sint, daz ain chrieg
zwischen vnserm oheim Weycharten von Winchel wider vnserr
muetn wrawn Elspeten Choln wirttin von Seldenhouen gewesen ist
vmb die gueter, die her nach geschriben stent: Gotfrislag, daz da
leit auf dem Speysenperg, vnd yra all die gueter, die vm Durrented
ligent pei dem Wagrein} vnd waez daez Wravmdorff auf vberlent
vnd auf gestuften guet leit, vnd die raül daez Wrawndorff vnd was
zu den guetern allen gehört, denselben chrieg haben t si an vns
lazzen paidenthalben, was wir dar vber sprechen, da schulten sev
239
pei peleiben. nn hab wir dar vber gesprochen, alle die gueter, di
vor geschriben stent, daz der schol inn haben vnd nficzen Choln
wirtiin von Seldenhouen vnuerchumert vncz an iren tod also
peschaidenleich, wer daz, daz si erben gewunn, der schol daz gelt
vnd die gueter sein, waer auer daz, daz si an erben verfüer, so
schullen die gueter WeychartenvonWinchel vnd sein erben an geual-
len mit vrchvnd dicz priefs. daz di red vnd die sache stet vnd vnd
(sie) vnezeprochen peleib, dar vber gib ich Elspet Choln Wirttinn
von Seldenhouen disen offen prieff czu ainer vestigung diser sache
versiegelt mit meim anhangentem jnsigel vnd mit der erbem herren
jnsigeln, die der sach spruchlevt gewesent sint. Der prief ist geben
do man czalt von Christes gepürd drevczechenhvndert iar, dar nach
in dem ain vnd funfezichistem iar an sand Gedrauten tag*
Aas dem Originale zu Gschwendt, auf Pergament mit vier angehängten
Siegeln. 1. Ohne Schild, ein geschlossener Helm, auf welchem der obere Theil
eines Bullenbeissers, welcher um den Hals ein Band mit einem Ringe tr> —
halb zerbröckelt UZ XBGT.DG 2. und 3. bekannt, 4. Schild ohne
Helm, mit einem Querbalken durch dessen Mitte.
CCXXXIV.
1351. 27. Hin. — Otto der Otenanger verkauft an das Kloster Lambach sein
Eigen, das Gut an der Strasse.
Ich OH der Otenanger vnd mein hausvrowe vrawe Elspefh
wir veriechen offenbar mit disem gegenbfirtigen prief allen den, di
in sechent oder lesen hörend, div nu sind oder hernach chunftich
werdend, daz wir mit wolbedachtem mtt vnd mit veraindem rat vnd
mit aller vnsrer erben gutlichen willen vnd wart verchauft haben
eheufllich vnd recht den ersamen herren dem conuent ze Lambach
in div oblay daz gut an der Strazze mit allen den nutzen, div durch
recht dar zA gehörend ze holtz, ze veld, versuecht vnd vnuersuecht,
md daz vnser rechtz aygen gewesen ist, auz vnser nutz vnd gewer
in ir nutz vnd gewer mit allem dem recht, vnd rechtz aygens chauf-
recht ist, vnd mit solicher beschaydenhait, waz in ffirbaz chrieg von
vns oder von vnsern erben an gienge, des selben sullen wir vnd
vnser erben ir gewer sein für alle anesprach, also landes recht ist,
vnd sullen siv daz selben haben auf aller vnsrer hab, wo wir div
haben vnd auf vnsern trevwen. Daz disev red stet gantz vnd vnze-
240
broehcn beleih, dar vber gib ich vorgenander Otto Otenanger dem
egenanden conuent ze Lambach disen gegenburtigen prief versigel-
ten mit meinem anhangunden jnsigel. Datum anno domini M°. ccc°.
quinquagesimoprimo dominica Letare herusalem.
Aus dem Originale zu Lambach auf Pergament mit einem Siegel —
etwas verwischt, scheint ein Kamm mit drei abwärts stehenden Zfihnen.
ccxxxv.
1351. 27. Min. — Verkaufbrief über die Hube am Zeidlhofin der Pfarre Alten
bürg an das Gotteshaus daselbst.
Ich Peter des Gratzer sun vnd ich Mert des Graizer sun und
ich Michel des Gratzer sun vnd ich Elspet des Gratzers tochter vnd
ich Hainreich der Zeitlhofer Ynd ich Adelhait des Zeitlhofers toch-
ter, Ruemharts hausfraw von Huenpuechen, dem Got genad, ynd
all vnser erben wir veriehen — das wir ze kauffen geben
haben dem gotshauss datz Altenpurg vnd dem zechmaister daselbs
die hueb ist genannt an dem ZeidlhofvnA ist gelegen in Altenpur -
ger pfarr vnd ist auch vnser freis aigen gewesen vmb funf-
zehen phunt wienner pfenning, der wir ganz vnd gar gericht vnd
gewert sein. Ob iemand herfur kam, der pesser recht zu der
benannten hueb wellt haben, der sol dem vorgenanten gotshauss
datz Altenpurg vnd dem zechmaister daselbs geben zwai vnd dreissig
pfunt pfenning wienner munss. — Dar über geb wir in disen brief
versigelt mit des erbern manns anhangenden insigel Otteins des
Öder, der zo den selben Zeiten latitrichter in dem Machland gewe-
sen ist. — Ynd ist auch diser sach gezeug mit seinem insigel der
erber mann Werkart (!) der alt lantrichter vnd sind darnach darzue
gezeugen herr Wentzla von Erbing vnd Leutold Stainreiier vnd
Hans von Winthag vnd Cuenrad von Au vnd Clement der Widmer
vnd Fridrich der Kogler Ynd ander erber leut. — Der brief ist geben
— drei zehen hundert darnach in dem ains vnd funfzigisten jar des
sontags ze mitterfasten.
Pfarrurbar, von Altenburg (saec. XVI), in Privathfinden.
241
CCXXXVI.
1351. 24. ApHl. — Heinrich der Schick, Helena seine Hausfrau etc. vergelten
dem Kloster Baumgartenberg drei frei eigene Hüben in der Pfarre Kreuzen.
Ich Rainreich der Schickh vndjch Helena sein Hausfrau? vnd
all vnnser erben wie die genant sind, wir veriehen offenwar vnd
tun kundt allen den, di den brief sehent oder horent lesen, das wir
mit wol bedachtem müt vnd mit guetlichem willen vnd auch nach
rat vnnser bessten frewndt versatzt haben den herren vnd dem gots-
haws ze Paumgarinperg vnnsers rechten frein aigens drey hueb
gelegen in Chrewtzer pharr9 eine hinder der chirchen, die annder
datz dem Cherspawmer, di drit auf der eben, vnd ain lehn ann dem
Wanckh gelegenn in Sachsner pfarr, mit alle den rechten vnd
nutzen, die zu denselben vier gueten gehorent versuecht vnd vnuer-
suecht, als satzs recht ist, vmb hundert phund wiener phenning
die wir gantz vnd gar emphangen haben Ynd gewert sein an allen
schaden. Wir sein auch desselben satzs der egenanntn herren vnd
irs gotshawss gwer, wo des durfft geschiecht, nach lannds recht in
Österreich, als satzs recht ist. Gieng aber jn daran icht ab, vnd was
sy des schaden nement mit recht, den sullen wir jn ablegen vnd
sullen sy das haben auf aller vnnser hab, die wir haben in dem lannd
ze Österreich. Es ist auch des offt genannten satzs jfirlich losung
an sand Lorenntzn tag vnd zu khainer zeit mer in dem jar. Vnd
darumb, das die red stat vnd vnuerchert beleih, gib ich Hainreich
Schickh für mich vnd für mein hausfrawen vnd für all vnnser erben
den offtgenanten herren vnd irem gotshaws den brief versigelten mit
meinem anhangunden innsigel. Der sach vnd der Wandlung sind
auch gezewg Chunrat Sunckhaim, Chart der Grueber, Dietrich
der Hofkirclier vnd her Wetzt von Erwing mit jrn anhangundn
innsigeln. Der brief ist geben nach Crists geburde drewtzehen hun-
dert jar vnd darnach in dem ains und funfftzigisten jar an sannd
Jorgenn tag.
Aus einem Copialhuche des Klosters Baumgartenherg vom Jahre 1511.
Ürkandenbuch des Landes ob der Enns. VII. Bd. 16
242
CCXXXVII.
1351. 24. April. — Janns von Traun verpfändet den Hof zu Vierstweg in der
Pfarre Ens dem Spitale St. Florian um 300 Pfund Pfenning.
Ich Jans von Traum vnd mein Hausfrau? vro Dorothe vnd
mein sün Leupolt Jans Hertneid vnd Erasm9 vnd mein tochter
Kathrey vnd all vnser erben di wir haben oder noch gewinnen, wir
veriehen vnuerschaidenlich vnd tun chunt allen den» di disen prief
sehent oder horent lesen, di nu sind oder hernach chunftig wer-
dend daz vns dez not ist geschechen vnd dürft, daz wir nach rat
vnsrer besten freunt verseczt haben vnsern hof, gelegen an dem
Vierstweg, da Stephan auf gesezzen ist vnd gelegen in Enserpkarr,
der von alter her vnser vreis aygen gewesen ist, mit alle den nuczen
vnd rechten vnd dar zu gehört ze holtz ze veld vnd ze wizmat,
gestiftvnd vngestift, gepawn vnd vngepawn, versucht vnd vuuersucht,
dem ersamm gotzhaus dacz sand Florian vnd besunderlich dem
spital da selbs vmb drew hundert phunt phenning wienner munzze,
der si vns gericht vnd gewert habent gantz vnd gar liebleich vnd
gütleich, daz wir sev nichtes zeichen, vnd sollen auch des satz ir
gewer sein ze hof vnd ze taiding, swo in dez not geschiecht an als
geuer; geschieh aber daz, daz vnsrer freunt theiner auf stund vnd
wolt nach dem vorgenantem hof sprechen, daz sollen wir in aus
richten vnd für sev sten an aller stat, da in dez not geschiecht, di
weil wir leben. Darnach ehern iemant vnsrer erben oder freunt, der
pezzer recht wolt haben zu dem vorgenantem hof, der geb dem
egenanten gotshaus datz sand Florian vnd dem spital da selbs drew
hundert pfunt gebiger wienner pfenning an sand Jacobstag vnd
ziech sich dar zfl, all di weil dez nicht geschiecht, so sollen si den
egenanten hof haben in nutz vnd in gewer vnd von vns vngelost
ewichleich in rechter satz gewer als recht ist in Österreich t vnd
waz si dez vorgenanten hofs niezzent, di weil vnd er nicht gelost
wirt von vns oder von vnsern nachommen, daz sol vnserr vodern
vnd vns sein ein ewigs selgeret. Vnd daz di Wandlung vnd der satz,
als vorgeschoben stet, ewichleich stät vnd vnuerchert beleih, dar
vber gib ich disen prief ich vorgenanter Jans von Trawn mit mei-
nem vnd mit meines swager Dyetreichs dez Aysterhaimer anhan-
gunden jnsigeln, vnd durch pezzer sicherhait dem egenantem gotz-
243
haus datz sand Florian vnd dem spital daselbs haben wir dienstlieh
gepeten den erbern herreo kern Eberharten von Wabe hauptman
ob der Ens9 daz er sein insigel dar an gelegt hat zu einem gezeug
rnd sicherhait der vorgeschriben Wandlung. Der prief ist geben nach
christ gepurd dreutzehen hundert iar, dar . nach in dem ains vnd
funftzikisten jar an sand Georgen tag.
Aus dem Originale su St. Florian auf Pergament, mit drei angehängten
Siegeln. An demselben Tage wurde über das nämliche Gut ein Kaufbrief aus-
gefertigt, vermöge dessen Janns von Traun selbes dem Spitale su St. Florian
am 146 Pfund käuflich uberliess.
ccxxxvm.
135L 27. April. — Revers Johann» von Capellen, dass die Capelle im Schlosse
Mitterberg der Pfarrkirche (Bergkirchen) keinen Nachtheil bringen soll.
Ich Jans von Capellen vnd all mein erben und all mein nach-
komen vnd wer das hauss zu Mitterberg hinfüran wird innhaben,
wir veriehen etc. dass ich mit ernstlicher vnd emsiger bitt hab gebe-
then die ehrbaren herrn herrn Ludwigen zu den Zeiten abt zu Molk
vnd herrn Nielas f zu den Zeiten prior $ vnd das ganze conuent
daselbst, dass sie durch meiner dienst willen vnd zu vorderist mir
bestätigten ein capelln, die ich gebaut vnd gewidmet hab in dem
haus ze Mitterberch, das gelegen ist in der pharr zu Pernkirchen,
die von ihnen vnd von ihrem gottshaus lehen ist, der ich ganz vnd
gar widerlegt hab nach der ehrbaren herren rath, herrn Ludwigs,
zu den Zeiten dechant zu Nerden vnd herrn Bernhards zu den zeiten
pfarrer der vorgenannten pfarr zu Pernkirchen, allen den schaden,
den die ehgenannte kirchen davon nehmete oder hinfüran nehmen
möchte. Da haben si mein .bitt angehört vnd haben mir bestätigt
dieselbe kapellen mit ihrem brief vnd mit ihrem ganzen willen vnd
gunst darzue gegeben, dass ich vnd alle meine erben und alle meine
oachkommling, oder wer des haus zu Mitterberch herr sey, leihen
hinfüran die vorgenannte kapelln mit der hand ledig, wem wir wol-
len also beschaidentlich, dass der kapellan, wer der sey, in der oft-
genanten kapellen mess singe vnd mess löse (sie) vnd vesper vnd
weihbrunnen segne vnd die heilige zeit verkünde; vnd was opfers
in der kapellen wird, das ist des kapellans ; aber alle andern pfarr-
liche recht, wie die genannt seyn, die soll man nehmen vnd reichen
16 •
244
von der pfarr zu Pernkirchen etc. Der brieff ist geben nach Christi
geburth 1361. jähr, des nechsten mittichen nach St. Görgen tag.
Aus Schmidl's Oesterr. Blatter für Literatur, Kunst, Geschichte etc.
IV. Jahrg. Nr. 34., pag. 133. — Hueber, Aust. Illust. pag. 79.
CCXXXIX.
135L 1. MaL — Mar gar et ha, Aeblissin tu Traun kirchen, verleihet Reicher dem
Mülwanger den Hof tu Altmaning, welchen er gekauft hat von Gottfried dem
Altmaninger — tu Erbrecht.
Wir Margret von Gotes genadenabtessinn ze Traunchirichen
vnd der conuent des selben gotzhauzz wir veriehen vnd tuen chunt
offenwar mit disem prief allen den, di in sehent oder lesent oder
horent lesen, daz für vns ist chomen Götfrid von Altmening, vnd
mit wolbedachtem muet vnd mit aller seiner erben willen vnd wart
vnd auch nach rat seiner pesten frevnt vnd erberer lantleut hat
Reichern dem Mülwanger recht vnd redleich ze chauffen gegeben
im vnd allen seinen erben den hof, den er hat gehabt ze Altmaning
mit allen den nutzen, di dar zue gehorent ze holtz vnd ze veld, ver-
suecht vnd vnuersuecht, da von man vns jerleich dient an vnserer
Vrawen tag ze der dienst zeit fünf vnd dreizzig newer wienner pfen-
ning, vnd ze der selben zeit hat sich der ee genant Reicher der
Mülwanger mit dem ee genanten Gotfriden von Altmaning liebleich
vnd frevntleich bericht vmb den seihen vorgeschribenn hof ze Alt-
mening, daz er im weder (sie) gelten noch wider geben nicht schol,
vnd haben den selben hof verlihen ze rechtem eribrecht dem vor-
geschriben Reichern dem Mülwanger vnd allen seinen erben also
mit der beschaiden, daz si vns aller iar da von schullen dienen an
vnser vrawen tag ze der dienst zeit fünf vnd dreizzig newer wienner
pfenning, vnd ob si den selben dienst versezzen, so schol man sev
pfenten immer nach viertzehen tegen vmb ein wandcl als lantz recht
ist. Dar vber geben wir disen prief zu einer pezzern sicherhait diser
gegenwurtigen red vnd zu einem vrchunt der worhait versigellen mit
vnsern payden anhangunden jnsigeln. Der brief ist geben, do man
zalt von Christi gepurd dreutzehenhundert iar, dor nach in dem ainen
vnd fünftzigisten jar an sand Philipps tag.
Aus dem Originale zu Ort am Traunsee auf Pergament, die Siegel
abgefallen.
245
CCXL.
1351. 3. Mai. Woitra. — Herzog Alb recht IL von Oesterreich gebietet dem
Burggrafen zu Werfenstein die gesammelten Pfenninge dem Pfarrer zu St,
Nicola im Struden zu verabfolgen.
Wir Albrecht von Gotez gnaden herzog ze Oest erreich, ze
Steyr vnd ze Kernden entbieten vnserm getreuen dem purkgrafen
vnd den leuten gemainichlich ze Werbenstain vnser gnad vnd allez
gut. Vmb die phening, di man sammet in sand Nyclas ern in dem
Struden, gepiten wir eu gar ernstlich vnd wellen, daz ir diselben
phenniug gebt vnd werden lazzet dem pfarrer ze spital niderhalb dez
strudeus, vnd Jm dehain irrung daran tut. Datum in Witra in inuen-
cione sancte Crucis anno domini M. CCC. quinquagesimo primo.
Kurz, Beiträge IV., pag. 477.
CCXLI.
1351. 4. Mal. — Wulfing und Euphemia von Stain versetzen an Propst Johann
und den Convent zu Waldhausen für 80 Pfund Wiener Pfenning zwei Güter
zu Ebersdorf i zu Gassen, 1 vor dem Panholz und i beim Stadel in der Pfarre
Dimhach.
Ich Wulfinch der Stainer vnd ich Ojfmey sein housfrow vnd
mit sampt vns alle vnser erben, sun vnd töchter vnuerscheidenlich,
veriehen vnd tun chunt mit dem gegenburtigen prief allen den, di in
sehent lesent oder horent lesen, di nu lebent oder hernach künftig
wernt, daz wir mit wol verainten mut vnd auch nach zeitigem rat
vnserr pesten vreund aller, zder zeit do wir ez mit recht wol getun
machten, recht vnd redlich gesatzt haben den ersamen geistlichen
herren brobst Johansen vnd dem convent ze Waldhausen ein gut,
daz vnser freys aigen gewesen ist, dez fumf güeter sind vnd gelegen
alle in der pharre ze Dunnpack, als sie hie an dem brif benant sind,
Zwai guter ze Ebersdorf, ains ze Gazzen, ains vor dem Panholtz
vnd ains datz dem Stadel, gesatzt haben an phandes stat für achtzig
phunt wienner phennig, der wir gantz vnd gar an allen vnsern scha-
den von in ze rechten tegen bericht vnd gewert sein also beschei-
denlich, daz di egenanten herren ze Waldhansen vnd alle ir nach-
246
komen die egenanten güeter inne haben sullen vnd niezzen, als
ander ir aigen gut mit allen den nutzen vnd rechten, als si dar zu
gehörnt, als wir vnd vnser voruodern seu inne gehabt haben manich
iar vnd tag, versucht oder vnuersucht, ze holtz ze veid ze wismat
ze waid vnd ze wazzer, gestift oder vngestift, wie ez genant sei, so
lang, vntz wir — oder vnser erben den egenanten herren ze Wald-
hausen oder im nachkomen di selben achtzig phunt phenning wider-
chern gentzlich vnd berichten. Wir sullen auch derselben vor-
genanten guter ir gewer sein vnd ir scherme für alle ansprach, wo
in dez dürft geschieht als aigens recht ist in dem land ze Osterrich.
Teten wir dez nicht, swi getanen schaden si dez nemen mit recht,
den si bei irr bescheidenheit gesagen oder weisen möchten, den
sullen wir in ab legen gentzlichen vnd sullen auch daz haben auf
aller der hab, di wir haben in dem land ze Osterrich, ez sei varund
oder anlikgund gut, wa si dar auf körnen, wir sein lebendig oder tod.
Wir haben auch losens recht alle an vnserr Vrowen tag zder Licht-
misse virtzehen tag vor oder virtzehen tag hinnach, wanne wir seu
danne der vorgenanten achtzig phunt phenning gentzlich berichten
vnd wem in denselben vir wochen, so sind di obgenante guter vns
alleu wider ledig, vnd sullen auch vns der wider vndertzihen vnd di
nutzen als ander vnser aigen gut, als wir ez auch emaln in aigen-
schaft her in rechter gewer bracht haben. Vnd sullen auch danne
fürbaz di oft genanten herren ze Waldhausen hintz den oftgenanten
gutem dehain ansprach haben vil noch wenich. Swelichs iares aber
sich daz verget also, daz di vorgenanten guter in den ob geschriben
vir wochen von vns oder von vnsern erben nicht gelöst würden, so
sullen di vorgenanten herren ze Waldhausen oder ir nachkomen di
egenanten guter inne haben vnd wider nützen, als ander ir aigen gut
in aller der mazze, als vor verschriben ist, aber daz iar künftich-
lichen. Vnd daz in daz allez stet vnd vnzebrochen beleih, als vor
verschriben ist, dar vber geben wir in den brif besigelt vnd bestett
mit meins egenants Wulfings dez Stainer anhangunden insigel, vnd
mit dez erbern ritter kern Chraften dez Hawser insigel. Vnd dar
zu mit der erbern leut Wernhers von Walichstörf an seiner haus-
frown stat, Jansen dez Stainer, Stephans vnd seins brüder Hein-
rich von Aw vnd Otten dez Imptzinger, aller anhangunden insigeln,
di mit sampt andern erbern leuten gnug der sach getzeug sind vnd
durch vnserr gopet willen ir insigel zu einer ewigen sicherhait der
247
obgeschriben sach gehangen habent an den gegenbürtigen brif, der
geben ist nach Christi gepurd vber dreutzehen hundert iar, darnach
in dem ains vnd fumftzigsten iar an sand Florians tag.
Aas dem Original im Linzer Museum auf Pergament. Von den sieben
Hingesiegeln mangelt das zweite. Die übrigen von weissem Wachs . Nr. 1 :
Schild unkenntlich, Umschrift . . . IN6L STAI. Nr. 3: Schild dreieckig, schräg
ron der Rechten nach links durch eine Zackenlinie getheilt — +. S. WER-
RERDI DE. S. \1T0. Nr. 4: Schild dreieckig mit einem Querbalken. S. 10HAN-
XIS STAIMAR Nr. 5 : Schild dreieckig, gespalten und durch ein Band
quer getheilt. f- S. STEPHANI DE AW. Nr. 6: Schild wie der vorige,
f. S. HEINR1CI DE AW. Nr. 7 : Im dreieckigen Schild eine Kröte. Umschrift,
f. S. OTTONIS INTZINGER.
CCXLII.
135L 24. Mai. — Ulrich und Alb recht die Chremsdorfer verkaufen dem Kloster
St, Florian den Hof unter der Linde in der Leondinger Pfarre.
Ich Vlreich der Chremsdorfer vnd ich AlbrechU Rügers sun
des Chremsdorfer vnd all vnser erben veriehen vnd tun ehunt offen-
bar an disera prief allen den, di in sehent oder horent lesen, daz
wir mit wol bedachtem mut, mit gunst vnd mit rat aller Ynser vreunt
vnd erben verchaufft haben zder zeit, do wir iz wol getün mochten
vnser gut vnder der Linden pei der aw in Lewntinger pfarr, daz
vnser vreys a?gen ist gewesen, gechaufft von dem ersamen gotshauz
ze Wilhering, mit alle dew, vnd dar zu gebort ze holcz, ze veld vnd
ze wismad, gestuft vnd vngestifft, versucht vnd vnuersncht, mit allen
rechten vnd nuczeit, als wir iz haben inn gehabtt, dem ersamen gotz-
haus dacz sand Florian vmb vier vnd zwainczik pfunt pfenning
wienner munzz, der wir gancz vnd gar gericht vnd gewert sein. Wir
sullen auch dez vorgenanten gutes vnd alle dew, vnd dar zu gebort,
gewer sein vor recht an aller stat, wo dez dem egenanten gotzhaus
dacz sand Florian dürfft geschiecht nach landes recht. Näm auer
daz oft genant gotzhaus dacz sand Florian dhainen schaden dar an,
den sullen wir im ablegen vnd wider cheren gancz vnd gar. Swo
wir im dez ab giengen, daz sol ez haben auf vns vnd auf vnsern
erben vnd auf aller vnsrer hab, wo wir di haben in dem lant ze
Österreich. Ynd daz disew Wandlung vnd der chauf, als vor geschri-
ben stet, ewicbleich stSt vnd vnuerchert beleih, dar vber geben wir
248
disen prief versigelt mit meinem dez vorgenanten Vlreichs dez
Chremsdorfer anbangundem insigel, vnd wand ich vorgenanter
Albrecht, Rügers sun dez Chremsdorfer nicht aigen insigel han,
han ich vreuntleich gepeten meinen liben swager Hainreich den
Flei8chezz} daz er sein insigel auch daran gehangen hat, vnd dar
vnder verpint ich mich stät ze behalten allez, daz vor geschriben
stet. Der prief ist geben nach Christes gepurd vber dreutzehen hun-
dert iar, dar nach in dem ains vnd fumftzkisten iar, an eritag vor
dem auffart tag.
Aus dem Originale zu St. Florian auf Pergament. Des Chremsdorfer
Schild ohne Helm hat einen rechtsspringenden Fuchs, der etwas, wie eine
Harfe, in den Vorderpfoten hfilt; der andere Schild hat einen geschachten
Schragebalken.
CCXLIII.
1351. 25. Mai. — Friedrich der Zehentner zu Perg verkauft sein Recht auf dem
Zehetithofe zu Perg an Jannaen den Wurm taler.
Ich Fridreich ze den Zeiten zehentner datz Perig vnd Mar'
gret mein hausfrawe vnd all vnser erben, die wier haben oder noch
gewinnen, veriehen vnd tun chunt offenbar an disem brief allen den,
die in sehent oder hörnt lesen, die nu sind oder hernach chunftig
werdent, daz wier mit wol bedachtem müt nach rat vnd mit gunst
aller vnsrer freunt vnd erben verchauft haben recht vnd redleich zu
der zeit, do wier ez wol getiin mochten, alle vnsreu recht, die wier
gehabtt haben auf dem zehenthof datz Perg, dem erbern mann Jann-
scn dem Würmtaler vmb achtzig phunt phenning wiener munzz,
der wier gantz vnd gar gewert sein also, daz wier noch dhain vnser
erben dhain ansprach nach demselben vorgenanten hol* nimmer mer
haben schullen. War auch, daz der vorgenant Jans der Würmtaler
oder swem er die recht ze chauflen geit, dhainen schaden daran
namen, den zwen erber man bey iern trewen gesprechen mugen, den
schul wir in ablegen ich vnd die porgen, die ich iern darvmb gesatzzt
han, denn als vil, waz die Dietmars sün taten Gotfrid vnd Stephan,
Hainreich vnd Dietmar, dez schullen wir vnengolten sein ich und
mein porgen Mei%tein der zehentner von sand Marein, Marichart
von Sibenmayncr, Fridreichen von Wägern, Chünraten den Grü-
ber datz sand Florian, Maier Otten von Algersdorf, Mai/r Chun-
249
raten ton Chürtzenchirichen, Otten an dem Baut, Ortoffen von
der Aich, Vireichen von Sibenmafjrn, Vireichen in dem Velbach,
Weicharten am Flekch, Ortolfen von Pirichelwang, Vireichen den
Pinter, Wernharten den Stimussenhüber, Wernharten in dem Chot.
Chunraten von Erleich vndPetern den Pekchen datz sand Florian,
die dem vorgenantem Jansen dem Würmtaler dar vmb ze vns mit
iern trewen verhaizzen habent. Tnd daz iem di red vnd der chauf,
als vor geschriben stet, ewichleichen staet vnd vnzebrochen beleih,
darvber geb wir iem disen offen brief versigilten mit der erbern
chnecht Leableins dez Sichlinger vnd Pilgreims dez Pulsinger
anhangundcn insigeln, di deu durch vnser dienstleich pet willen
daran gelegt habent vnd der vorgcschriben Wandlung ze einem* ewi-
gen gezeug, wann ich vorgenanter Fridreich dhain aigens insigel
nicht han, vnd verpint mich vnd alle mein erben vnd die vorgescho-
ben porgen vnder denselben insigeln stät ze behalten alles daz, daz
vor geschriben stet. Der brief ist geben nach Christus gepürd dreu-
tzehen hundert iar vnd darnach in dem ains vnd funflzkistem iar an
dem auffert abent
Aus einem Pergamentcodex zu St. Florian.
CCXLIV.
1351. 26. Hai. Passan. — Bischof Gottfried von Passau bewilligt dem Rein-
precht von Wallsee, dass er seinen zwei Töektern Elisabeth und Agnes die
Veste Viehofen, die passauisches Lehen, vermache, und bestimmt die Erbfolge
auf derselben.
Wir Gotf'rid von Gots gnaden byschof ze Pazzaw bechennen
offenbar mit disem brif, das der edel ersam Reinnprecht vonWahse
hat gemacht mit vnserm gutem willen vnd gunst seinen zwain toeh-
tern Elspeten vnd Agnesen, di er bey der erbern Elspeten seiner
ersten hausfrawen saugen gehabt hat, sein vest ze Vihouen, di von
vns vod vnserm gotzhaus lehen ist vnd allz daz, das darzu gehört
mit der beschaidenhait, ist, das diselbm sein zwo tochter erben
gewinnend auf diselben sol das gemächt erben vnd geuallen. Ist
auer, das der vorgenanten zwayr tochter ainev stirbt an erben» so
schol di vorgenant vest vnd was dar zu gehört, geuallen an di andern
in allem dem recht, als vor geschriben ist. War aber, das si an
2S0
erben stürben, so sol es hin wider auf den selben Reinprecht geu al-
len vnd auf sein erben, die er bey seiner andern hausfrawn hat.
Gieng aber derselb Reinprecht ab vnd sein erben, so sol es erben
vnd geuallen auf seinen bruder Fridreich von Walsse vnd auf sein
erben. Vnd dar vber geben wir den brif besigilten mit vnserm anhan-
gundem insigil, der geben ist ze Pazzawe an dem auffert tag anno
domini millesimo ccc°. quinquagesimo primo.
Aus dem Original im Schlosse zu Eferding auf Pergament, das Siegel
abgefallen.
CCXLV.
1351. 31. Hai. — Gottfried, Bischof zu Passau, erklärt die ton Orlolf Piber
mit anderen Eigen widerlegten Lehen für Christian Gugelein als freies Eigen.
Wir Gotfrid ton Gots gnaden byschof ze Pazzawe veriehen
offenbar mit dem prief, daz wier mit gvnst vnd willen vnsers ersa-
men capitels dy aygenschaft der zwayer glayt dez zehentz pey dem
Nevnmarkcht, di vnser getrewer lieber Ortolf der Pjfber vnser
purggraf ze Ryedekk von vns vnd vnserm gotzhaus ze lehen het,
vnd di er vns mit andern aygen widerleit vnd von vns ze lehen
enphangen hat, durich besvnder genad vnd hell' geben bann Chri-
staun dem Gugelein purger in der Vreinstat vnd seinen erben oder
wer den prief inn hat, vnd darvber geben wir zv vrchvnd den prief
versigelten mit vnserm vnd vnsers capitels anhangunden insigiln, der
geben ist nach Christes geburd drevzehenhvndert jar vnd dar nach
in dem ain vnd fvmfczkistem jar, dez ertags an sand Petronelln tag.
Aus dem Original im Magistratsarchive tu Freistadt auf Pergament mit
zwei angehängten länglichten Siegeln.
CCXLVI.
1351. 13. Juni. — Ortolf Piber, Burggraf zu Riedeky verkauft an Christian
Gnglein einen Zehent bei Neumarkt um iSO Pfund Wiener Pfenning.
Ich Ortolf der Pyber, zden zeyten purkraf ze Riedeklc vnd
mein havsfrow Elspet vnd vnser payder erben — wir veriehen offen-
bar — daz wir — geben haben ze chauffen dy zway glayt vnsers
zehents, den wir gehabt haben pey dem Nevnmarkcht, Christan
251
dem Gugelein, purger in der Vreinstat, seiner hausfrawn Elspeten
vnd ir payder erben — zu rechtem c hau fitem vrayn aygen — vmb
hundert phunt vnd vmb dreyzk phunt phenning wienner mvnss, der
si vns gantz vnd gar gericht vnd gewert haben. Wir schulten auch
dez selben zehents ir gewer sein darvber zv vrchund —
gib ich vorgenanter Oriolf der Pyber in disen offen prief — wol
besigelten — mit meinem anhangunden insigel, vnd zu einem zeuge
pezzer sicherhait mit meines lieben prüder Gundakchers des Star-
henwerger anhangunden insigel. Der prief ist geben drevzehen hvn-
dert jar dar nach in dem ain vnd fumphczkistem jar dez mitichens
nach sand Margreten tag.
Orig., Perg., zwei Hfingeaiegel, im Stadtarchive Freistadt.
CCXLVIL
1351. 14. Jaul. — Die Burggrafen von Maidburg entscheiden einen Krieg zwi-
schen Chunrat von Tannberg und den Söhnen Otto's von Haslau wegen des
Hauses Haseneck,
Wir Bürckert vnd Ott vnd Berichtolt vnd Burchart pure-
grafen ze Magdbilrch vnd grafen ze Hardek vnd vnser eriben wier
veriehen vnd tun chunt allen den, die disen prief lesent oder horent
lesen, daz für vns vnd für erber herren vnd für vnser man chomen her
Chunrat von Tannberch an ainem tail vnd Vlreich von Ilaslawe
vnd seine geswisterey hern Otten sün von Haslatve, dem Got gnad,
an dem andern tayl vmb den chrieg, den sev miteinander gehabt
habent vmb daz halb haws ze Hasenekk9 vnd waz lehen her Chunrat
von Tannberch vngetailt inne gehabt hat, di zv dem selben halben
haws gehorent, daz erber herren vnd auch vnser man darumb
gesprochen habent, daz her Chunrat von Tannberch daz selb halb
haws vnd di vngetailten lehen in nuez vnd in gewer schol innhaben
vnuerchummert vncz an seinen tod, vnd nach seinem tod so schol
daz selb halbe haws ze Hasenekk vnd di vngetailten lehen, di darzu
gehorent, swie so di genant sind, eriben vnd geuallen auf den ege-
nanten Vlreich von Haslawe vnd auf seinev geswisterey, den wier
auch daz selb halb haws vnd die vngetailten lehen di darzu gehörnt,
ze rechtem lehen verlihen haben nach dez landes recht ze Öster-
reich ze allem dem rechten, als vor geschriben stet, vnd darzv alle
252
dev lehen, als sev der vorgenant her Ott von Raslawe ier vater von
vns ze lehen gehabt hat. Vnd darvber so geben wier in diesen prief
ze ainem warn vrchund diser sach versigilteti mit vnsern anhangun-
den jnsigeln. Diser prief ist geben ze Wienne nach Christes gepurd
dreuczehen hundert iar, darnach jn dem ains vnd fumfczkisten iar
an sand Veyts abent.
Orig., Perg. mit dem noch hängenden Siegel Burkharts von schwarzem
Wachs im Seh 1 ossär chive zu Ried eck.
CCXLVIU.
135L 15. Juni. WaldhanSOn. — Johann, Propst zu Waldhausen, und sein Con~
vent verpflichten sich dafür, dass ihnen Herzog Albrecht von Oesterreich das
Almosensammeln auf den den Slruden aufwärts fahrenden Schiffen bestätigt
hat, die in der Donau verunglückten oder sonst fremden Todten bei der Kirche
zu begraben.
Wir Johannes von Gocz gnaden brobst vnd di sammung
gemainchlich ze Waldhausen veriehen offenbar an dem brif, daz wir
di töten, di in der Tünaw verderbent oder ander eilend toten, wo wir
seu vinden oder darauf geweiset wem zwischen dem Struden vnd
sand Kylians kirchen ze Sedmich hie dishalb der Tünaw, da ian-
dezhalb gelegen ist diselbe kirchen Sedmich, bestatten sullen nach
christenlicher ordenung pei vnserr kirchen ainer daselbs ze Spital
oder ze Sedmich darvmb, daz vns vnser gnediger herr der hoch-
geporn fürst herczog Albrecht ze Osterreich daz almussen des sam-
mens von der schiffung aufwerts durch den Struden hat bestett mit
seinen priefen. Wer auch daz, daz der priester, wer pharrer wer
zder vorgenanten kirchen ze Spital, daran säumich wer, mit swel-
hem gut danne derselb eilend tut bestatt würt, dez der selb pharrer
mit einer gewizzen beweiset wurd, daz sol er allez gentzlich wider -
chern mit geleihem gut; tet er dez nicht, so sol der purkgraf oder
wer di weil phleger ist ze Werbenstain, di nutz dez selben sammens
zu sand Niclas hinz Spital aufwertz durch den Struden so lang inne-
haben, vntz di selbe saumung werd widerbracht also, daz daz selb
gut, damit der tot wurd bestatt, gentzlich würd widerchert. vnd
wanne auch daz geschech, so sullen wir vns wider selben nutz dez
sammens vnderczihen vnd di innehaben in aller der mazze, vnd wir
seu emaln haben innegehabt. Wir sullen auch daz oftgenant almüsen
263
dez sammens aufwerts durch den St rudern vnbedwungenchlich
innemen also, daz nimant darzu bedwungen werd ze geben danne
alain, der in andacht durch Got vnd in sand Nyclas ern sein hand
darzu raichet. vnd dez verpinden wir vns ewichleichen mit gutlichem
willen allez stet ze behalten. Mit vrkund dez brifs, der besigelt ist
mit vnsers vorgenanten brobst Jansen vnd auch der sammung ze
Waldhausen paider anhangundem insigel. Datum Walthusen Viti
martiris anno domini M°. CCC°. quinquagesimo primo.
Aus einem gleichzeitigen Pergamentcodex so Windhaag.
OCXLIX.
135L 29. Juni. — Revers des Klosters Hohenfurt, die von Ulrich dem Ochsel,
Wulfing und Christian Gugel, Burger tu Freistadt, gestifteten Jahrtage begehen
tu wollen.
Wir prvder Hainreich vnd di samnvng gemain dez chlosters
ze Hohen/vrth veriechen vnd tun chvnt offenbar an dem prief allen
den, di in secheut lesent oder horent lesen, di nv lebent oder her-
nach chvmftig sint, daz di erbern levt Vlreich der Ochsel, Wnlfinch
vnd Christan der Gvgell pvrger in der Vreinstat durch besvnder
lieb trew gvnst vnd andacht willen di si besvnderleich zv vns vnd
zv vnserm chloster habent, gegeben habent vns vorgenantem con-
uent dreizzzich phunt wyenner phenning, ieder man zehen phvnt, ier
selber sein vnd all iren vorvodern sein zv einem rechten vnd ewigen
selgeret, vnd vmb di selben phenning hab wir gechavft in dem dorf
ze Noyching zwaiuczk Schilling phenning rechter herren gvld, di
nicht ab mag gegen vnd schvllen da van ir aller dreier jartag begen
vnd avch aller ierr vorvordern sei alle iar ewichleicb. zv dem ersten
mal schvll wir begen Vlreichs des Ochsleins vnd aller seiner vor-
vodern iar tag dez nesten tages nach sand Katreintag, dez Wulfings
vnd aller seiner vorvodern an sand Johans tag nach Ostern, dez
Christana dez Gvgelleins iartag vnd aller seiner vorvodern dez
nesten tages nach vnser Vrovntag zv der schidvng, iedem mann
besvnder mit einer ewigen vnd ierleichen bedechtnvss nach vnsers
ordens gewonhait vnd iedem mann mit einem mal in daz revent von
ein (?) czehen siben Schilling phenning, so man pest chan vnd mag,
vnd daz verhaiz wir in mit vnsern trewen vnd mit dem prif, den
254
wir in dar vber gegeben haben zv ainem rechten waren vrchunt
diser sach versigelten mit vnserm vnd ynsers conuents insigel. Wer
aver, daz dez nicht geschehen schol, daz wir oder vnser nachchomen
di egenanten iarteg nicht begieng, alz wir verhaizen vnd gelobet
haben vnd daz daz wer vier mann chvnt vnd gewizzen, so schvllen si
sich oder Ir nachchomen dez vorgenanten eins vnderwinden mit
vnsern gveten willen, vnd schvllen in geben gen Pavmgartenperg
oder gen Wilherring, wo sev aller pest verlvst. Dar nach hat vns
geschaft vnd gegeben Albrecht pei dem spüaltor ain phunt geltes,
da von wir seinen vnd allen seinen vorvodern iartag schvllen begen
dez nesten tags nach der aileftavsend maid tag in alle dem recht vnd
gelvb, als hie vor geschriben ist. Diser prif ist gegeben, da nach
Christes gepvrd ergangen waren drewezehen hvndert iar, dar nach
im ains vnd fvmfczigistem iar an der heiligen zwelfpoten tag sand
Peters vnd sand Pavls.
Aus dem Original im Stadtarchive zu Freistadt auf Pergament mit zwei
angehängten Siegeln.
CCL.
1351. 8. Juli. Wels. — Herzog Albreclä von Oesterreich verleihet dem Spitale
zu Wels das Gotteszeil-Salz und dessen Maitthfreiheit.
Wir Albrecht von Gottes genaden hertzog ze Österreich, ze
Steyr vnnd ze Karndten veriehen vnnd thuen kundt mit disem brieff,
das wir durch Gott vnnd vnnser vnd vnnserer vordem vnnd nach-
komen seel hail willen dem spital der armen dürflftigen leuth ze
Wels geben haben vnd geben auch ein gotz zeill saltz an der Hall-
statt vnnd wellen, das man sew dieselben gotzzeil fueren lasse an
mautt vnnd yrrung mit aller der freyung, so andere gotzzeill habent.
Mit vrkundt dits brieffs geben ze Wels am freytag nach sant Virichs
tag, do man zeit von Christes gepurde dreitzehenhundert jar, dar-
nach in dem ainssundfiinfftzigisten jar.
Aus der Pancharte Kaiser Rudolfs IL zu Wels. Abgedruckt bei Hormayr,
Taschenbuch 1837, Seife 389.
255
CCLI.
135L 13. Juli. — Ortolf Piber verkauft dem Christian Gugelein Zehente bei
Neumarkt.
Ich Ortolf der Pyber} zden Zeiten purkraf ze Riedekk vnd
mein hausfrow Elspet vnd vnser payder erben dy wir haben oder
noch gewinnen, wir veriehen offenbar mit dem prief vnd tuenn chvnt
allen den, dy den prief sehent oder lesen horent, dy nv lebent oder
noch chumftig sint» daz wir mit wolbedachtem mvet vnd mit gvnst
vnd gutem willen vnser pesten vrevnt vnd aller vnser erben recht
vnd redleich geben haben ze chauffen dy zway glayt vnsers zehents,
den wir gehabt haben pey dem Nevnmarkcht, Christan dem Guge-
lein purger in der Vreinstat9 seiner hausfroum Elspeten vnd ir
payder erben, vnd aus vnser gewer in ir gewer geantwurt zv rech-
ten chaufftem vreym aygen mit allen den rechten vnd nvczen, vnd
wir jn gehabt haben vnd dar zv gehört, besuecht vnd vnbesuecht,
vmb hvndert phunt vnd vmb dreyzk phunt phenning wienner mvnss,
der si vns gancz vnd gar gericht vnd gewert haben. Wir schulten
auch dez selben zehents ir gewer sein an aller stat, wo in dez not
geschiecht für alle ansprach vnd für allen chrieg, also aygens vnd
lants reeht ist in Österreich, taet wir dez nicht, waz chriegs jn dar
nach wuechs oder gieng von vns oder von vnsern nachchömen auf
den egenanten zehend, oder wy er jn wurd ierr gemacht, waz si dez
schaden nement, den selben schaden schulten wir jn abtun vnd
schallen si daz haben auf vns vnd auf aller vnser hab, dy wir haben,
besuecht vnd vnbesuecht, vnd wer vns mont mit dem prief, vnd der
in innhat mit willen Christum vnd auch seiner erben, dem selben
sey wir allez dez gepunden vnd schuldig, daz vorbeschriben ist, vnd
auch alle dy recht an dem vorgenanten zehent, dy Christan oder
sein erben daran haben, vnd daz dy red vnd dy handlung also staet
vnd vnuerchert beleih, darüber zv vrchvnd vnd zv einem waren sich-
tigen zevg gib ich vorgenanter Ortolf der Pyher jn disen offen prief
far mich vnd für all mein erben wolbesigelten vnd bestaett mit mei-
nem anhangundem insigel, vnd zv einem zevg pezser sicherhait mit
meines lieben prüder Gvndakchers dez Starhenwerger anhangun-
dem insigel für allen chvniftigen chrieg. Der prief ist geben nach
234
mr ,r Af«tfA in dem ain vnd fumph-
diser j^ ..^r»^
aver .^,/^><':^^
di
hr
^^^^ VJftr«reten te8-
1 tlf0j*r- ** jurdiii* xu Freistadt auf Pergament, gut
</i'< <**'w* * #****■ ^«"«'ege'". mit den gewöhnlichen
CCLII.
^/nhl »* Capellen versetzt seiner Tochter Anna, Meisterin
lS$l & ^frsß°*ter* Pul9arn> dre* Hofstätten zu HaUhcim.
pü fhith ron Chappelle vergich vnd tun chunt allen den, die
. a ytid hernach chumffetich werdent, die disen prief sehent vnd
fl* Sl oder borent lesen, daz ich mit wolbetachedem mut vnd auch
^^tetn willen aller meiner erben han ich miner tochter Anne ze
901 teüen maystrine dez gotzehaus datz Pullegarn gesatzt han
sc) drey hofestet, di gelegen sint datz Hanhelhaym9 ffir ffumff vnd
dreiiteb phunt wyenner phenning, mit aller gulde, swie dev genant
-st yersuecht vnd vnbesuecht, vnd auf den zwayn hofesteden da ist
Ott holde, auf der tryden hofestat da ist Hainrick auf der Grub
holde auf. Daz gut als 6z hie verschriben ist, schul 6z min vorgenant
tocheter Anna inne haben in rehter satzungs gewere mit allem nutze
vntze an iern tode für dev voruerschriben phenning die fumff vnd
dreizich phunt, vnd darnach nach ierm tode hat min vöregenandev
tocheter Anna nach mim rat vnd auch mit mim gudem willen, min
vnd aller miner erben vnd auch ze der zeit, do si 6z wol getun
mocht, hat si den selben satze vnd auch dev voruerschriben phen-
ning die fumff vnd dreizich phunt nach ierm tode verschaft hinz dem
vorgenanden gotzehaus hinz Pullegarn denselben conuente dessel-
ben gotzehaus in ier obelay, vnd wenne ich oder min erben densel-
ben satze gelosen mögen vmb die voruerschriben phenning vmb die
vorgenanden fumff vnd dreizich phunt, ze welher zeit daz in dem jar
ist, so schol man vns ze losen geben nach miner tocheter tode Anna,
dev vorgenat (sie) ist, von dem ägenanden gotzehaus datz Pulle-
garn. Daz die red stet vnd vnuerchert von vns peleibe von mier vnd
von min erben, als vorverschriben ist, darvber gib ich der vorgenant
Virich von Chappelle disen prief zve aeiin waren vrchunde versigel-
den mit minen anhangenden jnsigel. Des ist gezeug Steuphan der
287
Uolczer ze den zeiden pürgraf datz Steyrike mit sinem anhangun-
den jnsigel. Der prief ist geben, do man zalt von Christus gepurde
tausent jar drevhundert jar, darnach in dem aeim vnd fumffegisten
jar an sand Jacobs tag.
Original auf Pergament tu St. Florian. Die iwei Hingesiegel verloren.
CCLIII.
1351. 26. Juli. — Otto von Chornspach verkauft Reinprechten von Wallsee eine
Wiese zu Pluemau und ein Tagwerk Wiesmad tu Talarn.
Ich Ott von Chornspach vnd mein erben verichen mit dem
prief allen den, di in sehent oder horent lesen, daz wier haben ze
cbauffen geben vnserm Heben herren hern Reinprechten von Waltsc
vnd seinen erben ein biss ze Plümawe vnd ein tagwerch bissniat ze
Talarn7 daz vnser vreys aigen ist, vmb ein guet, des wir gantz vnd
gar gewert sein ze rechten tsegen. Wir sein auch derselben biss ze
Plümawe vnd des tagwerch bissmat ze Talarn gewern, als aygens
recht ist in dem lande ze Öesterreich. Namen sev darvber schaden
mit recht, den selben schaden schulte wier in abtun vnd ablegen
vnd schullen in haben auff vns vnd auff aller der hab, die wier haben
in dem lande ze Osterreich. Wer daz iemen der egenanten biss ze
Plümawe vnd des tagwerch bissmat ze Talarn erbe wolt sein, der
sol geben meinem genedigem herren hern Reinprecht von Watee
oder seinen erben zwai vnd aechzzich phunt phenning, vnd sol die
biss ze Plümawe vnd daz tagwerch bissmat ze Talarn danne ledich
sein. Daz in die red also staet vnd vnuerchert beleihe, dar vber geb
wier in den prief ze einem offen vrchund vnd ze einem waren zevg
bestätigt mit meinem anhangvnden insigel, vnd ze einem zevg ver-
sigelt mit hern Weicharts insigel von Perennawe vnd ze zevgen
versigelt mit meins lieben vrevnt insigel Otten von Flachenekk vnd
mit meins vetern insigel Otten von Pernnawe, die sein zevg sint mit
irren anhangvnden insigeln. Geben nach Christi gepurde drevzehen
hundert jar, dar nach in dem ainsunfumfzzichgistem jar des eritag
nach sand Jacobstag.
Aus dem Originale im Schlosse tu Eferding auf Pergament, die Siegel
abgefallen.
UrfcuUUnfcaeh 4m L*nd«i ob «Ur fintii. Vtl. Bd. 17
288
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1351. 2. August Passatt. — Bischof Gottfried von Passau bestätigt die Äi/-
, , . . fang des Spitals, m $t*x Florian a*ttrch den Propst ^Heinrich.
(U
Gotfridus dei gracia Patauietms episcopm omnibus in per-
petuum. Quia magna est corott/deo fiducia elemosina (sie) facienti-
bus eam, ipsa namque dei extat ancilla, mortis autidotum, iter salu-
tis, venie porta, ipsa eciaih peceata elemosinis redimuntur, esfque
irapietas super fratre viscera claudere pietatis, et obinde beatus,
qua intellegit super pauperemet «genuin, Hee sane detote atten-
cjooe considerans reoolende memoire Heinricus quondatn präpositwß
manaiterü mneti Floriani, ordinis saneti Auguttfini, caoonicorom
regularium nosire dyocesis de. elemiisinis et subuentionibus sibi -et
eius conuentui ac monasteri* supradicto factis ex largicione döna-
cione testamentis seil legatis. Christi fidelium clerieorom et laycoruro
Celestes thesauros congregans quoddam hospitale infirmornm ante
valuas cenobii saneti Floriani construxit, quod per manus nostras
.vtintm deo gratas consecrari eetam proeurauit, ac per bona infra
scripta et nominatam. expressa suffictenter dotauit. Hec siquidem sunt
bona, quibua dietum hospitale dotatum existit. Primo videlicet inter
Jiuesum ei Trunam, curia in Prato, curia in Anger, curia in
Vierstweg, item in Grünprunn vna hueba, in Aw iuxta SHrberch
vna hueba, in Hörbuch vna hueba, in snperior{ Vreynleiten vna
hueba et vna area, item in Erleich duo feoda, in Hausmaning treis
soWdi deuftriorum reddituum, item in Pukching sexaginta dennrii
reddituum, jtem in Traungawe curia in Lüg, curia in Puech} jti
Herajng. vnum feodum. dictum Prdntellechen. In Vrondorfo&o bona,
item molendinum ia Hag, jbidem piscacio, jn Mtiterperbing vnum
feodum, in Rtiit sex solidi denariorum reddituum, jtem in Winnbercii
curia et feodum jn Wolkeinsdorf' cum omnibus ad ea pertinentibud.
Item, dedime infra; seripte^ videlicet deeima ad sanetum Peirnm in
Wivnbetehj jtem-deeima super curia in Tänn, jtem deeima quon-
dam Heinrici dicti Chantzler, jtem deeima quoftdarii MarcAardi
plebani cechsie saneti Yiti Jtem deeima super curia in Mairsdorf9
inclusa deeima quorundam ortorum in Hausmaning iuxta Liutxz, qqe
deeime collaeionem prepositi respexerunt, in quarum recompensacio-
289
nem duas piscaciones iuPukehing per eundem Heinricum emptas vna
cum vaaiff argeoteis ponderis viginti nöuem marcarura argenti pre-
lature reliquit, jtem decima in Traumerdorf et Posch, de qua rector
hospitalis infirmario eiusdem monasterii singulis anniaduodecim8olid09
denariorum tenebitur ministrare, jtem vi nee Infra Scripte, videlicfet
vraeii in Töblieh, dieta auf der Hohenwart, jtem in Chremm vihea
dieta Enffweg, item in Mauttarn quatuor ternarii vini, item' Irt
Wach&uia vinea dieta Hofinger, jtem vinea dicta Amerstal, jtem
rioea dicta Reinprechtsrain, ibidem vinea dicta Homestel, de qui-
bus omnibus et singulis bonis supra scriptis, indusis bonis quibes-
conque ad antiquom hospitale pertinentibus fecit et statuit ordina-
cionem sequentem ; primo, quod reetor hospitalis prefati, qui pi*d
tempore fuerit, fratribus de conuentu porrigere teneatur in annitier-
sariis Leupoldi dicti Tüchler de Aneso et vxoris sne tria talenta
denariorum, item in anniuersarits Symonis quondam mutant Lint-
zensis et vxoris sue tria talenta, item in anniuersario Duiingi dicti
Piber vnum talentum, jtem in anniuersario Wilhalmi de Wintzperch
quondam ecclesie Patauiensis preposüi vnum talentum, jtem in
anniuersario Friderici quondam plebani sancti Viti vnum talentum.
jtem in anniuersario Haimpücherinn dimidium talentum, jtem in
anniuersario ipsius Beinrici predictorum institutoris vnum talentum.
Et eodem die rector hospitalis distribuat inter pauperes panes de
vno modio siliginis et duas pernas, sex solidos denanorum Talentes,
jtem procurare debebit singulis diebus dnas missas in dieto hospitali
dicendas, vnam inter conuentuales, ita quod de persona transeat in
personam secundum ordinem, et cuilibet dicenti iNo die rector hospi-
talis vnam eanulam de meliori vino, quod propinatur in villa, et vnam
simulam vel quinque denarios ministrabit. Item secundam missam
que dicenda est summo mane, ordinabit cum presbitero seeularf, cui
prouidere debet in expensis conpetentibus, cui eeiam singulis diebus
vnam eanulam vini et tres denarios ministrabit, et de residuo triginta
et duos pauperes inclusis octo pauperibus prius in hospitali existen-*
tibus pascere debet prebenda in pane et in eibo, sieut ab antiquo in
hospitali eodem consweuit pauperibos ministrari, et omnibus predictis
triginta et dudbos pauperibus vnieuique singulis diebus mediam
eanulam vini et vnieuique singulis annis tres solidos denariorum pro
reformacione vestitus tenebitur ministrare. Nos igitur, qui predictum
hospitale personaliter duximus consberandum, bonorum que in eodem
17"
260
hospilali contiuue exercentur, operum, quorum gloriosus est fructus,eo
amplius participes fieri desiderabiliter cupientes, quo ipsum specialiori
fauore prosequimur et affectu, fundacionem donacionem missarum
ordinacionem inßrmorum procuracionem ac omnia et singula supra
scripta sicut prouide faeta sunt, rata habemus et grata» confirmantes
ea patrocinio huius scripta, sigilli nostri munimine roborati, adicientes,
ut nullus prepositus dicti monasterii uel conuentus seu aliqua singu-
laris persona vllis vnquam temporibus predictam ordinacionem in toto
uel in parte infringere audeat uel ausu ei temerario contraire. Si quis
autem hoc attemptare presumpserit, indignacionem dei omnipotentis
incurrat, et nostram ae successorum nostrorum seu capituli nostri
punicionem et seueram castigacionem merito habeat formidare.
Datum Patauie quarto nonas augusti anno domini millesimo trecen-
tesimo quinquagesimo primo.
Aus dem Originale zu St. Florian auf Pergament, mit dem bischöflichen
Siegel.
CCLV.
1351. 14. AugUSt. Wien. — Heinrieh der Neidecker und Dietrich der Guffinch
verkaufen an Herrn Ulrich von Pergau da* Haut auf der Hochstrasse tu Wien
an dem Auguttiner-Friedhof
Ich Hainreich der Neydekker vud ich Dietreiek der Guffinch
sein aijdem vnd ich Anna sein hausurotee wir vergehen vnd tun
chunt allen den, di disen brief lesent oder horent lesen» di nv lebent
vnd hernach chunftig sint, daz wir mit vnser erben guten willen vnd
gunst mit verdachtem mvt vnd mit gesampter hant zu der zeit, do
wir es wol getun mochten vnd mit vnsers gruntherren hant hern
Jacobs des Pollen zu den zeilen chapplan der chappellen vnner
Vrawen in der purger rathaus ze Wienne9 hern Otten Haymen
stiftunge, dem Got genaue, vercbauft haben vnser haus gelegen auf
der hochstrazze ze Wienne an der Augustiner vrejjthof, da man
von demselben vnserm haus alle iar dient der egenanten chappellen
vnser Vrowen zwen vnd viertzich wienner phenninge ze gruntrecht,
vnd von einem chlainen flekchen binden des hofs der pharrchirichen
sant Michel drej phenninge, vnd hern Haunolden dem Schuhler
vier phunt wienner phenninge ze purchrecht vnd nicht raer. vnd die
selben vier phunt geltes sint ab ze losen mit zwaintzich marchen
261
silbers oder mit viertzich phunden wienner phenningen. Daz Vor-
genant haus haben wir recht vnd redleich verehauft vnd geben mit
alle dem nutz vnd recht, als wir es ju purchrechtes gewer her pracht
haben, vmb zway hundert phunt wienner phenninge, der wir gar
vnd gaentzleich gewert sein, dem erbern herren hern Vireichen von
Pergawe vnd seinen erben furbaz ledichleichen vnd vrejleichcn ze
haben vnd allen im frumen da mit ze schaffen verchaoffen ver-
setzen vnd geben, swero si wellen an allen irresal. Vnd ze einer pez-
zern sicherhait so setzen wir vns ich Hainreich der Neydekker vnd
ich Dietreich der Guffinch sein andern vnd ich Anna sein haus-
urotce vnd vnser erben vnuerschaidenleich über daz vorgenant haus
dem egenanten erbern herren kern Vireichen von Pergawe vnd
seinen erben ze rechten gewern vnd scherm für alle ansprach, als
purchrechtes recht ist vnd der stat recht ze Wienne. Wser aber,
daz si mit recht an dem selben haus iclit chrieges oder ansprach
gewunnen, swaz si des schaden nement, daz suln wir in alles aus-
richten vnd wider ehern an allen im schaden, vnd suln auch si daz
haben auf vns vnuerschaidenleich vnd auf allem vnserm gut, daz wir
haben in dem lande ze Osterreich, wir sein lebeutich oder tode.
Vnd daz diser chuuf furbaz also staet vnd vnzerbrochen beleihe, dar-
über so geben wir jn disen brief zu einem warn vrchunde vnd zu
einer ewigen vestnunge diser sache versigilt mit vnsern jnsigiln vnd
mit des gruntherren jnsigil des vorgenanten hern Jacobs des Pollen
vnd mit hern Wegcharts jnsigil bei den Minnern Prüdern ze
Wienne vnd mit hern Dietreichs jnsigil des Fluscharts zu den
Zeiten purgermaüter ze Wienne vnd mit hern Sigharts jnsigil des
Prunner, die diser sache gezeuge sint mit im jnsigiln. Diser brief
ist geben ze Wienne nach Christes gepurt dreutzehen hundert iar,
dar nach in dem ayns vnd fumftzgisten iar an vnser Vrowen abent
der sehidunge.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament. Fünf Siege] hängen,
das erste abgefallen. 1. Dietrichs von Güffing: ohne Schild« geschlossener Helm,
Helmdecke, auf dem Helme ein an einem Bande aufgehängtes Posthorn. 2. Des
Caplans: Maria mit dem Kinde. 3. f. S. WKThARDI. FILÜ. VLRICI, ein Greif.
4. Des Flossharts: Eine Lilie. 8. Ein capitales F.
262
CCLV1.
1351. 28. August. — Alber der Lauter weck, Pfleger im Ischeiland, bekennt,
das* er das Haus ausserhalb seiner Mauer, welches er vom Spiiale zu Gmunden
gekauft hatte, demselben wieder machen wolle.
Ich Alber der Lawtterwech ze den zeyten phleger in demhch-
lant vergich oflfenleich mit dem prief vnd tun chunt allen den, die in
lesent sehent oder horent, daz ich daz haws, daz awsserhalb meiner
mawer leyt gegen Eklein dem nachrichter vber, daz ich chawft han
von dem spital vmb mein aygenleich gut, daz ich daz selb haws nach
meinem tod, swen ich hewnt oder margen nicht en pin, hin wider
schaf zu dem selben vorgenanten spital ze Gemunden, da ich iz von
chawft han an allew ierung. .Vnd daz dew red von mier vnd von all
mein vrewnten also stet vnd vnuerchert peleib, gib ich vorgenanter
Alber % der Lawtterwech dem obgenanten spital ze Gemunden ze
verchund disen prief versigelt mit meinem anhangundeii jnsigel.
Daz ist gesehen, do man zalt von Christes gepuert trewezehen hun-
dert jar, dar nach in dem ains vnd fumfzkisten jar an sant Augu-
stini tag.
Aus dem Original im Stadtarchive zu Gmunden auf Pergament» das Sie-
gel abgebrochen.
CCLVII.
1351. 1. September. — Gebhart9 des Swenter Schuldbrief über 9 Pfund Passauer
Münze an Propst Dietmar von Reichersberg.
Ich Gebhart der Swentter meiu hawsfraw vnd all mein erben
wir veriehen offenbar — das wir sullen gelten berrn Dietmarn
probst ze Reichersperg vnd dem selben goczhaws newn pfunt Pfen-
ning pazzawer munzz, der wir in vnd das goczhaws richten sullen
an alles vertziehen auf sant Jorigentag der schir>t kumbt. Teten wir
des nicht, so sol ich vorgenant Gebhart der Swentter nach dem tag
vngemont invarn mit ainem pfart gen Obernperig in ein erber gast-
haus, vnd darum laisten angeuer als laistens recht ist als lang, vntz
das der probst vnd das gotzhaus seines gelts gar vnd gantz verriebt
wird. Waer aber das ich vor ehalt not nicht gelaisten mocht, so sol ich
263
ainen mein ganoz an mein stat inlegen in allen den rechteu vnd vor-
uerechriben stet Wier aber das wir die laistung Verzügen, wie
getanen schaden der probst vud das gotzhaws dez nam, den luben
wir in abzetun gar vnd ganz an alles geuir. Vnd ze vrchund geben
wir den brief versigelt vnder Hainrich dez Messenpeker insigel,
wenn wir aigner insigel nicht euhaben. Der geben ist — drewzehen
hundert jar darnach in dem drew vnd funftzkisten jar an sand
Giligentag.
Promptuar. Reichersberg. A 196.
CCLVIII.
1351. 8. September. — Revers Heinrichs, de* Sohnes Bernhard de* Trynausch-
lein, und Beiner Schwester Margareth Über zwei ihnen vom Abte tu Kremtmün-
ster erbrechteweise verliehene Güter.
Ich Hainrieh Wernharezz dez Trynaüschleins sun und mein
swester Margret und all unser bayder erben vergehen offenleich mit
dem brief und tun chunt allen den» di in ansehent lesent oder hörnt,
daz wir choinen sein zu unserm gnädigen herru Ernst zu den Zeiten
appt ze Chremsmunster und hat uns und unsern erben geliheu ze
rechtem erybrecht zwai gut, di da haizzent ze Lerochstetten und
glegen in Weyschiricher pfarr mit allen den rechten und nutzen,
di dar zu gehörnt besucht und unbesucht also mit aus genumer red»
daz wir und unser erben oder wer deu gut nach uns besitzt, da von
dienen schulten alle jar jaerchleich von den ob genanten zwain guten
sechtzig pfenning und zwai vogt hunrr an sand Niclas tag und Steuer
nach gnaden dem ob genanten gotzhaus ze Chremsmunster. War
aber daz wir den vorgenanten dinst an dem ob genanten tag nicht
engaben, so schol uns dez gotzzhaus amptman pfenten auf den ob
genanten guten vmb dienst und umb wandel alls ander dez gotzhaus
aygen ze Chremsmunster recht hat an alles gevär mit uns und unser
erben gutleichem willen und wort. Wser aber daz man Steuer dar auf
layt nach gnaden» vnd daz wir darwyder wollen seiu, so schullen si
uns aber darumb pfenten alls dez gotzzhaus aygen recht ist. Vnd
daz daz also stset und unzebrochen beleih, dar über geben wir dem
vor genanten gotzhaus ze Chremsmunster den brief versigelten mit
dez erbern mann Hainrich dez Schikchen ze den Zeiten richter
284
%e Weh anhangunden und mit Hainrieh dez Allten Trynaüschleins
anhangunden insigel, wan wir aygner insigel nicht haben, und di
ir insygel dar an gelegt habent der sache zu einer zeugnuz. Der
brief ist geben, do von Christes gepurd ergangen warn dreuzehen
hundert iar dar nach in dem ain und funfzigisten iar an unser Vrawn
tag zu der dienstzeit.
Urkundenbuch von Kremsratinater Nr. 228.
CCL1X.
135L 16. September. — Chunrat der Schreiber, Bürger zu Wels, verkauft
Eberharten von Wattsee, Hauptmann ob der En$, das Gut tu Tratteneck um
SSO Pfund Pfenning alter Wiener Münze.
Ich Chunrat der Schreiber purger cze Wels, mein hausfraw vnd
alle vnser erben veriehen vnd tun chunt mit disem offen brief allen
den, die in ansehent oder horent lesen, daz wir mit wolbedachtem mut
zu der zeit, do wir ez wol getun mochten, nach rat vnserr pesten freunt
dem erbern herren hern Eberharten von Waltse ze der zeit
hauptman ob der Em vnd allen seinen erben daz gut ze Trtettenekk
mit alle dev, vnd darzu gehört ze dorff ze holtz vnd ze veld, besucht
vnd vnbesucht, chlain vnd groz, swi so daz genant oder gehaizzen
ist, als wir ez von hern Dietr eichen dem Schenkken von Dobrah
gechaufft haben, dez sechczehen pfunt pfenning rechter herren gult
sind, recht vnd redleich ze chauffen haben geben vmb drev hundert
vnd dreitzich pfunt pfenning alter wienner mfinzz, der si vns gantz
vnd gar bericht vnd gewerdt habent, vnd verhaizzen im vnd seinen
erben mit vnsern trewen, daz wir in daz vor genant gut mit herren
hant vnd mit rechter staet auf geben vnd richtich machen sullen zwi-
schen hinn vnd weinachten di schierst choment, als lehens recht ist
an geuser. Wer aber, daz in mein herr der hertzog von Österreich*
der dez gutz rechter lehenherr ist, nich leihen wolt, vnd daz wir in
di lehenschaft in der zeit nicht auzgerichten mochten an geuaer,
so sol der chauf ab sein zwischen vnser vnd sullen ir brief
vnd purgen, di si vns vmb den chauf geben vnd gesaczt haben. los
vnd ledich sein, vnd sullen dar vmb nichtz mer hintz in zesprechen
noch ze vordem haben, vnd sol ich vnd mein erben mit dem vor-
genanten gut ze Trtetenekk furbaz vnseren frumen achten vnd schaf-
265
fen, swi wir wollen. Vnd daz (daz) also staet vnd vnuerehert beleih,
dar vber zu ainem vrehund geben wir in disen brief mit meinem
anhangunden insigel versigelt vnd zu ainer zeuguuzz mit dez erbern
mannes insigel Heinrich des Schickken ze der zeit richter ze Weh,
der ez durch vnserr pet willen im an schaden an disen brief hat
gehangen» der geben ist nach Christes gepurt drevtzehen hundert
jar, dar nach in dem ains vnd fünfzigsten jar dez pfinztags vor sand
Nathevs tag.
Ana dem Original im Schlosse m Eferding auf Pergament, die Siegel
sind abgefallen.
CCLX.
1351. 21. September. DUM la Englaad. — Die Kaiserin Margaretha bestätigt
dem Kloster Raitenhaslach die Freiheit, aus dem Forste im Weühart ungehin-
dert Holt nehmen tu dürfen.
Wir Margaretha von gots genaden römische kaygerinne
veriehn offenbar an dem brief, daz wir abbt Fridreich und dem con-
sent zu Raitenhaslach gegeben haben dreuhundert fueder holz, dy
sy ebichleich alle jar iarleich an unserm holtz in dem Weilhart
nemen sullen und mögen alle jar iarleich, wanen sy wellent und wo
sy wellent ez nemen in unserm holz, an unser und unserm forst-
maister und andern unsern amptleuten, wy dy genant sind, irrung
und hinderung, dy iezund sind oder fürbaz werdent, zu andern den
genaden, dy sy vor an dem holz in dem Weilhart von der alten
herrschaft sälichen gehabt habent. Ez habent auch unser forst-
maister etwivil vodrung hintz in gehabt von haw und chrawt und
waidphening und von andern voderung, wy dy genant ist und her-
chomen ist, sy sey gewonlich oder vngewonlich, wellen wir, daz dy
ab und tod sey, und daz sy chainem unserm forstma ister fürbatz icht
mer schuldig noch gepunden sein. Darzu habent unser richter zu
Otting an sand Jorigentag ein nachtsei, daz wellen wir, daz sy in
fürbaz an demselben tag nicht mer schuldig noch gepunden sein
von chost noch von chainerlay voderung, wy dy genant ist« Der
richter ist oder fürbaz wirt, auch unser chastner zu Weilhart und
zu Otting, dy habent in ir zehent nicht geben als fürderleich, als sy
piüeich taten ab unsern chasten, wollen wir und gebieten unsern
pflegern zu Purchausen, dy iezund da sind oder fürbaz da werdent,
266
welichs iar in ir zehent und ir voderuiig von den chasten nicht i'uder-
leich wirt» als ir brief sagent, dy sy von der alten herrschaft sftligen
darüber habend datz sy danne unser pfleger notten und zwingen sol
als rerr das in ir zebent all jar iärlich füderleicb und hilflieb werd
von in oder von den» dy chastengQlt inne habent, wer dy sind. Uns
ist auch ftrehomemen, daz man in grossen ungemach tut an ir
gerichten und an ir leuten und guten» und daz man sy bey ir rechten
nicht beleiben lät, als ir brief sagent, dy sy von der alten herschaft
oder von unserm lieben herrn keyser Ludwig saugen und von uns
darüber habent. Wer das tat» oder in welchem gericht es geschäch,
es sey von unsern amptleuteu oder purgern oder von wem es
geschäch, daz man sy pey ir rechten und alter gewonhait nicht liez
beleiben, sy sein verschriben oder unverschriben, oder daz man in
bruch wolt tun an den genaden, dy wir in oben verschriben haben»
oder daz man sy überlegen wolt mit übriger kastung und nachsei
oder mit welchen sachen man sy zu schaden wolt pringen, es
geschäch zu unsern vesten oder stäten oder wo es geschäch, wellen
wir und gepieten unserm pfleger zu Purchausen, der iezund da ist
oder fürbaz da wirt, daz sy sein niemant gestaten» und datz sy sie
schirmen wider aller mänleich und gein allen den, dy sy zu schaden
pringen wolten, daz pieten wir mit ganzem ernst War aber iemant
darüber, der unserm pfleger ze starkeh wolt sein und wolt daz chlo-
ster darüber laiding, so sol er anrufen unser stet und alle unser
amptleut, dy iezund sind oder furbaz werdent, und sullen in di
geholfen sein mit ganzen treun und ernst. Das mainen und gepieten
wir in und sullen auch diselben derselben hilf unentgolten beleiben
und sein an ir leib und an ir gut« Und darüber geben wir in den
brief versigelten mit unserm insigel, der geben ist zu Dünn
in Engellande, do man zalt von Christus geburd dreuzebeuhun-
dert jar» darnach in dem ainenn und Kinfzigisten jar an sand
Matheustag.
Monum. boie. III., pag. 209.
*67
CCLXI.
1351. 13. October. — Ulrich der Tanner versetzt an Pent von Humbrechtsried
den von den Herren von Capellen tehenbaren Hof zu Holthaim.
Ich Vlreich der Tanner, mein hausfraw Chunigunä vnd all
TDser erben vergehen vnd tön chund allen den, di disen brief sehent
oder lesent hörnt, daz wier mit herren hant vnd mit aller stät recht
rnd redleich gesatzt haben Petdzen von Humbrechtzryed, seiner
hausfrawn Agnesen vnd allen sein erben vnsern hof ze Holtzhaim,
der lehen ist von dem von Chappeln, mit alle die, vnd darzu gehört
le holtz vnd ze veld, versficht vnd vnuersucht, vmb dreizk phont
alter wienner phening, der wier gewert sein, darvmb wir in aller-
i&rchleich ledigen vnd losen schollen zft vnserer Vrowentag der
diensttzeit viertzehen tag vor vnd virtzehen tag hinnach. Wier sein
auch dez vorgenanten satz auf dem egenanten hof ier gewer, wo in
dez not gescbieeht, als lantz recht ist. Tun wier dez nicht, swaz si
dez dann sehaden neroment, den schulten wier in ablegen vnd schul-
ten si daz haben auf vnsern trewn vnd darzfi auf aller vnserer hab,
swo wier di haben versucht vnd vnuersficbt. Daz di red stSt vnd
vntzebrochen beleih, darvber gib ieh disen brief gesigelten mit mei-
nem anhangunden jnsigel, vnd dez zu einer pezzern sicherhait vnd
zevgnuzz mit meins oeheims jnsigel Albrecht Wieli, (?) der daz an hat
gelegt durch meiner pet willen iem an schaden. Der brief ist geben
nach Christes gepurd drevtzehen hundert iar vnd in dem ayns vnd
furoftzkistem iar an sand Cholmans tag.
Original auf Pergament» die Hftngetiegel abgefallen. In Privathänden.
CCLXIL
1351. 1. lowmber. — Margaretha die Sehendmrgerin und ihre Söhne rever-
siren Über die Zehente auf dem Hofe zu Schemburg und auf dem Gut tu Taling,
welche ihnen Abt Heinrich tu Mondsee zur Vergütung de* um des Gotteshauses
wegen erlittenen Schadens als Leibgeding überlassen hat.
Ich Margret dew Schempurgerin vnd ich Andre vnd ieh Wem-
hart ir sün verleben für vns vnd für vnaer erben offenteich mit dem
brief vnd tuen chund allen den» die in sehent oder hörnt lesen» däz
268
wir mit vnserm genadigen herren abbt Hainreichen vnd mit dem
conuent dez gotshaws ze Mannte nach vnser pesten frewnt rat vnd
gunst frewntleich verriebt sein vmb allen schaden« den wir von
prancz wegen oder wie er genant ist, von dezselben gotshaws wegen
enpfangen haben also, daz wir ze einer ergeezong den zehent auf
dem hof ze Schempurg, den wir von jnn jnnhaben ze pawmans recht
vnd auf dem gütlein ze Taling, daz wir auch selb mit dem pflüg
pawen, dienst vnd zehent jnnhaben sullen vnd nyessen, di weil ich
vor genante Margret, mein sün Wernhart vnd mein tochter Katrey
leben, welcher der dreyer leib nicht ist, so hat ys yeder ander, der
dann lebet an allew irrung, vnd wenn die vor genanten leib all drey
nicht mer sind, so sullen die egenanten nwcz vnd recht dem vor
genanten gotshaws ledig vnd loz sein von jn, iren erben vnd von
allen iren frewnten an alle ansprach vnd chrieg. daz ys also stät vnd
vnzebrocheu beleih, geben wir jn darvjjer ze einer vrchund den brief
vnder kern Pilgreims von Rotaw insigel vnd vnter Hainreichs des
Tobelhaimer zu den Zeiten purkraf ze Scharding insigel versigelten,
jn peden vnd iren erben an schaden, darvnder verpinden wir vns mit
vnsern trewen allez daz stat ze haben, daz an dem ist verschriben,
vnd geben ist nach Christi gepurd vber drewezehen hundert jar vnd
in dem ain vnd funfezigisten jar an aller heiligen tag.
Aus einem Copialbuch des Klosters Mondsee (XV. Jahrhundert).
ccLxin.
1351. 1. levember. — Alram der Mutier, Burger tu Klosterneuburg, und Beine
Hausfrau bekennen, dass sie von dem Kloster Baumgartenberg auf ihrer beider
Lebenszeit einen Weingarten empfangen haben um halben Wein, und machen
sich dazu verbindlich.
Ich Alram der Huter puriger ze Neunburch chloster halben
vnd ich Elspet sein hausfrow wir veriechen vnd tun chund an disem
brief allen den, di in lesent oder horent lesen, di nv lebent vnd her-
nach chunftich sint, vmb den Weingarten, der do haist die Chalieh-
leiten, den vns vnser genediger herr apt Reinhart vnd der conuent
ze Pammgartenpcrig zu vnser paider leib lazzen habent vmb halben
wein, den wir jn jaerlichen da von geben suln in vnser presse
in irew vas, vnd suln auch wir weder lesen noch pressen an im
269
seheinpoten, vnd siiln auch wir den selben Weingarten haben in
gutem mitterm paw vnd dem nicht enziechen, daz er icht pawloz
werd. Tuen wier des nicht vnd des vberfaren wurden, daz vier erber
man pei im trevn gesprechen mochten, daz wir dem Weingarten
enzogen bietend vnd den pawlozz hieten lazzen werden, so sulu wir
alle vnser recht doran flaren haben vnd suln sew sich des Weingar-
ten wider vncztächen (vnderziehen), wie si den vindent, vnd suln
wir sew nach vnser erben daran nicht irren, vnd suln auch wir selb
daz perchrecht vnd alle vodrunge von demselben Weingarten geben
an deu zechent allein , den suln sew selb geben von dem irn halben
tail alz vil9 vnd do von gehört, wir sullen auch alle perchtayding
suchen vnd den Weingarten verantburten, wo des not ist vnd dürft,
die weil er in vnser gewalt ist. Vnd swenn wir dann paidew nimer
sein, ist denn, daz wir ain aribait in dem Weingarten getan vnd paun
haben» so suln in vnser erben oder nächst freunt pavn vnczen an daz
nächst lesen, daz darnach schierist chunftich wirt, vnd suln den wein
halben, der darinne wirt, lesen vnd vessen vnd den herren irn tail
do von geben, vnd sich sich (sie) die herren des Weingarten denn
ze hant nach dem lesen vnderziechen vnd allen irn frumen domit
schaffen an allen irsal. Si suln auch vns zway jar, die schierist cho-
ment, iedes jars geben vir tawssent stekchen, daz macht acht taws-
sent vnd nicht mer, vnd swenne die zway iar auz choment, so sint
sew vns weder stekchen noch ander fodrung zu dem selben Wein-
garten nicht gepunden. vnd darvmb, daz di red stet vnd vnczerbro-
chen weleib, vnd swenn wir selber nicht aigen insigil enhaben, des
geben wir in disen brief ze einem warn sichtigen vrchund versigilt
mit hern Gundolt insigil des Tuezen vnd mit hern Syntons insigil in
der Weitengazzen, die wir diser sach zeuch peten haben mit irn
insigiln. Der brief ist geben nach Christ purd drewezehen hun-
dert jar, darnach in dem ain vnd fumfezigistem jar, an aller heyli-
gen tag.
Aus dem Original im k. k. geh. Hausarchive auf Pergament mit iwei
•ngehfingten Siegeln.
270
CCLXIV.
UH. IL lOTeatal*. — Ckunrat von Oedmg und denen $chve*ter Pereht rever-
siren die ihnen vom Kloster Reichereberg tu Erbrecht verliehene halbe Hub *v
Oeding (Pfarre Utenaich).
9
Ich Chunrat von öding vnd mein s wester ffraw Per cht verie-
hen offen — daz wir haben gewaruen von dem erbern herrn berrn
Dytmaren probst ze Reichersperig vnd von dem conuent daselb ein
halbew hub ze Öding vnd ain virtail da selb vns vnd vnsern erben
di wir yezurit haben oder noch gewinnen also, däz wir in iarchleich
da ton dienen schulten auf sant Jacobstag virzehen Schilling pfen-
ning vnd vif hfinef, vnd schullen in irew stifttaiding chbmen mit
ainen halben pfunt pfenning vnd mit vir hünern, vnd di wefseit di
durich recht da von gehorent, daz sint von der halben hueb sechzig
ayr vnd sechs chäz vnd von dem virtail dreyzzig ayr vnd sechs chaz.
Verzügen wi> in den vorgenannten dienst, so habeni si vns gewalfc
ze pfenten, wir schullen auch nicht versetzen noch verchaufen nur
mit irem guten willen. Si babent auch alle di recht hincz vns sam
hincz andern iren pehausten holden vnd dar vmb sullen si vns ver-
sprechen sam andern ir wehaust holden. Datum inno Domini
.,1
M« cccooo quinquagesimo primo. Martini episcopi et confessoris.
Datum sub sigillo domino Hainrici Talhamarii de Pirchach.
Orig«, Perg. ahnt Siegel. Stiftaarchiv Reichtrabqrg. ,....'/
CCLXV.
135L IS. Deceqibtr — Janne der Türe von Bauheneck gibt Meinen Schu>ieger-
$ohne Herrn Friedrich von Winkel ah Heimeteuer seiner Tochter Anna den Hof
tu Pestorf und andere Güter.
Ich Jans der Tärs von Rauchenekk vnd ich Katrey sein haus-
fravo wier vergehen offenbar an disem prief allen den, de in sehent
odei» horent oder lesent, de nu lebent oder her noch chunftich sind,
daz wier mit wolbedachtem muet zw der zeit, do wier iz wo) getuen
mochten, vnd mit vnsers lehen herren hant vnsers genaedigen herren
herczog Albrechts in Osterreich geben haben vnsern hof ze Pestarf9
des fier lehen sind vnd des zway lehen vnser lehen sind gewesen von
m
YiKtnkt N gen adi^en beeren hehczög Albtechts in ÖMerrbkh Wid de
ttoitf vn'ser reefefea aygen rhu* attea, daß dor » zwe gehört vze velde
tad-M darf; )z-sef phefattiftggelt 'wismad1 hölc^i» öder etoh«r,4ft se^
westifl öder >Thw6stiftfr versnecht oder witi<A*s«eehi; wie Bödaz» genant
ist» PHserm nytlem hirru ^FridreicKtn flow • JFitocAÄfVttd1 Mfa**
kubsfrauxn <m*to*r lachten tir(t*6W Annttt «£' refchter1 bö^mstewer
fiir 4reu hundert pfrrint ; wienner p hennjng. wier hatten inkfcfo geta-fefa
vnaeva rechten ifayg0nsjdae2> Zagtet zwelrf acMlIing ph«n?ffg; gelte; dfe
man all lar dient «q Sand Myehelbtag, i vrid'aöf der Stark ffrtieb sefchs
Shilling pbenrring» geilta, de man 'MI iar dient ansand (Seerigen tag,
vnd dncz dem Gurmuns «achaehw s^iMingipbertiag £elta, detrrätv all
iar dient an send Geörigen tag tM ansind MychelsUag^farfiircfck
pfcnnt wieaner phänjng, vnd de Oarmanmive faer sei&efek phunt
wienutt phenhtg, ilfaz vor genant guet ailez hab wfer gewert leditfh1
leieh vnd vreyleieb «e haben ae> lern tagen, Ms landes recht ist vnd
gewanhait im (kkerreieh. wer<*wery da« seil an erben her faerert,
des Got niettfengeb; • so stihol !daz vargenaiit guet hach ierntageh
allez gedallen gut' vnser naat Trennt; do \t *e recht auf erbet. Vnd
dönrmb, so geh 'wie? in dieetti (siö) prief versigelten mit taeita var
genants Jansen de* Tuerwn von Rauchenekk aygeft jnsigetvnd mÄ
des erbern berren jnsygel kern Albere von RauchenttaitV yrid mit
des erbern Herren jnsrigel kern Reimprechts tan Pttiehtorf, de diser
saeh gezeag sind mit iera jnaygeln. der pritf ist geben naeh Christ
puerd 'dkewzehen hundert iM\dot noch in dem ainz md fbmfczkisfen
iacdes eritags an sand Lncein tag.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament mit drei Siegeln. Der
Schild des Tursen ohne Helm: ein Bindenschild; die zwei übrigen der Herren von
Ihkuheneek — wie bei Hsritniler; das1 vierte hing nie an der Urkunde.
CCLXVL , ,
1351. 21. ftlBCember. Waldhausen. — Propst Johann von Watdhausen stiftet
daselbst eine grössere Feier des Festes der unbefleckten Empfängnis^ und eine
Messe tu Ehren des L Aitarssacramentes aus dem Reichnisse eines jeweiligen
Pfarrers zu St. Georgen zum Stifte, welcfies sich auf die Urkunden des Cardinal-
, Legaten Guido und Biscliof Gottfrieds von Passau gründet.
Vt ea, epie pfenia raeione in ecclesijs conuentnalibaS institutmL
tur, in posterum non euacaentur robore firmitatis, scriptis merito
272
conmendantur autenttcis et sigillis. Hinc est, quod nos Johannes
diuina permisinone ecclesie sancti Johannis ewangeliste in Walt-
husen prepositus de maturo consilio, consensu et fauore Ottonis
nostri decani ae aliorum fratrum nostrorum conuentualium, ad hono-
rem precipue omnipotentis dei, bonorificenciaro gloriose Virginia
Marie» ampliori veneracione laudis pariter et honoris in ecclesia
nostra dilatare cupientes, de ipsa matre domini festum sacre concep-
tionis, quod in ecclesia nostra tantum cum pleno officio et conmuni
cantu, videlicet de eius natiuitate hactenus est peractum, de cetero
cum maiori festo, quod medium festum dicimus et hystoria propria,
prouf in nostro breuiario plene annotatum est est (sie), instituimus
celebrandum. Pro quo Septem solidos, decem denarios wieonensis
monete oblagiarius fratribus eadem die exhibebit, neenon et omnia,
que apud nos in medio festo de cellario, de coquina solent ammini-
strari, pitancia non obmissa; denique ad honorem reuerendissimi
dominici corporis sacramenti in alteri ipsius in iatere monasterii
nostri, vel si hoc rumperetur, in alio altari, quodeumque nobis uel
successoribus nostris placuerit, missam de ipso corpore Christi yel
saltem collectam eius in quinta feria statuimus celebrandum, et cele-
branti ipso die quinque denarios wiennensis monete predictus obla-
giarius ministrabit. Prefatum quoque censum ipsi oblagiario, videli-
cet Septem solidos decem denarios pro hystoria et nouem solidos
minus decem denarios prefate monete pro missa, vt dictum est, quod
erunt duo tallenta, plebanm sancti Geori de censu sedeeim librarum
nobis et ecclesie nostre per reverendum in Christo patrem ac dominum
dominum Gwidonem, Htuli sancie Cecilie presbyterum cardinalem,
apostolice sedis legatum incorperatum vnitum ac in perpetuum
annexum, prout in suis ac etiam reuerendi in Christo patris et domini,
domini Gotfridi Patauiensis episcopi literis super hoc confectis ple-
nius conprehenditur et invenitur, in quatuortemporibus proximis post
festum pentecostes nobis et successoribus nostris minime contra-
dicentibus, prefato oblagiario amministrabit. Si autem, quod absit,
aliquis prepositorum successorum nostrorum siue decanorum vel quo-
rumeumque ecclesie nostre conuentualium hanc nosträm institutionem
ausu temerario infringere presumpserit, indignacionem omnipotentis
dei, gloriose virginis Marie nee non sauetorum apostolorumJPetri et
Pauli et sancti Johannis apostoli et ewangeliste se nouerit ineursurum.
*X
273
Acta sunt hec in prefata nostra ecclesia Walthusen anno domini mille-
simo trecentesimo quinquagestmo primo, Thome apostoli.
Aus dem Originale im Linzer Museum auf Pergament mit zwei Siegeln.
CCLXVII.
1351. 26. Decemb6r. — Heinrich von Volkenstorf schenkt dem Siechenhanae zu
Gleink iß Schilling Pfenning Gülten auf zwei Gütern in den Pfarren St, Marien
und Stadelkirchen,
ICH Hainreich von Volchenstorff vergich offenwar mit disem
brief vnd tun chunt allen den, di in sehent lesent oder lesen hörnt,
daz ich mit wolbedachtem müt vnd mit aller meiner erben gutleichem
willen vnd ze der zeit, do ich ez wo! getun mocht, den erbern herren
vnd den geistleichen l&uten abbt Hainrich vnd der sammung ze
Glvnikch meines vreyen aigens ein gut ledichleiohen vnd vreyleichen
gegeben han, daz da haizzet datz dem Rötlein auf dem aigen, gele-
gen in sand Mareinchiricher pfarr mit alle dev, vnd darzfi gehört
ze holtz vnd ze veld, versuecht oder vnversuecht oder swie ez benaut
sey, vnd daz dient iserleichen zehen vnd sechs Schilling alter phen-
ning an vnser Vrowen tag zder dienstzeit; vnd han auch den selben
herren funfk phenning gelts geschalt i&rleichen in zu geben an dem
vorgenanten vnser Vroven tag auf meinem aigen gut ainem, daz da
haizzet auf der Stainwant, gelegen in Stadelchiricher pfarr also,
wenn ich oder mein erben in richtig machen oder chauffen oder in
geben fumfk phenning gelts, da si in wol gelegen sint, oder daz ich
oder mein erben in geben sechs phunt braiter phenning wienner
munizz, so schol daz vorgenant gut auf der Stainwant ledich sein
vnd schol den vorgenanten herren zu Glvnich von dem vorbeschri-
ben phunt gelts jaerleicben an dem nächsten vreytag vor phingsten
gevallen vnd gewert wem von dem siechmaister in dem chl oster, der
daz selbig guet inne haben schol, fumf Schilling phenning vmb ein
seimesse, di si desselben vreytages singen schulten, vnd vmb ein
vigili, di si des vodern phintztag abents haben schullen, vnd darnach
zu hant schullen si vmb di andern drey Schilling sprechen dreizkk
messen an vnderloz mier vnd meinen zwain hausvrowen, den Got
genad, Elspeten von Goldekk vnd Sopheinn von Chranichperch vnd
aller meiner vodern sei zu hilf vnd zu trost. Geschsech des nicht
Urkundenbuch des Landes ob der Enns. VIT. Bd. 18
274
oder daz sev an der selben messe oder vigili savmich warn, des Got
nicht engeb, so schol sich der nächst vnd der pest mein erb des
selben gutes an nutzz vnderziehen vnd schol daz inne haben als lang,
vntz daz allez daz wider tan werd, daz sev vor versäumt haben an
vnserm vorgeschaftem selgnet. Vnd daz ditz mein geschafft vnd mein
vreyew gab hinfur stset vnd vnverchert beleih, darvber gib ich vor-
genanter Hainreich von Volchenstorf disen gegenwärtigen offen
prief versigelt mit meinem aigen anhangundem jnsigel vnd mit Gor-
gen meins svns aigen jnsigel bestaet zu einer richtigen vnd gantzen
stsetichait der selben sach. Der selbig prief ist geben, do von Chri-
stes gepurt waren ergangen dreutzehen hundert jar, darnach in dem
ain vnd fünfkisten jar an sand Stephans tag ze weinachten.
Orig., Perg. mit dem noch hangenden Siegel Heinrichs von gelbem Wachs
im bischöflichen Consistorium zu Linz.
ccLxvin.
1351. 26. December. — Heinrich von Volkenstorf verschafft dem Kloster Gleinh
sein Gut tu den Rollen in der Pfarre St. Marien und 5 Pfund auf dem Gute
auf der Steinwand in der Stadelkir eher- Pfarre zu der Inprmarie.
Ich Hainrich von Volckhenstorff vergich offenbahr mit diasein
brief vnd thue khundt allen den, die ihn sehen lesen hören, dass
ich mit wolbedachtem mueth vnd mit aller meiner erben güettlichen
willen vnd zu der zeit da ich es wol gethuen möcht, den erbarn
herrn vnd den geistlichen leuthen abbt Heinrich vnd der samblung
zu Gleinckh meines freyen aigens ein guet ledigelichen vnd treuli-
chen gegeben hab, dass da haisset datz den Rotten auf dem aigen
gelegen in St. Mar einkhür eher pfarr mit allen den, vnd dass darzue
gehört zu holz vnd zu feldt versuecht vnd vnuersuecht oder wie es
genant sey, vnd dass dient j ehrlich zehen vnd sechs Schilling alter
pfenning an vnser Frauen tag zue der dienst zeit, vnd hab auch den-
selben herren fünff pf'ening gelts geschafft jährlich innen zue geben
an dem vorgeiianten vnnsser Frauen tag auf meinem aignen guett
ainen, das da haisset auf der Stainwandt, gelegen in Stadlkhürcher
pfarr also, wann ich oder mein erben ihnen richtig machen oder
khauffen oder ihnen geben fünff pfening gelts, da sie ihnen wol gele_
gen seindt, oder dass ich oder mein erben ihnen geben sechs pfundt
275
bereuter pfening wienner mini, so sol das rorgenant guet auf der
Stmimrandt ledig sein vnd soll den vorgenanten berren zu GMmtih
Ton vorbeschribnen pfundt gelts jährlieben an dem negsten freytag
vor pfingsten gefahlen vnd gewehrt werden von dem sieehenmaister
in dem eloster, der daselh gaett innen haben soll, funff Schilling
pfening vmb ein seimesse, die sie desselben freytags singen sollen,
vnd vmb ain vigili, die sie den vordem pfingstag abents haben sollen,
vnd darnaeh ine handt sollen sie vmb die andern drey Schilling spre-
chen dreyssig messen ohne vnderlass mir vnd meinen zwayen haus-
trauen, den Got genadt, Ehpctte* vom Goldekh vnd Soffegen ton
Khrdnithperg, vnd aller meiner vordem seel zu hilf vnd zu trost
geschah das nit oder dass sie an derselben mess oder vigili saumbig
wehren, das Got nit engeb, so soll sich der negst vnd der best mein
erbe desselben guetes an noez vnderziehen, vnd soll das innen haben
als lanng, vnczt das alles das widerthan wierdt, das sie vor ver-
saumbt haben an vnserm vorgeschafften seelgerath. vnd dass diss
mein geschafft vnd mein vbergab hinfur steth vnd vnuerkhert bleib,
darüber gih ich vorgenanter Hainrich ton Yolkhenstorff dissen
gcgenwerttigen offnen brief versigelt mit meinem aignen anhangen-
den insigl vnd mit Georgen meines sohns aigen insigil bestett zu
ainer richtigen vnd ganczen stettigkeit derselben sach. derselbig
brief ist gegeben, da von Christi geburt waren ergangen dreyzehen-
hundert jähr, darnach in dem ain vnd funffzigisten jähr an St. Ste-
phan tag zu weinachten.
Aus einem Copitl buche des XVII. Jahrhunderts tu Gleink.
CCLXIX.
1352. 22. Jiiaer. — Zeugenschaftsbrief Lienhart's von Marspaeh, Pflegers tu
Obernberg, über die Selgeräthe Chunigunden der Schalchhaimerin und Akerlein
des Hager 's ans Gotteshaus Reichersberg.
Ich Lienhart ton Marspuch, zsten Zeiten pfleger ze Obernperg
vergich offenbar mit disem brief allen lauten, daz für mich vnd für
meinen richter ist chomen her Dytmar der probst ze Richersperg von
seinen wegen vnd von seines goczhauzz wegen, vnd hat aufgetragen
mit dem recht daz geschafft, daz di erberg fraw fraw Chunigunt di
Schalchamerinn hat geschafft ab irer sei zsten Zeiten vnd sis wol
18*
276
getun macht mit irr sun vnd pesten freuut rat vnd willen auf dem
haus vnd grünt ze Obernperig, da si selben ist inn gesezzen, pei dem
ersten schuf si dem gotzhaus ze Rickersperig zehent pfunt, darnach
dem gotzhaus ze Aspah zehen pfunt, vnd di selben zehen pfunt hat
der vor genant probst ze Richersperig gewaruen von dem abt vnd
von dem gotzhaus ze Aspach, vnd hat im daz auf gegeben in der
schrann mit meines richters hant. Darnah schuf si Ackkerlein dem
Hager irm ennichlein zehen pfunt, vnd di selben zehen pfunt schuf
er an seinen lesten Zeiten ab seiner sei zu rechtem seigerat dem
gotzhaus ze Richersperig vnd seinen geleichen erbtail, daz virtail
an dem vor genannten haus vnd grünt ze Obernperig. Item hat auch
daz recht gesait, ob er darauf icht pauet, daz ein notdurft war, daz
schol man im widerchern ati der losung nah der purger rat vnd nah
ander erber laut rat. Vnd daz also gehandelt sei vor mir vnd vor den
purgern vor meinem richter mit rechtem recht dem gotzhaus ze
Richersperig daz vor genant geschaft mit meines richters hant in-
geantwurt sei, gib ich disen brief versigelt mit meinen insigel. Der
geben ist tausent iar drew hundert iar in dem zwai vnd ffimf-
tzigisten iar an sant Vincententag.
Orig., Perg. mit Hangesiege] im Stiftsarchive Reichersberg.
CCLXX.
1352. 24. Jänner. — Friedrich der Tungozzinger erlaubt seiner Tochter, den
Hof zu Kremstorf nach (rarsten zu geben.
Ich Fridreich der Tungozzinger vergich offenbar mit disem
brief vnd tun chund, daz ich mit aller meiner erben gütleich willen
vnd wart erlaubt han meiner tochter Katrein der Tueringerin den
hof ze Chremstorf ze geben zu dem gotzhous ze Gesrsten oder auf
welichs gotzhaus si wil also, daz ich noch mein erben dhain ansprach
ewigleich nymmer mer dar nach haben schulten noch mugen, vnd
vertzeichen vns dez mit vrchund dez brifs, der gesigelt ist mit mei-
nem anhangunden jnsigel, der geben ist nach Christes gepurd drev-
tzehen hundert iar vnd in dem zwai vnd fumftzkistem jar an sand
Pauls abent zder becherung.
Aus dem Originale au Garsten auf Pergament mit einem angehSngten
Siegel.
87 T
CCLXXI.
1352.2* Februar. — Ulrich, Hermanns von Ort Sohn, und dessen Hausfrau stif-
ten sieh durch Uebergabe ihres Gutes, ndaiz dem Grat* (Pfarre Münsteuer) auf
ihren Todfall einen Jahrtag im Kloster tu Reichersberg.
Ich Vlreich Hermanns sun von Ort, mein hawsfraw Margret
vergich offenbar — das wir — vnsern vodern ze seigerät haben
geaigent vnser guet datz dem Grat dem gotzhaws ze Reichersperg}
das vns vnd vnser vodern rechtes lehen ist gewesen von dem gotz-
haws mit der beschaiden, daz wir ez nv sullen haben zv vnser pai-
der tegen ze leibgeding, vnd sullen dauon dann ierleich ze hugnuss
an sand Luceintag sechtzik pfenning dem conuent inir oblay geben, vnd
sullen darvmb begen vns vnd vnsern vodern jartag mit einer vigili
vnd mit einer selmess. Vnd wenn ich vorgenanter Vlreich vnd mein
hawsfraw Margret nimmer pin, so ist das vorgenant guet ledig dem
gotzhaws an widerred. Vnd darnach sol dem conuent geuallen sechs
Schilling pfenning an dem vorgenanten jartag in ir oblay ewichleich
vop dem voruerschriben guet — vnd das das stet vnd vntzebrochen
beleih, gib ich vorgnanter Vlreich disen brief versigelt mit meinen
anhangunden insigel. Der geben ist — tawsent jar drewhundert jar
in dem zwai vnd funftzkistem jar an vnser Frawntag ze liechtmesse.
Promptuar. Reichersberg. A 141.
1352. 2. Februar. — Revers des Propstes Dietmar zu Reichersberg und des
Conventes daselbst Über die vorgenannte Jahrtagstiftung des Ulrich des
Snitzer, Hermanns von Ort Sohn und dessen Hausfrau Margaretha.
Orig., Perg. mit zwei Siegelrestem StifUarchiv Reichersberg.
CCLXXII.
1352. 23. Februar. — Die Brüder Janns und Burkhart die Steger verkaufen
an ihren Schwager Bertholt ein Haus und einen Luss zu Steyr.
Ich Jans der Steg er, ich Purchart der Steger wir paid prü-
der, vnser hausfrawen vnd alle vnser erben, di wir haben oder noch
gewinnen, vergehen vnd tun chunt allen den, die den brief sehent
278
oder horent lesen, daz wir mit wolverdachtem müt vnd mit güt-
lichem willen aller vnsrer erben zu der zeit, do wir ez wol getun
mochten, nach rat vnserr pesten iViunt recht vnd redlich ze chauf-
fen haben gegeben vnserm swager Perchtolden vnd seiner haus-
frawen Ehpeten vnserr s wester vnd allen irn erben, die si habent
oder noch gewinnend vnser haus gelegen ze Steir auf dem perg
zwischen des Prevhaven haus vnd der Lobnicher haus, vnd ain lös
in dem purchueld gegen dem genanten haus gelegen mit allen den
rechten vnd nutzen, di darzu gehorent besucht vnd vnbesucht, vmb
sibenthalbs vnd zwaintzich phunt pfening wienner münsse, der si
vns gar vnd g&ntzlich verriebt vnd gewert habent, wir sullen auch
des genanten haüsse vnd lusse ir gewer vnd scherm sein für alle
chrieg vnd ansprach, vnd sullen in die ausrichten. Taet wir des nicht,
swelhigen schaden si des naemen, den ir ains gesagen mach bei
seinn trewen, den sulle wir in gantz vnd gar widerchern vnd sullen
auch den haben auf aller vnsrer hab, wo wir die di [sie] haben
besucht oder vnbesucht, vnd mit vnserm gutlichem willen da-
von bechomen. Daz daz also staet vnd vnzerbrochen beleih, geb
wir ped Jans vnd Purchart die Steger für vns vnd vnser erben den
brief versigelt mit vnser pnider anhangenden insigeln, vnd zu ainer
warn geziuehnusse mit hern Jans des Schekhen zu der zeit purggraf
ze Steir anhangenden insigel, der der selben gut lehenherre ist an
der forsten stat, vnd ist geschehen, do man zalt von Christus gepurtt
dreuzehenhundert iar, in dem zway vnd funfeziehistem iar an dem
pfineztag in der ersten vastwochen.
Orig., Perg. im ehemaligen Garstencr Archive, mit zwei hängenden Sie-
geln von gelbem Wachs, das des Schelten abgefallen.
CCLXXIII.
1352. 6. März. — Dietrich der Reiekerstorfer, Margaretha Heine Hausfrau
versetzen dem Abt Christian zu Baumgarten berg den frei eigenen Hof zu
Wagram in der Pfarre Mitter kirchen.
Ich Dietrich der Reickerstorff<*r vnd ich Margret sein haus-
fraw vnd vnser baider erben verleben offnwar vnd tun chunt allen
den, di den brief sehend oder horent lesen, das wir versatzt haben
mit wol bedachtem müt vnd mit guetlichem willen alh»r vnsrer erben
279
vnnd auch vnnser bessten frewnt rat vnd auch durch rechter ehaff-
ter not willen abbt Christ an vnd dem conuent zu Pawngartenperg
vnnsers freien chaufaigens vnnsern hof datz Wagram gelegen ju
Müterchircher pfarr, der do von alter haist der Trachterin hof
mit allev, vnd darzu gehört ze holtz vnd ze veld vnd ze wismat,
versuecht vnd vnuersuecht vnd mit allen nutzen, vmb hundert phund
wiener phenning, der wir gantz vnd gar verriebt sein zu rechtn
tagn an allen schaden. Wir sein auch vnd mit vns vnnser erben des
vor genannten satzs der herren vnd des gotshawss ze Pawngartn-
perg gwer, als satzs recht ist nach lannds recht in Österreich.
Gienng aber in daran icht ab vnd was sy des schaden nement mit
recht, desselben Schadens sullen sy bekomen von aller der hab, die
wir haben in dem lannd ze Österreich mit vnnserm vnd mit aller
vnnser erben guetlichem willen. Es ist desselben satzs jerlich losung
an sand Larenntzntag vnd zu chainer zeit nicht mer in dem jar.
F)arzu oflenn wir mer, das Fridrich der Tampeckh vnd sein haus-
fraw fraw Geisel junbabent ein holtz vnd ain wismat, das sullen sy
niessen vntz an ir baider tod. Vnd wann sy dann baide nymmer sind,
so sol dasselb holtz vnd das wismat geuallen zu dem vor genanntn
hof, als es von alter darzue gehört hat, vnd sullen sich die vor
genannten herren desselben hofs mitsambt dem wismat vnnderziehen
vnd alln jrn frumm damit schaffen, wie sy wellen, mitsambt dem vor
genantn hof, diweil vnd er jr phant ist, vnd sull wir vnd all vnnser
erbenn sy daran nindert jrren. Das die red stät vnd vnuerchert
beleih, gib ich Dietrich der Reickerstorffer dem vor genannten
gotshaws den brief für mich vnd für mein egeschribne hausfraw vnd
für all vnnser erben versigelten mit meinem anhangunden jnnsigel
vnd mit Ottenn des Öder jnnsigel ze den zeitn lanndtrichter indem
Machlannd vnd mit herrn Wetzls jnnsigel von Erwing vnd mit
meiner sweger jnnsigeln Fridreichs des Tampeckchen vnd Otten
des Imtzinger. Der brief ist geben nach Christs purd drewtzehen
hundert jar, darnach in dem zwayundfuntTtzigistenn jar in der
anndern vastwochenn des eritags.
Aus einem Copialbuche des Klosters Baum^urtenberg vom Jahre 1511.
280
CCLXXIV.
1352. 12. Min. — Otto der Hinterholzer verkauft an das Kloster Garsten zwei
Güter in den Pfarren Haidershofen und Behamberg.
Ich Otte der Hinterholtzer} mein hausfrawe vnd alle vnser
erben, swie die genant sint, die nv lebent oder noch chunftich wer-
dend vergehen vnd tun chunt allen den, die den brief sehent oder
horent lesen, daz wir mit wolverdahtem müt vnd veraintem [rat] vnd
mit gutlichem willen aller erben, nach rat vnserr pesten friunt aus
vnserm nvtz vnd gewer recht vnd redlich ze chaüffen haben gegeben
vnsers chaufaigens zwai gut, daz gut datz dem Humpel genant in
Hasdershofer pfarre, vnd daz gut in dem Loch in Pehenperger pfarre
mit allev dev, vnd darzv gehört ze dorffe ze velde ze holtz oder
swi daz genant ist, besucht vnd vnbesucht, dem erbern gotzhaus
ze Gcersten vnd den gaistlichen herren abt Erharten vnd dem
conuent vmb viertzich phunt pfening wienner munsse, der si vns
gar vnd gentzlich verricht vnd gewert habent. Wir sullen auch der
genanten guter des obgenanten gotzhaüsse gewer sein für alle chrieg
vnd ansprach nach des lantzs recht. Daz daz also staet vnd vnzer-
brochen behalten werd, gib ich obgenanter Otte Hinterholtzer für
mich vnd alle mein erben den brief versigelt mit meim anhangenden
insigel, vnd zu ainer guten ziuchnusse mit Dietreichs meins bruder
vnd Otten des Ritzenwinchler meins ohaims insigeln. Daz ist gesche-
hen, do man zalt von Christus geburtt dreuzehenhundert iar, in dem
zwai vnd fuuftzichistem des suntags vor mitterr vasten.
Orig., Perg. im ehemaligen Garstener Archive m»t drei hängenden Siegeln
von gelbem Wachs. Die drei Schilde fast gleich: zwei gegen einander gekehrte,
auf einem Felsen stehende Hirschgeweihe.
CCLXXV.
1352. 5. Hai. Linz. — Heinrich der Jung von Walisee von Linz reversirt, dass
er den Brief worin seine Mutter auf ihre Habe zu Gunsten ihrer Vettern von
Losen stein verziehtet, diesen nächstens besiegelt schicken wolle.
Ich Heinrich der jung von Waltsee von Lincz thuen khundt
offen leich mit disem brief, das ich mich verpundteti hau vnd ange-
281
naroen den brief ze besiegln, den mein liebe frau mein muetter dez
erbern berrn Hartneyden tachter seeligen von Losenstain gegeben
hat im vettern herrn Rudolphen vnd herrn Dietrichen von Losen-
stain also» daz si sich verzeichet aller jrer hab, als jr brief sait, den
soll icb in zwischen hinn vnd sunnbenden besiglten senden mit mei-
ner lieben schwagern jnsigel herrn Vbans dez grafen von Pern-
stain vnd mit dez erbern Heinriche jnsigel von Potendorfy di der-
selben sach mit jrn jnsigel n gezeug sindt. Wer aber, daz in daz
verzogen wurd, von wiegetanen sachen daz geschach, so soll ich
in einen erbern knecht mit zway Pferdn ze Steyr einlegen in ein
erber gasthauss, wo sie nun hin zaigent, der soll iniigen vm laisten
vnd nit auzkhonnen, iz wider (werde?) daz vollzogen, daz mein
brief sait. Daz in daz also von mir vnuerkert beleih, gib ich disen
offen brief zu ainem vrkhundt mit meinem anhangunden jnsigel besi-
gelten. Geben ze Linz nach Christi gebuert vber dreyzehenhundert
jar vnd in dem zway vnd funffzigisten jar an vnsers Herrn auf-
farts tag.
Aus Strein's genealogischen Handschriften.
CCLXXVI.
1352. 1. JOttl. Well. — Eberhart von WalUee erklärt, dats er sieh nach dem
Käthe und Willen des Hertoga Albrecht in Betreff seiner Streitigkeiten mit
Bischof Gottfried von Passau einem Schiedsgerichte nntertoorfen habe.
Ich Eberhart von Walsse9 haubtman ob der Ens vergich offen-
lich mit disem brif, daz. ich vmb all sach chrieg vnd aufleuff, die
sich vergangen habent vncz auf den heutigen tag zwischen mir vnd
den meinen an ainem tail, vnd dem erwirdigen herren bischof Got-
frid se Pazzowe vnd den seinen an dem andern tail, nach meins
gnädigen herren rat vnd willen, herzog Albrechts ze Österreich^ ze
Steyr und ze Kernden, gegangen bin an meinem tail hinder di
edeln ersam Reinprechten von Walsse meinen vettern vnd Perch-
tolden von Losenstain, so ist der erwirdig herr bischof Gotfrid ze
Pazzowe an seinen tail gegangen hinder den edeln erwirdigen her-
ren graf Leutolten von Schowmberch vnd hinder . . Tursen von
Tirnstain, vnd haben wir paidenthalben mit veraintem muet darzu
genomen den fuemften zu einem obmann, meinen vettern Virich von
282
Wahne also, daz all sach chrieg vnd aufleuff zwischen mir vnd den
meinen vnd dem vorgenanten bischof Gotfrid vnd den seinen freunt-
lich besten suellen vntz an meins vorbenanten herren herczog
Albrechts chumft her wider haim yon Swaben, vnd sol er vns dann
paiden dar nach inner sechs wochen bescheiden einen tag gen
Wienn, vnd sol vnser igleicher dann dahin mit im pringen sein
spruchleut vnd all sein chuntschafft, der er dürfftig ist vnd geniezzen
wil, vnd sol auch mein obgenanter herr der herczog den obman da
hin vodern, vnd di fuemf suellen dann da paidenthalb verhorn all
sach, vnd wes si freuntlich nicht berichten muegen, da suellen si
ein recht vmb sprechen auf den aid, vnd wo der merer tail auz in
hin geuellt, da so] iz bey beleiben. Waz auch den fuemfen, oder dem
merern tail geuellt ze sprechen zwischen vns, daz sich zu freunt-
schafft zivcht, des suellen si vollen gewalt haben, vnd waer, daz
der spruchleut ainer oder mer ab gieng, oder man ir nicht gehaben
moecht, so sullen wir ander nemen an ir stat, an allz gevär. Ez
suellen auch all geuangen, iz sein edel leut oder pawren, paident-
halben taeg haben auf den spruch. Auch suellen allev geding, di
nicht gegeben sind, gaenczlich ab sein. Daz allz loben wir paident-
halben staet ze halten vnd nicht vertziehen an allz geuaer, vnd dar
vber ze vrchund gib ich disen brif versigelt mit meinem anhanguu-
dem insigel. Datum Welse feria secunda post octauam pentecostes.
anno domini M°. ccc°. quinquagesimo secundo.
Monuni. boic. t. XXX. II., pag. 20ö.
CCLXXVII.
1352. 2. JttDi. Wel8< — Ernst, Abt zu Kremsmünster verleiht den ihm von Otto
von Volkenstorf aufgesandeten Hof zu Sehiermersdorf und den Zehent in der
Kemater- Pfarre an Heinrich von Wallsee von Drosendorf.
Wir Ernste con Goten genaden abpt ze Chremsmunster verie-
hen vnd tun chuut oflenlich mit disem prief, daz für vns chom her
Ott von Volehenstorf\ vnd gab vns auf seines rechten erbes ainen
hoff ze Schierme8dorf vnd den zehent in Chemnater j)harre vnd
pat vns, daz wir daz von vnsern genaden geruchten ze leihen seinem
8wager her Hainreichen von Waise von Drosendorf vnd seinen
erben. Nu hab wir angesehen di trevn dienst vnd fuderung, di si
283
vns von paydenseiten vnd vnserm gotzhaus oft getan habent vnd
noch getün mugen in chunftiger zeit, vnd leihen vnd haben verlihen
dem vorgenanten Bainreichen vnd seinen erben di vorgenanten
guter mit vrchunt dicz priefs. Geben ze Welsze mit vnserm insigel
nach Christi geburd drevzehen hundert jar, dar nach in dem zway
rnd funfczigistem jar, des sampcztags jn der quater-temper ze
phingsten.
Aus dem Original im k. k. geheimen Hausarchive auf Pergament. Ein
verdorbenes Siegel.
CCLXXVIII.
1352. 3. JllL Wels. — Janas von Capcll und sein Sohn Virich thun kund,
wann und wie die Beschauung und Schätzung ton Schlierbach vor sich
gehen soll.
Ich Jans von Chappell vnd ich Ylrich von Chappell sein svn
vnd all vnser erben wir veriehen offenbar an dem brief vnd tueu
chunt allen den, die in sehent, horent oder lesent, di nv lebent oder
hernach chunftig sind, daz die beschow vnd die Schätzung vmb
Slierbach geschehen so] nach svnnhenten, die schierist choment
vber acht tag dacz Slierbach, vnd vf den selben tag sullen die vier
binchomen, die vnser herr der hertzog von Osterrich dar zv
geschaft hat. Wer aber, daz der ainer oder mer abgieng vnd nicht
dar ehern, so sullen die andern einen andern an seiner stat nemen,
vnd sol graf Leotold von Schownberch tuembrobst ze Freising der
fvnft sein zv einem vberman. Vnd ob der ouch abgieng, so sullen
die vier ainen vberman nemen nach iren trewn, vnd sol die sach vnd
die Schätzung vmb Slierbach gancz vnd gar da selhs gericht vnd
geendet werden. Wer aber, daz wir die oben gescliriben sach vf
den vorgenanten tag nicht volfuerten, darvmb haben wir zvsampt
vns ze porgen gesatzt graf Ybann von Pernstain, hern Friderichen
von Waltse ze Ensf hern Eberharten von Waltse ze Drozendorf
vnserm üben vrewnd hern Eberharten von Waise zden ziten houbpt-
man ob der Ens vnd seinen erben also beschaidenlich, daz er vnd
sein erben vollen gebalt habent vns mit sampt vnsern porgen ze
manen gen Liniz ze laisten jn ain erber gasthows, vnd sol im vnd
seinen erben dnselbs iederman einen erbern chnecht mit zwain
pferften (sie) inlegen vnd laisten als laistens recht ist, vnd da nicht
284
ouzchomen, ez werd e volfuret jm vnd seinen erben allez dar, daz
oben Yerschriben ist. Daz die sach also stet vnd vnuerchert beleih,
darvber geb wir jm vnd seinen erben hie den offen brief versigelten
mit vnsern anhangunden insigeln vnd mit vnsrer porgen insigeln.
Der brief ist geben ze Wels nach Christes geburd drewtzehen hvn-
dert jar, vnd in dem zwai vnd funftzichstem jar, des pfintztags an
vnsers herre leichnam tag Jesv Christi.
Aus dem Original im Schlosse zu Eferding auf Pergament; von den
angehängten Siegeln ist nur mehr das erste ganz erhalten — weisses Wachs.
CCLXXIX.
1352. 6. Juni. Wel8. Herzog Albrecht von Oesterreich erlaubt den Bürgern zu
Wels zur Rettung vor Ueber schwemmung den notwendigen Grund tu benutzen.
Wir Albrecht von Gottes genaden hertzog ze Österreich, ze
Steyr vnnd ze Kärndten thuen kundt, daz wir vnnsern getrewen
den burgern ze Weiss gunnen vnd erlaubt haben, wo sie dieselb
statt ze Weiss vor dem wasser retten vnnd bessern wellen, vnnd
dartzue sie des grundes bedürften, es sei aw oder acker, wes der
selb grundt ist, das sy denselben grundt dartzue nemen mügen vnnd
sollen, vnnd das in daran niemant kain yrrung nicht thuen soll. Mit
vrchundt dits brieffs geben ze Weiss am eritag vor gotsleichnam-
tag anno domini M. cccL. secundo.
Aus der Pancharte Kaiser Rudolfs II. zu Wels. Abgedruckt: Hör mayr,
Taschenbuch für 1837, Seite 360.
CCLXXX.
1352. 6. Juni. Wels. — Herzog Albrecht von Oesterreich befiehlt, dose der
Richter der Stadt Wels wie ein anderer Bärger daselbst dienen soll.
Wir Albrecht von Gottes genaden hertzog ze Osterreich, ze
Steyr vnnd ze Kärndten thuen kundt, das wir wellen, wer vnnser
richter ist ze Weiss, das der mit der statt vnnd mit den burgern
daselbs ze Weiss dienen soll als ein ander burger. Mit vrkuudt diss
288
brieffis geben ze Wehs am eritag vor vnnsers herrn leichnambs tag
anno domini millesirao trecentesimo quinquagesimo secundo.
Aus der Pancliarte Kaiser Rudolfs II. zu Wels. — Wiederholt durch Her-
zog Rudolf IV. dd. Wien am 14. Jänner 1359 (Hormayr, Taschenbuch für
1837, pag. 363) und von Herzog Albreeht IU. dd. Lim am 8. October 1393
(I. c. 363). Abgedruckt bei Hormayr, Taschenhuch 1837, S. 360.— Kurz,
j Handel, Seite 347.
i
CCLXXXI.
1352. 6. Jllftl. — Die Brüder Reinbrecht und Friedrick von Wallsee zu Ens,
Berthold von Losen st ain und Hanns Graf von Pernstein setzen sieh zu
Bürgen Eberharts von Walsee wegen Verkauf des Hauses Reichenstein an
Ulrich von Capellen.
ICH Reyprecht (sie) vnd ich Fridrich paid prüder von Waltse
datz Ens vnd ich Perchtolt von dem Losenstayn vnd ich grafHam
von Pernstayn wir veriechen offenleich vnd tun chunt allen den, di
disen prief ansechent horent oder lesent, daz wir vnuerscheyden-
leichen porg sein worden herrn Eberhartz von Waltse haubtman
ob der Ens vnd seiner erben vm daz haus ze Beychenstayn, daz
der vorgeschoben her Eberhart von Waltse hern Vireichen von
Chappeln vnd seinen erben ze chaufen hat geben vm dre tausend
phunt vnd vm sechshundert phunt phenning alter wienner muntz mit
allen den nutzen vnd rechten, vnd herschaft vnd vorsten vnd visch-
wayd vnd wiltpen, die darzu gehorent besucht vnd vnbesucht, vnd
scholl auch der obgenant her Eberhart von Waltse hern Vireichen
von Chappeln vnd seinen erben dorzu geben dreuzig phunt herren
gult vnd zwaynzig phunt geltz auf gestiftem guet in vrbar mitt allen
den nutzen, die dorauf liggen sind oder geuallen von dem tag heut,
vnd schol auch im darzu geben drithalbhundert phunt geltz ver-
lehentz, daz ritter vnd chnecht von im haben ze lechen, vnd schol
auch im geben achtzig phunt geltz vnd drew phunt geltz verlechentz,
daz paurn von im haben. Im schol auch der vorgeschriben her Eber-
hart von Waltse vnd sein erben alles daz richtig machen, das ver-
schriben stet an disem prief» vnd auch allew stet mitt herren hant
dorzu tun, der er dorzu bedarf, dem vorgeschriben hern Vireichen
von Chappeln vnd seinen erben zwischen hin vnd sand Michels tag»
der nu schirst chomt, an allen chrieg. Wer aber daz, daz dem vor-
286
geschriben hern Vireichen von Chappeln vnd seinen erben doran
icht abgieng vnd nicht Yolfurt werd, daz vorgeschriben stet an disem
brief, so scholl wir in vier erwer rittermezig ebne cht inlegen ider
man selbander vnd ider man mitt zwayn pherften gen Lintz oder
gen Ens in ein offen gatshaus, swo si vns hin vardern her Vlreich
oder sein erben, vnd schallen di (sie) laysten an als gevor, als lay-
stens recht ist, vnd nimer aus chomen, iz werd e volfurt hern Virei-
chen von Chappeln vnd allen seinen erben allez, daz vorgeschriben
stet an disem prief. Daz in disew red stet vnd vnverchert beleih,
dorvber geb wir in disen prief versigelten mit vnser vierr anhan-
gunden jnsigel zu aynem waren vrchund der vorgeschriben sacb.
Der prief ist geben, do man zalt von Christs gepurt tausend jar vnd
dre hundert jar, darnach in dem zway vnd fTuntzigisteu (sie) jar an
vnsers herren leychnams tag.
Orig., Perg., dessen Siegel verloren, im Archive des Schlosses Freistadt.
CCLXXXII.
1352. 15. Juni. - Chunrat von Swertfurb, Bürger tu Hall, verkauft an da*
Kloster Garsten ein Gut bei Hall.
ICH Chuenrat der Swertfurb burger ze Halle, jeh Jans »ein
aydem, mein hausfrow Elspet vnd all vnser eriben, wi di genant
sind, veriechen offenbar mit disem brief allen den, di in sechent oder
horent lesen, daz wir mit wolbedachtem mut vnd nach rat vnser
vreunt ze der zeit, vnd wir ez wol getun machten, auz vnserm nuez
vnd gewer recht vnd redleich zu chouffen haben geben daz guet am
Prcewneizperig pei Hall ze holez ze veld ze wismat mit alle dew,
vnde darzu gehört, wi daz genant ist, den erbern geistleichen her-
ren herren Hermon dem Ponhalben vnd dem conuent ze Gersten
vmb zwai vnd dreizzik phunt wienner phenning, der wir gancz vnd
gar gewert sein, vnd sein ouch wir dez guets ir gewern, als dez
guts recht in der hofmarich ist. Nemen si darvber dhain schaden
mit recht daran, den schulten wir in ablegen vnd widercheren vnd
schulten si daz haben auf vns vnd vnserm gut, wo wir daz haben
oder noch gewinnen in dem land ze Osterreich vnd ob der Ens,
vud davon bechomen an recht mit vnserm gutleichen willen, wo si
dez bechomen mögen, auf wazzer vnd auf land so lang, vncz wir
287
daz vorgenant guet gar ouzrichtig vnd an chrieg machen dem vor-
genanten gotshous ze Gersten. Darvber ze einem waren vrchunt
eben wir disen offen brif versigelt mit dez erbern hern hern Perich-
toldes von Losenstain, der ze der zeit gewaltig waz ze Ror, anhan-
gendem insigel, wand wir aigner jnsigel nicht haben, vnd sind dez
zeug Ott der Riczemcinchler vnd Gotfrid der Sinzenperger mit
iren jnsigeln. Her brif ist geben nach Christi gepurd tousent drew-
hundert jar, darnach in dem zwai vnd fumfczkistem jar an sand
Veyts tag.
Orig., Perg. im ehemaligen Garstencr Archive mit drei hängenden Sie-
geln von gelbem Wachse.
CCLXXXIII.
1352. 15. Joid. — Chunrat und Janns Brüder die Viehdorf er versetzen eine
Hofstatt tu Lostorf, Lehen vom Herzoge Albrecht von Oesterrcich , ihrem
Freunde dem Spet von Warthausen, Landrichter tu Peilstein, um 6 Pfund
Wiener Pfenning auf vier JoJtre.
ICH Chunrat der Viedörffer vnd ich lans der Viedörffer sein
prneder vnd alle vnser erbm wier veriehen an disero prief vnd tun
chunt allen den, di in ansehent oder horent lesen, di nu lebent
oder hernach chumftig sind, daz wir mit wolverdachtem mut vnd
mit gunst aller vnserer erbm ze der tzeit, do wier das wol getun
machten, versast haben vnsers gutz ein hofstat, dew do leit datz
Lostorf > vnd dev rechtz leben ist von dem hochgeparn fursten hertzog
Albrecht. Also haben wiers versast mit vnsers leben herren hant
vnserm besundern vreunt Speten van Warthausen ze den tzeiten
lantrichter ze Peilstain vnd vern Katrein seiner hausuravn vnd ier
paeder erbm mit allen den nuttzen vnd rechten, vnd zv der var-
genanten hofstat gehört, gestift oder vngestift, versucht oder vnuer-
sucht, ze dorff vnd ze veld, wie so das genant ist. es ist auch ze
den tzeiten auf der vargenanten hofstatt gesessen Hainreich der
Plachner. Also bab ins versast für sechs phunt wienner phenning,
der wir van in gantz vnd gar gewert sein also beschaidenleich, das
sev das vorgenant gut schulten inne haben ze einem rechten satz,
als Satzung recht ist vnd des landes gewanheit jn Österreich vntz
van dem sunibent tag, der nu schierist chumftig wiert, vber vier iar.
is schol auch in den vier iarn alle iar losung sein am sunibent tag*
288
Wer awer, das dev vargenante vier iar aus cheemen, das wier nicht
losten, als var geschriben stet, so schol is furbas ier rechtz chauf
gut sein allen ieren frumen do mit schaffen mit yerchauffen vnd mit
versetzen vnd gebem, wem sev wellen an alle ierrung. Wier sein
auch des vargenanten gutz ier rechter gewer vnd scherm für alle
ansprach, als lehens recht ist vnd gewanhait jn Osterreich. Nemen
sev dar vber indert einen schaden mit recht an dem vargenanten
gut, den schulten wier in ab legen gantz vnd gar, vnd schulten sev
das haben auf vns vnd auf allem dem gfit, das wier haben in dem
land ze Österreich, wir sein lemtig oder tod. Hiet awer in nicht
alles das stet (sie), das an dem prief geschriben stet, wer danne ze
den tzeiten landes herr ist'jn Österreich oder haubtman an seiner
stat, der schol in phant geben van aller vnserer hab als vil, do van
sev haubtgutz vnd schaden wol bechomen mugen an schlag vnd an
für bot vnd an alles recht mit vnserm gutleichen willen. Das dev red
also stet vnd vnzebrochen beleih, dar vber geb wier in disen prief
zv einem vrchund der warhait diser sach versigelt mit vnser paeder
anhangunden jnsigeln; vnd sind auch der sach getzeug Ott derRar-
bekch vnd Gundakcher der VSuchsner mit ieren anhangunden insi-
geln. Der prief ist geben nach Christi gepurd dreuezehen hundert
iar, dar nach in dem zway vnd fumftzigistem iar an saud Veitz tag.
Aus dem Original im Schlosse Eferding auf Pergament, die Siegel alle
abgefallen.
CCLXXXIV.
1352. 4. Juli. — Der Dechant Konrad zu Krems reversirt dem Kloster zu Wil-
hering gewisse Burgrechtsdienste von dem halben Hof zu Neudorf.
Ich Chunrat di weil techent ze Krembs vergich offenbar — das
ich den erbern geistlichen herren, dem abbt vnd der sampnung des
chlosters ze Wilhering alle iar jarleichen an sand Georigen tag schol
raichen vnd dienen in iren hof vnder den Weintzurln ze Krembs zu
rechtem purkrecht von dem halben tail des hofs gelegen ze Nevndorf,
der weylend Steffans des Veldrichter ist gewesen, zwelift halben
pfenning wienner munsze vnd an sand Michelstag von den äkchern,
die hinden daran stossend, funftzehen pfenning, vnd an dem selben
tag von dem Pnmngarten, der an di Haid stozzet nach den vor-
geschriben äkchern, drei phenning auch wienner munsse. Tat ich
289
des nicht oder wer den hof inue hat, so schullen die vorgenau-
ten herren alle die recht darauf haben als auf anderm purkrecht
recht ist in Österreich. Vnd darvber gib ich in disen brief versigel-
ten mit meinem anhangunden insigel. Der prief ist geben drewt-
zehen hundert jar darnach in dem zway vnd funftzigisten jar an sand
Vlrichstag.
Copialbuch B, Fol. 999. Im Stiftsarchive Wilhering.
CCLXXXV.
1352. 25. Joll. — Magens der Puecher verkauft an Rudolf den Pauzwekken den
Hof tu Schrettental, welcher Lehen ist von Weichhart von Storchenberg.
Ich Magens der Puecher vnd ich Chlar sein hausvrawe wir
veriechen vnd tun chunt allen den di disen prief sechend oder
hörend lesen, div nu lebend oder her nach chumftich werden, daz
wir mit aller vnsrer erben gutlichen willen vnd wart vnd mit vnsrer
besten frevnd rat zu der zeit, da wir ez wol getun mochten, vnd
mit vnsers lechenherren hant kern WeychardesvonStorichenberch
recht vnd redlichen verchauft haben vnsern hof ze Schretental mit
allen den nutzen, div durch recht darzu gehörend ze holtz ze veld
besuecht vnd vnbesuecht, wie daz genand ist, Rvedolffen dem Pauz-
wekken vnd seiner hausvrowen vran Chlaren vnd allen ieren erben
auz vnsrer nutz vnd gewer in ir nutz vnd gewer vmb achtzechen
pfunt wienner phenning, der wir gantz vnd gar gerichtt vnd geweret
sein, also beschaidenlich furbaz ledichlichen vnd vreilichen ze haben
vnd allen ieren früm damit ze schaffen mit verchauffen mit ver-
setzen oder geben, wem si wellen an allen irresal. Vnd sein auch
wir vnd vnser erben des obgenanden hofs vnd waz darzu gehört ir
scherm vnd ir geuer für alle ansprach, also lechens recht ist. Wer
aber, daz in an dem egenanten hof vnd waz darzu gehöret, mit
recht icht abgienge, daz sullen wir in allez auzrichten vnd wider-
cheren. Teten wir des nicht, wiegetanen schaden siv dann des
nemen, den sullen wir in abtun gantz vnd gor, vnd sullen si auch
dazselbe haben auf vns vnd auf aller vnsrer hab, wo wir di
haben, wir sein lemtich oder tode. Chem aber iemand herfür, der
bezzer erib wold sein zu dem egenanden hof, denn der vorgenand
Ruedolfder Pauzwekk vnd sein erben, der schol in geben iv mit zig
Urkundenbnch des Landes ob der Eons. VII. Ud. 19
290
pfunt wienner phenning an allen chrieg. Daz in div red stet gantz
vnd vnzebrochen beleihe, darvber gib ich vorgenander Magens der
Puecher disen prief versigelten mit meinem anhangunden jnsigel
vnd mit meins lieben frevndes jnsigel Meinhardesdes Tewerbanger,
der diser sach taidinger ist gewesen. Vnd ich Chvnigund des vor-
genanden Magens mueter verbinde mich vnder den zwain jnsigelen
alle div tayding vnd div geluben div vorgeschoben stent, stet ze
behalten mit meinen trewen. Geben nach Christs purt vber drev-
tzechen hvndert jar dar nach in dem zway vnd fumftzikisten jar an
sand Jacobs tag.
Aus dem Original zu Lambach auf Pergament. Das Siegel Puchers führt
ein JSgerhorn mit einem Bande und der Umschrift: •£ S.fllJGGCnSOlUS
PV^Ch€RÜ.
CCLXXXVL
1352. 12. August. — Heinrich, Decan zu Ens, reversirt den durch Thomas, den
Sohn des Schreibers Gotfried zu Ens daselbst in der Pfarrkirche zu St. Lau-
renz gestifteten Jahrtag begehen tu wollen.
Ich Heinrich chorherr ze Pazzaw vnd techent %e Ens ver-
gich offenlich mit disem brif, daz der erber vnd beschaiden man
Thoman Gotfridis des Schreiber sun von Ens, dem Got gnad, nach
seins vorgenanten vaters gescheft vnd auch selb durch Got vnd auch
ze trost vnd hülf ierr vnd aller irir vodern vnd nachchomen sein
mier vnd meinen nachchomen techenten ze Bns ledichlich geben hat
einen achker gelegin pey dem spital ze naest an der pharr akchern
also, daz ich vnd all mein nachchomen techent oder verweser ze
Ens dem selben Thomann div weil er lebt vnd nach im seinen erben
oder einem seiner pesten vreunt all iar geben vnd raichen sullen
zwelif Schilling wienner phenning, da man des vorgeschriben Got-
frids seiner hausfrawen Sophein dez vorgenanten Thomans sein
svns vnd Gotfrides Elspeten Margreten Kathrein vnd Sophein
Thomans geswistriden vnd aller ierr vreunt vnd vodern jartag mit
begen sol dacz der pharr zsant Laurenizen ze Ens ewiehlich, da ier
leichnam ligent, des nachtes mit gesungen vigili vnd des morgens
mit der selmess, vnd sol man da mit allen trewen vleizzichleich Got
pitten vmb ier aller sei, vnd sol der vorgenante Thoman oder wem div
zwelif Schilling pfenning geraicht werden, von den selben pfenning
291
geben dez nachtes ze der vigili den priestern dem chorschuler dem
mesner sechczichk pfenning vnd des morgens vmb daz oblay drei
Schilling vmb prot vnd zwelif pfenning vmb wein oder als vil phen-
ning da für, vnd armen leuten auf daz grab drey Schilling phenning
des nachtes vnd dann dez morgens auch armen leuten zwen vnd
vierczich pfenning, di si auch da selb ze der mess dann opfern sul-
len. Auch sol man geben hincz minnern brudern sechczig pfenning
vmb prot vnd sechs (sie) pfenning vmb wein auch ze oblav, daz div
auch den jartag dar vmb hegen, als pilleich ist. Dez geltes alles
wiert zwelif Schilling, di ich vnd mein nachchomen all raichen sul-
len zdem jartag vnd di man tailen sol, als ob geschriben stet. Teten
wier dez nicht oder daz (wir) Verzügen vnd nicht raichen zdem jartag, so
solten wier darnach inner vierezehen tagen geben zeiner pezzrung
an dev pfarrchirchen ze Em dem werch oder dem Hecht sechezigk
pfenning vnd in daz spital sechczig pfenning, als oft wier iz vier-
ezehen tage versezzen, vnd dannoch nach der pezzrung solten wier
di vierezehen Schilling pfenning raichen zdem jartag, daz er began-
gen ward all iar des nächsten svntags nach sand Merteins tag, als ob
geschriben stet vnd nicht abgieng. Wer aber, daz wier di vier-
ezehen Schilling raichten vnd Thoman oder wem wier si reichten,
den jartag also damit nicht begiengen vnd tauten, auch als ob
geschriben ist, so sol der selb geben ze pezzrung der pharr sech-
czig pfenning vnd dem techent sechezkich pfenning, als er daz auch
vierezehen tag versezz oder Verzug, vnd dannoch nach der pezz-
rung den jartag hegen vnd die pfenning tailen, auch als ob
geschriben stet. Daz loben wier mit vnsern trewen vnd geben dar
vber disen prief, der ainer beliben sol Thomann vnd seinen nach-
chomen oder in der stat puchssen vnd ainer dem techent ze Ens in
seins gotshaus gewalt versigilt mit meinem anhangundem insigel.
Der geben ist ze Ens dez nächsten suntags vor vnser vrowen tag ze
der schidung nach Christs geburd dreuezehen hundert jar, dar nach
in dem zway vnd fumfezikigsten jar.
Ans dem Originale im Decanats- Archiv zu Ena anf Pergament mit einem
hingenden Siegel.
19*
292
CCLXXXVII.
1352. 6, December. — Abt Gerlach und der Content zu Lilienfeld versichern
den von Herrn Stephan von Siel mit einem Hause in der Schenkenstrasse tu
Wien gestifteten Jahr tag begehen , und dessen Sohn Herrn Ofen im Kloster
begraben zu wollen.
Wir apt Gerlach vnd der conuent dez chlasters zu Lylienweld
veriehen vnd tuen chvnt mit disem brief allen den di in sehent oder
horent lesn, daz der edel vnd erber herre her Stephan von Slet}
dein Got genad, vns vnd vnserm chloster lautterleich durch Got vnd
durich seiner sei hael vnd seiner hausvrowen vrowen Annen vnd
durch aller seiner vadern sei hael willen mit wo] verdachtem muet
vnd rat vnd gvnst seines svns hern Offen vnd mit gvetem willen
seiner nahsten vrevnt zu der zeit, do er daz wol getven machte,
gegeben hat ain haus gelegen zu Wienne in der Schenchenstrazze
an dem ek pey der Potendarffer haus, daz wir auch verchauft haben
dem erbern herren hern Gotschalichen von Neytperch vmb acht
vnd sechzig phvnt phenning wienner mänzze also beschaydenleich,
daz wir alle iar in vnserm convent von dem selben gvt ainen jartag
begen schvllen dez nahsten tags nah sand Phylipps tag, als seines
vaters iartag hern Offen, dem Got genad, nah vnsers ordens gewon-
hait mit gepet mit vigily mit mezse vnd mit ainem tebych vnd mit
vier cherezen zu vigili vnd zu mesze durch besvnder andacht. Iz
schol auch hern Stephans svn von Slet, ob er wil zu dem jartag
chomen mit sechs pherten vnd nicht mer, oder sein schafler mit drin
vnd nicht mer, vnd schol man ymmer zwaen pherten geben ainen
metzen habern, jz mag aueb sein schafter in dez convenz oder dez
aptz cheler gen vnd chosten dez pesten weins, dez schol man dez
morgens geben dem convent vnd semein vnd drev stuch visch; wurd
aber daz an ehaft not versäumet, so schullen sich die nächsten
vrewnt her Off hern Stephanis svn vnderwinden fvmf phvnt geltz
wienner phenning vnsers rechten aygens so lang, vncz daz die
savmpthait gepezzert werde. So schvllen vns vnserr gvlt ledich sein
an alle ansprach, die wir in also auszaygen pey vnserm chloster
gelegen daez Raydenveld Hainreich vnder denn wald dienet fvmf
vnd dreyszig phening, Huppelhof Umi vnd vierzig phenning, Sney-
der am Ort fvmf Schilling, Alhayt vnd Wolfger fvmf Schilling,
293
Wogenfüs sechsiig phenoing, Stephan zu den Veylern aecht vnd
dreysig, Muhmer in der Scheyben ain halb phvnt, Mul in der Awe
vierdhalben Schilling, Mulner dacz Radichatc dreizich phenning,
Chvnrat am Steg sechszig, Hainreich da selbes zwelif phenning,
Peter auf dem Pack zwainzig phenning, Ortolf auf dem Grillen-
perig fvmf vnd vierzig phenning, Fridreichs witib dacz Mayrhouen
dreyzich phening, der Drochselhof an der Stainwand ain phvnt,
der Mawrer vnd sein sun sechszig phenning. Wier geluben auch
durch besvnder vrewntschaft willen kern Stephans sun kern Offen,
swo er in dem lande sturb, so schulte wir in mit vnserm wagen vud
mit vier priestern zu dem chluster fueren vnd pey vns begraben.
Vnd daz daz alles also stete beleihe, gebe wir dorvber kern Offen
ton Slet disen brief versigelten mit vnsern payden insigeln vnd mit
vnsers weyser abt Chvnratz insigel von dem heyligen chreucz, den
wir dorvmb gepeten haben. Der brief ist geben nach Christes
gebuerd vber drevzechn hvndert iar in dem zway vnd fvmczigisten
iar an sand Nyclas tag.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament mit drei gut erhaltenen
Siegeln.
CCLXXXVIII.
1352. 26. Decamber. — Eberhart von Starhemberg versetzt seinen Brüdern
Gundaker und Rüger den Hof zu Mittereck um 20 Pfund Pfenning.
Ich Eberhart van Starhenberch vergich vnd tuon chunt allen
den die disen prieff sehend oder lesen heorent, daz ich mit fordah-
tem raoot verseczt han Gundakhern vnd Buegern meinen pruedern
von Starhenberch den hof dacz Mitterek vm czwainczigphunt wien-
ner phennig also peszaidenleich, daz ich den forgenanten hof nicht
fvrbaz seczen szol noh vorchaufen, oder ich sol inn nah Oer mann
rat hocher seczen oder forchaufen. Wer aber, daz ich den vor-
genanten hof wider losen wolt, daz szol ich vor sant Gorgen tag
fierczehen tag oder darnach in den fierczehen tagen. Entet ich auer
dez nicht, so stueond der forgenant hof van derselben zeit aver
daz gancz iar. Darvber gib ich disen prieff vnder meimanhangunden
ingesidel vnd mit dez Reichenstainer ingesidl vnd mit dez Artolfs
Pybers meinz prüder ingsidl zv zevgnvz diser sach vnd diser wand-
lunge. Daz ist geszehen, van dann man zalt van Christ gepvord tav-
294
sent iar drevhundert iar vnd in dem zwayvndfvmskisten iar an sant
Stephans mess tseg.
Orig., Perg. mit zwei Hungesiegeln von gelbem Wachse im Schlossarchiv
zu Riedeck. Des Pibers Siegel hing nie an der Urkunde. (Der Reichensteiner
hat drei Querbalken; zwischen den zwei obern sind drei, zwischen den untern
zwei Sterne. Auf dem Siegel, dessen Rand zum Theile abgebröckelt, scheint
zu stehen IOhANlS . . . .)
CCLXXX1X.
1353. 4. Jänner. — Eberhart von Starhemberg , Chorherr zu Paxsau, verkauft
seinen Brüdern Gnndaker und Rüger den Hof tu Mittereck bei Wildberg.
Ich Eberhart von Starchenberch chörherr ze Pazzaw vergich
offenbar mit disem brief vnd tun chund allen den, di in sechentoder
lesen hörnt, daz ich mit wolbedachtem mut nach meiner vrevnt rat
vnd gunst recht vnd red I eich ze chauffen han gegeben meinen lieben
bruderu Gundakchern vnd Bügern von Starchenberch vnd allen
iern erben den hof, der da haizzt der Mitterekk vnd leit pei Wilt-
perch, der mier ze eribtail geuallen ist, aus meiner nuez vnd gewer
in di irn mit alle di, vnd darzu gehört ze holez vnd ze veld, versucht
vnd vnuersucht, vmb ein gelt, dez ich gar vnd gancz gewert pin.
Ich pin auch dez vorgenanten hofs ier gewer, wo in dez not ist, als
lancz recht ist. Taet ich dez nicht, swie viel schaden si dann dez
nement, den schol ich in ablegen vnd schulten si daz haben auf mein
trewn vnd darzu auf aller meiner hab, swo ich di han versucht vnd
vnuersucht. Darvber ze vrchund gib ich in disen brief gesigelten
mit meinem anhangunden jnsigel vnd mit meiner lieben muter jnsi-
gel vrown Adelhait von Starchenberch vnd mit meins lieben bruder
Ortolfs dez Piber anhangunden jnsigel, di dez chauffs redner vnd
taydinger sind gewesen vnd auch ierev jnsigel an disen brief habent
gelegt durch meiner pet willen zu einer zevgnuzz in an schaden.
Der geben ist nach Christes gepurd drevezehen hundert jar vnd in
dem drev vnd fumfezkistem jar an dem vreitag nach dem eben-
beich tag.
Orig., Perg. mit zwei Hängesiegeln von gelbem Wachse, das des Pibers
verloren. Im Schlossarchive zu Riedeck.
295
ccxc.
1353. 25. J&nner. — Agnes, Königin von Ungarn und Pfalzgräfin bei Rhein,
leiht Rudolf dem Schifer und seiner Hausfrau Anna die Lehen, welche Pob
von Hoholting gehabt ; stürben sie kinderlos, so wird Pilgr im von Anhang folgen.
Wir Agnes von Gotcz genaden chvnigin ze Vngam , pfhalcz-
grafin by Bin vnd herczogin in Baiern veriehen mit dem briet*
offenlich, daz wir Budoffen dem Schifer 9 seiner hausfrawen Annen
vnd ier baider erben, ez sein tochter oder svne verlihen haben ze
rechtem lehen allez, daz si von hern Poben von Boholting ist an
erstorben vnd daz er vnd sein erben von vns habent gehabt ze lehen,
mit der beschaiden, wann er vnd sein hawsfraw nimer sind, so sul-
len ir erben allez daz von vns vnd von vnsern erben raichen, allz
si habent getan, vnd sullen wir in dann leihen, allz pilleich ist;
wann di abgingen, so sullen ez raichen di Pilgrärns chind von
Anhang von vns vnd vnsern erben. Dez ersten hab wir in verlihen
den sitz ze Panczingen, ein hof ze Trawtmaningen, ein zehent
haws ze Elling, ein zehent by der Pvnach, ein gut ze Griessenawe ;
di guet vnd zehent hab wir in verlihen ze rechtem lehen mit alle
dev, vnd darzu gehernt, besucht vnd vnbesucht; vnd waz her
Poben von HohoUingen erben vnd aidem noch vngetailter hab mit
einander habent, waz si darauz angeuelt mit dem tail oder an
ersturib mit dem dot, daz sein vogtay oder verlichne lehen, daz
sullen wir in auch leihen, vnd welherlai frvm si wellent saffen (sie)
mit der oben verschriben hab vnd lehenschaft, daz sei mit verhei-
raten mit verchawffen mit versetzen, da sullen wir vnd vnser
erben si oder ir erben nicht an irren. Daz in daz allez stat vnd vnze-
brochen beleih, daz oben an dem brief verschriben ist, darvmb zu
einem vrchund der warhait geben wir in den brief versigelten vnder
vnserm anhangvnden jnsigel, der geben ist, do man zalt von Chri-
stus gepurtt drewczhen hundert jar vnd dar nach in dem drev vnd
fvntzigistem jar an sand Pawls tag, do er bechert ward.
Original auf Pergament, eine halbe Spanne lang und eine kleine Spanne
breit, sehr klein und nett geschrieben. Das Siegel, das an einem Pergament-
Streifen befestigt war, ist abgefallen. — Aus dem gräflich Harrach'schen Archive
»i Wien.
2»*
CCXCI.
1353. 2. Febnar. FrilsUit. — Conrad Raydel, Bürger in Freistadt, stiftet
einen Jahrtag für Jans den Puüer in der Kirche tu Neumarkt.
Ich Chünrat der Raydel purger in der Vreinstadt vnd mit
sant mir alle mein erben vergehen vnd tuen chunt offenbar mit die-
nen brief allen den di in sebent borent oder lesent, daz wir vnver-
czogenleich von vnsern havs, glegen in der Vreinstat in der bintern
gazzen gegen der patstuben, vber alle jar jarleich dienen vnd raichen
schulten an vnsrer frauntag zder liechtmisse i'umf Schilling alter
wienncr phenning dem pfarrer dacz dem Nevnmarcht, wer di weil
da pbarrer ist, vnd auch ein vleischpanch, ist glegen iu der Vrein-
stat, di dritt vleischpanch nach der 8 Wurmes zenast ders Hierns,
vndain vleischtisch an dem marcht. Wer der ist der divselben vleisch-
banch vnd auch den tysch inne hat, der selb schol auch aller jaer-
leich vnvcrzogenleich auch au vnsrer frauntag zder liechtmisse davon
raichen vnd dienen fumf Schilling alter wienner phenning dem phar-
rer dacz dem Nevnmarcht, vnd schol auch dann der egenant phar-
rer von der egeschriben gult, die man im raichet vnd auch dienet
von vnserm egenanten havs vnd auch von der vleischpanch alle jar,
jarleich begeu jartag vnd gehugnuzze an der heiligen junchfravn sand
Aytentag vnverzogenleich Janseyns des Puller, dem Got gnad, vnd
aller seiner vodern, des abencz mit ainer gesvnner vigity vnd des
inargens mit drinn messen, vnd auch alle svntag schol man des ege-
schriben Janseyns vnd seiner vodern sei gedenchen auf dem lekkter
gedenchen mit dem gemain pet. Wer auch daz der egenant pharrer
datz dein Nevnmarcht den jartag nicht begienge als emaln geschri-
ben ist, welichs jarsdazwer daz des egeschriben Janseyns des Pul-
ler erben czwen mochten pei trn trewen gesprechen, swer dann
pharrer in der Weinstat ist, der schol sich dann mit der vart der
egeschriben gult paide auf dem hatvs vnd auf der vleischpanch
vnderwinden vnd schol dann desselben jars den egenauten jartag
davon hegen als emaln geschriben ist. Wer auch daz ich egenanter
Chunrat der Raydel oder mein erben der egeschriben gult ab vnserm
oftgenanten havs ab mochten gechaufien vnd anderswo an glegen
da si alsen wol ligt ze dienst zu dem egenanten jartag, da schol man
vns Hindert an hindern noch irren. Daz di red auch alle glub di
297
emaln gescbriben stent also stet vnczebrochen beleiben, darvber so
geb wir icb egenanter Chunrat der Raydel disen offen bricf ze ainer
waren vrchund vnd ze ainem offen geczeug versigelten vnd bestetigt
mit der erbern stat anhangunden insigel von der Vreinstat. Der brief
ist geben nacb Christes gepurd vber drevczebenhundert jar vnd dar-
nach in dem drin vnd fumfczigisten jar an vnsrer frauntag ze licht-
misse.
i
Orig., Perg. im Stadtarchive zu Freistadt; Siegel gut erhalten..
CCXCII.
1353. 8. Februar. — Weichart von [Polheim will nach vorausgegangener
Schältung seinen Antheü an dem Walde zu Polheim Herrn Eberharten von
Wallsee verkaufen.
Ich Weychart hern Chunrat s svn von Polnhaim vnd alle mein
erben veriehen vnd tun chunt mit disem offen brief allen den di in
sehent oder horent lesen, daz wir vnsern tail an dem wald ze
Polnhaim besucht vnd vnbesucht mit allen rechten eren vnd nutzen,
als wir in vnd vnser vater seliger in nutz vnd in gewer in aygens
geweiz von alter her praht haben, dem erbern herren hern Eber-
harten von Waltse vnd allen seinen erben recht vnd redleich ze
chauffen haben geben also, daz wir Hainreichen den Schickken von
Wels von vnsern wegen darzv haben genomeu vnd allen gewalt dar
zu geben, daz er vnseren tail an dem egenanten wald wegen vnd
nach seinen triwen schätzen sol, so hat der ob genant her Eberhart
ton Waltse vnd sein erben auf iren tail hern Jacoben von Schon-
nawe dar zu geben vnd geschaft also, swi di zwen vnseren tail an
dem egenanten wald achtend vnd schätzend, daz sol ainen siechten
furganch haben vnd paidenthalben dabei beleiben an alles gever,
vnd swaz dez selben geltes wirt, daz sol vns der egenant her Eber-
hart von Waltse vnd sein erben beraitz geben vnd vnuertzogenleich
berichten. Vnd darvber zu ainem vrchund dez vorgeschriben chauf-
fes geben wir in disen brief mit meinem anhangvnden jnsigel ver-
sigelt, der geben ist nach Christes gepurt drevtzehen hundert jar
darnach in dem drev vnd funtzigstem jar dez svntags nach vnser
frawen tag zder dienstzeit.
Aus dein Originale im Schloss zu Eferding auf Pergament; im Siegel
der bekannte Pol heimer Schild — weisses Wachs. Cf. S. 326, Nr. CCCXX,
298
CCXCIII.
1353. 8. Februar. — Abt Christian und der Convent tu Baumgartenberg rever-
siren über 20 Pfund Wiener Pfenning, welche Rapoto der Schreiber tu Wien
tu einem Seeig erat he gegeben hat, womit sie das Lehen tu Weysching in der
Pfarre Mitterkirchen angekauft haben.
Wir abpt Christan ze Pavmgartenberg vnd der conueut da
selben veriehen offenleich vnd tun chunt allen den di den prief
sehent oder hörnt lesen, daz vns der erber schreyber Rapoto von
Wietin hat geben zwaintzk phvnt wienner phenning, vmb die wier
chauft haben ain lehen ze Weysching gelegen in Mitterchirchen
pharr, daz zehen Schilling herren gultist, also beschaidenleich: wer
gvster ist, daz der daz selb lehen inn schol haben, vnd schol dovon
raichen ain nacht Hecht zv sand Benedict! alter vnd ain stekch eher-
tzen zu der, vnd er ee von alter dahin geben hat, vnd ain Wandlung
chertzen, vnd all hochzeit wann man offenez capitel hat, so schol
er daz Hecht datz sand Benedicten alter des abents ze vesperzeit
avf zvnten vnd schol daz lazzen prinn di acht tag auz gantz vnd gar
nacht vnd tag dem vor genanten Rapoten vnd all seinen vodern ze
ainem ewigen selgeraet. Mit vrchund des priefs, den wier versigelt
haben mit vnsern paiden jnsigeln. Geben nach Christs pVrd drev-
tzehen hvndert jar in dem drev vnd fVmftzkistem jar des vreitags
in der ersten vastwochen.
Aus dem Originale im Museum zu Lioz auf Pergament Die Siegel
verloren.
CCXCIV.
1353. 21. Februar. — Revers Wilhelm des Wurmthaters, dass er von dem Hofe
tu Zirking an St. Florian jährlich zwei Schaf Korn, ebensoviel Hafer etc.
tu dienen habe.
Ich Willialm von Würmtal vnd ich Anna sein hausvraw vnd
mit vns all vnser erben vergehen offenbar an disem prief vnd tun
chunt allen den, di in sehent oder horent lesen, di nun sind oder
noch chumftig werdent, daz wier ein hof gechauft haben von mei-
nem prüder Jansen von Wurmtal, der gelegen ist ze Zirknarn vnd
der lechen ist von dem probst vnd dem gotshaus daez sand Florian,
299
da von wier jaerlich dienen demselben probst vnd dem gotshaus an
vnser vrowen tag ze der dienstzeit, zwai schaf chorn, zwai schaf
habern vnd an zehen phenning segs Schilling phenning wienner
munzz. Tett auer wir dez nicht vnd den selben dienst ze den selben
vnser vrowen tag nicht engeben, so genn in dreyn vierzen tagen
segs Schilling phenning dar auf ze wandet, ymmer vber vierzen tag
sechczik pfenning, damit sol jz gesten ein ganczes jar, vnd verrich-
ten wier dann dez dienst vnd der segs Schilling inr (sie) jars vrist
nicht, so sey wir veruallen dem gotshaus allez dez rechts, daz wir
an dem hof gehabt haben. Vnd daz daz vnczwrochen beleih, dar
vber gib ich Wilhalm von Würmtal disen offen prief dem probst
vnd dem gotshaus versigelten mit meinem anhangundem jnsigel vnd
mit meines pruders Jansens von Würmtal anhangundem insigel,
der daz dar au hat gelegt durch meiner pet willen iem an schaden.
Der prief ist geben nach Christi gepurd vber dreuezenhundert jar
dar nach in dem drev vnd fumfezikisien jar dez phineztags vor sand
Mathes tag dez zwelif poten.
Aus dem Originale zu St. Florian auf Pergament mit zwei Siegein.
ccxcv.
1353. 3. läTZ. — Der Bürgerralh zu Ens und Marchart Churiman, Spitalmeister
daselbst, verteilten dem Enser Bürger Ulrich Kurxbek die Spitalmähle.
Wir der rat der erbern puriger ze Ens vnd ich Marchart der
Churtzman genant vnd spitalmaister datz Ens Yeriehen offenbar —
daz wir — mit geleicher chuer der waegsten (!) vnd der pesten
vnser lieben puriger ze Ens . . . nach irer aller rat di mul an der
alten Purkk auf der Ens7 di dez spitals ist datz Ens haben geliehen
«e rechetem lehem dem getrewen mann Vlreichem dem Churtz-
pechen, puriger ze Ens, vnd vron Elspeten seiner hausfrawen vnd
ir paider erben — ez sein svn oder tochter — mit beschaidner ret,
daz er Vlreieh der Churtzpech von der mul dienen sol dem spital
datz Ens alle iar jerichleich vor sand Michels tag acht tag zwen vnd
dreizzich metzen dwrres chorns, vnd dar zv sol er dem spital mallen
ze aller zeit an alle mautt alles des si bedürfen vnd ze mallen habent
—an alle savmmichait, vnd ob daz geschech von Gotes gewalt, daz
di mul abgieng vnd hin gestört wurde von dem gewaltigen wag,
300
wanne daz geschieht, da mit get der dienst ze hant ab mit der mul
vnd ist dev selb mullstat dem spital wider ledig wardent also, daz
Vir eich der Churtzpech noch seiu hausvrawe noch irev chind da
mit furbaz nichtes nicht ze schaffen stillen haben. Wer auer daz
getan, daz dev selbe mul auf der Ens belib vngestort, als lang dev
selb mul stet, schulten sev alles daz davon dienen daz vorgesebri-
ben vnd beschaiden ist — Ynd dar zu sol Vlreich der Churtzpech
der awe, dev zu der vor genanten mul gehört, dem spital besvnder-
leich vnd gar trevleich phlegen vnd sol sev pessern vnd für ziechen,
so er peste mug mit allem fleizz. Er schol auch dhain recht noch
dhainen nutz in der selben awe nicht haben mit dhainnen sachen.
Nur allain sol er haben dar inne einen pflantzgarten vnd ainen weg
von der mul in di awe vnd durch rechtev notdurft etleswenne czu dem
hofzawn vnd zu der wure sol er nemen holtz in der selben awe, daz
er abgestumeln mag vnd furbaz anders nicht durch ichte. — Dar
vber geben wir disen gegenburtigen prief ze einem sichtigen
vrchunt — mit vnserm gemainen anhangunden sigel von der stat
wohl bestetet — . Der prief ist geben — dreutzehen hundert jar vnd
darnach in dem dreu vnd fumfezigisten jar des svntags ze mitter
vasten, so man singt Letare.
Orig., Perg. mit Hingesiegel im Museatarchive iu Linz.
CCXCVI.
1353. 12. M&rz. Ortolf der Chersperger und sein Eidam Chunrat der Simen-
perger stiften Marcharten dem Chersperger, Ortolf's Bruder, ein Selgeräth tu
Gleink mit dem Lehengute zu Eck in der Pfarre Wolfern.
Ich Ortolf von Chersperch, jeh Chunrad von Sinczetiperg, dez
vorgenanten Ortolfs von Chersperch aidem wir veriehen offenbar
an disem brief vnd tun chund allen den, di in sehent lesent oder
lesen hörnt, daz wir mit wol bedachtem muet vnd nach vnsrer freunt
rat vnd mit guetlehem willen dem gotshaus tze Glunich vnd den
herrn da selben vnsers rechten lehens ein guet an dem Ekke, gele-
gen in Wolfarer pharre mit alle diw, vnd dar czu gehört cze holez
cze veld, besuecht vnd vnbesuecht oder wi ez benant sei, daz wir
von den erwirdigen herrn von Volchenstarf hern Georgen vndhern
Ortolfn, weiln herrn Hainreichs svnn von Volchenstarf, dem Got
SOI
gnad, cze rechtem leben gehabt haben» ledicbleich gegeben haben
naeh der volg vnd nach den rechten, di das vorgenant gotshaus cze
Gleunich Ton allen Volchenstarffern hat, vns vnd vnsern vadern
vnd sunderleich hern Marcharten von Chersperg meins vorgenanten
Ortolfs von Chersperch bruder cze einem rechten selgerech (sie).
Dar czu haben auch wir dem vorgeschriben gotshaus mit gueter
betrachtung vnd mit ganezen willen aller vnser erben vnd czu der
czeit, do wir iz wol getuen machten, vnsers rechten vnd frein aigens
ein wis, di da haizzet di Purch wisy gelegen bei dem selben guei
am Ekke auch in Wolfarer pharre gegeben czu einer pesserung
dez selben selgerecz also, daz wir derselben wis dez oftgenanten
gotshaus gewern vnd scherm sullen sein an aller stat für alle
ansprach. Vnd waz si dez schaden nemen, den sullen si haben auf
alle di, vnd wir haben in dem land cze OsteiTeich, vnd dar vmb sul-
len di herrn vnd der conuent dez selben gotshaus cze Glunich dez
vorgeschriben kern Marcharcz von Chersperch jartag jerleich
begen an sand Margreten tag mit einer Yigili vnd dez andern mar-
gens mit einer gemain gesungen messe an alle furezicht. Dar czu
sullen auch di selben herrn den vorgenanten hern Marcharten den
Chersperger treuleich vnd genczleich nemen in ir bruderschaft vnd
in ir guettet, da si Got mit dienent, iz sei bei nacht oder bei tag.
Vnd daz das hinfur alles stet beleih vnd vnuerchert, darvber geben
wir disen gegenwärtigen offen brief versigelten mit meinem dez vor-
genanten Ortolfs dez Chersperger jnsigel vnd mit meinem egaenan-
ten Chunrates dez Sinczenperger jnsigel vnd mit Wilhalms dez
Chersperger dez vorgenanten Ortolfs dez Chersperger bruder
anhangunden jnsigel cze einem rechten geezeug vnd czu einer gan-
ezen sicherhait der selben sache. Vnd der brief ist geben, da von
Christi gepurd waren ergangen dreuezehen hundert jar dar nach in
dem drew vnd fumfezigisten jar an sand Gregory tag in der vasten.
Aoa dem Originale su Gleink auf Pergament mit drei angehängten
Siegeln.
302
CCXCV1I.
1353. 3L Hält. — Abt Ulrich tu Lambach gibt der Margaretha von Pfeffendorf
das Gut tu Pfeffendorf zu Erbrecht
Wir Virich von Gotes gnaden abpt ze Lambach vnd der gantz
conwent da selben wir veriehen offenbar mit disen gegenbürtigen
brief, daz wir mit wohlbedachten mvt vnd mit verainden rat daz gut
ze Pfeffendorf gelegen ob des weges niden in dem dorfle mit allen
den nvtzen di durch recht dar zu gehornd ze holtz ze velde ver-
sucht vnd vnversucht, vorlichen haben ze rechten erybrecht Mar-
grethen von Pfeffendorf vnd allen iren erben die sie mit irem wiert
Chunraden von Pfeffendorf 'hat, der ez vor vnser im vnd seiner haws-
frowe die vorgenant ist vnd ir bayder erben ze einem erybrecht
habend gewarben von dem seligen herren abpt Jansen dem Got
genad also beschaidenlich, daz si vnserm gotzhaus jerichlich do von
dienen sullen sechtzig newe wienner phenning an vnser vrowen tag
ze der dienzeit in di chamer, vnd dreizzig wienner phenning ze pow-
stewer, vnd zechen wienner phenning ze roytstewer vnd zway hoener
vnd nicht mer. daz in daz stet gantz vnd vnzebrochen beleih, dar vber
geben wir in disen brief versigelten mit vnser n auhangunden insigeln.
Vnd ist daz geschehen do von Christs puert ergangen waren tausend
jar drev hundert jar darnach in dem drev vnd fumftzigisten jar des
nächsten svnntages nach dem heiligen ostertag.
Original auf Pergament im Stiftsarchive Lambach. Siegel fehlt gänzlich.
CCXCVHL
1353. 4. April FreiStadt — Heinrich der Hiertel Bein Weib und seine
Kinder verkaufen den Steinkeller-Hof in der Pfarre Neumarkt um 88 Pfund
Pfenning an den Freistädter-Bürger Wulfing.
Ich Hainreich der Hiertel vnd mein hausfrow Dorothea vnd mein
sun Engelbrecht vnd mein tochter Agnes vnd al vnser erben, di wir haben
oder noch gewinnen, wir veriehen vnuerscheidenlich vnd. tun chunt allen
den, die disen prief sehent oder horent lesen, di nv sint oder noch
chumftig werdent, daz wir mit wolbedachtem muet vnd nach rat vnd
303
mit willen vnd gvnst aller vnser erben vnd vreunt verchaufft haben
recht rnd redleich ze der zeit, do wir ez wol getun moehten, vnsern
hof zdem Staincheler, der gelegen ist in Nevnrnarchter pharr, der
von alter her ynser vreys aygens gewesen ist vnd von vnsern vodern
an vns chomen ist, mit allen rechten vnd nuczen vnd darzv gehorent
vnd davon bechomen mvgen ze holcz ze veld vnd ze wismat, gestift
vnd vn gestift, versuecht vnd vnversuecht, alz wir in haben inn
gehabt, dem erbern mann Wulfing purger in der Vreimtat vnd seiner
hausfrovn Elspeten vnd ir payder erben, dy si habent oder noch
gewinnen, an zway phunt vmb sechzk phunt phenning wiener munzz, der
wir ganz vnd gar vericht vnd gewert sein. Wir veriehen auch vnd
schulten des vorgenanten hofs vnd allez des daz darzu gehört gewer
sein vor recht vnd auch an aller stat, wo dez dem egenanten Wul-
fing oder sein erben not vnd dürft geschiecht nach landes recht
Naemen si aber daran dhainen schaden, den schulten wir in ablegen
vnd widercheren gancz vnd gar swo wir in dez abgiengen, waz si
dez schaden naemen, den schulten si haben auf vns vnd auf vnsern
erben vnd auf aller vnser hab di wir haben in dem land ze öster,-
reicht vnd schulten si auch dez schaden bechomen, wi si nächst
mvgen mit vnserm gutleichem willen, also daz wir sev daran mit
nichtev schulten irren noch engen. Daz disev Wandlung vnd der
chauff alz vorgeschoben stet ewichleich staet vnd vnuerchert beleih,
darüber gib ich vorgenanter Hainreich der Biertel disen offen prief
für mich vnd für all mein erben wolbesigelten vnd bestaet mit mei-
nem anhangundem insigel, vnd zv einem zevg vnd auch durich
pezzer sicherhait der vorgenanten handlung ist der prief vnd avch
der chauf beuestent vnd bestaet mit des erbern ritter hern Weyk-
Charts von Pernato vnd mit Hainreichs dez Chersperger anhan-
gvnden insigeln vnd mit hern ChunrcUs dez Schevrbechen anhangvn-
dem insigel, der zden Zeiten purkraf vnd landtrichter gewesen ist in
der Yr einstat. Der prief ist geben nach Christes gepurd drevzeh-
chenhundert jar darnach an dem drev vnd fumfczkisten jar an sand
Ambrosy tag.
Original auf Pergament im Stadtarchive zu Freistadt Die vier Siegel gut
erhalten.
304
CCXCIX.
1353. 13. April. Wien. — Heinrich von Dobreniz verseilt an Jannsen von Winden
für 73 Pfund Pfenning den Hof tu Gensterndorf welcher auch sein Satz ist
von Heinrich und Hanns von Prunnc.
IcH Hainreich von Dobreniz vnd mein erben vergehen offen-
leich an disem brief, daz wir vnuerschaidenleich gelten suln Jansen
von Winden vnd seinen erben drev vnd sibentzich phunt wienner
phenninge, vnd haben in da für gesatzt mit guten willen, mit ver-
dachtem mut zu der zeit, do wir es wol getun mochten, vnsern satze
den mir mein öhaim Hainreich vnd her Jans die prüder von
Prunne gegeben habent, der ir satze gewesen ist von Charlein von
dem Gerlos, den pawehof ze Gensterndorf mit allen den nutzen
vnd rechten, als der brief sagt, den Chart von dem Gerlos den
egenanten meinen ohaymen darvber gegeben vnd verschriben hat,
vnd den ich auch Jansen von Winden vnd seinen erben in ir gewalt
geantwurt vnd gegeben han. Vnd darvber so gibe ich in disen brief
ze einem warn vrchünde diser sache versigelt mit meinem insigel
vnd mit des egenanten meins ohayms insigel hern Jansen von
Prunne, der diser sache gezeuge ist mit seinem jnsigel. Diser brief
ist geben ze Wienne nach Christes geburt dreutzehen hundert iar
dar nach in dem drev vnd fumftzgisten iar des samstages in der
andern wochen vor sant Jörgen tage.
* Aus dem Originale zu G ach wandt auf Pergament mit einem Siegel. Ein
Bindenachild, wie der Oesterreich : S.IOh ÄlUlIS .... RVn. Das erste Siegel
zerbröckelt.
ccc.
1353. 24. April. — Vir ich der Pemdorfer und sein Bruder Ludwig geben einen
Acker an dem Moor in der Pfarre Grammastetten dem Kloster Wilhering zum
Seelgeräthe für ihren Vater.
Ich Ylreich der Perndorfer, ich Ludweig sein brueder vnd
all vnser erben wir veriehen vnd tun chunt allen den, di disen brief
ansehent oder horent lesen, di nu lebent oder (hernach) chvnftich
sind, daz wier den acher, genant an dem Mos im Greymhartsteter-
308
pharre gelegen, recht vnd redleich vnd mit guter gunst vnd
willen aller vnser vreont geben haben dem goteshous ze Wilhering
Tnd der samnvng da selbs ze einem seigerät ab vnsers Täters sei,
dem Got genad. Wier verzeichen vns ouch des vorgenanten achers,
(daz wir dar zv) nimer mer chain zueversicht schulten gehaben. Ez
schol auch daz egenant (gotzhaus ze Wilhering vnd di sampnung)
doz selbs den e genanten acher versetzen, verchauffen vnd ze irm
(frum schaffen, wie si wellent, da) schulte wir sey zue fuedern.
Swaz in dar an ab get von vns vnd von (vnsern erben, das schullen
si haben) datz vns vnd datz aller vnser hab nach landes recht. Oaz
di red (also stät vnd) vnzebrochen beleih, dar vber geben wir jch
vorgenanter Vlreich der Perndorfer vnd ich egenanter (Ludweig)
sein brueder dem egenanten gotzhaus ze Wilhering vnd der sam-
mvng da selbs disen offen brief (ze einer) warn vrchund diser sache
versigelt mit vnsers vetern anhangvndem jnsigel Herbortes des
P(erndorfferJ vnd ze einer pezzern sicherhait, wann wir aygens
jnsigels nicht enhaben, darnach mit des erbern (mannes) jnsigel
Chvnratz (»der* ausgelassen) ze den Zeiten purkgrafvnd lantrichter
gebesen ist ze Wessenberch. Der brief (ist geben do) ergangen
waren von Christes gepurd dreuzehenhundert jar, dar nach in dem
drew vnd (funftzigisten iar) an sand Gorgen tag.
Aas dem Originale zu Wilhering auf Pergament, die Siegel verloren. —
Die wegen einer grossen Lücke unleserlichen Stellen des Originals wurden aus
einem Copialbuche entnommen und hier per Parenthesin gesetzt
CCCI.
1353. 24. April. Wien. — Niklas, Sohn des Grafen Lorenz von Martestorf, ver-
kauft die halbe Veste zu Vestenburg an seinen Oheim Herrn Ulrich von Pergau
um SSO Pfund Pfenning (cf. 1333 am 29. September, S. 327).
Ich graf Nichlas, graf Laurentz sun von Mdertestorf, dem
Got genade, vergich vnd tun chunt allen den, die disen brief lesent
oder horent lesen, die nu lebent vnd hernach chunftich sint, daz
ich mit meiner erben guten willen vnd gunst mit verdachtem mut
vnd nach meiner pesten vreunt rat zu der zeit, do ich es wol getun
mochte, verchauft han meines rechten aygens mein halbev veste ze
Vestenburch vnd allez daz, daz zu der [selben halben veste gehöret
Urknndenbnch des Lande« ob der Enns. VII. Bd. 20
306
in vrbar ze holtz ze velde vnd ze dorf, es sei gestift oder vngestift,
versucht oder vnuersucht, swie so daz genant ist vnd swo so daz
gelegen ist. Die selben veste halbev ze Vestenburch vnd alles daz9
daz zu der halben veste gehöret als vor verschriben ist, han ich
recht vnd redleich verchauft vnd geben mit alle den nutzen vnd
rechten, als ich es alles vnd mein vodern in aygens gewer her pracbt
haben, vmb sechsthalbe hundert phunt wienner phenninge, der ich
gar vnd gsentzleich gewert bin, meinem öheim kern Vireichen van
Pergawe vnd seinen erben furbaz ledichleichen vnd vreyleichen ze
haben vnd allen im frumen da mit ze schaffen verchauffen ver-
setzen vnd geben, swem si wellen an allen irresal. Vnd sein • auch
wir ich obgenanter graf Nichla* vnd mein erben vnuerscbaidenleich
der vorgenanten halben veste ze Vestenburch vnd alles dez, daz zu
der selben halben veste gehöret, als vor an disem brief geschriben
stet, des egenanten kern Vlreichs von Pergawe vnd seiner erben
recht gewern vnd scherm für alle ansprach, als aygens recht ist vnd
des landes recht ze Steyr. War aber, daz si mit recht an der sel-
ben halben veste vnd an alle dev vnd dar zu gehöret, als vor ver-
schriben ist, icht chrieges oder ansprach gewunnen, swaz si des
schaden uement, daz suln wir in alles ausrichten vnd widerchern
an allen irn schaden. Vnd suln auch si daz haben auf vns vnd auf
allem vnserm gut, swo wir daz haben, wir sein lebentich oder tode.
Vnd daz diser chauf furbaz also st&t vnd vnzerbrochen beleihe, dar
vber so gib ich vorgenanter graf Nichlas meinem ohaim kern
Vireichen von Pergawe vnd seinen erben disen brief zu einem warn
vrchunde vnd zu einer ewigen vestnung diser sache versigilt mit
meinem jnsigil vnd mit meiner vreunde jnsigiln der erbern herren
kern Merten des Stächssen von Trautman&torf, kern Eberharts9
hern Hainreichs der prüder von Walsse, hauptleut ze Drosendorf.
kern Perichtolis von Pergawe, die diser sache gezeuge sint mit irn
insigiln. Dieser prief ist geben ze Wienne nach Christes geburt
drewtzehen hundert iar, dar nach in dem drev vnd fumftzgisten jar
an sant Jörgen tage.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament mit fünf angehängten
Siegeln. Graf Niklas hat einen Adler mit ausgebreiteten Flügeln, die andern
Siegel sind bekannt.
307
CCCIL
1353. 26. April. — Ulrich, Pfarrer zu Steten, bestätigt, das* ihm seine Pfarr-
leute nach Geheiss Herzog Albrechts alles Geld angelegt haben auf liegenden
Gründen.
Ich Vlreich pharrer ze Steten vergich vnd tun chunt offenlich
mit disem brief, daz mir die erbern leut — die gemain meiner pharr-
leAt ze Steten allez das habent auzgericht vnd angelegt gar vnd
gentzlich, daz si demselben gotshaus ze Steten verbaizzen habent
antzelegen vnd ze stiften nach meins herren brief des hochgeporn
fürsten hertzog Albrechts ze Osterrich* ze Steyr vnd ze Kernden.
Des ersten habent si mir geben ein widern» da ich aufsitze» dartzu
haben si mir geben achtzehen jeuch achker» die datz Steten gelegen
sind, darnach habent si mir angelegt fumftzig phunt wienner phen-
ning, der dreizzig phunt gelegt sint an einen getraitzehent, der auch
ze Steten gelegen ist, vnd vmb die andern zwaintzig phunt habent
si mir gechauffet sechs jeuch achker mit cheid [sie] mit alle,
die auch ze Steten gelegen sint» also beschaidenlich, daz ich vnd
alle mein nachchomen furbaz nimmermer hintz in von derselben Stif-
tung wegen dhain ansprach noch vordrung haben sullen noch mugen.
Vnd des zu einem vrchund gib ich in disen brief versigelt mit mei-
nem insigel vnd mit meins lehenherren insigel hern Stephans phar-
rer ze Leubendorff vnd mit des erbern herren jnsigel hern Merten
des Pyber zu den Zeiten purggraf vnd pfleger ze dem Greutschen-
stain, die diser sache getzeug sint mit iren insigeln. Der brief ist
geben nach Christes gepfirde dreutzeheuhundert iar, darnach in dem
drew vnd fumftzkistem iar an vreytag vor dem svnntag, als man
singet misericordia dominj.
Orig., Perg. im Linzer Museum mit dem bfingenden Siegel des Pfarrers
Ton Leobendorf von gelbem Wachse, die andern abgefallen.
20*
308
cccm.
1353. 1. Mai. — Rudolf der Steher tu Brunn und Gertraud, seine Hautfrau,
stiften sich mit dem Weingarten Pfajf an dem Brunnberg einen Jahrtag im
Kloster Lambaeh.
Ich Rudolph der Steltzer zu Prttnne vnd ich Gertraud sein
hausfraw vnd all vnser baider erben wir veriehen — , das wir —
mit vnsers pergmaisters hant Virich des Reindieina zu den Zeiten
des hochgebornen forsten herzog Albrechts pergmaister des perg-
rechts zu Medling haben gegeben mit vrkund dis gegenwertigen
briefs zu ainem seelgerait vnd zu einem ewigen jartag vnsern Wein-
garten an dem Prunberg, der da haisset der Pfa/fynd ligt zu negst
des Weingarten, der da haisset Salotortf) — vnd der vnser gekauff-
tes guet ist, daruon man jarlichen dint ain eimer weins zu purgrecht
vnd ainen wienner pfenning zu vogtrecbt vnd nit mehr, denselben
Weingarten haben wir geben dem erbarn gotsbauss vnd dem closter
zu Lambaeh mit solcher beschaidenheit, das der conuent desselben
closters darvon jarlichen begehen soll an sand Dyonisitag oder an
seinem abent ainen ewigen jartag des abents mit vigili, des morgens
mit seimessen, den seelen zu ainem ewigen trost — . Wir offnen
auch, das wer des vorgenanten gotsbauss her vnd pfleger ist, der
sol den herren desselben tages in dem conuent für ir arbeit geben
ain halbs phunt wienner pbenning — . Geschieh aber dasselb nit,
von welcherlay saumnuss das kam, das der obgenant jartag also nit
begangen wurd, als vorgeschriben stehet, so sollen sich vnser bai-
der negst erben — des Weingartens vnderziehen ohn alle irrung. —
Vnd wein wir selben aigenes insigel nit haben, haben wir gebeten
den vorgenanten pergmaister, das er zv vrkund — gelegt hat, vnd
auch des gezeuge ist der wol ersame herr herr Hainrich der
Wuermbrand zu den Zeiten pfarrer zu Perchtohsdorf mit seinem
anhangenden insigel. Der brief ist geben — tausent jar, drey hun-
dert jar, darnach in dem drey vnd funfzigisten jar an der h. herren
sand Philipps- vnd sand Jacobstag.
Copialbuch C, Fol. 173 (saee. XVI) im Stiftsarchive zu Lambaeh.
309
CCCIV.
1353. 3. Mai. — Bug er von Humbrechtsried, Burggraf tu Ottensketm, gibt ein
halbes Pfund Gülte auf der Badstube tu Ottensketm als Selgeräihnach Wilhering.
Ich Rveger von Hvmbrechtzried, ze den Zeiten purlcgraf vnd
richter ze Ottenshaim, vergich — das ich — han gegeben mein
halb pfunt geltz, das ich gehabt han in nvtz vnd in gwer auf der
padstuben datz Ottenshaim, di da leit ze nächst des Stainpeken
haws ze rechtem seigerat gein Wilhering vnser frawen vnd dem
gotzbaus ab meiner sei vnd ab meiner hauzfrawen sei Elzpeten vnd
ab meiner hausfrawn sei Agnesen vnd ab aller meiner chinder sei.
Vnd schol auch das vorgnant halb phunt geltz alle jar gegeben wer-
den acht tag vor gotzleichnamtag gein Wilheringet wer di pad-
stuben inn hat. Tat man des nicht, so haben di herren ze Wilhering
recht ze pfenten, sam ein ichleich man vmb sein dinst schol tun.
Vnd zu einer waren vrknnde gib ich in disen brief — versigelt mit
meinem anhangunden insigel. Der brief ist gegeben — drewzehen
hundert jar darnach in dem siben vnd funfzkistem jar des nächsten
freytags vor dem auffarttag.
Copialbueh B 881, A 184 im Stiftsarchive zu Wilhering.
cccv.
1353. 12. Hti. Ort. — Testament des Grafen Conrad von Schaunberg.
Wir graf Chonradt von Schawnnberg verjechen offenlich mit
dem brief vnd thun kund allen den, dj in sechent oder hörnt lesen,
dj ytzn sind oder hernach kunfftig werdent, das wir mit wolbedach-
tem mut vnd mit aller vnser erben vnd besten frewndt ratt, gunst
vnd guten willen zw der zeitt, do wir es wol gethun mochten, durich
vnser vnd vnser vordem vnd nachkomen seil haill vnd sälden willen
recht vnd redlich geschafft haben vnd schaffen auch mit disem brief,
ob das war, das yemant vnnser brief herfür zaigt mit vnserm insigl,
da wir gult an schuldig waren, dj selbigen brief sullen vnnser vet-
tern herr Lewtolt tumbrobst zw Freysing, Wernnhartl, Fridreich,
Chunradt (?), Vlreich, Hainreich all brueder vnd vettern grauen
310
zw Schawnberg vnd jr junger brueder vnd vettern Wilhalm vnd
Hanns grauen zw Schawnnberg ledigen vnd stillen das selb gelt
selber richtig machen, das kain red furwasser dauon aufste, dj vnser
sei vnd eren vbel zum noch niemann kain schaden dauon aufste noch
wachse. Wir schaffenn auch vnserm lieben brueder graf Hain-
reichen von Schawnnberg sand Johans orden ains vnd dreissig
phunt wienner gult jn dem Newndorf %e Ortt, die er haben vnd
messen sol vnuerkumertt vnd vnuerstewrtt vntzt an seinen tod, vnd
nach seinem tod sol es wider vallen auf vnnser vorgenant vettern
von Schawnnberg vnd auf ir eriben. Es mugen auch vnnser vettern
pflüg vnd wagen daraufhaben, als es mit gewonhaitt her istkomen.
Wir schaffen auch vnserm vorgenanten brueder graf Hainreichen
zwaintzig pfunt wienner phenning geltz, dj jm vnser ohaim von
Meyssaw auf zaigen sullen, das er dj hab vnuerkumertt vnczt an
seinen tod, vnd nach seinem tod sol es wider vallen auf sew vnd
auf ir eriben. Auch schaffen wir mer vnserm ohaim Wernnharten
von Meyssaw vnd seinem sun Hannsen vnd iren eriben vnnser dorf
zw Lewtoltztal vnd waz darzw gehortt vnd was wir haben ze Plue-
mental allen jren frumen damit ze schaffen, wie in das aller pest
fugt. Wir schaffen auch, das vnnser obgenant öhairn von Meyssaw
vnsers vettern graf Hainreichs von Schawnnberg saugen tochter
Kathrein, dj wir ytzw pey vnns haben, jn das kloster hincz sand
P&rnnhartt helffen süllenn, vnd sullen jr auszaigen drew pfunt wien-
ner pfenning gult, dj sy habe vnuerkumertt vntzt an jrenn tod. Wir
schaffen auch von vnserm perkrecht zw Vttental ain vas weins zw
zwain vnd XX. emeren gein Huntzhaim zu der kirichen alle jar
ewigklich. Wir schaffen auch, was des vbrigen perckrechtz ist vber
das vas wein, Durstlein vnd seiner hawsfrawnn, dj er ytzt hatt, vnd
irbaiden kinderu, allen jrenn frumen damit ze schaffen, wie in aller
pest thunckt. Wir schaffen auch, das Durstet vnd sein hawsfraw
vnd jre kind jr tochter Kathrein, dj bey meiner hawsfrawn ist, selb
bestatten sullen von dem vorgeschribem perckrecht. Auch schaffen
wir vnserm getrewn Hartweigen dem Hainpechen vnd seiner haus-
frawn Kathrein vnser klains haws ze Wienn, das wir gekawfTt
haben von ainem mann, hatt gehaissen der Hortt vnd von seinen
eriben. Er sol auch von dem selbigen haws dienn alles, das davon
recht ze dienn ist. Sy mugen auch mit demselbigen haws alles das
schaffen vnd thfin, das sy wellent. Darnach schaffen wir vnserm
311
Schreiber Hainreichen dem Sluder von Dor/fen, der ytzw bei vnns
ist, dj nagst gotsgabe, wie dj genant ist, dj vosern vettern von
Schawnberg aller nagst ledig wirtt, das sy im dj leichen sullen laut-
terlich zw goczwillen an alles verziechen vnd an alle widerred. Wir
schaffen auch Ix phunt, dj vnser vettern von Schawnberg aufrichten
sullenn, dreissig phunt hincz vnser frawn auf dj Stetten zw dem
paw vnd xxx phunt alls wienner phenning zw dem paw zw den min-
nern brudern ze Wienn. Wir wollen vnd schaffen auch, wan Got
vber vnns gepewtt, das man vnns dan bestatten sol daczt den min-
nern brudern ze Wienn vor der dreier kunig a Itar vor dem sagrär,
den wir gewidemt haben. Auch schaffen wir, wan das ist, das Got
vber vnns gepewtt, das vnns dan vnser vorgenant vettern von
Schawnnberg vnd vnser ohaim von Meissaw zw der erd bestättn
sullen dacz den mynern bruedern, als vor geschriben ist, als sy
wissenn, das es vnns vnd in ain er sey, vnd was das gestett, das
sullen sy gleich miteinander aufrichten vnd gelten. Wir schaffen
vnsern weingartten ze Vngern9 der gelegen ist dacz sannd Gorgen
bey dem ser hincz den selbigen minnern brudern also, das man vnns
alle jar ewigklich vnsern jartag da von begen sol mit gesungen vigilj
vnd mit gesungen selambt. Ynd das dicz vorgeschribens geschafft
alles statt vnd vnczebrochen beleih, darüber zw ainem warn vrkund
geben wir disen offen brief versiglten mit vnserm anhangunden insigl
vnd mit vnsers lieben brueder graf Vlreichs von Vfanwerig mar-
schalich in Österreich vnd hawbtman jn Kernden, der dicz geschaffte
zewg ist mit seinem insigl, der geben ist ze Ortt an sannd Pan-
graczen tag nach Kristj gepürtt drewzechenhundertt vnd darnach
in dem drew vnd funftzigisten jarenn.
Aus einem Inventtrium 8chaunberg*scber Urkunden geschrieben auf
Papier gegen das Ende des XV. Jahrhunderts. — Im Archive des Schlosses
Eferding.
CCCVI.
1353. 24. Hti. — Heinzel der Vressner verkauft Herrn Friedrich von Pettau,
Marschall in Steyer^ eine Hube, zwei Aecker, zwei Wiesen, den Hof zu Raben«-
berg und einen halben Weinzehent um 24 Mark älter Grätzer Pfenninge.
Ich Hainczel der Vrezzner vnd all mein erben veriehen offen-
leich an disem prief vnd tun chunt allen den, die in sehent horent
312
oder lesent, daz wier dem edlem hern hern Fridreichen von Pettow
marschalch in Steyer vnd sein erben verchauft haben ain hüben, di
dagelegen ist in dem Prasink, vnd zwen acher vnd zwo wisen die ze
Niderpirch gelegen sint, vnd den hof ze Rabensperch vnd ain hal-
ben weinczehenten, der an der Goricz pey Lemberch gelegen ist in
des vorgenanten hern czehenten, mit allen den rechten, vnd wier daz
vorgenant gut in gehabt haben, vnd allez daz, daz czu dem vor-
genanten gut gehört, gesuchtz vnd vngesuchtz, wie daz genant ist
oder wa ez gelegen ist, vm vier vnd zwainczichk march alter graczer
phenning, der wier gar vnd genczleichen gewert sein, vnd schöllen
im daz vorgenant gut aufgeben vnd machen mit des hern hant, von
dem ez ze lehen ist vnd der ez ze recht leihen schol. Auch schul
wir in daz vorgenant gut scherm vnd vertreten vor aller ansprach
nach landes recht, als man ze recht lehen scherm schol ; tet wier
des nicht, weihen schaden des der vorgenant her her Fridreich vnd
sein erben nem, den ir ainz pey sein trewen gesagen mocht an ayd
vnd an andrev pewaerung, den schul wier in gelten vnd ablegen
gar vnd genczichleichen vnuerschidenleichen an allez geuerd vnd an
chlag vnd an tayding, vnd schallen daz haben auf vns vnd dacz vnsern
trewen vud auf allen dem vnd wier haben. Vnd daz in disev gelob
stet vnd gancz vnd vnuerprochen peleib, darvber geb wier in disen
offen prief versigelten ich vorgenanter Hainczel vnd mein erben mit
des erbern man hern Chünrats czu den czeyten pharer zu der Nevn-
chirchen vnd mit Fridreichs des Tenichker anhangenden insigeln,
die ez durch vnser pet willen an disen prief gelegt habent in an
schaden vns ze ainem geczeugnust vnd ze vrchunt der warhayt. Der
prief ist geben nach Christes geburt tausend iar, dar nach in dem
drey vnd fumfczichistem iar des nasten vreytages nach Gotes leych-
nam tag.
Aus dem Original im Schlosse zu Eferding auf Pergament, die Siegel in
ungefärbtem Wachs.
313
CCCVII.
1353. 14. JllllL Wien. — Hertog Albrecht von Oesterreich gibt dem Erhardt,
Hagen* 8 Sohn, einen Pfandbrief Über Spielberg.
Wir Albrecht etc. tun kunt, daz vnser getrewer Erhart Hagen*
selig von Spilberch sttn mit vnserm gutem willen vnd gunst gelost
hat vnser vest Spilberch von Bansen dem Scheken von Steyr vmb
drew hundert phunt wienner phenning, so hat vns derselb Erhart
bereit geJihen drithalb hundert phunt wienner phenning vnd fumf-
czik phunt sol er verpowen auf die vest Spilberch, der summ ist
sechs hundert phunt wienner phenning, da für der vorgenante Erhart
. . sein hausurow vnd sein erben die egenante vest Spilberch mit
allen den nutzen vnd rechten, als wir die von alter herpracht haben,
die darczu gehören!, von vns in phandes weis innh'aben vnd niezzen
suilen an abslag als lang, vntz datz wir oder vnser erben denselben
Erharten . . seiner housurown oder sein erben der vorgeschriben
de (600) phunt wienner phenning verrichten vnd geweren. Wir
geben auch dem obgenanten Erharten . . seiner housurown vnd
seinen erben auf vnser vest ze Spilberch ze purchhut fumfezik phunt
wienner phenning vnd schaffen in die auf vnser maut ze Stain vnd
gebieten . . dem mauter, der ze den Zeiten da ist, daz er sew der-
selben fumfezik phunt phenning alle jar rieht vnd were auf sand Jör-
gen tag vnd auf sand Michels tag. als ez von alter herchomen ist.
Ez mugen auch der vorgenant Erhart . . sein hausurow vnd sein
erben die obgenant vest Spilberch der vnsern ainem versetzen vmb
alsuil geltes, als in die verseezt ist, mit vnserm gutem willen, wan
in dez not beschiecht. Dez geben wir zu vrchund etc. Datum Wienne
feria sexta ante viti, anno domini m°. ccc°. Iiij°.
Aus einem Codex des k. k. geh. Hausarchives. Papiercodex. Ms. Austr.
Nr. 23, pag. K.
CCCVIII.
1353. 15. Juni. — Otto von Volckenstorf stiftet Güter in den Pfarren Mitterkir-
chen, Kreutzen, St. Thomas und Sachsen zu. dem Gotteshause in Baumgarten-
berg tu einem Seelgeräthe.
Ich Ott von Volchennstorff vergich offennwar vnd thuen kundt
allen den, die den brief sehennt oder hörend lesen, das ich mit wol
314
bedachtem muet vnd mit guetlichem willen fraun Margreten meiner
muter, frawn Chunigunden meiner Hausfrauen vnd mit gunst aller
meiner erben, wie die genannt sind, vnd auch nach rat meiner pess-
ten frewnndt geben hab demgotshaws vnd den herren zu Pawngarten-
perg meinem vatter herren Albern seligen von Volchennstorf vnnd
meiner mueter frawn Margreten vnd mir vnd allen vnnsern voderen
vnd auch vnseren nachkomen zu einem ewigen seelgerät die
guet, die hernach geschriben stend, die mein freyes aigenn gewesen
sind, datz Kirchstegen zwen hof vnnd zwo hofstet gelegen jn
Mitterkircher pfarr 9 das guet am Prannt jn Krewtzer pfarr,
das guet im Kerspawm, das guet auf der Eben auch in Krewtzer
pfarr, das guet am Graben in sand Thomans pfarr, ain hofstat
in der Aw, ain hofstat datz Eytzenndorffy das guet am Wannch9
alle gelegen in Sachsner pfarr, mit allem dem recht vnd
mit allen den nutzen, als ich sy bann jnngehabt zu holtz zu veld,
versuecht vnnd vnuersuecht, gestifft vnd vnngestifft also beschaiden-
leich, wer der herren chamerer ist, der sol dieselben guet jnnhaben
vnnd sol dauon herren vnd bruedern chutten vnd chappen geben
vber die rechten pfruendt die sy von dem stiffter habent, also das
yedem herren järlich ein kutten geuall vnnd yedem brueder jerlich
ein cappen also, das sy ain jar von mir vnd meinen vodern, das ann-
der von dem stiffter gewanntt werden mit khutten vnd mit kappen
als vor geschriben ist. Es sol auch der herren khainer noch khainer
brueder des gewanndes, das im geuelt von meiner stifft dem chame-
rer nicht aufgeben, wann er mag es durch Got geben oder annders
rechtleich damit farenn, wie er will an alle irrung. Geschieh aber,
das der abbt oder die herren die genannten stift wolten lassen abgen
vnd nicht volfueren, als das, wer der herren khamerer ist, yedem
herren nicht jerlich gab ain kutten vnd yedem brueder ein cappen,
als vorgeschriben ist, so sullen sich mein negst erben der vor
genannten guet vndterwindeu vnd vndterziehen an geuer den herren
von Pawngartenperg an schad vnd meinen erben an frummen als
lang, vntz die saumichait wol gepessert wertl, vnd dann so sol in jr
guet wider ledig sein als vor. Darumb das di red vnd di hanndlung
von mir vnd von meinen nachkomen dem gotshaus vnd den geist-
lichen herren datz Pawngartenperg stät vnd vnuerkert beleih, gib
ich in den brief zu ainem waren gezewg vnd sichtigem vrchund der
sach vnd wanndlung versigelten mit meinem anhangunden innsigel,
315
rnd zu einer pesseren sicherhait viid bestetigung mit meiner ohaim
herren Jannsens von Chappeln vnd Jannsens von Cselking ann-
haungundeii innsigelln, die der sach gezewgen sind. Der brief ist
geben nach Crists burd dreyzehen hundert jar, in dem drey und
funfzigisten jar an sand Veitstag.
Aus einem Copialbuche des Klosters Baumgartenberg rom Jahre 1511.
CCCIX.
1353. 24. Juni. — Wemher von St. Veit, dessen Hausfrau und Ulrich und Lud»
vrig die Stainer geben dem Gotteshause Wühering 7 Schilling Pfenninge als
Seelger äth.
Ich Wemher von sand Veit vnd mein hausfraw Margret vnd
ich Vlreich vnd Ludweig di Stainer vnd all vnser erben veriehen,
daz wir — gegeben haben vnser frawn vnd dem gotzhaus ze Wilhe-
ring vnser gut, daz da haisset auf der Strass, daz vnser freys aygen
gewesen ist vnd gelegen in sand Peters pfarr in der graschaft (!)
ze Wessenberch also mit der bescheiden, daz man von dem vor-
genanten gut nicht mer raichen noch geben sol dann vij ß. alter
winner pfenning an vnser Frawn tag ze dinstzeit, wan ez sein freis
chaufrecht ist, wer darauf sitzt, vnd wenn er daz selb chaufrecht
hin geit, so sol er vj dn. geben ze ausvart vnd wer invert, der sol
auch vj den. geben vnd sol auch der auf dem vorgenanten gut
sitzt chain stewer noch chainen vngelt nicht geben, dann alz vil
ob er mit dem recht ein wandet verlür, daz sol man von im nemen
sam von andern des gotzhaus lewten. Man sol auch von den vor-
genanten vij Schilling geben vnd raichen an vnser Frawntag zder
dienstzeit den herren in ir refent visch alz verr vnd di pfenning
geraichen mugen. Geschieh aber dez nicht, so soll sich der nagsten
erben ainer dez egenanten gutz vnderwinden an schaden alz lang
vnd datz si volpringen vnd volfuren alz oben geschriben stet Ez
sol auch ainer, der sich dez gutz vndertzeucht, chainen nutz davon
haben vnd sullen auch di nutze alz lang still ligen vntz daz ez
volfurt wert, als vor geschriben stet vnd sol auch ich vorgenan-
ter Wemher vnd mein hausfraw Margret vnd ich Vlreich vnd
Ludweig di Stainer dez vorgenanten gutz auf der Strass ir
gewer sein alz lautzrecht ist in der grafschaft z Wessenberch, vnd
316
wann auch daz geschiecht, daz Got vber vns gepewtt vnd Tns
hinnimt alz sein heiliger will ist von diser weit mich vnd mein
hawsfrawn Margreten, so sol vns der apt vnd der conuent nemen
ze Mauthausen, vnd vns pringen in ir gotzhaus ze Wilhering vnd
vns da erleich bestaten an all irrung vnd an all vnser mue9 vnd
sol auch in daz offt genant gut mit vnserm tod ledichleichen
gevallen. Daz in daz stät vnd vnuerchert ewichleich beleih, dar
vber gib ich vorgenanter Wernher von sand Veit disen offen brif
besigelten mit meinen anhangunden insigel, vnd ze einer pessern
sicherhait für mich vnd für meine erben mit meins vetern Vlreich
vnd Ludweigs der Stainer anhangunden insigel. Datum anno dfii
Me ccc° liij feria y. in die sancti Johannis Waptiste.
Copialbuch A 183. Stiftsarchiv Wilhering.
cccx.
1353. 24. JunL — Oertel und Jöstel die Hornecker verzichten auf den andern
Theit des Leibgedings der Frau Gerlrude, gebor nen ton Arberg, ihrer Schwä-
gerin, wovon sie einen Theil in dem Markt zu Pirichveld und bei einer Mühle
daselbst kauften.
Ich örtel vnd ich Jöstel die Hornnekker vnd vnser erben ver-
gehen mit disem brief vnd tun chunt allen , die in sechent oder
horent lesen, daz wier chaufft haben von vraw Gedrawten kern
Offenn tochter von Arwerch vnser s prueder wirtinn kern Albrechtcz
von Hornnekk auz der haimstewer, die si von vnserm prueder
hat, dez da sind sibenczibch phunt geltcz vnd daz si schol haben
ze aim leibgeding hincz an iren tod, auz dem selben leibgeding
hab wier von ier chaufft fumf phunt geltcz, daz gelegen ist in
dem marcht ze Pirichveld vnd vnder dem marcht an ainer mul
vmb nevnczehen phunt wienner phenning, der wier sev gancz vnd
gar gewert haben, also mit auzgenomner red, vnschadhaft der vor-
genanten vrawn Gedrawten hern Offenn tochter von Arwerch an
dem andern leibgeding, daz si von dez chauffes wegen chainn scha-
den nemen schol an dem andern leibgeding mit vrchund dicz priefs,
vnd daz daz stet vnd vnczebrochen beleih, dar vber geb wier ir disen
prief versigelten mit meinem dez egenanten Örtleins des Hornnek-
ker anhangvnden jnsigelen, vnd verpint ich mich egenanter Jöstel
vnder meins prueder Ortleins insigel aller der gelub gepunden sein,
317
als var geschriben stet, wand ich zv der zeit nicht jnsigels gehabt
han, ze ainem yrchund der warhait. Der prief ist geben nach Chri-
stes geburd dreuczehen hundert jar, dar nach in dem drev vnd
fümfczgisten jar an sand Johanns tag ze svniwenten.
Ans dem Originale zu Gschwendt auf Pergament mit einem Siege) —
ein stehendes» gewundenes Hörn.
CCCXl.
1353. 17. Juli. — Heinrich Abt und der Convent zu Gleink geloben in der
Pfarrkirche zu Haidershof en den Jahrtag Friedrichs des Kressling von Dorf
vollziehen tu lassen.
Wir Heinreich von Gots gnaden apt vnd di gemain der bru-
derschaft cze Glunich veriehen offenbar an disem brief, daz wir mit
gemainem rat vnd mit guetleichem willen enphangen vnd ingenumen
haben von Fridreichen dem Chresling weilen hern Fridreichs svn
dez Chresling von dem Dorf, den Got gnad, daz selgeret, daz der
vorgenant her Fridreich der Chresling von dem Dorf mit dem ege-
schriben Fridreichen dem Chresling seinem svn vnd mit allen seinen
altisten erben geschaft het ain pfunt geltes gemainer wienner munzze
auf czwain gueten, di sein rechtes aygen gewesen sind, im Fach
ains ob Herdershoff Dorf gelegen vnd ains auf dem Smidesperg9
baide gelegen in Herdershoffer pharre, daz sein erben vnd er inne
gehabt habent seind dez vorgeschriben hern Fridreichs des Chres-
ling von dem Dorf tod seins vater, vnd davon getailt habent armen
leuten an sand Geori tag als vi], vnd daz pfunt pfenning geltes
getragen macht jerleich, hat gegeben vnd ingea.ntwurt er vnd all sein
vadern mit guetleihem willen aller seiner erben vnd czu der czeit,
da si ez wol getun machten, mit allen den rechfen vnd nuczen vnd
in aygens gewser, als si di vorgenanten guet herpracht vnd inne-
gehabt habent, den heyligen vnd der chirchen cze Hedershoffen in
alle diw recht, als ander ledt der vorgenanten chirchen cze Heders-
hoffen, cze einem rechten selgeret seinem vater vnd im vnd allen
seinen erben vnd vorvadern vnd nachchvnfligen sein cze hilf vnd cze
trost mit solher beschaidenhait, daz ein igleiher pharrer cze Heders-
hoffen jerleich vnd ewigleich begen sol irn jartag an sand Alexi tag
czu der andern vesper mit einer gesungen vigili vnd dez nächsten
318
tags darnach mit fumf sei messen vnd nach dem gotsdienst trewn
vnd speisen sol fumfczehen armew leut vnd den geben drew essen,
da si mit beleiben mugen, vnd vier chenel weins vnd nach dem essen
aynem igleihen menschen ain phenning. W«r awer daz, das der vor
genant pharrer cze Herdershoffen dazselben (sie) gotsdienst vnd
selgeret nicht volpringen möcht als vor geschrieben stet, von e haften
nöten, so sol er an vnderlaz den gotsdinst vnd daz selgeret volprin-
gen in denselben acht tagen nacheinander cze raiten; geschech dez
nicht, daz der gotsdinst vnd daz selgeret nicht volpracht word in
den acht tagen, so ist ein igleiher pharrer cze Herdershoffen ver-
uallen cze einer pessrung, daz er mern sol den goezdinst mit drin
messen czu den fvmfen vnd mit acht armen leuten czu den fvmfcze-
hen also, daz er in denselben acht tagen diw saumung an dem goez-
dinst vnd auch di pessrung, da er mit geuallen ist, czueinander cze
raiten mit acht messen vnd mit drin vnd ezwainezig armen leuten
vollichleich wider tun vnd vnuerczogenlicb. Geschech dez alles
nicht, so sullen sich di nächsten erben vnderwinden der vorgeschri-
ben guet an der armen leut schaden, di auf den gueten gesessen sind
vnd innehaben vierezehen tag, ob der goezdinst vnd daz selgeret
vnd auch die pessrung wider tan wurt vollichleich, so sullen si wider
ledig sein den heyligen vnd der chirchen cze Hedershoffen. Waer
awer daz, daz sich daz allez nicht vergieng, als vor geschriben stet,
so sullen wir vns der abt vnd der conuent cze Glunich der vor-
genanten guet in dem Pack vnd auf dem Smidesperg vndereziehen
mit allen den rechten, vnd vorgeschriben stet, vnd den jartag mit
der vigili vnd fumf messen vnd mit den fumfczehen armen leuten
jerleich hegen an sand Allexi tag allen den sein, als vor geschriben.
Vnd daz daz stet vnd vnezebrochen beleih, darvber geben wir dem
oftgenanten Fridreichen dem Chresling vnd seinen erben disen
gegenwärtigen brief versigelten mit vnsern paiden anhangunden jnsi-
geln zu ainer pessern sicherhait vnd warheit dez oftgenanten gots-
dinst vnd selgeret vnd czu einem rechten vrchund vnd warheit der
selben sache, vnd der brief ist gegeben, da von Christi gepurd warn
ergangen dreuezehen hundert jar, darnach in dem drev vnd fumfezi-
gisten jar an sand Allexi tag.
Original auf Pergament im bischöflichen Conti&torium zu Lins, die Siegel
abgefallen.
319
CCCXIL
1353. 23. Juli. Linz. — Herzog Albrecht von Oesterreich bestätigt dem Kloster
St. Florian die Manthfreiheit.
Wir Albrecht von Gots gnaden herizog %e Österreich, zeSteyr
vnd ze Chernden, vergehen vnd tuenn chunt offenlich mit disem
brief allen, die in sehent oder horent lesen, daz wir gesehen haben
die hantvest, die vnser lieber herre vnd vater chunig Albrecht seli-
ger, do er hertzog was, den erbern vnd geistlichen leuten . . . dem
brobst vnd dem conuent ze sand Florian geben bat, vnd als si des
ouch brief habent von chaisern, von romischen chunigen vnd von
vnsern voruordern den hertzogen von Osterreich also, daz si vberal
iu vnserm land für alle zolle vnd mautt auf wazzer vnd auf land vrey
vnd ledig sein schullen. Da von gebieten wir allen vnsern mauttern
vnd amptleuten, die zu der czeit sind, den der brief getzaigt wird,
ernstlich vnd wellen, daz si dieselben geistlichen leut vmb dhainen
zol oder mautt weder auf wazzer noch auf land icht phrengen vnd
dhain sovmong tuen. Wir gebieten ouch allen richtern vnd ampt-
leuten vnd wellen ouch gar ernstlich, daz si demselben probst vnd
dem conuent ir leut vnd ouch ir holden, die in zuegehornt vnd ir
chost, der si zu irem hous bedürfen, vmb dhain gelt icht verbieten
noch verbieten lazzen, man suech denn ee vmb diselben sache ein
recht vor dem brobst oder vor seinen amptleuten. Wer aber, daz
yeman gen demselben probst oder gen seinem gotshous icht ze spre-
chen hiet, wellen wir, daz man darvmb ir leut noch ir guet icht
phreng oder aufbab, man suech denn ee darvmb ein recht vor irem
vogt, den wir in ze richter geben haben. Swo aber daz vberuarn
wurd von vnsern richtern, mauttern vnd amptleuten, an daz si sich in
vnser vngnad veruallent, beleibent si vns ze pezzrung hundert phunt
goldes nach ir alten hantuesten, die si von allen vnsern vordem
habent. Vnd daz in daz furbaz also stet beleih, als des obgenanten
vnsers vatter brief sait, geben wir ze einer sicherhait disen brief
besigelten mit vnserm jnsigel, der gebn ist ze Lintz an eritag vor
sand Jacobs tag nach Christ geburd dreutzehen hundert jar, dar nach
in drev vnd fumftzgisten jar.
Ans dem Original« tu St Florian auf Pergament Das Siegel verloren.
320
CCCXIII.
1358. 25. Juli. Lini. — Albrecht Herzog von Oesterreich verbietet, das Kloster
Gleink im Besitze und in der Umfriedung des Waldes und der Weide in der
Smelhau tu beirren .
Wier Albrecht von Gots gnaden hertzog ze Österreich, ze
Steyr ynd ztKernden tun chunt, daz wir die erbern vnd geistleichen
den abt vnd den conuent von Glevnch vnd ir gotzhous daselbes
in vnser sunder gnad vnd scberm genomen haben an irem holtz
vnd an ierr wayd auf der Smelhdw also, daz s\ daz selb holtz vnd
die vorgnanten wayd mugen vmbfriden vnd iren frumen damit »schaf-
fen, vnd so! in niemant daran dhain irrung tun in dhainem weg. mit
vrchund ditz briefs. Geben ze Lintz an sand Jacobs tag dez heiligen
zwelfpoten nach Christs gepurt drewtzehen hundert jar, darnach in
dem drew vnd fumflzkisten jar.
Scheko magister coquine.
Original auf Pergament mit einem Hängesiegel von rothem Wachs im
bischöflichen Consistorium zu Linz.
CCCXIV.
1353. 25. Juli. Linz. — Herzog Albrecht verbietet, das Kloster Gleink im Besitze
des Hohes und der Weide auf der Schmelau zu irren.
Wfir Albrecht von Gottes gnadten herczog zue Österreich, zue
Steyr vndt zue Kherndten etc. thuen khundt, dass wür die erbarn vndt
geistlichen N. N. den abbt vndt conuent von Gleinckh vndt ihr gots-
hauss daselbst in vnser sunder gnadt vnd schirm genomen haben an
ihrem holcz vndt die vorgenante (sie) waydt auf der Schmelau also,
dass sie dasselb holz vnd die vorgenante waydt mögen vmbfriden
vndt ihren frumen damit schafen vnd soll ihnen niemandt daran
khain irrung thain in khainen weg. mit vrkhundt ditz briefs. Geben
zue Lintz an sant Jacobs tag des heiligen zwelfpoten nach Khristi
.gepurt dreyzehenhundert jähr, darnach in dem drey vnd funfezigi-
sten jähr.
Aus einem Copialbuche des XVII. Jahrhunderts zu Gleink.
321
CCCXV.
1353. 25. JulL Wels. — Bischof Leopold von Bamberg gibt dem Eberhard von
Waüsee da» Gericht und mehrere Güter in Schlierbach tu Erblehen.
Wir Leupolt von Gots genaden erweit und bestetigt bischof ze
Babenberg becbennen offenleich mit disem prif, daz wir geliehen
haben und verleichen auch mit disem prif dem edeln mann unserm
liebem getreun Eberhart von Waltsee hauptman ob der Em und allen
seinen erben, sunen und tochtern daz gericht ze Slierpach vnd alle
di gut, die er hat in dem selben gericht, die von uns und unserm
gotzhaws ze lochen gen, und haben auch im mit gutem willen
erlaubt, ob er abgieng, dez Got lang nicht en welle, daz er die selben
lechen mag schaffen wem er wil, seinen erben sunen oder tochtern,
doch unschedleich uns und unserm gotzhaus an den selben unsern
lechen. Mit urkund diez prifs versigelt mit unserm insigel und geben
ze Wels nach Crist gebürt dreutzechen hundert jar und in dem drew
und funftzigsten jar an sand Jacobs tag.
Orig., Perg. Ein Siegel. K. k. geh. Hauearehir. Abgedruckt im Notiten-
blatt der kais. Akad. der Wiss. 1854, pag. 296, Nr. 71.
CCCXVI.
1153. 28. JilL — Eberhart von Waltsee, Hauptmann ob der Enst und Ulrich
von CapeUen entscheiden, dass Jörg von Volkenstorf kein Recht habe auf die
Fischweide des Klosters Gleink auf der Ens,
Ich Eberhart vonn Waltse hawbtman ob der Enns tuen kund
mit disem brief vmb die ansprach, die Jorig vonn Volchennstorff
genn dem ersamen hern dem abbt von Glewnnck vnd genn dem '
gotshawsr getan hat vmb di vischwaid auff der Enns, di da get, da*
sich ir vrbar anhebt, vntz genn Stenning} das des der selb Jorig
von Volchennstorff hinder mich vnd hinder mein ohaim Vlriehen
von Chappellerm gentzlichen geganngen ist also, was wir darüber
sprechenn, das es fürbas dabei ewigklich soll beleybn, Nw Sprech
wir nach der rechtigkaft, als wir es paidenthalbn habn vernomen,
das Jorig vonn Volchennstorff den abbt vonn Glewnnck vnd sein
gotshawss mit ruen, mit gemache an allew ansprach vnd an alle
Urkaudenbuch des Lande« ob der Enns. VIT. Hd. 21
S22
irrung an der egeuantn vischwaid soll beleybn lassenn. Mit vrchund
des brieffs versigelt mit vnnser baider angedrucktn jnnsigln. Datum
anno domiui M.ccc0 quinquagesimo tercio, feria tercia post diem
s. Jacobj.
Aus einem Vidimus des Abtes Benedikt von Garsten dd. 23. Februar 1482,
su Gleink.
CCCXVII.
1353. 15. AugUit. Wiei. — Herzog Albrecht von Österreich betätigt die Stif-
tung de* SpitaU zu St. Florian durch den Propst Heinrich.
Albertus dei gracia dux Austrie, Starte et Karinthie, domi-
nus Carniole, Marchie et Partus naonis, comes in Habspurch et in
Kyburch, lantgrauius superioris Alsacie dominusque Phirretarum
omnibus imperpetuum. Per elemosinam inopie egenorum consulitur
et ad eterna gaudia peruenitur, quod attendens bone recordacionis
Heinricus quondam prepositus domus sancti Floriani, ordinis
sancti Augustini canonicorum regularium, Patauiensis diocesis de
elemosinis et subuencionibus sibi et eius conuentui ac domui supra-
dicte factis ex largicione donacioae testamentis seu legatis Christi
fidelium clericorum el laycorum Celestes thesauros congregans,
quoddam hospitale infirmorum ante valuas cenobii sancti Floriani
construxit ac per bona infrascripta et nominatim expressa sufficienter
dotauit. Hec siquidem sunt bona, quibus dictum hospitale dotatum
existit, primo videlicet inter anesum et Trunam curia in prato, curia
in Anger, curia in Vierstweg. Item in Grünprunn vna huba, jn Aw
iuxta Stürberch vna hueba, jn Borbach vna hueba, ju mperiori
Vregnleiten vna hueba et vna area, jtem in Erleich duo feoda, jn
Hausmaning tres solidi denariorum reddituum, jn Pulthing sexaginta
denarii reddituum, jtem in Trawngawe curia in Lueg, curia in
Puech9 jn Hersing vnum feodum, dictum Prantellechen, jn Vron-
dorfocto bona, jtem molendinum in Hag, jbidem piscacio, jn Mitter-
perbing vnum feodum, jn Reut sex solidi denariorum reddituum,
jtem in Winnberch curia et feodum in Wolkeinsdorf cum omnibus
ad ea pertinentibus, jtem decime infrascripte, videlicet decima ad
sanctum Petrum in Winnberchf jtem decima super curia in Tdnn,
jtem decima Heinrici quondam dicti Chantzler, jtem decima quon-
dam Marchardi plebani ecclesie sancti Viti, jtem decima super
323
curia in Mairsdorf, inclusa decima quorundam ortorum in Haus-
tnanmff iuxta Lintz, que decime collacionem preprositi respexerunt,
in quarum reconpensacionem duas piscaciones in Pukhing per eun-
dem Heinricum emptas vna cum vasis argenteis ponderis yiginti
novem marcarum argenti prelature reliquit, jtem decima in Traw-
nerdorf et Posch, de qua rector hospitalis inflrmario dicti monasterii
singulis annis duodecim solidos denariorum tenebitur ministrare,
jtem vinee infrascripte, videlicet vinea in Tödlich dicta auf der
Hohenwart, jtem in Chremsa vinea dicta Engweg, jtem in Mauttarn
guatuor ternarii vini, jtem in Wachouia viuea dicta Hofinger, jtem
vinea dicta Amerstal9 jtem vinea dicta Reinprechtstrain, jbidem
vinea dicta Hosnestel. De quibus omnibus et singulis bonis supra-
dictis inclusis bonis, quibuscumque ad antiquum hospitale pertinen-
tibus fecit et statuit ordinacionem sequentem. Primo, quod rector
hospitalis prefati, qui pro tempore fuerit, fratribus de conuentu por -
rigere teneatur in anniuersariis Leuppoldi dicti Tuechler de Aneso
et vxoris sue tria talenta denariorum, jtem in anniuersariis Simonis
quondam mutarii Lintzensis et vxoris sue tria talenta, jtem in anni-
uersario Duringi dicti Piber vnum taleotum, jtem in anniuersario
Wilhalmi de Wintzperch, quondam ecclesie Patauiensis prepositi
vnum talentum, jtem in anniuersario Friderici quondam plebani
sancti Viti vnum talentum, jtem in anniuersario Haimpuecherinn
dimidium talentum, jtem in anniuersario ipsius Henrici predictorum
institutoris vnum talentum. Et eodem die rector hospitalis distribuat
inter pauperes panes de vno modio siliginis et duas bernas, sex soli-
dos denariorum valentes, jtem procurcre debebit singulis diebus
duas missas in dicto hospitali dicendas, vnam inter conuentuales ita,
quod de persona transeatin personam secundum ordinem et cuilibet
dicenti illo die rector hospitalis vnam canulam de meliori vino, quod
propinatur in villa et vnam simulam uel quinque denarios ministra-
bit; jtem secundam missam, que dicenda est summo mane, ordinabit
cum presbitero seculari, cui prouidere debet in expensis competen-
tibus, cui etiam singulis diebus vnam canulam vini et tres denarios
ministrabit. Et de residuo tringinta et duos pauperes, inclusis octo
pauperibus prius in hospitali existentibus pascere debet prebenda in
pane et in cibo, sicut ab antiquo in hospitali eodem consueuit pau-
peribus ministrari. Nos igitur fundacionem donacionem missarum
ordinacionem inflrmorum procuracionem ac omriia et singula supra.
324
scripta, sieut prouide facta sunt, rata habentes et grata confirmamus
ea per presentes sigilli nostri robore conmunitas. Adicientes, ut nol-
lus prepositus dicti monasterii uel conuentus seu aliqua singularis
persona vllis vnquam temporibus predictam ordinacionem in toto nel
in parte infringere audeat uel ausu ei temerario contraire. Siquis
autem hoc attemptare presumpserit, indignacionem dei omnipotentis
inciirrat, et nostram ac heredum et successorum nostrorum punicio-
nem et seueram castigacionem merito habeat formidare. Datum
Wienne die assumpcionis gloriosissime virginis Marie, anno domini
millesimo, trecentesimo quinquagesimo tercio.
Aus dem Originale zu St. Florian auf Pergament. Das Siegel, an einem
Pergamentriemen hängend, entspricht der Abbildung bei Hergott. Mon. August,
domus Austriac. Tab. VI, Nr. 2, mit dem Unterschiede, dass der Schild am
Halse des Pferdes nicht einen gekrönten Löwen, sondern einen Panther, wie in
dem Fähnlein, Eeigt.
CCCXVIII.
1353. 8. September. — Ortet der Zeller erklärt, den Hof zu Pramerdorf nur tu
Baumansrecht vom Kloster Reichersberg tu haben.
Ich Ortel der Zeller vergich offenbar mit disem brief für mich,
für mein hawsfraw vnd für all mein erben, das ich nichtz nicht han
ze sprechen noch ze reden hintz dem hof ze Pramerdorf noch hintz
allen dem das dartzu gehört, nvr als vil ich in mag verdienn vnd
verstewern nach genaden dem probst ze Reichersperg oder wer des
goczhaws gewaltig ist. Vnd wenn er mir des furbas nicht lassen
wollt, so sol ich im in antwurtten stiflleich vnd pawleichen mit sam
vnd mit ardhew nach der vmbsätzen rat als lantz recht ist. Vnd ze
vrchund gib ich im disen prief versigelt vnder meines genadigen
herrn hern Ortolfs von Waldekk anhangunden insigel, wann ich
aigens insigels nicht enhan. Datum Mo ccc° Liij. in natiuitate sancte
Marie.
Promptuar. Reichersberg. A 180 a.
325
CCCXLX.
1353. 9. September. — Heinrich der Kersperger und seine Hausfrau verkaufen
dem Convente tu Kremsmünster eine Wiese, das Razfeld genannt.
Ich Hainreich der Chersperger und ich Gedräut sein hausvrou
und all unser erben wir veriehen offenwar mit disem brief und tun
chunt allen den, die in sehent hörnt oder lesent, daz wir mit wol-
bedachtem muet und zder zeit, do wir ez wol getun mochten und
nach unserr pesten vreunt rat recht und redleich auz unserm nutz
und gewer in di iren zechaufen gegeben haben den erbern geist-
lichen herren der ganzen gemain ze Chremsmunster unser wisen
genant daz Razzvelt gelegen in Weischiricher pfarr, und di leben
ist von dem selben gotshaus ze Chremsmunster, umb vierzehen phunt
alter wienner phenning, der si uns ganz und gar gericht und gewert
habent ze allen den tegen und seu daz tun schulten, wir sein auch
der vorgenanten wisen ir gewern als landes recht ist ob der Ens.
Nemen seu daran dhainen schaden von mir oder von meinen erben
mit recht, das zwen erber man gesprechen mugen an aid, den selben
schaden schulten wir in ablegen und widercheren an recht und an
irrung und schullen seu daz haben auf andern unserm gut, daz wir
indert haben in dem lant ze Österreich, und des selben Schadens
da von bechomen so seu nechst mugen an recht mit unserm guet-
leicben willen. Und daz in diseu sach also stet und unverchert beleih,
darüber geben wir in disen offen brief versigelt mit mein egenanten
Hainreiches des Chersperger anhangunden insigel und ze einer
Pezzern bezeugnusse mit Ernsten des Otsdorffer zden Zeiten richter
ze Chremsmunster anhangundem insigel im an schaden. Der brief
ist gegeben do man zalt von Christi gepurd dreuzehen hundert iar
und dar nach in dem dreu und funfkisten iar des nächsten mantages
nach unser Vroun tag zder dienst zeit.
Urkundenbucb von Kremsmünster Nr. 229.
326
CCCXX.
1353. 19. September. — Weichart von Polheim verkauft Meinen Antheil an dem
Burgstall und dem Walde tu Polheim Herrn Eberharten von WalUee, Haupt-
mann ob der Ens, um 3S Pfund Patsauer Pfenning.
Ich Weychart kern Chunratz svn von Polnheim vnd alle mein
erben veriehen vnd tun chunt mit disem offen brief allen den, di in
ansehent oder horeut lesen, daz wir mit wolbedachtem mut ze der
zeit, do wir ez wol getun mochten, allen ynsern tail an dem purch-
stal vnd an dem Wald ze Polnkaim besucht vnd vnbesucht mit allen
rechten eren vnd nützen, di darzu gehorent, als in vnser vater
seliger vnd wir in aygens gewer vnangesprochen von aller her haben
p rächt, dem edeln herren hern Eberharten von Waltse ze der zeit
hauptman ob der Ens vnd allen seinen erben recht vnd redleich ze
chauffen haben geben vmb fumf vnd dreiczich pfunt pazzower Pfen-
ning, der wir gantz vnd gar bericht vnd schon gewert sein also, daz
wir dheiu ansprach nimmer mer darnach gehaben sullen, vnd sulleu
auch dez obgenanten purchstals vnd dez waldes ir gewer sein für
alle ansprach nach landes recht, wo in dez dürft oder not geschieht.
Taet wir dez nicht, swelhen schaden si dez meinen, den sullen wir in
gentzleicben auzrichteu vnd ablegen an allen schaden vnd sullen
deu haben auf vns vnd auf vnsern trewen vnd auf aller vnser hab,
besucht vnd vnbesucht, swo wir di haben oder swo di gelegen ist.
Vnd dar vber zu ainem waren vrchund geben wir in disen brief mit
meinem auhangunden insigel versigelt vnd ze zeugnuzz dez vor-
geschoben chaufies mit hern Jacobs insigel vou Schonnawe vnd
Dietreihes dez Ovens auhangunden iusigeln, di ez durch vnserr pet
willen in an schaden an disen brief babeut geleit vnd gehangen. Der
brief ist geben nach Christes gepurtt drevtzehen hundert jar, dar
nach in dem drev vnd fvnlzigstem jar des pfintztags vor saud
Malhes tag.
Aus dem Original im Schlosse m Eferding auf Pergament, sSmmtliche
Siegel verloren. — Cfr. S. 297, Nr. CCXLII.
327
CCCXXL
1353. 25. September. — Bekenntnis* des Friedrieh Tungattinger, dass der
Akt Wernhart von Wühering den Satz auf seinem Gute tu Chunesperg ein-
gelöst habe.
Ich Fridrich der (Tungossinger) vnd all mein erben (ver-
gechen vnd) tun chund allen den, di disen brief sebent oder lesen
horent, (das der ersam) her abt Wernhart ze Wilhering vnd di
erbar samung da selbs (von) vns gelost vnd geledigt (habent) daz
gut auf dem (Chuneinsperig), daz vnser satz ist gewesen (vnd dar)
vber wier einen brief haben (gehabt), der verlorn ist. Waer, daz
der selb brief furbaz indert funden (vnd furtragen) wurd, von (wem
daz geschech, der schol) tot sein vnd (chraft nicht mer) haben
also, daz (wir noch) vnser erben vmb daz (egenaut gut) dhain
ansprach (ewigchleich) nymer mer haben schtillen noch (mugen,
vnd) dar vber ze vrchund gib ich in (disen) brief (mit meinem jnsi-
gel, der geben) ist nach Christes gepurd drevtczechen (hundert jar
vnd jn dem drew vnd fumftzkistem jar an dem mitichen) vor sand
Michels tag.
Aus dem Originale so Wilhering auf Pergament, die Siegel abgefallen.
Da selbes durcb Feuchtigkeit beschädigt ist, so wurden die unlesbaren Stellen
aus einem Copialbuche entlehnt und hier in Klammern geschlossen.
cccxxn.
1353. 29. September. Wien. — Graf Nielas der Guniameister verkauft die
halbe Veste tu Vestenhurg an Herrn Ulrich von Pergau um SSO Pfund Wiener
Pfenning (cf am 2 t Jänner 1358, S. SOS).
Ich graf Nichlas der guniamaister vnd ich Ehbet sein haus-
urotce wir vergehen vnd tun chunt allen den, di disen brief lesent
oder horent lesen, di nu lebent vnd hernach chunftich sint, daz
wir mit vnser erben guten willen vnd gunst, mit verdachtem mut
vnd mit gesampter hant zu der zeit, do wir es wol getun mochten,
vnd nach vnser pesten vreunt rat verchauft haben vnsers rechten
aygens vnsern halben tau die veste halbev ze Vestenburch vnd alles
daz, daz zu dem selben vnserm halben tau geboret» aigen leben
328
purchrecht verlehentes gut in vrbar ze holtz ze velde vnd ze
dorf walde vischwaide pauwe wismat, es sei gestift oder vnge-
stift, versucht oder vnuersucht, swie so daz genant ist. Den selben
vnsern halben tail an der veste ze Vestenburch vnd alles daz daz
dar zu gehöret als vor verschriben ist, haben wir recht vnd red-
leich verchauft vnd geben mit alle den nutzen vnd rechten, als es
vnser vodern vnd auch wir in aygens gewer her pracht haben, vmb
sechsthalb hundert phunt wienner phenninge, der wir gar vnd
gsntzleich gewert sein, dem erbern herren hern Vireichen von
Pergawe vnd seinen erben fürbaz ledichleich vnd vreyleich ze haben
vnd allen irn frumen damit ze schaffen verchauffen versetzen vnd
geben, swem si wellen an allen irresal. Vnd zu einer pezzern sieher-
hait so setzen wir vns ich graf Nichlas der guniameister vnd ich
Ebbet sein hausurowe vnd vnser erben vouerschaidenleich vber die
•
vorgenanten halben veste ze Vestenburch vnd vber alles daz
daz darzu gehöret, als es vor an disem brief benant ist, dem ege-
nanten hern Vireichen von Pergawe vnd seinen erben ze rechten
gewern vnd scherm für alle ansprach, als aygens recht ist vnd des
landes recht ze Steyr. Waer aber, daz si mit recht an der selben
halben veste ze Vestenburch vnd alle dev vnd darzu gehöret, icht
chrieges oder ansprach gewunnen, swaz si des schaden nement, daz
suln wir in alles aus richten vnd widerchern an allen irn schaden,
vnd suln auch si daz haben auf vns vnd auf allem vnserm gut, daz
wir haben in den landen ze Österreich vnd ze Steyr, wir sein leben-
tich oder tode. Vnd daz diser chauf iurbaz also staet vnd vnzer-
brochen beleihe, dar vber so geben wir ich graf Nichlas der gunia-
maister vnd ich Elzbet seine hausurowe hern Vireichen von Per-
gawe vnd seinen erben disen brief zu einem warn vrchtinde vnd zu
einer ewigen vestnunge diser sache versigelt mit vnserm insigil vnd
mit graf Nychlas insigil, graf Laurentzes svn von Mwrtestorf vnd
mit hern Perichtolts insigil von Pergawe vnd mit hern Merten insi-
gil des Stüchssen von Trautmanstorf di alle diser sache gezeuge.
sint mit irn insigiln. Diser brief ist geben ze Wienne nach Christes
geburt drevtzehen hundert iar, dar nach in dem drev vnd ftimftz-
gisten jar an saut Michels tage.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament mit fünf Siegeln. 1. Sehr
verwischt und die Embleme unkenntlich. Die Umschrift seheint zu heissen:
^.S.mJlGISTfU.<(onV3 • • - 2. Schild ohne Helm, ein Adler mit ausgebrei-
329
feten Flügel o (fOmiTISD^ M^RTtfnST ... 3. Bekannt — vier-
getheilter, rechts geneigter Schild, Helm mit Helmdecke, auf dem Helme eine
Art Hiu benstock, auf welchen ein Hut 4. Gross, dreieckigt, an den beiden
Sehenkeln etwas abgerundet, ohne Helm — ein Widderkopf; ebenso Nr. 5.
CCCXXIII.
1353. 13. October. Wien. — Berthold von Pergau erhält 183 Pfund Pfenning
ton seinem Vetter Ulrich von Pergau, welcher den Juden zu Neustadt Bürg-
schaft leistet für den Grafen von Märtestorf.
Ich Perichtoli von Pergawe vnd mein erben vergehen vnd tun
chunt allen den, die disen brief lesent oder horent lesen, daz mein
veter herr Vlreich von Pergawe mir geantwurt vnd gegeben bat
huudert phunt vud drev vnd achtzich phunt wienner phen-
ning, da in mein herre der hochgeborn fürste hertzog Albrecht ze
Österreich, ze Steyr vnd ze Chosrnden zu genot hat vnd auch mit
im geschaut hat, da ich Perchtolt von Pergawe vmb purgel bin
hintz den Juden datz der Newenstat für graf Nichlasen, graf Lau-
rents sun von Mosrtestorf vnd die ich auch den Juden datz der
Newenstat geben sol an den briefen', da ich purgel vmb bin für
den egenanten graf Nichlasen. Vnd dar vber so gibe ich im disen
brief ze einem warn vrchunde diser sache ver^igelt mit meinem
insigil vnd mjt der erbern herren jnsigiln hern Eberhart* vnd kern
Hainreicfi8 der prüder von Walsse, hauptlceut ze Drosendorf vnd
herrn Stephans von Hohenberch, die diser sache gezeuge sint mit
irn insigiln. Diser prief ist geben ze Wienne nach Christes geburt
dreutzehen hundert iar, dar nach in dem drev vnd fumftzgisten iar
an sand Cholmans tage.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament mit vier angehängten
Siegeln.
CCCXXIV.
1353. 28. October. Wien. — Dietrichs von Eohenberg Erbvertrag und Theilung
mit seinem Bruder Stephan von Eohenberg in Einsicht ihres väterlichen und
mütterlichen Erbes und des Nachlasses i/tres Oheims Ofen von Slät.
Ich Dietreich von Hohenperch vergich vnd tun chunt allen
den, die disen brief lesent oder horent lesen, die nv lebent vnd
330
hernach chunftich sint, daz ich mich des mit meinen trewen an
aydes stat verlobt vnd verbunden han gegen meinem prüder kern
Stephan von Hohenberch vmb alles das gut, daz vns anerstorben
ist von vnserm vater kern Stephan von Hohenberch, dem Got
genade, vnd daz vns auch noch angeuallen sol von vnser muter, ez
sei aigen lehen verlehentes gut purchrecht perchrecht in vrbar
ze holtz ze velde vnd ze dorf, es sei gestift oder vngestift
versficht oder vnuersucht, swie so daz genant ist, vnd vmb daz halb
haus ze Wolßerstorf vnd alles daz, daz darzu gehöret, daz vns an-
erstorben ist von vnserm öhaim Offen von Slast, dem auch Got
genade, vnd swaz vns gutes von im anerstorben ist, es sei aygen
lehen purchrecht perchrecht in vrbar ze holtz ze velde vnd ze
dorf, es sei gestift oder vngestift, versucht oder vnuersucht, swie
so daz genant ist, vnd es sei auch des vorgenauten gutes lehen von
vnserm herren den hertzogen ze Österreich oder von dem pyscholf
von Pazzaw oder von dem purgrafen von Nürnberch oder von swem
es lehen ist, da wir ez ze lehen von haben, daz ich daz selbe gut
alles, als es vor in disem brief benant ist, mit meinem prüder kern
Stephan von Hohenberch vngetailt sol haben vntz an meinen tode.
Vnd waer auch daz, daz ich Dietreich von Hohenberch stürbe vnd
nicht sfine hinder mir liezze, so sol denne daz vorgenant gut alles
erben vnd geuallen auf den selben meinen prüder kern Stephan
von Hohenberch vnd auf sein erben daz sune sint, vnd suln auch
si denne meiner tochter, di ich alebenst (sie) han, da von geben
tausent phunt wienner phenninge ; ist aber, daz ich mer tochter
gewinne, wie vil der war, den suln si denne davon gebunden sein
ze geben drevtzehen hundert phvnt wienner phenninge vnd dar zu
so suln auch mein tochter vor aus haben alles daz gut, daz von irr
muter herchomen ist, swie so daz genant ist vnd swo so daz gele-
gen ist. Waer aber, daz mein prüder her Stephan von Hohenberch
stürbe vnd nicht sune liezze, vnd daz daz vorgenant gut alles auf
mich vnd auf mein sune geuiel, als ich auch besunderleich brief
vnd insigel von im darvber han, vnd daz er denne mer tochter
biet denne zwo, so sol ich denne seinen tochtern gepunden sein ze
geben drevtzehen hvndert phvnt wienner phenninge zu irr muter gut,
daz si auch vor aus dar zu haben suln. W«r aber, daz er denne
nur zwo tochter hiet, so sol ich denne seinen tochtern gebunden
sein ze geben nur tausent phvnt wienner phenninge, ob daz ist, daz
S31
es ze schulden chvmt, als vor verschriben ist. War aber, daz vnser
ainer in recht ehaft not chtem, dev wizzenleich war, der sol denne
den andern seins tails des vorgenanten gutes anpieten vnd sol im
daz denne ze chauffen geben nach zwayer manne rat — vnser
vreunt. Wolt er es aber nicht chauffen» so sol der denne vnder vns
baiden, der in ehaft not chomen ist, mit dem selben seinem tail
gutes allen seinen frumen schaffen, als im daz aller peste wol chvm
vnd fuge an allen irresal, als verre vnd als vil, daz er von ehaften
noten chvm. Waer aber, daz wir icht stozze vnd aufheuf gegen ein-
ander gewunnen, daz sol denne gesten an zwain, die wir aus den
siben nemen, die irev insigil an disen brief gehangen habent, vnd
swaz die selben zwen denne darvber sprechen^ daz suln wir denne
baidenthalben stset haben an allen chriege. Waer aber, daz wirbaid
sune liezzen, die suln denne auch bei allen den gelüben vnd punten
beleiben, der wir vns gegen ein ander verlobt haben, als vor ver-
schriben ist. Vnd daz disev sache fürbaz also stset vnd vnzerbrochen
beleihe, darvber so gib ich in disen brief zu einem warn vrchunde
diser sache versigilt mit meinem insigil vnd mit der erbern herren
insigiln kern Vlreichs von Hauspack, kern Reymprechis des Tar-
sen, kern Jansen des Tirsen von Rauhenekke, kern Mauritz von
Hauwenuelde, kern Chadolts von Ekchartsawe des Eltern, kern
Jansen von Merswanch, Badmars von Sünnberch, di diser sache
taydinger vnd verrichter gewesen sint vnd auch alle diser sache
gezeug sint mit irn insigiln. Diser brief ist geben ze Wienne nach
Christes geburt drevtzehen hundert iar, dar nach in dem drev vnd
fumftzgisten iar an sant Symon vnd sant Judas tage.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament mit acht hängenden
Siegeln, i. und 2. Die Siegel der Hasenberge bekannt. 3. Zerbröckelt. 4. Schild
ohne Helm mit einer Binde durch die Mitte, wie der österreichische Binden-
sebüd. . lOhAnNIS .TVRSOnIS.D 5. Eine Haue, wie bei Hanthaler.
6. Helm ohne Schild» Decke fliegend, auf dem Helm der obere Theil eines
gekrönten Löwen. 7. Schild ohne Helm mit drei an einander gereihten Wecken
ichrig links durch den Schild. 8. Schild ohne Helm, in dem eine Sonne, die
wie ein Polyp aussieht.
332
CCCXXV.
1353. 11. November. Pamtl. — Ulrich der Schenk ton Seborn etc. verkauft mit
Einwilligung seines Schwähers Christians von Jochenstein vierzehn in der Abtei
gelegene Güter.
Ich Vlreich der Schenkch von Seborn vnd meine hausfrow
Kathrei vnd all vnser erben veriehen offenlich mit disem brif vnd
tuen chuent allen den, di in sehent oder horent lesen, daz wir mit
gesampter hant, mit guetem willen vnd auch nach vnsrer pesten
freunt rat vnd mit meins sweher, hern Cristans von Johenstain
guctleichen willen, vnsrew guet, der vierezechntfw sind, di gelegen
sind in der Apptay vnd di hernah geschriben Stent, von erst ain
guet ze Lanizmansperg, ain muel ze Oed, ain guet ze Chranwin-
cheU ain guet ze Oberdorf, drew guet ze Chuemring, ain guet ze
Ortmamperg, ain guet ze Raphalzperg, ain guet ze Stierwerch*
ain guet ze Pusling, ain guet ze Saularn, ain guet ze HauHenperg
vnd ain guet ze Champarn mit allen den rechten eren vnd nuetzen,
die dar zue gehorent, besuecht vnd vnbesuecht als wir si selber inn
haben gehabt, auz vnser nuetz vnd gwer in di seinen recht red-
leich vnd aygenleich als landes recht ist, ze chouffen haben geben
vnserm üben herren bischof Gotfriden ze Pazzow vmb zway hun-
dert pfunt pazzower phenning, der er vns genzlich gewert hat an
allen vnsern schaden . . Wir verzeihen auch vns vnd ich Chrütan
von Johenstain der guet mit dem brif also, daz wir furbaz noh nie-
mant von vnsern wegen ewichleich nimmer mer nah den gueten
dhainerlay recht noh ansprach sullen haben noh gewinnen weder
mit recht noh an recht, noh mit dhainerlay Sachen. Wir haben auch
im mit vnsern trewen gelubt vnd verhaizzen, daz wir der guet sein
scherm vnd sein gewer für allen chrieg vnd ansprach wellen sein
an aller stat, vnd im des not ist, als des landes recht ist. Taeten
wir des nicht, welherlay schaden er des nimt, den er gesprechen
mag vngesworen vnd vnberecht, den sullen wir im allen abtun vnd
widerchern ganz vnd gar an allen seinen schaden, vnd sol er daz
haben auf vns vnd auf vnsern trewen, vnd darzu vnuerschaidenlich
auf aller der hab, di wir vberal indert haben oder lazzen, wo di
gelegen ist in Osterreich oder in Bayrn besucht vnd vnbesucht.
333
vnd des selben Schadens sol er von vris vnd von vnsrer hab becho-
men, wi er wil vnd wi er mag, mit vnserm gütlichen willen vnd an
allez recht. Wer di guet von vnsers herren wegen bischof Gotfrids
von Paztawe vnd mit seinem willen inn hat» vnd wer den brif auch
mit seinem gutlichen willen inn hat, der hat alle di recht di oben
an dem brif stent gescbriben. Vnd daz in daz also stet ganz vnd
vnzebrochen beleih, darvber haben wir im geben den brif bes igel-
ten mit meinem vorgenanten Vlreichs des Schenkchen vnd mit meins
swehers Christum von Johenstain, Chunrats des Radegger, Ekk-
harixs des Staynpekchen, zder zeit vnsers herren von Pazzowe mar-
schalich, vnd Jansen des Hosmundes9 zden Zeiten mautter ze Paz-
zowe anhangunden insigeln, di der sach taidinger gewesen sind in
vnd iren erben an allen schaden. Darvnder sich all vnser erben mit
iren trewen verpinten an aydes stat allez daz stet zehaben vnd nim-
mer mer dawider nicht ze tuen, daz an dem brif ist verschriben,
der geben ist ze Pazzowe nah Christ geburd dreutzehen hundert iar,
darnah in dem drew vnd fümftzkistem jar an sand Herteins tag»
Monum. boic. T. XXX. II., pag. 207.
CCCXXVI.
1353. 22. Vovember. — Revers Ortolf des Orhol, Bürgers in Wels, und seiner
Ehefrau über das ihnen vom Abte tu Kremsmünster verliehene Gut Hochweidach.
Ich Ortolf der Örhol purger ze Wels und ich Kathrei sein
haosvrou und all unser erben wir veriehen offenwar an disem brief
und tun chunt allen den, di in sehent hörnt oder lesent, daz wir
von dem erbern heim herrn Ernsten zden Zeiten abt ze Chrems-
mwnster und von demselben gotshaus erwarben haben ein gut, daz
genant ist Huchweydech und gelegen ist in der pharr ze Sippach-
zell9 und schulten da von wir und unser erben oder wer däz gut nach
uns inne hat dem selben gotshaus alleierleich dienen unverzpgenleich
an sand Niclas tag sechzk phenning alter wienner münz und einvogt
huen und nicht mer. Wer aver daz getan, daz dem vorgenanten
gotshaus der dienst verzogen wurd an dem selben tag oder hinnach
in acht tagen, so schol daz selb gotshaus auf dem egenanten gut
mit unserm gutleichem willen umb den obgenanten dienst um sechzk
phenning ze wandet an allen chrieg. Und daz diseu red also stet
334
und unverchert beleih, dar über gib ich in rorgenanter Ortolf der
örhol disen gegenwärtigen offen brief versigelten mit meines swe-
hers Hainreiches des Orholn anhangundem insigel im an schaden,
wann ich selber aygens insygels nicht enhan. Der brief ist gege-
ben nach Christi gepurd dreuzehen hundert iar und dar nach in
dem dreu und ffinfzigisten iar des nächsten vreytages vor sand
Kathreyn tag.
Urkundenbuch von Kremsmünster Nr. 230.
CCCXXVII.
1353. 29. lovember. — Confraternitätsbrief de» Klosters Formback (Abi
Martin, Prior Heinrieh) mit dem Kloster Reicher gperg (Propst Dietmar 9
Dechant Liebhart).
Venerabilibus in Christo patribus et dominis predilectis domino
Dietmaro preposito, Liebhardo decano totique conventui ecclesie
Reicherspergensis Martinas dei gracia abbas, Heinricus prior
totusque conuentus monasterii Formbacensis salutem cum virtutis et
gracie felicibus incrementis. — — Vobis omnibus presentibus et
futuris plenam — tarn in morte quam in vita confraternitatem com-
munionem participacionem omnium bonorum, que donante deo in
perpetuum in nostro fiunt monasterio — adicientes — vt prelatorum
vestrorum deposiciones sicut nostrorum prelatorum — solempniter
peragantur. IIa dies deposieionis confratrum equali modo celebretur
ita tarnen, vt dies obitus ipsorum nobis prout vobis infra dierum octo
spacium declaretur. Sed et memoria omnium fratrum semel in anno
— proxima vacante die post dominicam letare per omnia teneatur. —
Yolumus et quicunque ex vobis — ad nos declinauerit — caritatiue
recipiatur et — pertractetur — vestra confraternitate viceuersa ad
omnia et singula. In cuius facti euidenciam presentes litteras vobis
damus sigillorum nostrorum robore communitas. Actum anno domini
M° ccc° 1 iij. iij kal. decembris.
Orig., Perg. mit Resten des Conventsiegele. Stiftsarchiy Reichersperg.
Auch im Promptutr. Reichersberg. A 198.
335
CCCXXVIU.
1353. 5. December. Glelnk. — Die Gebrüder Ulrich und Hang von Falkenstein
verkaufen dem Kloster Gleink zwei Höfe, eine Mühle und eine Hofstatt zu Risen-
stein in der Haidershof er Pfarre,
Ich Virich, ich Hang geprüder von Valkenstain wir vergehen
vnd tuen kunt offenbar an disen prief allen den, di in sehen hören
oder lesen, di nu lebent oder hernach chunftig werdent, daz wir mit
wolbedahttem inuet vnd naeh vnserr pesten freunde rat vnd zu der
zeit, do wir ez wol getuen mohten vnd mit gutlichem willen vnsers
pruders Kadols von Valkenstain vnd aller vnserr erben dem erwer-
gen vnd gaistlichem herrn apt Hainrieh von Glunich vnd demselben
seinem goczhause zu chaufen haben geben vnsers rechten vnd vrien
aigens zwen hof, ain müllen vnd ain hofstat zu Risenstain gelegen
in Hedershofer pfarr mit alle deuf vnd darzu gehört zu holez zu
velde zu wayde zu wasser zu dorfe, gestift vnd vngestift (sie)»
gepauwen vnd vngepauwen, versucht vnd vnuersucht oder wi ez
genant ist, als wir si von alter in aygens gewer gehabt haben, vm
hundert vnd dreyssig phunt pfening wiener mfincz, der wir gancz
vnd gar geriht vnd gewert sein, in solher beschaidenhait, daz daz
vorgenant goczhaus zu Gläung mit den obgenanten gueten zu Bisen"
stain allen seinen frumen schaffen schol vnd ez vrilich vnd gencz-
lichen besiezen vnd inuhabeu schol in rehter aygens gewer, als wir
ez von vnser vordem herpraht haben, an allen irrsal vnd an all
ansprach. Gesche aber daz, daz iman in erbs natnen, nach den sei«
ben obgenanten gueten Sprech oder sprechen wolt, der schol dem
vorgenanten goczhaus zu Glunich zwey hundert pfunt pfening wie-
ner muncz geben vnd widerkeren; als ez von ersten her getaydinget
ist vnd mit auzgenumener rede gesprochen ist. Vnd daz das alles
dem oftgenantem goczhaus zu Gl&unig hinfur stet vnd vnuerkert
beleihe, darvber geben wir egenant Virich vnd Hange von Valken-
stain disen gegenwertigen offen prief versigelten mit vnser paider
ynsigell, di daran hangen, der auch versigelt ist mit vnsers egenan-
ten pruders ynsigel her Kadolcz van Valkenstain vnd auch bestetigt
ist mit herrn Eberharcz von Waltse ynsigel hauptmans ob der Ens,
vnd zu ainer pessern sicherhait mit herrn Johannsen von Traun
ynsigel vnd mit vnserr lieben ohaim Johansen vnd Virichs von
33S
Reichnatain ynsigel vud mit herrn Bertoltz vom Losenstain ynsigel
vnd mit her Chunrats von Flaehenekk ynsigel, den allen deu selbe
wandelung vnd sach wol chunt vnd gewizzen ist. Di selb sach vnd
wandelung ist geschehen ze Glunig, do von Christus gepurt ergan-
gen waren dreuzehenhundert iar vnd darnach in dem trey vnd fünf-
zigstem iar an sand Nicolais abent.
Orig., Perg. mit sechs noch hängenden Siegeln von gelbem Wachs im
bischöflichen Consistorium su Lide.
CCCXX1X.
1353. 6. DdCOmbtr. — Chol von Seldenhofen und Elsbet seine Hausfrau ver-
kaufen Herrn Eberhart von WaiUee Hauptmann ob der Ene eilfthalb Pfund
Herren-Gülte, in der Rogateeh bei Scheibe gelegen, um 168 Pfund Wiener
Pfenning.
ICH Chol von Seldenhouen vnd ich Elspet sein hausvraw vnd
alle vnser erben verichen vnd tuen cbvnt mit disem prief allen den,
die in ansehent oder horent lesen, daz wir vnserm lieben frevnt
dem erberm herren hern Eherharten von Walsse hauptman ob der
Ens vnd allen sein erben mit wolbedachtem muet vnd nach vnser
pesten frevnt rat cze der czeit, do wir ez wol getuen mochten, aind-
lefthalb phunt geltz rechter herren gult, die in der Rogatsch bey
Scheibe gelegen sind, daz vnser rechtz aygen ist, chaufleich vnd
rechtleich an alle ansprach besuecht vnd vnbesuecht, swi so daz
genant oder gehaizzen oder wo ez gelegen ist, ie ain phunt herren
gelt vm sechczehen phunt alter wyenner phenning vm hundert phunt
vnd vm an zway sibenczich phunt alter wyenner phenning cze chauf-
fen haben geben, der wir schon vnd gar frevntleich hericht vnd
gewert sein, vnd schulten auch der selben guet swi die genant sind,
ir gewer sein für allev ansprach, swo in des dürft oder not geschiecht,
nach landes recht cze Osterreich an alles geuerd. Wer auch, daz
wir mer geltz an der selben stat gehaben mochten, dann vor geschri-
ben ist, daz so! er vns herczu richten ; wer sein aber minner, daz
sol vns ab dem gelt ab gen cze geleiher weiz, als vor beschriben
stet. Vnd dar vber cze ainem vrchund der vor geschriben sach geben
wir in disen prieff mit vnsern insigeln vnd cze czeug mit herren
Reimprecht8 von Schönnberch vnd herren Weicharts des Winchler
anharrenden (sie) insigeln versigelt. Der prieff ist geben, do man
337
czalt Ton Christes gepurd drevczehen hundert iar, darnach in dem
drew vnd funfczgisten iar an sand Nyclas tag vor weinnachten.
Aas dem Original im Schlosse zu Eferding auf Pergament, das erste
Siegel verdorben — ungefärbtes Wachs. Es hängen vier Siegel ; das »weite»
dessen Umschrift weggebröckelt, hat den Adlersflügel der von Schönberg, wie
das dritte, Reinpreehts von Schönberg.
cccxxx.
1353. 12. December. — Peter, Jakob des Spitalmeisters im Bürgerspital tu
Klosterneuburg Sohn, verschaff dem Kloster Wilhering ein halbe» Joch Wein-
garten an dem Stellen jtu Klosterneuburg als Seelgeräth.
Ich Peter Jacobs svn des spytalmaister in der purger spytal ze
Neunburch chlosterhalben vergich — daz ich — do ich wol vnd
voll ic hl eich zv meinen iaren chomen waz nach rat meins vaters —
mit meins perchherren hant herrn Pilgreims des Würfel, zv den
zeiten Chorherr vnd obristen chelner des gotzhauzz ze Neunburch
recht vnd redleich geben han durich Got lautterleich vnd ze vor-
drist — durich meiner sei vnd aller meiner vordem sei hail willen
den erbern gaistleichen herren vnd dem gotshaus ze Wilhering
mein halbs jeuch Weingarten gelegen ze Neunburch an den Stellen
zenachst Leupolts des Sehonnherm Weingarten, der mein rechts
anderstarbens eribguet ist, vnd der mir — geuallen ist an rechter
tailung, do mein vater Jacob vnd mein mueter Kathrey, der Got
genad, — mit gesampter hant — alle irev guter, purchrecht vnd
perchrecht vnd varund guter mit einander getailt vnd georndent vnd
geschalt habent als der statbrief sagt, der darüber gegeben ist von
dem rat der selben stat. Ynd von dem e genanten Weingarten dient
man alle iar ze perchrecht anderhalben emmer weins vndainphennich
ze voytrecht an sand Goergen tag vnd nicht raer, also daz die selben
herren ze Wilhering mit dem vor genanten Weingarten furbaz allen
irn frum schaffen schullen — an allen chrieg. — Ynd daz die ege-
sehriben red vnd Wandlung staet beleih vnd vngebrochen, vnd wand
ich nicht „aygen insigel hab, darvmb so gib ich obgenanter Peter
dem gotshaus ze Wilhering disen brief ze einem warn vrchund diser
sach versigelten mit meins vorgenanten perchherren insigel her
Pyllgreims des Würphel insigel, vnd ze einem worn getzeug mit der
erbern laeut insigeln herrn Jacobs des alten Slüzzleer sun, ze den
Urkandtnbnch dts Landti ob dtr Enn». VII. Bd. 22
338
zeyten statricbter vnd Judenrichter rnd herrn Wysents an dem
Anger seis broder rnd Hainrich de9 Dürren zden Zeiten des rata
ainer, des ich sev gebeten hab. Der brief ist geben — dreutzehen
hundert iar darnach in dem drev vnd fumftzkisten iar an sand
Lucein abent.
Copialboch a 143. StifUarchiv Wil bering.
CCCXXXI.
13S3. 17. December. — Marchart von Percheim perkauft an Otto den Wieschen*
dorfer sein Gut Stalbach in der Pfarre Kronstorf
Ich Marichart von Perchaim, mein hausfrawe Diemüt vnd alle
Tnser erben veriehen vnd tun chunt allen den, die disen brief sehent
oder lesen hörnt, daz wir mit wolbedachtem müt rnd mit all vnser
prüder gutleichen willen vnd wort nach vnsrer freunt rat rnd gunst
recht vnd redleich ze chauffen haben geben Otten dem Wieschen-
dorffer, seiner hausfrawen Chunigunden vnd allen seinen erben
vnser gut datz dem dorfflein vnd haizzet in dem Stalbach vnd leit in
Chremstorffer (sie) pharr vnd ist freys aigen mit allen den rechten
vnd nutzzen, vnd darzu gehörnt ze holtzz vnd ze veld, versucht vnd
vnuersucht vmb ein gelt, dez wir gar vnd gantz gewert sein. Wir
sein auch dez vorgenanten gutes ze einem rechten freyen aigen ir
gewer für alle ansprach, wo in des not geschiecht, als lantz recht
ist. Tun wir dez nicht, swietann schaden si dann dez nement, den
schulten wier in ablegen vnd schöllen si daz haben auf vnsern tre-
wen vnd darzu auf aller vnsrer hab, swo wier die haben, versucht
vnd vnuersucht. War auch, daz yem chäm, der pezzer recht wolt
haben zu dem vorgenanten gut, der schol in geben ffinftzig phunt
wienner phenning, vnd schol in wider cheren nach vier mann ratt
daz si darauf verpawen habent. Daz di rede stät vnd vnzebrochen
beleih, dar vber geben wier in disen brief gesiegelten ich egenanter
Marichart der Perchaimer mit meinem anhangundem insigel vnd mit
meiner lieben prüder Reichers vnd Vlreichs anhangunden insigeln,
die der sache mit iren insigeln gezeug sind in an schaden, da hinder
ich mich Andre vnd Haintzel vns verpinten mit vnsern trewen,
wann wir ze den Zeiten nicht insigel beten vnd vns dez vorgenanten
gülz gantz vnd g&ntzleich mit sampt vnsern egenanfcn prüdem für-
339
zieht haben getan also, daz wir noch vnser erben dhafn ansprach
ewichleich nimmermer dar nach haben schallen noch mögen. Der
brief ist geben nach Christes gepurd dreutzehenhundert far vnd in
dem drew vnd fumftzkistem iar an dem erichtag vor sand Tho-
manstag.
Aus einem Pergamentcodex zu St. Florian.
CCCXXXII.
1353. 21. December. — Peter, Jakob des Spitalmeisterg im Bürgerspital zu
Klosterneuburg Sohn, gibt dem Kloster Wilhering bei seiner Aufnahme in das
Kloster ein halbes Joch Weingarten „an dem Seyticeg".
Ich Peter Jacobs sun des spytalmaister in der purger spytal ze
Neunburch chlosterhalben vergich — daz ich angesen han die
grozzen lieb vnd vreuntschaft, die mir mein herren ze Wilhering
ertzaigt habent dar an7 daz si mir lautterleich durch Got irn orden
gegeben habent vnd in ir bruderschaft genomen habent, durch der
selben trewn willen bab ich den selben gteistleichen herren ynd dem
gotshaus ze Wilhering lautterleich durch Got geben meins rechten
eribtails, daz mir geben vnd geschaft ist von meinen egenanten vater
vnd von meiner mueter Kathrein, der Got genad — do sev mit
gesampter hant allev irev gueter — mit einander getailt habent, als
der statbrief saget, der dervber gegeben ist von dem rat, mein
halbs jeuch Weingarten gelegen an dem Seytweg zenachst der Ott
Perinn Weingarten, do man alle iar von dient ze perchrecht ein
eminer weins vnd ze voitrecht drey wienner phenuing ze drin etayding
im iar vnd nicht mer, so des perchmaister ist Hainreich Rapot, ze
den Zeiten hern VLreichs des Chappeller amptman, mit dez hant ich
ez getan han also mit auzgenomen Worten, ist daz ich Peter in dem
orden beleih vnd gehorsam laist vnd tuen, so sebol mein vater Jacob
den selben Weingarten haben in nutz vnd in gewer ledigen vnd vnuer-
chumberten vntz an seinen tod, daz er sein norung dester paz geha-
ben mug, vnd nach seinem tod so schulten sich sein mein egenant
herren vnderwinden, wie sev in vindent gepawn oder vngepawn, vnd
schulten dann mir alle iar furbaz do von raichen vnd geben zwai
phunt wienner phenning ze pezzrung meiner pfrunt vnd schulten
auch dar zu meim vater vnd meiner mueter begen einen ewigen iar-
22 *
340
tag an dem tag, als mein rater stirbet mit vigilj mit seimessen mit
Iren gebet, als irs ortlens gewonhait ist. Vnd daz die herren dest
williger dar zv .«ein, so schol man iedem herren des selben tages
geben ein pfennibert semel vnd drev gutev stukch vischs in einem
pfeffcr. War aber, daz mir der orden ze swer war vnd darinnen
nicht beleiben mochte, so ist mir mein obgenanter weingart von
in ledig vnd frey der egeschriben punt an allen chrieg vnd wider-
red. Vnd daz die vorgeschriben red vnd Wandlung stset beleih vnd
wand ich egenanter Peter nicht aygen insigel han, dar vmb so gib
ich meinen herren von Wilhering disen briefze einem warn vrchund
diser sach vers igelten mit meins vorgenanten perchmaisters insigel
Hainreichs Rapots, vnd zv einem worn getzeug mit der erbern laeut
insigeln herrn Jacobs des alten Sluzzl&r sun zv den Zeiten stat-
richter vnd Judenrichter vnd Wysents an dem Anger seins bruder
vnd Hainreich des Dürren zv den Zeiten des rats ainer, des ich sev
mit vleizz gepeten hab. Der brief ist geben — drevtzehen hundert
iar darnach in dem drev vnd fumftzkisten iar an sand Thomans tag«
Copialbuch a 142. Stiftaarchiv Wilhering.
CCCXXXIII.
1353. 21. December. — Eberhart des Hopfstängels Revers über das ihm vom
Kloster Reichersberg zu Erbrecht verliehene Haus an dem Urfahr zu Obernberg.
Ich Eberhart der Hopfsteengel vergich offenbar an disem brief
für mich für mein hawsfraw vnd für alle mein erben, das ich gewor-
ben han von dem erbern herrn herrn Dicetmarn probst ze Reichers-
perg vnd von dem conuent daselben ze rechtem erib ain haws ze
Obemperig an dem Vrttar mit sambt der hofstat vnd waz dartzne
gehört, das ir freis aigen ist gewesen, mit solicher beschaiden, daz
ich oder wer das vorgenant aigen inn hat, dauon dienen sol jerleich
an sand Michelstag fünf Schilling passauer pfenning. Word in das
indert vertzogen, so sollen sidarumbpfennten vnd zue sperren vmbirn
versezzen dinst als der hofmarich recht ist ze Obemperig an aller
amptleut hant, wurd in das indert gewert oder verstanden, so biet
sich in inner jaresfrist das vor genant aigen veruallen vnd mochten
das versetzen oder verkaufen, wen si wolten mit vrsern guetleichen
willen. Ich sol auch — weder versetzen noch verkauften nur mit
341
der herro gueten willen vnd gunst. Vnd daz das also stet — beleih,
gib ich den brief versigelt vnder Hertteins des Schreiber zden Zei-
ten richter ze Obernperig anhangunden insigel. — Der geben ist—
drewczehen hundert jar darnach in dem drei vnd funftzkistem jar
an sand Thomanstag.
Promptuar. Reichersperg. A 206 1.
CCCXXXIV.
1353. 2L December. — Gertrude, die Tochter des Herrn Ofen von Arberg
erstallet ihrem Gemähte Herrn Hansen von Winden ah Wiederlage 600 Pfund
Pfenninge, wovon eine halbe Mark Silbers als Stiftbetrag dem Gotteshause zu
Hain gehört.
Ich Gedräut Kern Offen tochter von Arbereh tun chunt mit
disem prieff allen den, die in s**hent oder horent lesen, daz ich nach
rat vnd gunst meiner pesten vreunt meim lieben wiert Hansen von
Winden ze rechter Widerlegung seins guets gegeben han vnd
gemacht meins aygen guets sechs hundert pfunt alter wienner pfen-
ning, vnd han in der geweist des ersten auf meinn tail der vest ze
Puten vnd waz dar zu gehört, als ich ez vntz auf den heutigen tag
in nutz vnd in gewer her pracht han, vierdhalb hundert pfund Pfen-
ning, vnd in den Püheln pey Wetschein ain vnd zwainzich march
gelts für zway hundert pfunt wienner pfenning, die mein recht mor-
gengab gewesen sint Yon Kern Erasm seligen von Pernek meim
vorderm wiert also auzgenomleieh, daz desselben gelts ain halb
march gelts geuallen schol dem gotshaus ze Reün, als si der vor-
genant her Erasm selig dahin durch seiner sei willen vnd durch der
meinen zu aim ewigen jartag mitt anderm guet geschafft hat. Dar
zu han ich in auch geweist auff zwo march gelts pey Wieltsch gele-
gen, die da dient achczehen ember weins für zwainzich pfunt wien-
ner pfenning, vnd auff ain hueb in den Püheln datz Dem schitz
gelegen, die da dient achczehen ember weins ze czins vnd sechs
ember ze perchrecht daselbs vnd ze Wyeltsch gelegen für zehen
march silbers oder für achczehen pfunt wienner pfenning, vnd auch
auf ain hueb ze Wieltsch, da der Drasme auff siezt, die da dient
achczehen ember weins ze czins vnd sechs ember weins daselbs ze
perchrecht für zwen vnd dreyzzich guidein. Daz vorgenant guet han
342
ich im allez gemäht also beschaidenleich, jst, daz wier chinder mitt
ainander gewinnen, auf dieselben chind schallen die vorgenanten
sechs hundert pfunt pfenning geuallen nach vnser paider tod ; wer
aber, daz ich sturb vnd pey im an erben verfür, des Gott enwell,
(sie) so schallen die offt genanten pfenning auf in geuallen vnd schol
er die innhabeu nutzen vnd niezzen vnuerchumert vntz an seinn
tod, vnd nach seinn tod schallen sev herwider auf die nächsten
erben geuallen. Vnd des zu aim vrchund der warhait gib ich im
disen priefF mitt meim vnd mitt der edeln herren kern Vlreichs von
Walsse hauptman in Steyr, mitt kern Fridreichs von Walsse seins
brueder, mitt kern Hertneids von Pettow vnd mit hern Fridreichs
von dem Graben anhaugunden jnsigeln versigelten. Der prieff ist
geben nach Christes gepurd dreuzehen hundert jar, darnach in dem
drev vnd fumfezigistem jar an sand Thomas tag des heiligen zwelf
poten.
Aus dem Originale zu Gachwendt auf Pergament mit nur noch drei
angehängten Wachssiege] n. 1. Das Arbergische Siegel, wie bei Hanthaler, ohne
Helm. 2. und 3. Geschlossener Helm mit dem Flügel. 4. und 5. Abgefallen.
cccxxxv.
1354. 6. Jinner. — Janns von Capellen stiftet mit V eher gebung der Kirche zu
Gumpendorf an da* Kloster Baumgartenberg ein ewiges Seelgeräthe.
Ich Janns von Chappelln vergich offenwar vnd tuen kundt allen
den, die den brief sehennt, lesennt oder huren lesen, das ich mit
wol bedachtem muet vnd mit meiner sün Vlreichs vnd Eberharts
guetlichem willen vnd mit gunst aller meiner erben geben han den
geistlichen lewten dem abbt vnnd dem conuennt zu Pawngartenpeig
lautterlich durch Got vnd mir selben vnd meinen vodern vnd inei-
nen nachkomen zu einem ewigen seelgeret die gotzgab vnd die kir-
chen datz Gumpenndorff ewige lieh ze haben mit allem dem, vnd
darzue gehört also beschaidenlieh, das auf derselben kirchen zu
Gumpendorf zw en briester jrs ordeuns aws jrem closter ewigelich
sitzeu sullen vnd auch dieselben kirchen mit dem gotsdienst ver-
wesen sullen. So offenn ich auch, das sich der abbt vnd der
cot uennt gen mir verpunden habent mit jrem brief vnd mit jrs wei-
ser brief des abbls von dem heiligen Krewtz zwo mess ewigelich ze
343
sprechen teglich in der capellen, Ao mein oatter seliger her Vlreich
von Cappelln jnn bestatt ist. Vnd was in derselben Capellenn zu
bessern ist an messgewannteu au puechern an altartüechern an
glesern an dechem, das sullen sy alles bessernn, vnd wann sy
daran sewmig weren vnd darnach vmb die sawmichait gemant wur-
den vnd nach der manung Vber ein monat nicht volfüerten vnd vol-
zugen alles das, des sy sich gen mir verpunden habent vnd das an
dem brief geschriben steet, den sy mir geben haben mit jren baiden
anhangunden innsigeln vnd mit irs weisers des abbts von dem heili-
gen Krewtz anhangunden innsigei, ze hannt sol ich mich oder nach
mir mein erben der offt genanten kirchen datz Gumpenndorf vndter-
windeu vnd vndterziehen mit irem gueten willen. Vnd was sy darauf
verpawt oder geleit haben, das sullen sy voraus verloren haben. Ich
sol auch vor genanter Jans von Chappelln vnd nach mir mein erben
der vor genanten kirchen ze Gumpendorf ewiger vogt sein, als wir
des brief haben von in vnd von jrm weiser dem abbt von dem heili-
gen Krewtz vnd von vnnserm genedigen herren dem hochgeborenn
türsten hertzog Albrechten von Österreich. Darumb, das den erbern
geistlichen lewten dem abbt vnd der sammung zu Pawngartenperg
vnd iren nachkomen die red vnd die wanndlung steet vnd vnuerkert
beleih von mir vnd von meinen erben nach mir, gib ich in vorge-
nanter Jans von Chappelln den brief zu einem vrchundt vnnd zu
einem gezewg der sach vnd der wanndlung, versigelten mit meinem
anhangundeu insigel vnd mit meiner baiden sün Vlreichs vnd Eber-
harts anhangunden innsigeln. Der brief ist geben nach Christs
geburd dreutzehen hundert jar, darnach in dem vier und funffzigi-
stem jar an dem prehentag.
Aus einem Copialbuehe des Klosters zu Baumgartenberg vom Jahre 1511 .
CCCXXXVI.
1354. 6. Jänner. — Revers des Abts Christian zu Baumgartenberg auf Janna
ton Capellen , der dem Kloster die Gottesgabe und Kirche zu Gumpendorf zu
einem Seelgeräth überlassen hat ; — mit dem Versprechen, täglich zwei Messen
in der Capelle zu lesen, wo dessen Vater Ulrich bestattet ist.
Wir abpt Christan ze Paumgartenperg vnd di samnung daselbs
gemain vergehen offenbar vnd tvn <chvnd allen den, di den prief
344
sebent lesent oder hörnt lesen, daz yns der edel erwirdig herr her
Jans von Chappell vnser vokt durch der treifrn willn, di er zv vns
vnd zv vnserm gotshaus hat vnd auch im selb vnd seinn nachchomen
zv einem ewigen selgerset geben hat die gotsgab vnd di chirchen ze
Gvmppendorf mit allev dev, vnd dar zugehört also beschaidenleich,
daz auf derselben chirchen datz Gvmppendorf zw en priester Vnsers
ordens auz vnserm chloster ewichleich sitzzen schvllen vnd auch
verbesen mit dem gotsdinst. So offen wir auch mer, daz wir vns
verpunden haben an dem prief mit vnsern trewn, zwo mess ewich-
leichen ze sprechen tägleich in der chappell n, do sein vater seliger
her Vlreich von Chappelln inn bestat ist, vnd waz in der selben
chappelln ze pezzern ist an messgwannt an pvchern an alter-
tüchern an glsesern an daechern, daz schullen wir allez pezzern.
Wann wir daran savmig wern vnd wir darnach gemant wurden vnd
nach der manvng vber ain mönat nicht volzvgen allez daz, des wir
vns mit vnsern trewn verpunden haben vnd daz an dem prief geschri-
ben stet, zehant so schol sich der vorgenant edel herr her Jans
von Chappell oder nach im sein erben der offt genanten chirchen ze
Gvmppendorf vnderwinden vnd vnderziehen mit vnserm gütleichem
willn, vnd waz wir darauf verpawt oder geleit haben, daz schvllen
wir vor auz verlorn haben. Dar zv so tun wir mer chvnd, daz der
selb edel herr her Jans von Chappell vnd nach im sein erben der
vor geschriben chirchen datz Gvmppendorf ewig vokt schvllen sein,
als si des prief habent mit dem grozzen insigel von vnserm gn&digen
herren dem höcgeparn fVrsten hertzog Albrechten ze Osterreich.
Darvmb, daz dem vorgenanten edelu herren kern Jansen von Chap-
pell vnd seinn erben di red vnd di Wandlung stet vnd vnuerchert
beleih von vns vnd von den, di nach vns cboment, geh wir in dem
prief zv einem vrchvnd der sach versigelten mit vnsern paiden
anhangunden insigel n, vnd zv einen gezevg mit vuscrs weiser abpt
Chvnrats von dem heiligen Chrevtz anhangunden insigel. Der prief
ist geben nach Christs pvrd vber drevtzehm hvndert jar, dar nach
in dem vier vnd fvmftzkisten jar an dem prehentag.
Orig.f Perg. mit drei Siegeln im k. k. geh. Hausarchive.
34K
CCCXXXVII.
1354. 13. Jiiner. Wien. — Herzog Albrecht von Oesterreich befiehlt den Bürgern
von Eni, eine ihm schuldige Steuer einzuzahlen.
Wir Albrecht von Gotes gnaden hertzog ze Österreich ze
Steyr und ze Kernden embieten vnsern getrewn dem richter dem
rat vnd den purgern gemeinlich ze Ena vnser gnad vnd allz gut. Wir
lazzen ew wizzen, daz wir ew die gnad getan haben, daz wir ew
der achtzik mark so ir vns nutzemal ze stewr sult geben, lazzen
haben zwaintzik mark, emphelhen wir ew vnd weihen ernstlich, daz
ir die sechtzig mark auf der hofstat vnder ew aufleget vnd vns die
vnvertzogenlich inpringet vnd auch sendet« Geben ze Wienn an
mentag vor sand Peterstag ad kathedram. etc.
CCCXXXVIII.
13S4. 26. J&nner. Wiei. — Herzog Albrecht* von Oesterreich Spruch zwischen
dem Bischöfe von Passau und Eberhart von Wattsee.
Wir Albrecht von Gott gnaden hertzog ze 0$terreich9 ze
Steyr und ze Kemdent tun chund vmb die chrieg vnd stozz, so der
erwirdig her Gotfrid byschof ze Pazzow an ainem tail, vnd vnser
getrewer lieber Eberhart von Waise von Linz an dem andern tail
mit einander gehabt habent, daz si derselben chrieg vnd stozz ze
baider seit aller irer vreund helffer vnd diener hinder vns genczlich
gangen sind, stet zehalten, waz wir darvber sprechen. Sprechen
wir, daz der egenant her Götfrid byschofze Pazzow vnd Eberhart
von Wake ze baider seit, alle ire vreund helffer vnd dienet* vmb
all reub prent vnd schaden gut vreund an einander sein stillen,
vnd sol ainer dem andern fOrbaz darvmb nicht zusprechen. Owch
sprechen wir vmb Kristann den Waczmanstorjfer, daz der vmb
all sach, die er oder der von Hals ze rainen vnd ausczemerkchen
habent, an weiden an vischwaiden an der vest Wildenstain vnd an
andern Sachen mit dem egenanten byschof von Pazzow, daz des
derselb Waczmanstorfer vollen gewalt pringen sol von dem von
Bah, vnd sol ovch daz derselb Waczmanstorffer austragen mit
dem von Pazzow zwischen hin vnd dem nechsten heiligen tag ze
346
phingsten. Precht er des gewaltes von dem von Hals nicht, vnd
wurd owch die sach nicht ausgetragen in der egenanten zeit, so
wellen wir dem egenanten byschof von Pazzow geholffen sein wider
den egenanten Waczmanstorjfer, vnd soll denn Eberhart von Walsse
sich desselben Waczmanstorffer auzzen vnd nicht annemen. Dann
vmb di wisen, die Kr ist an der Waczmanstorffer gemet hat, spre-
chen wir, daz bei der chuntschaft ein recht vnd Weisung darvmb
geschehen sol, vnd waz mit dem recht vnd Weisung der eltisten vnd
der pesten erfunden wirt, da bei sol ez ze gwin vnd ze flust belei-
ben; vnd sol owch di beweisung geschehen an der stat, da der
chrieg ist, vnd sol owch dasselb verhörn der Praitenekker vnd der
Walich. Dann vmb di leben ze Efriding sprechen wir, daz der
byschof von Pazzow Eberharten von Waise für sich vnd für sein
man tag geben sol, vnd waz da mit dem rechten erfunden wirt, da
sol ez bei beleiben. Wir sprechen owch vmb den Goldnerwerd9 daz
man die, di vormals geschalt dar zu sind, noch dar zu schaffen sol
mit vollem gewalt, vnd sullen die daz nach rat der eltisten vnd pesten
verrichten. Vnd sol di richtigung baidenthalben gemaricht vnd
gerainet werden vnd owch verpriefet, daz ez furhaz vnuercherdwerd.
Dann vmb daz, daz man schedlich lewt gen Valchenstain, vnd sched-
]ich sach vnd vmb dyef pezzert, sprechen wir, swes der von Paz-
zow recht hat, da sol in Eberhart von Waise bei lazzen beleiben ;
swes aber der von Waise gen Valchenstain recht hat, da sol er
owch bei beleiben als es baidenthalben von alter ist herchömen.
Wir sprechen auch vmb daz ge rieht, daz der probst zu dem Siegel
innhat, daz dasselb sol baidenthalben vor vnser werden ausgetragen,
wan wir sein vogt sein. Owch sprechen wir vmb des von Mawr-
perig wald, daz daz gen sol an ein chuntschaft, daz gemayii lewt
sind, vnd sol aveh daz vor vuser ausgetragen werden. Dann vmb
den Trawner vnd den Volchenstorffer sprechen wir, daz di ze bai-
der seit ire vreund helffer vnd diener gut vreunt an einander sul-
len sein. Vnd sol der byschof von Pazzow dem Volchenstorffer ze
einer ergeezung des Schadens, so er von dem Trawner genomen
hat, leihen ein manlehen, bei zehent phunt geltes wienner phen-
ning daz im ledig wirt, oder im aber ainen seiner vreund, für den
er bittet, beraten mit einer kirichen, so ez ze schulden chumt. Wir
wellen owch, daz si ze baider seit fürbaz vreund sein vnd in vreunt-
schaft beleiben, vnd ob dhain auflauf furbaz aufstund zwischen in
347
oder den im, da sol entweder tail nicht es zu tun» wann so verr, daz
si di sach an vns pringen sullen, daz wir di verhörn vnd owch pez-
zern, swelicher des nicht tet, so wellen wir dem andern tail gen
jenem tail heholflen sein, mit vrkund diczs briefs, der geben ist ze
Wienn an sunntag nach sand Agnesen tag nach Kristes gebürt drew-
ezehen hundert jarv darnach in dem vier und fünfczikstem jar.
Monum. boic. XXX. II. £09.
CCCXXXIX.
1354. 2. Februar. — During und Reicher die Sazzer stiften ein Seelger äth tu
Dietach mit dem Gut Stenning in der Stadelkircher Pfarre.
Ich Türinch der Sazzer vnd Reicher mein brüder vnd alle
ander vnsrew geswistreyd vnd auch alle vnser erben vergehen vnd
tun chund allen den, di den prief sehent oder horent lesen, daz wir
mit wolbedachtem mut vnd mit gutleichem willen aller erben vnd
auch nach rat vnser pesten freunt zue der zeit, da wir ez wol getun
machten, gegeben haben vnsers gutz ain freyes aygen, daz gelegen
ist ze Stenning in dem dorff in der Stadelchircher pfarr, da Preyd
Nukhlin auf gesesen ist vnd daz drey Schilling phenning wienner
münzz gilt, zu einem ewigen selgenet allen vnsern vadern ze hilf
vnd ze trost dem pfarrer ze Tuedich zu der chappellen daz Stadel,
daz wir noch vnser erben jmmermer chain ansprach oder recht dar
zu haben sullen, doch also mit der beschaiden, daz die ob genant
Nuklin vnd all ier erben daz selb gut schullen haben zv einem rech-
ten erben, daz in daz nicht gehochert sol werden, vnd schullen auch
nimmer geben, dann van der abvart ain huen vnd von der aufvart
auch ain huen ze erung si oder wem si irew recht gebent, vnd dar
an schol si auch niemant ierren. Ez sol auch der vor genant pfarrer
ze Tuedich, der die chappellen besingt dacz StadeU alle iar begen
Ludweichs dez Sazzer jartag drei tag vor sant Thomas tag vnsern
vetern vnd Reichers dez Sazzer jartag vnsers vater an dem dritten
tag nach sand Ayten tag, igleichen mit zwain messen vnd mit gemai-
nen pet, vnd wan der pfarrer dar an saming wser vnd dez niht taet,
als oft ist er dem siechmaister ze Glünich in daz siechaus veruallen
zwen vnd dreyzzig wienner phenning vnd der chappellen ze Stadel
ain phunt wags. Daz duz also staet vnd vnczebrochen behalten werd,
348
geb wir darveber zu einer guter geczewchnusse für vns vnd vaser
erben, wann wir selben aigener jnsigeln nicht enhaben, gegenwär-
tigen offen prief versigeltes mit vnserr nächsten frivnt jnsigel Hain-
reich*, Otten des Stadeler, Wernhartz des Steger vnd Hcertneytz
dez Hawzenpechetij vnd gesehen do man zalt van Christi gepurd
drevezehen hundert jar, dar nach in dem vier vnd fumfezigisten jar
an dem heiigem liechtmesse tag.
Aus dem Originale zu Gleink auf Pergament mit vier Siegeln. Die ersten
zwei ohne Schild, zwei Instrumente, welche Aehnlichkeit mit einer Wagen-
winde haben; das dritte, gekreust zwei Kolben oder Schlägel ; das letzte ein
geschlossener Helm mit Büffel hörnern. — Die Gegenurkunde des Abtes Heinrich
von Gleink ist von demselben Tage.
CCCXL.
1354. 2. Febmar. Freistadl. — Ulrich der Oechset, Stadtrichter, der Roth und
die Gemain von Freistadt stiften für eine tägliche Messe in der Spitalkirche
einen vierten Priester zur Pfarre Freistadt.
Ich Ulreich der Öchsel ezden Zeiten statrichter ezder Vrein-
stat vnd wir der rat vnd di gmain daselb vergehen vnd tun chunt
offenbar mit disem prief allen den di in sehent horent oder lesent,
di nv lebent oder hernach chunftig sint, daz wir mit veraintem sün
vnd mit wolbedachtem müt vnd mit gueter vorbedechtnuzz in den
ern vnsers herren Jesu Christi vnd vnser frawn vnd aller seiner hei-
ligen haben gestift ain ewigev messe daez vnser frawn in dem spital,
das gelegen ist ze hant vor vnser vorgenanten stat, also daz man
furbaz ewichleichen zu den drin pristern die von alter her gewond-
leich vor in dem pharrhof sint gewesen, den virden prister ewich-
leichen haben schol, damit dev vorgenant ewig messe daez unser
fravn in dem spital alle tag tagleich an alle hindrung vnd savmuuzz
werd volpracht nach der frfimesse die man auch alle tag daez sand
Katreyn haben schol, vnd dan nach der mezze daez vnser fravn
schol man alle tag ein vronampt singen auch daez sand Katreyn, als
von alter lang ist herchomen, vnd das di egenant ewig messe daez
vnser fravn in dem spital also werd volpracht an schaden der pharr,
darvmb hab wir gewisser gult gewidemt fvmfczehen phunnt wienner
phenning, dev man alle jar jarleich geben vnd raichen schol avs
vnser purger czech an als vereziehen vnd an allen abganch, vnd
349
diselben fumfczehen phunt phenning gelcz sind vns vnd vnser czech
mit ander gwisser gult wol derstat vnd auch widerlegt, die geschri-
ben stet in der purger czechpüch, also das man dem pharrer oder
seinem vicary, swer der ist czden czeiten, alle chotemmer geben vnd
reichen sehol aus vnser vorgenanten czech je virczehen Schilling
alter wienner phenning an als verczihen vnd an allen abganch,
darvmb er denselben virden prister an seinem tysch haben schol mit
allem recht vnd gewonhait als er vor di czwen prister hat gehabt
mit ezzen vnd mit trinchen, vnd seind nv der vierd prister in den
pharrhof von der vorgenanten messe wegen ist gestift, vnd das auch
derselb prister schol gleichen tail aller nvcz haben mit den zwain
gesellen, di vor dem pharrer geholfen habent vnd auch alle hei-
lichait mit sant in raichen vnd geben schol, darvmb hab wir den-
selben drin pristern zu ainer Widerlegung vnd ze ainer derstattung
der nucz, di vor di zwen prister alain hieten gehabt, von den vor-
genanten fvmfczehen phunten den drin pristern mit einnander acht
phunt phenning geben, vnd dieselben acht phunt phenning schol
man vnverzogenleich ewichleich alle jar raichen vnd geben aus vnser
vorgenanten czech, alle chotemmer czwen phunt alter wienner phen-
ning, di diselben drey prister gleich vnder sich tayln schullen. Wer
auch daz getan, wer der purger czech innehiet oder der ir czech-
maister ist, dem pharrer vnd auch seinen drin gesellen den egenan-
ten gelt zu ainer igleichen chotemmer als vor geschriben stat an den
prief nicht enreicht noch geb ze igleicher czeit als vor geschriben
ist, so schol der statrichter wer der ist zden czeiten dem purger
czechmaister an alles recht darvmb zusperren oder dem pharrer
vnd seinen gesellen guetew phant geanwurten, da von si irs gelcz
wo) bechomen mugen. Darvber ze air er offen vrchund vnd zeainem
warn sichtigen gezevg geb wir ieh egenanter Ulreich der Öchsel
vnd der rat vnd gemain der purger von der Vreinstat diesen offen
prief für allen chvmftigen irsal fursigelten vnd wolbesteligt mit vnser
stat anhangundem insigel. Der prief ist geben nach Christes gepurd
drevczehen hundert jar vnd dar nach in dem vir vnd fvmfczigisten
jar an vnser fravntag zder liechtmisse.
Original auf Pergament im Stadtarchive zo Freistadt. Das Siegel gut
erhalten.
350
CCCXLI.
1354. 2. Febnutr. — Revers Hartneid's des Krämers, Bürger in Weis, und
seiner Hausfrau über das Gut an der Brück, weiches ihm der Abt von Krems-
münster erbrechtlich gegeben.
Ich Hdrtneyd der Chramdr puriger ze Wels und mein haus-
frau Trau Ursula und all unser paider eriben wir vergehen offen-
leich an disem prief und tun chunt allen den, di in an sehent horent
oder lesent, daz wir von dem erwirdigen herren hern Ernsten ze
den Zeiten apt ze Chremsmünster erwarfen haben daz gut, daz da
haizzet an der Prukk und daz gelegen ist in Weischiricher pharr,
do von wir und all unser eriben oder swer daz selb gut nach uns
besitzet alle iar iärleich von dienen schullen an unser fraun tag ze
der dienstzeit vier und sibentzig newr phenning wienner münz und
zwen und dreizzig jeuchartphenning und vier weinfahrtphen-
ning und Sin lampt ze anderthalben schot als izz ander des gotz-
haus laut dienent und zwai recharn hunr und ain vogt hun. Wenn
auch daz ist daz der herzog ein steur auf daz gotzhaus ze Chrems-
munster layt, so schullen wir auch ein steur dulden mit ander des
gotzhaus lauten und auch ander steur nicht, und schullen auch anders
dienstz nicht geben, denn als vor geschriben stet. War aber, daz
wir den vorgeschriben dienst und auch di vodrung ze yedem tag in
dem iar nicht gaben als recht und pilleich war und als gewonhait
ist, so schol uns des gotzhaus amptman darumb phenden auf dem
vorgenanten gut mit unserm gutleichen willen an alles recht. Daz
di red stät und unverchert furbaz beleih, dar über ze einem urchund
gib ich vorgenanter Härtneit der Chramer disen prief versigelten
mit meinem anhangunden insigel. Der prief ist gegeben nach Chri-
st es gepurd über dreuzehen hundert iar dar nach in dem vier und
funfzigisten iar an unser fraun tag ze der liechtmesse.
Urkundenbuch voo Krems müDtter Nr. 231.
351
CCCXLII.
1S54. 24. Februar. Wien. — Ulrich der Polle und Anna seine Hausfrau ver-
kaufen an Herrn Berthold von Pergau das Baus in der Pipingstrasse zu Wien.
Ich Ylreich der Polle vnd ich Anna seine hausurowe wir ver-
gehen vnd tun chunt allen den, die disen brief lesent oder horent
lesen, die nu lebent vnd hernach chunftich sint, daz wir mit vnser
erben guten willen vnd gunst mit verdachtem mut vnd mit gesampter
hant zu der zeit, do wir es wol getun mochten, vnd mit vnsers grunt-
herren hant kern Jansen, kern Wey Charts sun bei den Minnern prü-
dem verchauft haben vnser haus gelegen in der Pipingstrazze ze
Wienne ze nahst Otten haus des Haitzer des fleischakcher, da man
Ton dem egenanten vnserm haus alle iar dient kern Jansen pei den
Minnertl prädern zwaintzich wiener phenniug ze gruntrecht vnd
zway phunt wienner phenning ze purchrecht vnd nicht mer; vnd hat
auch mir vorgenanten Annen mein vater her Orttolf mit der Pet-
ziehen daz selb haus ledichleich gechauft vmb sein aigenhafts varunt
gut. Daz selb haus haben wir recht vndredleich verchauft vnd geben
mit alle den nutz vnd recht, als wir es in purkrechts gewer her
pracht haben, vmb sibentzich phunt wienner phenning, der wir gar
vnd gaentzleich gewert sein, dem erbern herren kern Perichtolden
von Pergawe vnd seinen erben furbaz ledichleich vnd vreileich ze
haben vnd allen irn frumen da mit ze schaffen verchauffen versetzen
vnd geben, swem si wellen an allen irresal. Vnd sein auch wir ich
*
Ylreich der Polle vnd ich Anna sein hausurowe vnd vnser erben
Ynuerschaidenleich des egenanten haus des vorgenanten erbern her-
ren hern Perichtolts von Pergawe vnd seiner erben recht gewern
vnd scherm für alle ansprach, als purchrechts recht ist vnd der stat
recht ze Wienne; w»r aber, daz si furbaz mit recht an dem vorge-
nanten haus icht chrieges oder ansprach gewunnen, swazsi des scha-
den nement, daz suln wir in alles aus richten vnd wider ehern an
allen irn schaden. Vnd sfiln auch si daz haben auf vns vnd auf allem
vnserm gut, daz wir haben in dem lande ze Österreich, wir sein
lebentich oder tode. Vnd daz diser chauf furbaz also stset und vnzer-
brochen beleihe, dar vber so geben wir in disen brief ze einem warn
vrehunde vnd zu einer ewigen vestnunge diser sache versigilt mit
vnserm jnsigil des vorgenanten hern Jansen bei den Minnern brü-
382
dern vnd mit des vorgenanten kern Orttolfs jnsigel mit der petzic-
hen vnd mit Stephans jnsigil des Pollen, mein vorgenanten Vlreichs
prüder, die diser sache gezeuge sint mit irn jnsigiln. Diser brief ist
geben ze Wienne nsfch Chriates geburd dreutzehen hmdert iar, dar
nach in dem vier vnd fümftzgisten iar an sand Matbyas tage des hei-
ligen zwelifpotten.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament Die Siegel abgefallen.
CCCXLHI.
1354. 3. Hill. — Ludwig auf dem Siein, Richter tu Passau, bezeugt den Ver-
kauf von 1Z Schilling Passauer Pfenning Burgrecht auf einem Hause auf dem
Neumarkt tu Passau von Chunigund des Hausen Witwe an Martin den
Schoter,
Ich Ludweich auf dem Stain, richter ze Passaw, vergich
offenbar . . . daz vor mir veriechen habent fro Chvngvnt dez Hvsen
witib ssligez vnd ir tochter ChungunU daz si durch ir rechtev not-
durft auf irem hauz gelegen an dem Nevnmarkcht in der laut strazz
ze naechst dez Pamhcskchleins hauz habent ze chauffen geben Mer-
tein dem Schoter seiner hausfraw vnd ir erben zwelf Schilling paz-
zawer pfenning purchrechtz vmb sibenzehen pfunt auch pazzawer
pfenning, der si g&ntzleich gewert sint vnd di si auf ir e genant
hauz verpawn habent also beschaidenleich, daz si in jaerleich da
von raichen vnd dienen schullen ze dreyn tagen in dem iar ze wei-
nachten, ze pfingsten vnd an sant Michels tag vnd an einem jeglei-
chem dem selben tag ain holbez pfvnt pazzawer pfenning.
Vnd wann die obgenannt Chungunt der Hvsinn tochter di weill irr
rechten iar nicht het, so habent für sey Vlreich Remhart pekch
gehaizzen vnd Peter der Glokel also in der maz, swann daz ist daz
si zu iren rechten iarn chomt, daz si dann als daz staet haben sol —
Ez haben auch recht di obgenant Hvsin vnd ir tochter — daz si daz
purkrecht auch wol mögen wider chauffen in den nächsten fumf
jarn di schirst nach ain ander choment auch vmb sybenzehen pfvnt
pazzawer pfenning. — Mitt vrchvnde dez brifz den ich in dar vber
gib mit meinen anhangvnten insigel, daz ich di weill von des gerichta
wegen han gehabt. Dez sind zeugen Fridreich vnd Christan di Gold,
Hermann der Rauscher, Hans Vnfrid} Wernhart der Rotenpekch
3S3
vnd ander erber laut. Der geben ist an sant Chvngvnten tag
dreuzehen hvndert jar vnd in dem vier vnd fumftzkistem iar.
Orig., Perg. mit Hängesiegel. Stiftsarchiv Reichersberg.
CCCXLIV.
1354. 12. Man. Wie*. — Graf Ulrich von Pfannberg, Marschall in Oesterreich
und Hauptmann in Kärnthen, gibt eine Versicherung über die Morgengabe von
2400 Pfund Wiener Pfenningen der Tochter des Grafen Rudolfs von Schaun-
berg Margaretha, welche sein Sohn Johann Graf von Pfannberg ehlicht.
Wir graf Virich von Pfannberg marschallich in Österreich
vnd hauptman in Kernden veriechen vnd tun kund allen den dj
disen brief lesennt oder horent lesen, daz wir vns gefrewndt haben
mit den edlen heren graf Fridreichenn von Schawnberg vnd graf
Vlrichen von Schawnnberg seinen vettern vnd mit allen ir paiden
eriben vnd pruedern also, das wir vnsern lieben sun graf Hansen
tonn Pfanwerig geben haben irer muemen junckfrawn Margretlen
graf Ruedolfs von Schawnberg tochtter ze ainem rechten kannen,
vnd haben auch derselben vnser siiur i'rawn Margretlen zw den
obgenanten vnserm sun graf Haussen irem wirtt gelobt ze geben
vier vnd zwaintzigk hundertt phunt wienner phenning ze rechter
morgengabe nach des landes rechten ze Österreich^ wen das ist,
das vnser sun graf Hanns bey derselben seiner hawsfrawn frawen
Margretten vnser snur geleit, darnach jner jarsfrist, vnd haben jr
dafür ze purgl gesatztt vnsern lieben aidem graf Fridreichen von
Orttennberlg, herrn Fridreichen von Wallse hauptman ob der
Enns, herrn Meriten den Stuchsen von Trawtmanstorffy hern Stef-
fan von Meissaw obrister marschallich in Osterreich, hern Hain-
riehen, hern Otten von Meissaw, hern Vlrichen von Hauspach vnd
Perichtolden van Pergawe vnuerschaidennlich zusambt vnns. Was
ir an vnser ainem abgett, das sullen sy haben auf dem andern also
mit ausgenomen rede, ist, daz wir die egenanten vnser snur frawn
Margreten der egenanten vier vnd zwaintzigk hundertt phunde wien-
ner phenning jrer morgengab nicht richten vnd gewern in der zeitt
vnd in dem recht, als vor verschriben ist, wenn vnns dan ir vettern
ainer von Schawnberg* der disen brief jnnhatt, mant vnd vordertt,
so sullen wir graf Virich von Pfanwerig, wir graf Fridreich von
Urkundenbach des Landes ob der Enns. VIT. Bd. 23
354
Orttenberg* ich Fridreich von Wallsse elc. vnser yglicher ainen
rittermässign knecht selb andern mit zwain phärtten des nagsten
tages darnach ze Wienn in ein erber gasthaws senuden, da vnns
der hin zaigt, der vns mant vnd vordertt, vnd sullen die da jnne
ligen vnd laisten, als jnligens vnd laistens recht ist, vnd sullen die
da nymer auskörnen, es werde dew offt genant fraw Margrett der
vier vnd zwaintzigk hundertt phunt irer morgengab gar vnd gantz-
lich verriebt vnd gewertt in dem recht, als vorgeschribenn ist, das
geloben wir in vnuersebaidenlich an alle widerred ze laisten mit
vnsern trewen; vnd darüber so geben wir in disen brief zu ainem
warn vrkund versiglt mit vnsern insigeln. Der brief ist geben zw
Wiem* nach Christi gepurd drewzechenhundertt jar, darnach in dem
vier vnd iunfzigistenn jar an sannde Gregorigen tage.
Im Archive des Schlosses zu Ef er ding. Aus einem Inventarium Schaun-
berg*scher Urkunden geschrieben auf Papier gegen das Ende des XV. Jahr-
hunderts.
CCCXLV.
1354. 12. März. Wien. — Graf Ulrich von Pfannberg, Marscfiall in Oeslerreich,
gelobt mit seinem Sohne dem Grafen Johann von Pfannberg, die Gemalin des
letzteren dahin zu bringen, dass sie auf alle Ansprüche an die Erbschaft ihres
Vaters des Grafen Rudolfs von Schaunberg verzichte.
Wir graf Virich von Pfanwerig marschallich in Osterreich vnd
haubtman in Kernden vnd wir graf Hanns von Pfanwerig sein
sun veriechen vnd tun kund allen den, di disen brief lese-nt oder
horent lesen, das wir vnns mit vnsern trewn verlubtvndverpundenn
haben gegen vnsern lieben swagern den edlen herren graf Frid-
reichen von Schawnberg} graf Vlrichen von Schawnberg seinem
vettern vnd gegen allen iren paiden pruedern also, wen das ist, das
wir graf Hanns pey vnser eelichen wirtin grafin Margret ten ir
muemen vnd graf Rudolfs tochter von Schawnberg (ein Wort aus-
gefallen — geligen?) vnd das wir sy in vnser haus pringen, das
wir sy dan darzw pringen sullen, wenn vns der vorgenant vnser
swager ermonl vnd vordernt, das sy sich furzichtt tue alles jrs erib-
tails gutes, das von dem egenanten graf Ruedolfen von Schawnn-
berg anerben vnd geualleu solt an allem dem gut, das er lassen hatt
an vesteu an vrbar an aygen an holtz, es sey ze velde vnd ze
358
dorf, es sey gestifft oder vngestifft, versucht oder vnuersuchtt, ver-
lechent oder vnuerlechent, wie so das genant ist vnd wo das gelegen
ist, an was sy guets von jr muetter angeuallen soll an allem dem
gutt das ir inueter liinder jr last, es sey eribgutt oder varuntgutt,
vnd das derselben jr muetter rechts erib ist von jren vordem vnd
frewnden, des sol sich der egeuanten (sie) vnser wirttine nicht ver-
zeichen vnd so) jrn eribtail da von nemen an alle dem gut» da sy in
ze recht nemen sullen, vnd stillen auch ir des die vorgenanten ir
vetern vnser swager mit jren trewen geholffen sein, so siepest mugen.
War aber, daz wir dew selbe Margretten in der zeitt, als vor-
geschriben stett, nicht darzw prachteu, das sy sich verzig, als vor
geschriben ist, wen vnns den vnser swager ainer von Schawnberg
mant vnd vordernt, so sol vnser yeglicher ainen erbern rittermassi-
gen knecht, den man selb andern mit zwain phartien des nagsten
tags darnach ze Wienne in ain erber gasthaus senden, da vnns der
hin zaigt, der vns mandt vnd vordert, vnd sullen die da jnne ligen
vnd laisten, als jneligens vnd laistens recht ist, vnd sullen da nimer
aufkomen, es werde ee vnsern swagern von Schawnberg alles das
gelaist vnd volfurtt, das voran dem brief geschriben stett, das gelo-
ben wir in ze laisten mit vnsern trewn. Vnd darüber so geben wir
in disen brief zw ainem vrkund versiglt mit vnsern baiden anhan-
gunden insigeln. Der brief ist geben ze Wienn nach Christi gepurde
drewzehenhundert jar, darnach in. dem vier vnd funfzigisten jar an
sand Gregorigen tag.
Im Archive des Schlosses zu Eferding. Aus einem Inyentarium Schau n-
berg'scher Urkunden , geschrieben auf Papier gegen das Ende des XV« Jahi-
hunderts.
CCCXLVI.
1354. 12. Man. Wien. — Heinrich von Deuptal verkauft an Herrn Stephan von
Hohenberg den Hof zu Stadlern und 48 Joch Aecker um 38 Pfund Pfenning.
Ich Hainreich von Deuptal vnd ich Offmey sein hausurowe,
wir vergehen vnd tun chunt allen den, die disen brief lesent oder
horent lesen, die nu lebent oder hernach chuuftich sint, daz wir
mit vnser erben guten willen vnd gunst mit verdachtem mut vnd mit
gesampter hant zu der zeit do wir es wol getun mochten, vnd mit
Herten hant Hemmen aydem zu den zeiten richtet- ze Stadlawe,vev-
23*
356
chauft haben vnsern hof gelegen da selbens ze Stadlawe ze nahst
dem egenanten Herten dem richtet*, vnd acht vnd vierczich jeuchart
akchers die dar zu gehorent, vnd swaz darzu gehöret ze uelde vnd
ze dorf, es sei gestift oder vngestift, versucht oder vnuersucht, swie
so daz genant ist, der purchrecht ist von dem edeln hohgeborn for-
sten herczog Albrechten ze Österreich, ze Steyr vnd ze Chcprnden,
dem man alle iar von dem selben vnserm hof dient drey helbling ze
purchrecht vnd hern Bietreichen dem Fluschart zu den Zeiten
purgermaister ze Wienne achczehen wienner phenning ze vberzins
vnd nicht mer. Den vorgenanten hof vnd swaz dar zu gehöret, als
vor verschribeu ist, haben wir recht vnd redleich verchauft vnd
geben mit allen dem nucz vnd recht als wir es alles in purchrechts
gewer her pracht haben, vmb acht vnd dreizzich phunt wienner
phenning, der wir gar vnd gaenczleich gewert sein, dem erbern
herren hern Stephan von Hohenberch vnd seinen erben furbaz
ledichleich vnd vreileich ze haben vnd allen iren frumen da mit ze
schaffen verchauffen verseczen vnd geben, swem si wellen an allen
irresal. Vnd sein auch wir ich Hainreich von Deuptal vnd ich Off-
mey sein hausurdwe vnd vnser erben vnuerschaidenleich des vor-
genanten hofs vnd swaz dar zu gehöret als vor verschriben ist, des
egenanten erbern herren hern Stephans von Hohenberch vnd seiner
erben recht gewern vnd scherm für alle ansprach, als purchrechts
recht ist vnd des landes recht ze Osterreich. Waer aber, daz si
furbaz mit recht an dem vorgenanten hof vnd alle dev vnd dar zu
gehöret als vor verschriben ist, icht chrieges oder ansprach gewun-
nen, «waz si des schaden nement, daz suln wir in alles aus richten
vnd wider ehern an allen irn schaden, vnd suln auch si daz haben
auf vns vnd auf allem vnserm gut daz wir haben in dem lande ze
Österreich, wir sein lebentich oder tode. Vnd daz diser chauf fur-
baz also stset vnd vnzerbrochen beleihe, darvber so geben wir in
disen brief ze einem warn vrchunde diser sache versigilt mit vnserm
jnsigil vnd mit des egenanten Herten jnsigil des richters von Stadl-
awe* der diser sache gezeug ist mit seinem jnsigil. Diser prief ist
geben ze Wienne nach Christes gepurd dreutzechen hundert iar,
dar nach in dem vier vnd fumfczgistem iar an sand Gregorien tag.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament. Das Siegel des von
Deuptal ist abgefallen, das andere hangt.
35?
CCCXLVII.
1354. £3. Min. — Heinrich Nuntbeck vermacht seiner Hausfrau Elsbeth dm
Hof zu SL Georgen auf dem Ybsfeld zu rechtem Heiratgut.
Ich Hainreich Nuntbech vergich oflenlichen mit dem pricf vnd
tuen chunt allen den die in sehent oder horent lesen die nu lebent
vnd hernach chunftig werdent, daz ich mit wo! verdachtem muet
vnd mit aller meiner erben guetlichen willen ze der zeit da jch daz
wol getuen macht, recht vnd redlichen gemacht vnd geben han mei-
ner hausvrowen vrown Ehpeten den hof datz »and Gorigen pey der
chirichen auf dem Ybsveld, der mein rechtz puerchrecht ist von
dem gotzhaus dacz sand Gorigen ze rechtem hciratguet nach lans-
recht fuer hundert pfunt pfenning wienner munizze also weschai-
denlichen, daz si allen iren Trum da mit schaffen schol ze iren tegen
nach lansrecht; wer auer daz, daz di vorgenant vrowe Elspeth
mein hausvrowe abging an erben, so schol der vorgenant hof her
wider erben auf mich vnd auf alle mein erben. Wer auer daz daz
jch vorgenanter Heinreich der Nuntbech verfuer an erben de jch
vnd si mit einander bieten oder gebunnen, so schol si vnd mag allen
iren fr um mit dem hof schaffen ze iren tegen mit verseczen oder mit
verchauffeu nach lansrecht, si hab erben pey mier oder nicht, so
schol si den hof haben in nucz vnd in gwer vnd schulten sey di
erben die jch an sey han ez sein svn oder tochter nindert irren
an dem hof vnczt an iren tod. Vnd schol ich egenanter Heinreich
der Nuntbech des hofs ir rechter gwer sein fuer alle ansprach als
puerchrechz recht ist vnd des lans ze Osterreich. Daz ir die red
also stet vnd vnverchert weleibe, darvber gib ich ir disen prief ze
einer offen vrchund der worhait versigelt mit meinem anhangvnden
insigel. Vnd sint auch des zeug her Heinreich der Gaubitz vnd
mein prueder Speth von sand Lienhart mit iren anhangvnden insi-
geln. Der prief ist geben da man zalt von Christes gepuerd drey-
zehen hundert jar, dar nach in dem vier vnd fumfczkisten jar des
suntags ze mittervasten.
Aus dem Originale im Schloss zu Eferding auf Pergament. Das erste und
dritte Siegel erhalten - weisses Wachs. 1. f. S.HEINR . DE. WART. . VSEN
in einem sechseckigen Umfange ; im Felde ein dreieckiger Schild, in welchem*
358
ein aufgehender Sparren mit fünf Sternen. 3. f. S . SPED0N1S . DR . BART
HAVSEN. in einem Zirkel-Umfange. Schild wie im ersten Siegel.
cccxLvm.
1354. 25. Man. — Letztwillige Anordnung Weichart* von Winkel.
Ich Weichart von Winchel vergich ofTenleich mit disem prief
vnd tven chund allen den di in seclient lesent oder horent lesen,
daz ich angesechen lian vnd auch bedacht als vns di heylig schritt
beweyst, daz wir nicht gewisser haben wenn den tod, vnd nicht
vngewisser wenn di zeyt des todes, vnd auch daz vns nach vnsern
testen zeyten nicht anders nach voliget wenn daz wir mit vnsern
gueten werchen vnd von vnserr hab di weyl wir leben vnd iz wol
getven mögen vnser sei ze trost recht vnd redleich fursenten.
Daz han ich vleizichleich von den genaden des almechtigen gotes
betracht vnd besariget vnd han mit guetem rat meiner pesten vrewnt
vnd meiner erben gueten willen ze der zeyt do ich iz wol getven
mocht vnd gesunt gewesen pin mein gescheit recht vnd redleich
durch meiner sei hayl willen vnd auch daz ich alle chrieg di vnder
meinen erben aufgesten mochten ab nem vnd vnderstueud so ich
pest mog geschalt han in aller der mazz als her nach geschriben
stet: von erst schaff ich durich meiner sei willen ain ros daz wol
viertzk phunt werth ist vnd allen meinen sweren wappen mit allem
dem daz dar zv gehört zu meiner pharr datz sand Stephan vnd
einem pharrer da selbs, daz man allez mit meinem leychnam vber
daz grab fuern schol, vnd da ich auch pey meinem vater kern Art-
lieben dem Got genad in der chirichen mein begrebnuss erwel. da
mir auch mein erben schon begen schulten alle pherleichev recht,
vnd schullen auf der par (igen f'umf loden grabs tuechs di man tay-
len schol vnder arm laut. Man schol auch ein guidein tvech vmb
vier march chauffen daz pey dem gotshaus gasel (sie) geweys schol
beleyben, man schol auch di vor genanten viertzk phunt di man
vmb daz selb ros geyt taylen also» daz zwaintzk phunt gevallen
ainem chappelan meins alter den ich gestift han in dem gotshaus
datz sand Stephan in sand Johannes des ewangelisten ern, den ich
ze hant widern wil mit fumfthalben phunt phenning ewigs geltes vnd
daz ich ob Got wil noch pezzern wil, vnd di andern zwaintzk
phunt di schullen auch gevallen zv einer andern ewigen mess wo iz
389
einem pharrer von sand Stephan aller pest fug vnd gevall. Ich
schaff auch zwain gesellen pey meiner vorgenanten pharr vnd drin
chappelan daselbs vnser vraweu vnd sand Jacobs, vnd ze Chunigs-
prunn ir igleichem ain phunt phenning, vnd schaff meim chappelan
auf dem haus ze Winchelberch mein vergolt gurtel mein strazros
mit allem meinem chlainem harnasch daz man auch pey der par
für füren schol : wer awer daz chain strazros da nicht wer, so sol
man im den pesten vnd den eltisten voln auz meiner stuet dafür
geben der ze den zeyten da ist. Ich schaff auch zv der chirichen
gen Winchel pey der Tunaw fumf pfunt phening. Ich schaff auch
meiner hausvrawen vrawen Petersn ein vbergolten choph, des zway
trinchvaz sind vnd dar zv von meiner varunden hab segs mutt chorns
vier mutt waytz vnd vier mutt habern vnd zway vaz wein von
Raspach vnd ain vaz speiswein mit der beschaydenhait, ob iz ze
der zeyt in dem chasten vnd in dem cheller nicht wer, so schol man
sey richten von den nosten nutzen gantz vnd gar, vnd schaff ir ain
stuet phert auz meiner stuet wefliches si haben well vnd vier
wagenpbert auz meinem mayerhof also mit der beschaydenhait, daz
si zv andern meiner varunden hab nicht ze sprechen hab. Ich schaff
auch meiner tochter Annen der Lyechtenstainerinn zwen choph,
ain hultzein vnd ain vbergolt, dar inn stett der von Waise zaychen,
vnd meiner tochter Margret zwo schal, ain vergolt vnd ain vnuer-
golt, vnd meinen svn Fridreich acht silberein schal, vnd meiner
tochter der nunnen in dem cholster (chloster) ze Minpach mein
zeit und phert, vnd Chunrat dem Steger ze Göznich ain jungen
voln auz meiner stuet, vnd auch zv der purderschaft (sie), da ich
inn pin mit dem pharrer von Rorbach vnd mit andern prudern ain
jungen voln, vnd Vlreich dem Marstaller meinen jayd maydem vnd
meinem alten marstaller Symon dem Payer vier phunt phenning,
vnd waz ander meiner hab sey, iz sey erblechen oder varund guet
daz sol allez gevallen auf meine svn, auf ain als auf den andern,
vnd wer auch daz ich an meinen lesten zeyten an gescheft ver-
fur, daz ich chain ander gescheft nicht tett, so will ich, daz ditz
vorgeschoben gescheft mein lestes gescheft sey vnd vnzerbrochen
beleih als ich iz an meinen lesten zeyten getan hiet. Ich schaff
auch, daz mein sun allez meines gclts, daz ich gelten sol vnd beleih,
des si mit vrchund meiner prief oder mit andern vrchunden frumer
laut daz ein offenev gewizzen wer ermant wurden, daz schulten
360
si allez gelten von aller meiner hab di ich in lazz, daz iz auf mei-
ner sei icht gelig vnd pitt auch mein vorgenant svn pev Gots hulden,
daz si mein vorgeschribens gescheft gentzleich volfurn als ich in
des getraw, vnd gib auch darvmb ze vrchund disen prief versigel-
ten mit meinem insige) vnd mit meines eitern sun insigel Fridreichs
vnd mit meins ocheira insigel kern Reinprecläen von Schonberck
vnd mit meins vetern insigel Artliebs auf der Tunawe vnd mit
meins pharrer insige) mayster Petreins ze den zeyten pharrer vnd
techen datz sand Stephan auf dem wagrain. Geben nach Christi
gepurd dreyzechen hundert jar, darnach in dem vier vnd fumftz-
kisten iar an vnser vrawen tag ze der Chundung.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament mit fünf Siegeln. Das
Siegel Nr. 4 ist ebenfalls ein Einhorn, das Siegel der Herren von Winkel ; die
Umschrift: .... KRTLIBLD€LBIn(Lh.
CCCXLIX.
1354. 27. Mir*. Wien. — Herzog Albrecht von Oesterreich bestätigt die lieber»
gäbe der Kirche tu Gumpendorf an das Kloster Baumgartenberg durch Johann
von Capellen mit Vorbehalt der Vogtei.
Wir Albrecht von Gots gnaden hertzog ze Osterreich, ze
Steyr vnd ze Kernden tuenn chunt, daz vnser getrewer lieber
Johans von Chappell die lehenschaft vnd alle die recht so er gehabt
hat zv der kirichen ze Gumpendorf, gebn hat loutterlich durch Got
für sich vnd für sein erben dem gotshous ze Paungartnperig ewich-
lich ze haben also beschaidenlich, daz demselben Johansen von
Chappell vnd seinn erben die vogtey vber diselben kyrichen ze
Gumpendorf dann och ewichlich sol beleiben. Ouch sullen die geist-
lichen leut der abt vnd der conuent ze Paungartenperig dem ege-
nanten von Chappell vnd seinen erben den gotsdienst gentzlich vol-
fuern, des si sich mit irn briefen gen in verpunden habent. Teten
si des nicht vnd wurden daran sovmig, so sullen sich der ebenant
Chappeller vnd sein erben der selben kyrichen ze Gumpendorf
wider vndercziehen mit vnserm vnd vnserr erben guctem willen an
alle irrung. Vnd wann wirobrister vogt sein in dem land ze Öster-
reich, batt vns der egeschriben Chappeller mit vleizz, daz wir daz
bestetten vnd im des gun (löten, daz haben wir getan vnd tuen ez
361
oucfc mit vrchund dits briefs besigelt mit vnserm Insigel. Geben ze
Wienn an sand Ruepprechts tag in der vasten nach Christ gepurd
dreutzehenhundert jar, darnach in dem vier vnd fumfczkisten jar.
Original auf Pergament mit einem angehängten weissen schonen Reiter-
siegel im k, k. geh. Hausarchiv.
I CCCL.
I
1354. 24. April. — Ulrich der Zeller reversirt das ihm vom Kloster Reicher*-
berg als Leibgeding verliehene Gut zu Paussing (Pf. Bob).
Ich Vlreich der Celler, Otten sun von Cell vergich offenbar
.... daz ich gewarnen han von dem erbern herrn herrn Dyt-
maren probst ze Heichersperg vnd dem conuent daselb daz gut ze
Paizzing dez ain vir tail ist zu mein ains tagen mit solher beschai-
den, daz ich jarchleieh oder der hold der auf dem gut da sitzet in
ir stiftstaiding schol chomen mit zwain vnd dreizzig pfenning vnd
mit zwain hunnern vnd wann ich vor genanter Vlreich der
Celler nicht mer pin, so ist in daz vor genant gut ledig. — Vnd dar
vber ze vrchund gib ich in disen brief versigelt vnder meinz veter
Heinreich dez Celler anhangunden insigel vnd vnder Wernhers dez
Hanchen anhangunden insigel. Der geben ist, do man zalt — drew-
zehen hundert iar darnach in dem vir vnd fümftzigisten iar an sant
Jörgen tag.
Orig., Perg. (ein Siegel fehlt) im Stiftsarchive zu Reichersberg.
CCCLI.
1354. 20. Hai. Wien. — Herzog Albrecht von Oesterreich trägt dem Kraft Häu-
ser auf, 100 Pfund tum Bau der Veste Werfenstein aufzuwenden und die
Summe auf seinen Satt zu schlagen.
Wir Albrecht etc. schaffen mit dir Kräften dem Howser vnd
welln, daz du auf vnser vest Werbemtain verpawest c : tf (hundert
pfund) wienner phenning, wan wir dir diselben c: tf stahen auf disel-
ben vest zu dem gelt, darumb si vor dein sacz von vns ist. Mit
362
vrkund dicz brifs. Geben ze Wienn an eritag vor dem heiligen äuf-
ferttag anno domini m°. ecc» liüjto.
Aus einem Codex des lt. k. geh. Hausarchives.
CCCLII.
1354. 25. Mal. — Bertholt von Pergau und dessen Vetter Ulrich theiien die
Güter zu Gumpoldukirchen und Lestorf so, dass Ulrich diese, und Bertholt
jene erhält.
Ich Perchtolt von Pergawe vergich offenleich an disem brief
allen den di in sehent oder horent lesen die nv lebent oder her
nach chunftich sinde, daz ich mit meiner eriben gueten willen vnd
gunst vnd nach meiner pesten vreunde rat han aus gewechselt gegen
meinen vettern hern Vireichen von Pergawe vnd seinen eriben mit
den guetern, die wier miteinander gehabt haben vnd die gelegen
sint datz Lestorf 'vnd ze Gvmpoltzchirichen, daz vnser altes a?gen
ist also, daz ich vorgenanter Perchtolt von Pergawe han geben dem
egenanten meinen vettern hern Vireichen von Pergawe allez daz
guet, daz ich gehabt han datz Gvmpoltzchy riehen meinen tayl mit
alle dev, vnd dar zue gehört versuecht oder vnuersuecht, swie so
daz genant ist vnd als hie an disem brief geschriben stet. Des ersten
Cholman an dem March dient zwelyf phenning vnd zway huener,
Jacob Pernger dient zwelyf phenninge vnd zway huener, des Lynd-
ner Enynchel dienent von einem weyngarten dreizzich phenning,
Hainreich der Zagel dient von einer setz zwen phenninge, Örtel
pey der Nacht dient von einer setz zwen phenning, Reychmuet
dient von einer setz zwen phenning, Lyebusch Payer dient von einer
setz vier phenning, Altreych von einem hof dient er zwen phenning.
So dienent die Deutschen Herren zwen emmer perchrechts, Nycla
pey dem Prunne dient zwen emmer perchrechts, der syechmayster
von dem kegligen Chreutz dient vier emmer perchrechtes, Haintzel
Sweertzel hof dient zwen emmer perchrechtes, der Staynuellder
vnder dem Slevninch dient ainen emmer perchrechts, der Chaum-
perger dient ainen emmer perchrechts, der Henykein dient ainen
emmer perchrechtes. Daz vorgenant guet alles meinen tayl han ich
vorgenanter Perchtolt van Pergawe geben zu einem widerwechsel
meinem egenanten vettern herrn Vireichen von Pergawe vnd seinen
363
eriben vmbe daz guet, daz er mit mier gehabt hat datz Lest&rf Aht
er mir vnd meinen eriben her wider geben hat zu einem wider
Wechsel als der brief sögt den ich von im darüber han, an den
Weingarten, der do haizzt daz Chünretel vnd ain emmer perch-
rechts datz Lestörf, daz ist vor aus meines vettern vnd seiner eri-
ben. Ez schot auch der egenant mein vetter her Vlreich von Per*
gawe vnd sein eriben mit dem vorgenanten guet ze GumpoUzchiri-
chen meinen tajl allen iern frum schaffen verchauffen versetzen
vnd geben swem sie wellen au allen ierresal, vnd pin auch jch vor-
genanter Perchtolt von Pergawe vnd mein eriben der egenanten
gueter ze Gumpoltzchyrichen vnd auch allez, daz darzue gehört»
meines tayles des egenanten meines vettern hern Vlreychs von
Pergawe vnd seiner eriben rechter gewer vnd scherm für alle
ansprach als aygens recht ist vnd des landes recht ze Oesterreych,
vnd swaz in mit recht daran abeget, daz schullen sie haben vnuer-
sehaydenleichen auf mier vnd auf allen meinen eryben vnd auf allen
vnserm guet daz wier haben in dem lande ze Oesterreich, wier
sein lemtig oder tode; vnd daz die sache stset vnd vnzebrochen
beleihe, darvber geben wir in disen brief zu einem ofleun vrchunde
vnd gezeuge diser sache versygelt mit mein vorgenanten PerchtoUs
von Pergawe jnsygel vnd mit Vfrcychs jnsygel meins svns vnd mit
hern Stephans jnsygel von Böhenberch der diser sache gezeug ist
mit seinem jnsygel. Der brief ist geben da man zalt nach Chrystes
gepürde dreutzehen hvndert jar, darnach in dem vier vnd fumfz-
gysten jar an sand Vrbans tag.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament mit drei Siegeln.
cccLra.
1354. 1. Jui. — Revers Chunrats von Schalnperg in Betreff der Uebernahme
eines Hohes im Tiefenbach7 welches ihm Abt Heinrich ton Gteink gegen einen
jährlichen Dienst zu einem Burgrecht verliehen hat.
Ich Chunrat von Schalnperg mit allen meinen erben vergich
offenbar vnd tun chund, daz wir genumen vnd enpliangon haben von
dem erbern vnd geistleihen herren herrn Heinreichen apt ze Glu-
nich ze rechtem purchrecht ein holcz gelegen in dem Tiwfenpach
an der Glunicher leiten, da wir jerleich von dinen vnd raichen sul-
364
len dem gotshaus ze Glunich achzehen phenning wienner munzz an
sand Giligen tag zu einem rechten purchrecht vnuerczogenlich.
Teten wir dez nicht, so sae wir dez nächsten tags darnach verualleu
dez wandeis als purchrechtes recht ist. Vnd seind wir aigens jnsi-
gels nicht enhaben, so geben wir dem erbern herren kern Hein-
reichen apt ze Glunich vnd dem gotshaus da selben den prief ze
einem zeug, daz dasselb holcz von gruntrecht gehört zu dem chlo-
ster dacz Glunich, versigeltes mit meins herrn apt Christans von
Paumgartenperg anhangunden jnsigel, wann wir aigens jnsigels
nicht enhaben. Geben nach Christa purd dreuczehen hundert jar,
in dem vir vnd fumfczigisten jar an dem heiligen pfiugsttag.
Aus dem Originale des Klosters Gleinlc auf Pergament mit einem sehr
zierlichen Siegel in gelbbräunli ehern Wachse an einem Pergamentstreifen
hingend.
CCCLIV.
•
1354. 8. Juni. Wien. — Herzog Albrecht von Oesterreich erlaubt der Frau Ger-
trude, Tochter des Ofen von Arberg, sein Lehen das Dritttheil der Veste zu
Putten ihrem Gemale Hanns von Winden ah Heimsteuer zu geben.
Wir Albrecht von Gots gnaden hertzog ze Osterreich, ze
Steyr vnd ze Kernden tutin kunt, daz di erber Gedräut, Offen*
tochter von Arberg fvr vns chomen ist vnd hat Ynserm getrewn
Hansen von Winden, irm elichen wiert mit vnser hant gunst vnd
gutem willen für sein haimstewer ledichleich gemacht daz drittail,
so si hat an der vest ze Puten vnd swaz darzü gehurt daz von vns
lehen ist als der brif sait, den si im darüber geben hat also, daz er
dasselb drittail an derselben vest ze Puten vnd swaz darzü gehört
haben so), als gemechts recht ist im vnserm lande ze Osterreich.
Mit vrchund ditz brifs, geben ze Wienn an sunntag nach dem
phingestag nach Christes geburd dreutzehen hundert iar, darnach
in dem vir vnd fumftzigistem iar.
Leupoldus Siede ndorffer.
Aus dem Originale zu Gschwendt auf Pergament. Das Siegel ist abgefallen.
es
CCCLV.
1354. 9. JlBl WlOB. — Gertrude, Tochter des Herrn Ofen von Arberch ver-
macht ihrem Gatten Hanns von Winden (in Ermanglung von Leibserben) das
herzogliche Lehensdrittel an dem Hause tu Putten und das Eigen in der Wieltsch,
das sie von ihrem verstorbenen Manne Erasem von Pernekke geerbt hatte.
Ich Gedräut, hern Offen tochter von Arberch, dem Got genaue,
vnd Hansen hausurowe von Winden, vergich vnd tun chunt allen
den di disen brief lesent oder horeut lesen, die uv lebent vnd her-
nach chunftich sint, daz ich mit gutem willen vnd gunst des edeln
hocbgeborn fursten hertzoge Albrechtes ze Österreich ze Steyr
vnd ze Chernden recht vnd redleich gemacht vnd gegeben han dem
vorgenanten meinem wirt Hansen von Winden meins rechten lehens
daz ich von dem selben hochgeborn fursten ze leben han, mein drit-
tail an dem haus ze Pütend vnd alles daz, daz zu dem selben mei-
nem drittail gehöret in vrbar ze holtz ze velde vnd ze dorf es sei
gestift oder vngestift versucht oder vnuersucht, swie so daz genant
ist vnd han im dar zu gemacht vnd gegeben alles daz gut, daz ich
han in der Wieltsch daz rechtes aygen ist, daz mir mein erer wirt
her Erasem von Pernekke dem Got genade, ledichleichen gegeben
hat, als die brief sagent, die er mir dar vber gegeben hat, vnd swaz
ich setze da han, es sei gestift oder vngestift versucht oder vnuer-
sflcht swie so daz genant ist, also mit ausgenomener rede, ist das
ich mit dem egenanten meinem wirt Hansen von Winden chinde
gewinne, da so) denne daz vorgenant gut alles nach vnser paider
tode auferben vnd geuallen. Wser aber, daz ich Gedräut stürbe vnd
daz ich mit dem selben meinem wirt Hansen von Winden nicht
chind biet, so sol er denne mit demselben gut allem als es vor an
diesem brief benannt ist, ledichleichen vnd vreyleichen allen seinen
frumen schaffen verchauffen versetzen vnd geben swem er welle
an allen irresal. Wser aber, daz ich den selben meinen wirt vber«
lebet vnd daz er mir nicht chinde liezze die ich mit ihm biet, so
sol denne daz oftgenant gut alles ledichleichen wider mein sein,
daz ich denne da mit sol auch allen meinen frumen schaffen in alle
dem recht als daz selbe gut vor mein gewesen ist. Vnd daz disev
sache furbaz also stset vnd vnzerbrochen beleihe, dar vber so gib
ich vorgenantev Gedräut dem egenanten meinem wirt Hansen von
366
Winden disen brief zu einem warn vrchunde diser sache versigelt
mit meinem iusigil vnd mit des edeln herren insigil graf Purcharts
purgraf ze Maydburch vnd graf ze Uardekke, vnd mit des erbern
herren insigil kern Eberkarts von Walsse hauptman ze Drosen-
darf di diser sache gezeuge sint mit irn insigiln. Diser brief ist
geben ze Wienne nach Christes geburt dreutzehen hundert iar, dar
nach in dem vier vnd fumftzgisten iar des nsehsten m&ntages vor
sant Veits tage.
Aus dem Originale zu Gscbwendt auf Pergament. Das erste Siegel ist
zur Hfilfte zerbröckelt — der obere Theil. — Auf dem Schilde erscheint eine
Figur wie eine Glocke IS.DGC. ÄRWÖC .... Das zweite Siegel
ohne Helm, kleiner Form j das dritte abgefallen.
CCCLVI.
1354. 24. JUIÜ. Lambach. — Fridl Hod verpfändet %ein Haus an dem Stadel
an Christian den Schreiber daselbst.
Ich Fridel Hod vnd ich Margareth sein hausvrowe wir verie-
chen offenbar mit dem gegenbürtigen brief, daz wir mit wolbedach-
tem muet vnd mit aller vnser erben guetleichen willen vnd auch
wart vnser havs an dem Stadel mit allen den nutzen di durch recht
dar zu gehörend versucht vnd vnversucht, gesetzet haben ze ainen
rechten satze mit herren hant vnd mit alle der steet di ze recht
dar vber gehöret, dem erbern mann Christ ane ze den Zeiten Schrei-
ber an dem Stadel vnd seiner hausvrowen vron Kathreyn vnd ir
bayder erben vmb acht pfunt alter wienner pfeuninge jerichlichen
ze losen an allez gever an sand Giligen tage vor acht tage oder hin
nach acht tage mit solicher beschaidenhait, daz wir oder vnser
erben dem vorgenanden Christane oder seinen erben jerichleichen
da von dienen sullen ain halb phunt wienner pfenniugeze weinachten
vnd ain halb phunt wie du er pfenninge an sand Georgen tage.
Wer aber, daz wir den selben dienst versetzzen von wie getanen
sachen daz geschiecht vud in nicht geben zu den tegeu di vor-
geschoben stent, so schollen wir in daz vorgenand haus ravmen au
allen cbriege, vnd schullen si dann daz selb haus mit allen nutzen
di dar zu gehörend vmb hofzius lazzen vmb minner oder vmb mer
wem si wellen an allez Widerreden vnser vnd aller vuser erben.
367
Wir offen auch wenn si den satz nicht lenger wellen noch mügen
haben wem si dann daz selben 'haus setzent mit dem gegenbürtigeu
prief, der selb schol alle div recht ynd gewer des vorgenanden
satzes vnd des haus haben di vorgeschriben stent. Vnd ze ainer bez-
zern sicherhait vergich ich Jensei Hod vnd ich Nycol Hod vnd ich
Albert Hod des obgenanden Fridleins prueder, daz wir mit vnsern
trewn verhaizzen alle div wandlunge vmb den vorgenanden satz vnd
alle div gelub div vorbeschriben sind, stet ze haben an allen chrieg,
wand di taidinge vnd div wandlunge mit vnserm guetleichen willen
vnd wart geschehen sind. Daz bestetige wir in mit des wol ersamen
herren abpt Vlreichs ze den Zeiten herre vnd phleger des erbern
gotshaus ze Lambach anbangunden insigel. Datum Lambaci anno
domini millesimo trecentesimo quinquagesimo quarto Johannis
Baptiste.
Original auf Pergament im Stiftsarchive zu Lambach. Das Siegel fehlt
gfiailieh.
CCCLVII.
1354. 30. Jini. Passan. — Anordnungen des Janns von Traun, welcher sich auf
längere Zeit tu entfernen im Begriffe ist, auf den Fall seines Todes.
Ich Jans von Traten vergich offenleich mit disem brief allen
den, di in sehent oder hoerent lesen, daz ich mit gutem willen vnd
mit wolbedachtem muet vnd zder zeit do ich iz wol getuen mocht,
alle meinev chind vnd mein vest ze Eschelberch vnd all .mein hab,
wo ich di han, empfolhen han meinem gnedigen herren bischof Got-
frid ze Pazzow, dem ich sunderlich dar zu getraw, für all mein
freunt also beschaidenleich, ob daz waer, daz ich herwider nicht
chaem, des Got nicht geh, so sol er di selben ineinev chind vest
vnd all mein hab leut vnd guet innehaben vnd verwesen so lang,
vncz daz di selben meinev chind dar zu werden, daz si di vorgenanlen
vest vnd ander mein hab leut vnd guet selb verwesen vnd inne
gehaben muegen. Auch wil ich daz, ob ich nicht herwider chäm als
vor beruert ist, daz man meiner hausfrown Dorothee in der vor-
genanten vest ze Eschelberch einen erleichen gemach auz zaig, da
si inne wonen vnd gesein mueg all di weil, vnd si nicht einen andern
man nimet. Wann aber daz waer, daz si einen andern man naem,
so schol si fuerbaz mit der selben vest nichtes nicht ze schaffen haben.
368
Vnd daz daz also staet vnd vnczebrochen beleih, dar vmb gib ich
disen brif versigelten mit meinem anhangendem insigel, vnd zu einer
pezzörn sicherhait vnd zeugnuezz hab ich gepeten di erbern herren
herrn Chunradvon Tannberck vnd herrn Chunrad von Puchperch,
daz di ir insigel auch dar an gehangen habent, in selbs an allen
schaden. Der brief ist geben ze Pazzaw in commemoratione sanctt
Pauli apostoli, anno dominj M°. ccc. liiij10.
MoDuro. boic. XXX. IL, pag. 214.
CCCLYIIL
1354. 4. Jlli. — Ulrich Gutiar, Pfleger des Spüales tu Gmunden, verleihet
Friedrich dem Hund von Roitham das Gut zu Posenröch in der Pfarre Roit-
ham, welches früher Heinrich von Räch inne hatte.
Ich Vlreich Gutiar, zter zeit phleger dez spitals ze Gmunden
vergich vnd tun chund allen den, di disen brief sehent oder horent
lesen, daz für mich ist chommen Hainreich von Räche vnd sein
hausfraw vrawe Elspet ynd ier baider erben vnd habent mir auf-
gegeben daz erbreht, daz si gehabt habent von heren Vtzen selig
von Tanne auf dem gut, daz gelegen ist datz posen Röche in Reut-
haimer pharr mit allen den rehten vnd nutzen, alz si ez gehabt
habent von dem vorgeschoben seligen heren Vtzen von Tannen;
vnd daz vorgenant gut han ich gelihen dem beschaiden chneht Ffrid-
reichen dem Hund von Reuthaim vnd seiner hausfrawn vron Mar»
greten vnd ier bayder erben mit solher beschaidenhait, daz si jerch-
leich an vnser vrawen tag zter dienstzeit dienen vnd raihen schöllen
in das spital ze Gmunden vnuerczogenleich vnd auhan allen schaden
fumf Schilling vnd siben phentung alter wienner munsze vnd dehainen
andern hantdienest. Ich der vorgenant Vlreich offen auh, ob der
vorgenant Ffridreich oder sein erben verchauffen oder verseczen
wolten, so sint si niht anders gebunden von dem vorgeschriben gut,
dann dev vorgenanten fumf Schilling vnd siben phenning ze dienest.
Daz dem vorgeschriben Ffridreichen dem Hund vnd seiner vor-
geschriben hausfrawen vnd ier bayder erben disev sache vnd dev
vorgenant Wandlung also st£t vnd vnczebrochen beleih, dar vber so
gib ich in der vorgenant Vlreich der Gutiar disen brief ze ainem
vrchunde der warhait geuestent vnd bestetiget mit meinem anhan-
369
gundem jnsigel versigelt, vnd ze ainer bezzero sicherhait mit des
erbern mannes Jacobe* dez Schueler zter zeit amptman vnd richter
ze Gmunden anbangundem jnsigel versigelt in bayden an allen
schaden. Der prief ist geben nach Christes gepurde dreuzehen-
hundertjar, dar nah in dem vier vnd ffumfczigislem jar an sand
Vlreichs tag.
Aus dem Original im Stadtarchive zu Gmunden auf Pergament mit zwei
hingenden Siegeln.
CCCLIX.
1354. 12. JnlL — Herwart der Mühlwanger vermacht dem Spitale in Gmunden
Meine Mühle an der Achleiten gegen dem, das* selbes der Pfarre Münster tu
einem Seelgeräthe jährlich ein halbes Pfund und twei Pfenning zahle.
leb Herwort der Mülwanger vergich vnd tun chunt allen den,
die disen brief sehent horent oder lesent, daz ich mit wolbedahtem
mut zter zeit, do ich ez wol getun moht vnd mit gutem willen vnd
wort aller meiner erben bau geschaffet vnd gegeben in daz spital ze
Gmunden ze ainem ewigen selgeret mier vnd allen meinen vadern
seien vnd auh allen meinen nahehömmen seien ze hilffe vnd ze trost
in der eren der heyligen driualtichait allev meinev reht vnd auh dev
nueze, dev ich han besueht vnd vnbesueht auf der mul ze Gmunden,
dev gelegen ist in der stat purchfrid an der Achleiten ze nehstbey
dem spital vnd dev mein reht es purchreht ist von der edeln hoch-
geborn hersebaft von Österreich, vnd da ich jerchleich von gedient
vnd geraihet han in daz statgericht ze Gmunden an sand Gorigen tag
zwelf phenning wienner munzze. Ich offen auh, daz ich an der vor-
genanten mul han gehabt ain rad lediges vnd vreyes mit allen
nfiezen vnd auz dem andern rad daz sechstail mit allen nuezen, so
schaffe ich obgenanter Herwort der Mülwanger, daz man jerchleich
des süntags nah sand Merten tag von den vorgeschriben nuezen
geben vnd raiben schol, wer spitalmaister zter selben zeit ist, dem
pharrer ze Münster oder wer verweser da selben ist, drei Schilling
dem pharrer vnd zwen vnd dreizzig phenning seinen gesellen, da
man vnsern jartag von begän schol dez selben süntags an dem abent
mit der vigili vnd an dem mentag morgen dar nah mit ainem gesun-
gen sßlaropt vnd raitzwain gesprochen messen also mit solher
Urkundonbuch des Laude» ob der Eons. VII. Bd. 24
370
beschaidenhait, wer das getan, daz mier vod vusern vadern sÄlen
daz vorgenant seigeret verczogen wurde, daz man an dem vor-
geschoben jartag niht sunge noh niht sprech messe vnd auh mit der
vigili, so schol daz vorgenant seigeret daz halbe phunt vnd zwen
phenning veruallen sein dez selben jares in daz spital ze Gmünden
den dürftigen. Daz dem vorgenanten spital ze Gmünden disev sache
vnd gescheit vnd dev vorbenant Wandlung also stet vnd vnczebrochen
beleih, dar vber so gib ich der vorgeschoben Herwaert disen brief
ze ainein vrchunde der warhait geuestent vnd bestetiget mit meinem
anhangundem insigel versigelt, vnd ze ainer bezzern sicherhait mit
der erbern gemain stat jnsigel ze Gmünden, dev ich vleizzichleichen
dar vmb gebeten han in an allen schaden. Der brief ist geben nah
Christes geburde dreuzehenhundert jar, darnah in dem vier vnd
ffumfczigisten jar an sand Margreten tag.
Aus dem Original im Stadtarchive zu Gmünden auf Pergament mit zwei
angehängten Siegeln. Das des Mühlwanger führt ein Mühlrad im Schilde, die
Umschrift verwischt
CCCLX.
1354. 12. Juli. — Ulrich der Gutiar, Pfleger und Spitalmeister zu Gmünden,
reversirt dem Pfarrer zu Münster jährlich 8 Schillinge 32 Pfenninge für ein
Seelgeräth des Ritter Herbort des Mülwanger zahlen zu wollen.
Ich Vlreich der Gutiar ze der seit phleger vnd spitalmaister
ze Gmünden vnd alle die, di nach mier phleger sind vnd werdent,
vergehen vnd tun chunt allen den, di disen brief sehent oder horent
lesen, daz wier iserleich geben vnd rayhen schulten dez nächsten
suntagez nach sand Merteins tag von den rechten vnd nuczen
besucht vnd vnbesucht, dew der erber ritter her Herbort der Mül-
wanger gegeben vnd geschaft hat den ^dürftigen in daz spital ze
Gmünden auf der mul, dew gelegen ist in dem purkchfrid ze Gmün-
den an der Achleiten ze nächst dem spital, werpharrer ze Münster
ist oder seinem vicarij drev Schilling wienner phenning vnd den
herrn den gesellen da selber zwen vnd dreijzzig phenning mit solher
beschaydenhayt, daz man dem vorgenanten kern Herborten vnd
alln seinen vodern seilen vnd auch allen seinen nachchomen selln
ein gesugnew (sie) vigily sol haben dez nächsten suntages nach
371
sand Merteins tag vnd dor nach an dem nächsten moiitag eingesung-
nes selampt vnd zwo gesprochen selmezs. W«r aber daz getan,
daz daz selgerset allso nicht volfurt wurde gesungen vnd gesprochen
alls vor geschriben stet, vnd daz sein auch ein spitalmayster nicht
beweyset wurde mit einer rechten worhait oder di erbern purger
ze Gmunden dez selben iares, so sol daz vorgenant halb phunt vnd
zwen phenning veruallen sein den idurftigen in daz spital ze
Gmunden an allen chrieg vnd an all widerred vor geistleichem vnd
vor weltleichem gericht. Vber daz wer daz getan, daz man von dem
vorgenanten spital dem pharrer von Munster oder seinem vicari
noch den gesellen dez vorgenanten halben phuntz vnd der zwayer
phenning nicht gaeben dez nächsten suntagez nach sand Mertein